Adler empfangen Samstag Dresden - Rebels am Sonntag gegen den Tabellenführer
Die Situation bei beiden Berliner Football-Erstligisten dürfte angespannt sein vor diesem Wochenende - sowohl Adler wie Rebels hinken ihren eigenen Erwartungen etwas hinterher. Erstere stecken nach der Hälfte ihrer 14 Hauptrundenspiele auf dem vorletzten Platz fest, während die Charlottenburger nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen den letzten Playoff-Platz gegen die punktgleiche Konkurrenz behaupten muss. Erfolgserlebnisse an diesem Wochenende scheinen dazu angesichts schwerer Gegner eher außer Reichweite - auch wenn beide Teams Heimvorteil genießen.
Adler: Gegen Dresden droht nächste Niederlage
Rechtzeitig fit? Der angeschlagene Adler-QB Niko Fortino (l.) mit Bryan Zerbe
Die Adler haben dabei am Sonnabend den Vortritt im Heimspiel gegen die Dresden Monarchs. Die Sachsen belegen aktuell den 3. Platz, haben bislang alle Spiele gegen die Teams hinter ihnen für sich entscheiden können. Eine Kostprobe ihrer Qualität lieferten sie erst vor drei Wochen bei den Rebels ab, als sie überraschend souverän 45:20 siegten und dabei auch in jedem einzelnen Quarter die Nase vorne hatten.
Im Hinspiel konnten die Berlin Adler Ende Mai zwar ihre zweitbeste Punktausbeute der GFL-Season erreichen, verloren aber deutlich 55:17. Im "verrückten" zweiten Quarter schafften die Weddinger dabei allein 14 Punkte, ließen den Monarchs aber auch deren 24 zu. Ganz unverwundbar sind die Monarchs also nicht, doch haben die Adler auch mit eigenen Problemen zu kämpfen.
BERLIN ADLER vs DRESDEN MONARCHS
SONNABEND, 15.07.2017, 16 UHR, POSTSTADION
So hat mit Devon Francois der wohl beste Spieler der vergangenen Saison den Verein inzwischen verlassen. Allerdings lief es sportlich in diesem Jahr auch nicht so erfolgreich für den Running Back, an dessen guten Tagen das ganze Adler-Team aber auch wachsen konnte. Beim bitteren 13:68 gegen die Kiel Baltic Hurricanes vor einer Woche mochte der eine oder andere jedenfalls Francois schon vermisst haben.
Head Coach Eric Schramm kann in dieser Situation nur hoffen, dass die gegen Kiel angeschlagenen Spieler schnell wieder fit werden. Allen voran Niko Fortino, der Quarterback, der erst seit einem Monat für die Adler spielt. Der US-Amerikaner wurde kurzfristig als Ersatz für den verletzten Paul Zimmermann verpflichtet. Der wurde allerdings - immerhin - schnell wieder fit und lief zuletzt als Receiver auf, musste dann aber Fortino wieder ersetzen. Der Neuzugang soll aber zunächst die Nr. 1 unter den Quarterbacks bei den Adlern bleiben.
Rebels: "Mission Impossible" gegen den Rekordmeister?
Volle Konzentration: Die benötigen die Rebels gegen Braunschweig
Am Sonntag empfangen die Berlin Rebels dann - wieder ausweichend im Stadion Wilmersdorf - die "Übermannschaft" der New Yorker Lions aus Braunschweig. Der deutsche Rekordmeister ist auch nach vier Titeln in Folge anscheinend das Maß aller Dinge in der GFL. In der Nord-Staffel führen die Lions nach sieben Siegen das Klassement an und nehmen wenig überraschend wieder Kurs auf die Playoffs. Auffällig dabei: die Braunschweiger haben bislang nur die drittmeisten Punkte erzielt, aber schon hundert Punkte weniger als die nächstbeste Defense zugelassen.
BERLIN REBELS vs NEW YORKER LIONS BRAUNSCHWEIG
SONNTAG, 16.07.2017, 15 UHR, STADION WILMERSDORF
Die Rebels mussten nach vier Auftaktsiegen ausgerechnet beim Aufsteiger Cologne Crocodiles eine überraschende Niederlage einstecken und bissen sich eine Woche später beim 10:52 die Zähne an den Braunschweigern aus. Es folgte mit der Heimniederlage gegen Dresden der nächste Rückschlag, sodass der Druck gegen die Hildesheim Invaders am letzten Wochenende schon recht groß war. Das Team von HC Kim Kuci löste diese Aufgabe dann zwar vergleichsweise sicher (40:20), aber nicht unbedingt souverän.
Somit liegen die Charlottenburger aktuell punktgleich mit den drittplatzierten Dresdnern, aber auch mit dem Verfolger aus Köln. Dessen fünfter Rang würde nicht für die Playoffs reichen - nachdem die Rebels letztes Jahr aber erstmals dabei waren, wollen sie diese unbedingt wieder erreichen. Nach dem Spiel am Sonntag hat man aber nur noch einmal Heimrecht und muss viermal auswärts antreten. Das erste Mal dann in 14 Tagen - zum Derby bei den Adlern im Poststadion.
Benjamin Plötz (Sportlicher Leiter SV Lichtenberg 47)
In der abgelaufenen Saison konnte der SV Lichtenberg 47 einen hervorragenden 3. Platz in der NOFV-Oberliga Nord erreichen. Berlinsport Aktuell blickt gemeinsam mit Benjamin Plötz, dem Sportlichen Leiter der 47er, aber nicht nur zurück - sondern auch auf den aktuellen Stand in der Vorbereitung und was die kommende Spielzeit bringen könnte.
Das Gespräch wurde nach dem Testspiel am Mittwochabend gegen den SV Sparta auf dem Sportplatz Bornitzstraße aufgezeichnet.
Im zweiten Teil des Interviews mit dem Präsidenten des ambitionierten Berlinligisten geht es zunächst um Zahlen und Fakten - die Höhe des Etats für kommende Saison und wie der Aufwand finanziert wird. Dazu spielt - neben den Planungen für die Zukunft - bei einem Verein wie Blau-Weiß 90 immer die Vergangenheit eine große Rolle. Auch in diesem Punkt ist Michael Meister als ehemaliger Aktiver der richtige Ansprechpartner.
Das Gespräch wurde am Rande des Trainingsauftakts der Blau-Weißen vergangene Woche aufgezeichnet.
Die Resultate der drei Buddenbrock-Läufe sorgen für eine Neubewertung des Derby-Jahrgangs. Vor allem die Besitzerfamilien Mommert, Schwarz und Holzapfel dürfen jetzt angesichts der tollen Siege von Michael Nimczyk mit Tijuana Diamant und Charlotte Newport sowie von Dion Tesselaar mit Tsunami Diamant ernsthaft hoffen.
Nichts ist mehr so, wie es vorher war – so lautete in etwa die Kernaussage des von allen Traberfans heiß erwarteten Buddenbrock-Renntags. Das in diesem Jahr in zwei Stutenläufe und einen Lauf für Hengste und Wallache unterteilte Rennen gilt seit jeher als Derby-Orakel – wer sich hier auf die Siegerstraße begibt, hat auch am ersten Augustwochenende allerbeste Chancen auf den Erfolg. Im Vorfeld galten vor allem die Pferde des Gestüts Lasbek als prädestiniert für einen Sieg – aber das norddeutsche Nobel-Gestüt konnte keine seiner vierbeinigen Hoffnungsträger auf die Ehrenrunde des erstmals 1901 ausgetragenen Klassikers schicken.
Stattdessen beherrschte ein 215:10 Außenseiter – nämlich der von Dion Tesselaar gesteuerte Tsunami Diamant – das Geschehen bei den Hengsten und Wallachen. Und in den beiden Stutenläufen setzten sich die vom Deutschen Meister Michael Nimczyk präsentierten Tijuana Diamant und Charlotte Newport durch. Inklusive der fünfundzwanzigprozentigen Züchterprämie waren alle drei Läufe mit jeweils 25.000 Euro Preisgeld dotiert. Eines ist klar: Für die Familien von Ulrich Mommert, dem beide Stuten gehören, sowie für die Familien von Max Schwarz und Johann Holzapfel, die die Besitzergemeinschaft von Tsunami Diamant bilden, beginnen nun höchst spannende Wochen. Auch das Team vom Gestüt Lasbek darf weiter hoffen, obwohl sich die Erwartungen diesmal nicht erfüllten – die Pferde von Günter Herz waren größtenteils deutlich unter Wert geschlagen.
Tijuana Diamant setzt sich durch
Ladies first – so hieß die Devise der erstklassigen Veranstaltung, denn als erstes standen die Entscheidungen in den beiden Buddenbrock-Stutenabteilungen auf dem Programm. Berliner Besitzerfarben leuchteten im ersten Lauf auf, denn Ulrich Mommerts Tijuana Diamant (26:10) gelang ein triumphaler Start-Ziel-Erfolg. Im Sulky der von Wolfgang Nimczyk trainierten Dreijährigen saß wie stets sein Sohn Michael, der mit der Dream-Vacation-Tochter alles goldrichtig machte und nur auf den allerletzten Metern noch eine bange Sekunde überstehen musste. Denn kurz vor der Ziellinie machte sich Tijuana Diamant etwas schief. Das lag aber nicht daran, dass die Stute mit ihrer Kraft am Ende war. „Sie war einfach ein wenig unkonzentriert und ließ sich durch das Zielschild irritieren“, schilderte der Deutsche Meister die Situation mit einem dicken Schmunzeln im Gesicht.
Davon abgesehen war Michael Nimczyk aber total begeistert: „Tijuana Diamant hat sich enorm gesteigert – sie geht einen ganz tollen Weg!“ Das Stallteam der in 14,6/1.900m auftrumpfenden Vierbeiner-Lady hatte in der Tat allen Grund, stolz zu sein. Zumal Tijuana Diamant wahrlich meisterlich vorgetragen wurde: Michael Nimczyk konnte unterwegs das Tempo aus der Partie nehmen und weder die als zweites Pferd innen geschonte und mit dem Ehrenplatz belohnte NYSE (Roland Hülskath) noch die ausgangs des letzten Bogens gebrachte 17:10-Favoritin Miss Godiva (Christian Lindhardt) konnten den Spieß umbiegen, obwohl sie sich noch dicht an die Siegerin herankämpften. Mit ein wenig mehr Glück hätte Miss Godiva sogar gewinnen können – die Lasbekerin hatte als viertes Pferd außen in der vermeintlich idealen Lage das Pech, dass die vor ihr liegende Hanna Greenwood (Dion Tesselaar) nicht gut durchzog und keine geeignete Lokomotive war. Der Schlussangriff von Miss Godiva kam daher zu spät.
Nimczyk siegt auch mit Charlotte Newport
Michael Nimczyk, dem derzeit nahezu alles gelingt, war durch diesen tollen Erfolg so richtig motiviert und legte prompt im zweiten Buddenbrock-Stutenlauf nach. Erneut für die Mommert-Farben – und zwar mit der von Thomas Holtermann trainierten Charlotte Newport, die in 13,7/1.900m fast eine volle Sekunde schneller unterwegs war als ihre Stallgefährtin und zugleich einen neuen Saisonrekord für dreijährige Stuten auf deutschen Bahnen aufstellte. Die kleine Schwester der Stutenderby-Siegerin Gilda Newport übernahm mit flinkem Antritt sofort die Führung, ließ dann eine Gegnerin ziehen und steckte die Nüstern im Einlauf erneut in Front.
Zuhause war Charlotte Newport damit allerdings noch lange nicht, denn auf den letzten Metern wurde die außen im Speed heranfliegende Himoko Greenwood (Hugo Langeweg Junior) noch brandgefährlich. Auch die 19:10-Favoritin Motion Pure (Heinz Wewering), die unterwegs stets an dritter Position gelegen hatte, rückte noch mächtig auf, sodass die bei 60:10 notierte Siegerin letztendlich nur um einen Hals bzw. eine Länge von den zweit- und drittplatzierten Konkurrentinnen getrennt war. Das Fazit: In den am 29. Juli stattfindenden Vorläufen des Eduard Winter Deutschen Stuten-Derbys wird es mächtig spannend zugehen. Alle erwähnten Traber-Ladies besitzen eine Chance, ganz weit vorne zu landen.
Tsunami Diamant: Trainer glaubte an den Außenseiter
Die Stuten hatten also bereits für mächtig Furore gesorgt – doch was dann in dem als zehntes Rennen ausgetragenen Buddenbrock-Lauf der Hengste und Wallache folgte, war einfach nur sensationell. Denn es konnte sich keiner der großen Favoriten durchsetzen, sondern ein in den Niederlanden vorbereiteter Dreijähriger, an den das Publikum nicht geglaubt hatte – der von Dion Tesselaar gesteuerte Tsunami Diamant war bei stolzen 215:10 notiert.
Nur Paul Hagoort, der Trainer des Hengstes, der außerdem noch Tiger Hill Diamant (Robin Bakker) in das Rennen geschickt hatte, war von Anfang an von den herausragenden Qualitäten des kleinen Bruders des Derby-Dritten Raffaelo Diamant überzeugt. Und er sollte Recht behalten: Der für die Farben von Max Schwarz und Johann Holzapfel laufende Tsunami Diamant erwischte trotz der ungünstigen Position neun einen blendenden Start und lag ausgangs des ersten Bogens bereits an dritter Stelle.
Als die hinter ihm liegenden Gegner weiter aufrückten, entschied sich Dion Tesselaar für eine konsequente Offensive und rückte an die Seite seines Trainingsgefährten Tiger Hill Diamant, der vom Fleck weg die Führung übernommen hatte. Nur Mac Smily (Christian Lindhardt) schien diese Konstellation Ende der Gegenseite kurzzeitig aufbrechen zu können – als Tsunami Diamant aber die Attacke entschlossen mitging, wurde der 21:10-Favorit wieder zurückgenommen. Im Einlauf steckte Tsunami Diamant tatsächlich seine Nüstern an Tiger Hill Diamant vorbei in Front.
Doch nun schlug auch die große Stunde von Portland (Roland Hülskath), der nach einem Verlauf als zweites Pferd innen brandgefährlich wurde. Der Jauß-Hengst stürmte bis auf eine Kopflänge an den 13,6/1.900m erzielenden Tsunami Diamant heran und wäre wenige Meter weiter wohl der Sieger gewesen. Tiger Hill Diamant hielt das dritte Geld eisern fest. Vierter wurde Mac Smily, für den Ähnliches wie die anderen Lasbeker Pferde galt: Er war unter Wert geschlagen und ist für den Tag X keineswegs abzuschreiben, während der fünftplatzierte Mc Arthur (Michael Nimczyk) trotz idealen Verlaufs mit Führpferd in der Außenspur auf den entscheidenden Metern nicht mehr zulegen konnte.
Auch Sjunnesson zweimal vorn - Unforgettable überragend
Und hier die übrigen Sieger des Renntages: Flavio As stürmte mit Jørgen Sjunnesson sofort an die Spitze und ließ den Gegnern nicht den Hauch einer Chance. Der schwedische Gast, der einmal mehr sein feines Gespür für die Pferde bewies und die Heimreise nur selten ohne einen Volltreffer antritt, punktete auch mit der außen herum bärenstarken Sarina.
Mit Abano H übernahm Thorsten Tietz trotz Zulage eine Runde vor dem Ziel die Führung und der 14:10-Favorit enttäuschte nicht. Gotta Jiboo (Jaap van Rijn) gewann dagegen erst mit dem allerletzten Schritt. Misty Morning (Christian Lindhardt) setzte sich beim Laufbahn-Debüt bereits in der Startphase durch und legte die Maidenschaft auf Anhieb ab.
Der in Daglfing zuletzt kaum einmal glatt um den Kurs gekommene Labano Power As (Dennis Spangenberg) übernahm 700 Meter vor dem Ziel das Kommando und trumpfte mit zwei Längen Vorsprung auf. Die Amateurfahrer waren zweimal gefordert: Wildcat Hanseatic (Hans-Jürgen von Holdt) zog auf der Gegenseite mit einem wuchtigen Vorstoß nach vorne und gewann ungefährdet. Die dänische Stute Unforgettable (Sarah Kube) sorgte sogar noch frühzeitiger für klare Fronten und triumphierte Start bis Ziel.
Gesamtumsatz: 179.875,83 Euro – Bahnumsatz: 65.639,70 Euro - Außenumsatz: 114.236,13 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 16. Juli statt. Im Mittelpunkt stehen der dritte Lauf des Super Trot Cups, der Breeders Course der Zweijährigen und der Sommer-Pokal des VDT. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Mit 13:68 unterlagen die Berlin Adler (Punkte durch Touchdowns von Zerbe, Kassler und Zusatzpunkt Lewerenz) am Sonnabend vor 1.800 Zuschauern im Poststadion deutlich gegen die Kiel Baltic Hurricanes. Als Tabellenvorletzter der Staffel Nord ist nach sieben absolvierten Spielen somit der Plan, mit dem Abstiegskampf möglichst nichts zu tun zu haben, nach aktuellem Stand nicht aufgegangen.
Dazu mussten mehrere Adler-Spieler wegen Blessuren während des Spiels passen - unter ihnen auch der neue Quarterback Niko Fortino, der durch seinen inzwischen genesenen Vorgänger Paul Zimmermann ersetzt wurde
Cheftrainer Eric Schramm stand nach dem Spiel für ein Gespräch zur Verfügung.
Wer das Buddenbrock-Rennen gewinnt, gilt als Derby-Favorit. In den drei Läufen geht es inklusive der Züchterprämie um 75.000 Euro Preisgeld. Vor allem die Pferde des Gestüts Lasbek treten mit erstklassigen Chancen an.
Sonntag, 9. Juli 2017 (Start des ersten Rennens um 14.00 Uhr / Probelauf und Vorab-Interviews bereits ab 13.25 Uhr).
Es ist der absolute Wahrsager: Das Buddenbrock-Rennen liefert die wichtigsten Erkenntnisse darüber, wer am 29. und 30. Juli in den Vorläufen des trotto.de 122. Deutschen Traber-Derbys und des Eduard Winter Stuten-Derbys als Favorit antreten wird. In diesem Jahr heißt es: Ladies first! Und das bezieht sich nicht nur auf die zeitliche Abfolge am Veranstaltungstag, sondern auch auf die Dotation.
Das Interesse der Besitzer an einem Start im Stutenlauf war nämlich so riesig, dass die Prüfung geteilt werden musste. In den als 4. und 7. Rennen ausgetragenen Abteilungen werden daher jeweils 20.000 Euro Preisgeld an die Stallteams der besten vierbeinigen Damen ausgeschüttet.
Die Herren der Pferdeschöpfung treten im 10. Rennen an, hier geht es ebenfalls um 20.000 Euro. Obendrein dürfen sich endlich einmal die allzu oft vernachlässigten Züchter der Spitzentraber kräftig die Hände reiben, denn sie erhalten zusätzlich 25 Prozent der genannten Prämien. Es sind also summa summarum stolze 75.000 Euro Preisgeld in den Buddenbrock-Läufen zu verdienen.
4. Rennen: Miss Godiva beinahe konkurrenzlos
Auf den Tippscheinen werden die meisten Kreuze wohl den Pferden des Gestüts Lasbek gewidmet sein, die in sämtlichen Läufen des Dreijährigen-Klassikers chancenreich sind. Schauen wir uns zunächst den Buddenbrock-Auftritt der Ladies im 4. Rennen an, der in die V4-Wette (Start: 2. Rennen) integriert ist. Hier führt kein Weg an Miss Godiva und ihrem Trainer Christian Lindhardt vorbei. „Sie verkörpert genau das, was man sich unter einem Klassepferd vorstellt“, sagt der Däne begeistert. „Miss Godiva hat einen ungemein stabilen Charakter und scheint sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen – ihre Entwicklung verläuft perfekt“, lobt Christian Lindhart das Potential der Tochter der herausragenden US-Stute Godiva Hall, die in ihrer Laufbahn 570.206 Euro Preisgeld verdiente.
Da sie ungemein startschnell ist, andererseits aber auch von hinten kommen kann, sollte Miss Godiva bei einem glatten Verlauf selbst von starken Konkurrentinnen wie Pearl Stardust (Jaap van Rijn) und C’est La Vie C (Stefan Schoonhoven) kaum zu bezwingen sein. Auf eine Gegnerin muss Christian Lindhardt allerdings aufpassen: Die bisher noch sieglose Tijuana Diamant (Michael Nimczyk) entwickelte zuletzt im Finish eine höllische Geschwindigkeit. Sie ist vermutlich die einzige, die eine glattgehende Miss Godiva knacken könnte.
7. Rennen: Motion Pure mit starken Gegnerinnen
Auch beim V5-Auftakt im 7. Rennen, der anderen Abteilung des Buddenbrock-Stutenlaufs, ist eine Lady des Gestüts Lasbek favorisiert. Nämlich Motion Pure, die von Heinz Wewering gesteuert wird. Der 29-malige Deutsche Meister hat von der Dreijährigen eine hohe Meinung: „Es ist schon beachtlich, wie sich die Braune von Mal zu Mal gesteigert hat.“ Zuletzt trotzte die Dreijährige selbst widrigsten äußeren Bedingungen und setzte sich von der Spitze aus souverän durch.
Einige ihrer Gegner konnte Motion Pure schon bezwingen. Mary Ann J (Roland Hülskath) musste sich beim direkten Aufeinandertreffen mit Rang drei begnügen, wird sich aber sicherlich gesteigert vorstellen. Der Ehrenrang ging in jenem Rennen an Charlotte Newport (Michael Nimczyk), die ebenso wie die in Dinslaken disqualifizierte Himoko Greenwood (Hugo Langeweg jun.) über eine imponierende 14,4-Rekordmarke verfügt.
Es kommen noch weitere interessante Konkurrenten hinzu. Neben Lady Nadine (Maik Esper) sollte vor allem Happy Steel (Dion Tesselaar) beachtet werden. Die Stute gewann in der vergangenen Saison einen Breeders-Course-Vorlauf und eroberte bei der Breeders Crown hinter Mary Ann J den zweiten Platz.
Mac Smily und Maxi Cup kontra starke Holland-Fraktion
Erfahrungsgemäß gewinnt zumeist ein Vertreter des männlichen Geschlechts das Derby. Alle Blicke werden sich daher auf das 10. Rennen richten, den Buddenbrock-Lauf der Hengste und Wallache. Hier bietet das Gestüt Lasbek sogar zwei Pferde auf: den von Christian Lindthardt gesteuerten Adbell-Toddington-Sieger Mac Smily und den Heinz Wewering anvertrauten Maxi Cup. Dass Mac Smily die Startposition acht erwischt hat, ist natürlich ein Handicap. Christian Lindhardt gibt sich dennoch optimistisch: „Er hat am Montag im 16-er Tempo gearbeitet. Wir haben ihn vorne ohne Eisen laufen lassen. Mir gefiel die Trainingsleistung sehr gut.“
Maxi Cup, der von der Drei aus ins Rennen geht, ist auf den ersten Metern vielleicht einen minimalen Tick langsamer als sein Stallgefährte – aber der Unglücksrabe des Buddenbrock-Trials, der ohne Behinderung Sieger oder Zweiter gewesen wäre, verfügt über viel Stamina und scheint den Schrecken gut verdaut zu haben. Heinz Wewering: „Maxi Cup wirkte damals auf dem Rückweg in den Stall schon wieder recht gelassen. Ich hoffe, dass er den Vorfall nervlich gut weggesteckt hat.“
Zu einem reinen Duell dieser beiden Traber wird sich der Lauf aber ganz sicher nicht entwickeln. Der niederländische Spitzentrainer Paul Hagoort wirft zwei Pferde in die Schlacht: den Adbell-Toddington-Zweiten Tiger Hill Diamant (Robin Bakker) und den noch relativ unerfahrenen Tsunami Diamant (Dion Tesselaar), der trotz seiner geringen Gewinnsumme von 1.200 Euro und dem Startplatz neun weit mehr als nur die zweite Wahl ist. Dem kleinen Bruder des Derby-Dritten Raffaelo Diamant ist durchaus ein gutes Platzgeld zuzutrauen, zumal Dion Tesselaar aus der zweiten Reihe heraus ohnehin nicht in die Offensive gehen wird und in Ruhe abwarten kann.
Der Stutenderby-Triumphator ist nicht der einzige Fahrer, der die Oranje-Dresse weit nach vorne bringen kann. Ein tolles Abschneiden ist vor allem Hugo Langeweg jun. zuzutrauen. Er setzt auf Harbour Eightysix, den Erstling der großartigen Freya Kievitshof, die sich 2007 in das von Lotis Photo gewonnene Derby traute und einen tollen dritten Rang belegte.
Die Aufzählung der möglichen Sieger geht nahtlos weiter: Portland (Roland Hülskath) war im Adbell-Toddington-Rennen im Einlauf das schnellste Pferd und es gibt nicht wenige Experten, die dem Fuchs durchaus einen Erfolg beim Kampf um das Blaue Band zutrauen. Mc Arthur (Michael Nimczyk) gilt als große Hoffnung des Besitzer-Champions Ulrich Mommert.
Es ist also alles möglich an diesem großartigen Mariendorfer Renntag, der im 11. Rennen mit dem Aufeinandertreffen solch toller Pferde wie Abano H (Thorsten Tietz), Jamil Cortina (Robbin Bot), Immosand (Victor Gentz) und Mr. Shorty (Thorsten Tietz) einen würdigen Abschluss findet.
Auftakt zum Aufstieg? Spieler von Blau-Weiß beim ersten Training am vergangenen Dienstag
Der frühere Bundesligist aus Mariendorf ist einer der Berliner Fußballclubs, der derzeit mit seinen Ambitionen für größere Aufmerksamkeit sorgt. Aktuell in der Berlin-Liga beheimatet, will man bei den Blau-Weißen spätestens in fünf Jahren die Regionalliga erreicht haben.
Dafür wurde an der Rathausstraße gerade ein größerer personeller Umbruch vollzogen - immerhin ein Dutzend neuer Spieler kommt zur Saison 2017/18 neu dazu. Die meisten von ihnen besitzen Erfahrung aus höheren Spielklassen - von TeBe (Giese, Gutsche, Mannsfeld, Rehbein), Luckenwalde (Francisco, Soltanpour), Altglienicke (Austermann, Matthias) oder Viktoria (Lensinger) kommen die Zugänge.
Michael Meister (Präsident BW 90)
Im ersten Teil des ausführlichen Interviews mit Berlinsport Aktuell erklärt der Präsident von Blau-Weiß 90, Michael Meister, wie das Ziel für die kommende Saison lautet und was er von der Mannschaft bzw. dem Trainerteam erwartet.
Der Deutsche Meister gewinnt zwei der drei mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld dotierten Hauptrennen und schrammt mit dem überragenden Cash Hanover obendrein nur hauchdünn am Mariendorfer Bahnrekord vorbei. Das dritte „dicke Ding“ geht an Michael Larsen.
Der Auftakt des Super Trot Cups und die beiden Läufe des Mariendorfer Criteriums: Auf der Derby-Bahn standen am Sonntag drei mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld dotierte Rennen im Mittelpunkt. Das graue Nieselwetter verlieh der Veranstaltung auf den ersten Blick zwar keinen edlen Glanz – aber es war immerhin ein Fortschritt im Vergleich zu den sintflutartigen Regenfällen, die zuvor die Hauptstadt beherrscht hatten. Und außerdem wurde sehr schnell klar: Die tristen äußeren Bedingungen konnten nicht von dem herausragenden sportlichen Geschehen ablenken, das auf der absolut optimal präparierten Piste zur Realität wurde.
Wer angesichts des traurigen Wetters eher langsame Kilometerzeiten erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Das Niveau war exzeptionell: Die Traber rasten im Düsenjet-Tempo über die Bahn und stellten sogar einige neue nationale Bestzeiten auf. Den Zuschauern blieb glatt die Spucke weg. Beinahe hätte es sogar so etwas wie einen Urknall gegeben – denn eines der Pferde schrammte nur hauchdünn am Bahnrekord vorbei.
Cash Hanover überragt im ersten Criterium
Und was für ein Pferd! Mit einer alles überragenden Leistung blieb Ulrich Mommerts Vierbeiner-Star Cash Hanover im Mariendorfer Criterium nur zwei Zehntelsekunden über jener Marke, die Fridericus am letztjährigen Breeders-Crown-Wochenende aufgestellt hatte. Die Uhren blieben für den von Michael Nimczyk präsentierten Hengst bei sensationellen 11,4/1.900m stehen. Wenn es der Goldhelm wirklich darauf angelegt hätte, wäre sogar noch ein schnellerer Kilometerschnitt möglich gewesen – denn Cash Hanover wurde zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefordert. Der Fünfjährige, der zunächst an vierter Stelle auszumachen war und nach einer halben Runde aufrückte, verkraftete sogar einen Rennverlauf in der Außenspur ohne die geringsten Probleme.
Es ist gar keine Frage: Die Erfolgs-Story dieses Pferdes, das zugleich einen neuen deutschen Rekord für fünfjährige Hengste auf der Mitteldistanz aufstellte, hat gerade erst begonnen – der Braune hat in den zurückliegenden Monaten einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und wird bald auch international den endgültigen Durchbruch schaffen. Obwohl sich die zweitplatzierte Celestial Light TK (Gerhard Biendl), die vor den Tribünen das Kommando übernommen hatte und ihre Bestmarke um glatte zwei Sekunden steigerte, ebenfalls großartig verkaufte und dem Sieger bis zum Erreichen der Zielgeraden Gegenwehr leistete, musste sich die Stute letztlich mit fünf Längen Rückstand geschlagen geben. Eine weitere Länge dahinter erhielt Dreambreaker (Dennis Spangenberg), der auf den ersten Metern kurz die Führung innehatte, das dritte Geld.
Prince of Persia bezwingt die Favoritin
Im zweiten Lauf des Criteriums, der sich an Pferde der Gewinnsummenklasse bis 20.000 Euro richtete, hatte das Publikum ebenfalls mit einem Sieg des Deutschen Meisters gerechnet, denn Michael Nimczyks Schützling Goldy Stardust wurde als glasklare 15:10-Favoritin gehandelt. Doch die Vierjährige unterlag einem Pferd, das ebenfalls aus dem Rennstall von Ulrich Mommert und seiner Frau Karin stammt: nämlich dem von seinem Trainer Michael Larsen gesteuerten Prince of Persia.
Der dänische Profi machte mit dem Triumph seines Schützlings den Nachmittag für das Berliner Besitzerehepaar perfekt. Der bei 93:10 gehandelte Fuchswallach stürmte sofort an die Spitze und brachte das Rennen mit einer Rekordverbesserung um mehr als anderthalb Sekunden in 11,8/1.900m mit einem Halsvorteil gegen die gewaltig spurtende Goldy Stardust nachhause.
Für Michael Larsen war dies keine Überraschung: „Ich war schon im Vorfeld sehr optimistisch, denn Prince of Persia wird mit jedem Tag besser. Angst hatte ich eigentlich nur vor der Favoritin Goldy Stardust. Aber als ich sah, dass Michael Nimczyks Stute im Verkehr steckengeblieben war und zunächst am ganzen Feld vorbei musste, habe ich Prince of Persia weiter Tempo gehen lassen. Der Wallach hat seine Sache wirklich erstklassig gemacht!“ Den triumphalen Erfolg schreibt der sympathische und stets bescheidene Michael Larsen ohnehin nur seinem Pferd zu: „Prince of Persia hat alles von alleine gemacht – auch jeder andere Fahrer hätte an diesem Tag mit ihm gewonnen!“
Ein dickes Lob hatte sich aber auch die in allen Ehren unterlegene Gegnerin Goldy Stardust verdient, die sich ebenso wie der zuvor erwähnte Cash Hanover nicht lumpen ließ und den deutschen Mitteldistanzen-Rekord für fünfjährige Stuten auf 1:11,8 min. schraubte.
Nimczyk siegt überraschend gegen den "Hexer"
Die Pflicht ist getan – das dürfte sich Michael Nimczyk nach den beiden Läufen des Criteriums gesagt haben, denn ein erster und ein zweiter Rang in diesen wichtigen Rennen waren zweifellos eine tolle Ausbeute. Zu diesem Zeitpunkt konnte der 30-jährige Profi ja noch nicht ahnen, dass er auch bei dem dritten großen Ereignis eine Hauptrolle spielen würde: dem ersten Vorlauf des Super Trot Cups. Sogar ein Weltklasse-Fahrer wie Jos Verbeeck hatte es sich nicht nehmen lassen, beim Auftakt der international konzipierten Rennserie dabei zu sein.
Das Gastspiel verlief für den „Hexer“ allerdings überhaupt nicht positiv – sein Plan, mit dem von Conrad Lugauer trainierten Wallach Victorious Star den ersten oder zweiten Platz und damit das Finale am 6. August zu erreichen, zerplatzte wie eine Seifenblase. Victorious Star wirkte schon in den Minuten vor dem Start sehr nervös und ging aus der zweiten Startreihe heraus sofort Galopp.
Deutlich besser sah es zunächst für Global Spotify (Rudolf Haller) aus, der lange das Tempo bestimmte, am Ende aber restlos geschlagen war. Von denjenigen Pferden, die anfangs das Geschehen dominierten, war sowieso bis auf den außen herum überaus tapferen Easy Joe (Michel Rothengatter), der für seine Zähigkeit mit dem dritten Geld belohnt wurde, in der Entscheidung nicht mehr allzu viel zu sehen. Easy Joe verursachte aber zugleich die alles entscheidende Rennszene. Denn als der Rappe ausgangs der letzten Kurve etwas nach außen driftete und dabei SJs Junior C (Stefan Schoonhoven) in die Quere kam, war urplötzlich der Weg für Michael Nimczyk und Ginger Heldia frei.
Der für die Farben von Hans Brocker laufende Fuchshengst hatte nach gutem Start unterwegs an sechster Stelle außen gelegen und heftete sich dank der grandiosen Taktik seines Fahrers genau im richtigen Moment an die Fersen von Easy Joe. Michael Nimczyk wurde für den Schachzug prompt entlohnt: Ginger Heldia, dessen Sieg zur Quote von 210:10 keineswegs erwartet worden war, löste sich in bombastischen 12,8/1.900m mit dreieinhalb Längen vom Feld. Man wird den Sechsjährigen nun genauso wie den zweitplatzierten Iron Steel (Victor Gentz), der ihm auf der Schlussrunde wie ein Schatten gefolgt war, in dem mit 60.000 Euro dotierten Finale wiedersehen.
Der Goldhelm schlägt noch zweimal zu
Und hier die weiteren Sieger der Veranstaltung, die fast allesamt von der Spitze aus gewannen: Michael Nimczyk gelangen noch zwei weitere Treffer für die Mommert-Farben. Der Goldhelm führte die Hengste Ear to Earth und Houdini Newport rasch in die Führungsposition und wählte damit genau die richtige Erfolgstaktik.
Der ebenfalls für das Derby genannte Aurelio CG (Dennis Spangenberg) wusste enorm zu beeindrucken, denn er musste in Front mehrfach Attacken parieren und gewann trotzdem mühelos. Gentle Yankee (André Pögel) marschierte bei seinem zweiten Volltreffer en suite genauso stramm vorneweg und gewann ungefährdet. In der gleichen Manier rannte Khalid (Thorsten Tietz) seine Gegner in 13,8/1.900m in Grund und Boden – der Vierjährige erzielte sogar einen Weile-Vorsprung.
Soccer (Victor Gentz), der ebenfalls vom Fleck weg die Führungsposition innehatte, löste sich im Einlauf in souveränem Stil und deklassierte seine Konkurrenten mit sechs Längen. Gräfin Greenwood (Michel Rothengatter) ließ sich einen Tick länger Zeit und übernahm die Spitze erst auf der Tribünengeraden. Genau die gleiche taktische Route schlug Thomas Holtermann ein, der mit Uldimeo seinen Konkurrenten auf der Schlussrunde nicht den Hauch einer Chance ließ.
Gesamtumsatz: 139.387,70 Euro – Bahnumsatz: 47.720,70 Euro - Außenumsatz: 91.667,00 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 9. Juli statt. Im Mittelpunkt stehen die mit insgesamt 40.000 Euro Preisgeld dotierten beiden Läufe des Buddenbrock-Rennens sowie der Trial I zum Jugend-Preis! Beginn ist um 13.30 Uhr.
Am gestrigen Samstag gewann Regionalligaaufsteiger VSG Altglienicke sein erstes Vorbereitungsspiel gegen den Südoberligisten Bischofswerdaer FV mit 6:3 (5:1). Neu auf der Trainerbank am Alten Schönefelder Weg: Miroslav Jagatic. Der 40-Jährige hatte nach Stationen beim SV Empor, SV Tasmania (jeweils Berlin-Liga) und dem SV Altlüdersdorf (Oberliga) vergangenes Jahr eine ganz neue Herausforderung angenommen: er wurde Assistent von Gerd Zeise im Trainerstab der Nationalelf von Myanmar in Südostasien.
Jetzt ist Jagatic wieder zurück in seiner Heimatstadt Berlin und stand nach dem Test gestern - und vor dem heute gegen Zweitligist Dynamo Dresden in Pirna - Berlinsport Aktuell für ein Gespräch zur Verfügung.
Der viermalige Amérique-Sieger tritt im ersten Lauf des internationalen Wettkampfs gegen ein volles Dutzend hochkarätiger Gegner an. In den beiden Läufen des Mariendorfer Criteriums ist Michael Nimczyk klarer Favorit.
Sonntag, 2. Juli 2017 (Start des ersten Rennens um 14.00 Uhr / Probelauf und Vorab-Interviews bereits ab 13.35 Uhr). Drei Zehntausender gepaart mit Starterfeldern höchster Güte: Der Auftakt des Super Trot Cups und die beiden Läufe des Mariendorfer Criteriums dominieren eine wahrlich großartige Berliner Veranstaltung, die loslegt wie die Feuerwehr! Denn gleich im 2. Rennen gibt es „Cash“.
Damit sind allerdings nicht die zahlreichen Auszahlungsgarantien und Jackpots gemeint, sondern der aktuell zu den besten deutschen Trabern gehörende Cash Hanover. Ulrich Mommerts Stallcrack ist einer der vielen vierbeinigen Stars an diesem Nachmittag, der zudem durch die Präsenz absoluter Topfahrer eine besondere Wertigkeit erhält.
Topfavorit Victorious Star in der 2. Reihe
An erster Stelle ist hier neben der aus Gerhard Biendl, Josef Franzl, Rudolf Haller und Herbert Strobl bestehenden Bayern-Armada, zahlreichen niederländischen Gästen und nationalen Größen wie Michael Nimczyk, Heinz Wewering und Thorsten Tietz natürlich der viermalige Amérique-Sieger Jos Verbeeck zu nennen, der in dem als 9. Rennen ausgetragenen ersten Lauf des Super Trot Cups mit dem von Conrad Lugauer trainierten Hengst Victorious Star den Kampf gegen zwölf Konkurrenten aufnimmt. Da sich nur die beiden Erstplatzierten für das am 6. August ebenfalls in Mariendorf ausgetragene Finale um 60.000 Euro Preisgeld qualifizieren, steckt richtig Pfeffer in der Partie.
Rein von der Klasse her braucht Victorious Star, der im Vorjahr – ebenfalls mit dem belgischen „Hexer“ im Sulky – zunächst einen Super-Trot-Cup-Vorlauf gewann und anschließend im Finale mit Conrad Lugauer trotz einer Startgaloppade Dritter wurde, keinen seiner Gegner zu fürchten. Der bildhübsche Hengst, der zwölf seiner bisher neunundzwanzig Starts gewann, ist glattgehend ein absoluter Siegertyp. Das bewies Victorious Star auch bei seinen beiden aktuellen Saisonerfolgen mit Conrad Lugauer und seinem Sohn Marc Elias in Åby und Jägersro. „Der Hengst ist ein tolles Pferd - aber die zweite Reihe könnte durchaus ein Problem für ihn sein“, sagt Jos Verbeeck im Vorfeld Rennens mit einer gewissen Vorsicht.
Bei der Startplatzauslosung hatte der Favorit in der Tat kein Glück – Victorious Star erwischte die Nummer Zwölf. Popeye Diamant (Gerhard Biendl), Iron Steel (Victor Gentz), Ginger Heldia (Michael Nimczyk) und Easy Joe (Michel Rothengatter), die bei ihren Generalproben für den Super Trot Cup allesamt siegreich oder platziert waren, erging es nicht besser. Sie müssen das Rennen ebenfalls hinter den anderen Pferden aufnehmen.
Schauen wir uns also die erste Startreihe an. Hier sind besonders die Aussichten für Falcon Dragon (Heinz Wewering), SJs Junior C (Stefan Schoonhoven), Man in Black (Herbert Strobl) und Dimitri W Eden (Thorsten Tietz), die stets flink auf den Beinen sind, überaus verlockend. Spicy A. (Dennis Spangenberg) kann auf den ersten Metern ebenfalls mächtig Gas geben – seine Wiederqualifikation nach langer Pause und der anschließende Probelauf waren imponierend.
Rapido Ok (Josef Franzl) war in Pfarrkirchen deutlich unter Wert geschlagen – er ist brandgefährlich. Alaska Joe (Lea Ahokas) scheint es hier zwar schwer vorzufinden, doch der Sieger des Derby-Marathon-Pokals 2015 hat auch in bester Gesellschaft immer wieder überrascht. Er ist also ebenso wenig zu streichen wie der in Schweden aufgewachsene Global Spotify, der in seiner alten skandinavischen Heimat und bei seinen anschließenden Auftritten im schweizerischen Avenches durchweg nur gute Leistungen kannte – zumal seinem Trainer und Fahrer Rudolf Haller derzeit einfach alles gelingt.
Es bleibt also das Fazit: Kein einziger Teilnehmer des Rennens ist komplett aus den Überlegungen zu streichen – es riecht nach Überraschungen!
Mariendorfer Criterium: Gute Chancen für Nimczyk
Das schaut in den beiden ebenfalls mit 10.000 Euro Preisgeld dotierten Läufen des Mariendorfer Criteriums, die nach der Gewinnsumme der Pferde unterteilt sind, völlig anders aus. Denn hier scheint zweimal kein Weg an Michael Nimczyk vorbeizuführen. Wenn der bereits anfangs erwähnte Cash Hanover im 2. Rennen, das zugleich Start der V4 ist, auch nur halbwegs an das anknüpft, was er zuletzt gezeigt hat, wird es für den BILD-Pokal-Sieger selbst gegen eine bärenstarke Celestial Light TK (Gerhard Biendl), die in Pfarrkirchen das Bayerische Zuchtrennen gewann, kein Verlieren geben.
Der Hengst ist zweifellos ein Pferd, das Emotionen weckt. Egal, ob er glänzt oder versagt: Der mehrfache Zuchtrennsieger erzielt beim Publikum jedes Mal deutlich spürbare Reaktionen und das gesamte Augenmerk richtet sich auf ihn. Für die weitere Platzierung ist zwischen Dreambreaker (Dennis Spangenberg), Vicky Corner (Thorsten Tietz), Rainbow Diamant (Heinz Wewering) und Star di Poggio (Cees Kamminga) alles offen.
In der Criterium-Gewinnsummenklasse bis 20.000 Euro (5. Rennen) sieht es für den Goldhelm genauso gut aus, denn Goldy Stardust scheint über nahezu unbegrenzte Kapazitäten zu verfügen. Die Siegerin des Schwarzer-Steward-Rennens hat in ihrer gesamten Karriere nur ein einziges Rennen verloren: Beim ersten Start ihres Lebens ging sie – damals mit Erwin Bot im Sulky – Galopp. Den Geschmack einer Niederlage hat die danach stets von Michael Nimczyk gesteuerte Stute nie mehr erfahren müssen.
Ähnliches gilt zwar auch für den von Josef Franzl präsentierten Azimuth. Auch dieser Traber wurde glattgehend noch nie von einem Konkurrenten geschlagen. Man darf aber nicht übersehen, dass der zuletzt im Pfarrkirchner EURO-Cup mit acht Längen Vorsprung auftrumpfende Hengst von der Rekordmarke her fast zwei Sekunden unter Goldy Stardust rangiert.
Auch die drei weiteren frischen Sieger Noble Dolly (Cees Kamminga), Prince of Persia (Michael Larsen) und Rebound (Heinz Wewering) werden sich mächtig steigern müssen, um die Nimczyk-Stute zu gefährden. Ein sicheres Platzgeld besitzen sie außerdem noch lange nicht, denn Muscle Design (Thorsten Tietz), der links herum nur ein Schatten seiner selbst, auf der Derby-Bahn aber eine Macht ist, Hofnarr (Thomas Kornau) sowie der unberechenbare, aber pfeilschnelle Agostino (Reinier Feelders) sind alles andere als Feldfüller.
Lediglich Kleiner Donner (Simon Woudstra) erscheint chancenlos. Keine Frage: Diese Prüfung ist wirklich ein absoluter sportlicher Leckerbissen und steht dem Criterium der gewinnreicheren Pferde in nichts nach.
Das Prädikat „besonders wertvoll“ darf man – bildlich ausgesprochen – ohnehin fast allen Rennen der Mariendorfer Sonntagveranstaltung verleihen. Neben zahlreichen Dreijährigen die im 4., 6. und 8. Rennen für das Derby proben, ist vor allem der V5-Auftakt im 7. Rennen mit dem Seriensieger Soccer (Victor Gentz) hochinteressant.