Eishockey

Großes Bild: Während die Preussen (hier: weiße Trikots) wieder jubeln können, herrscht bei FASS (rot) aktuell Enttäuschung

Eishockey: Berlins Oberligisten mit unterschiedlicher Gefühlslage

Kann der ECC die Euphorie nutzen?

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Sieggarant: Preussen-Goalie Olaf Schmidt (l.) ließ in Essen keinen Gegentreffer zu

Ein besonders reizvoller Aspekt am Sport ist dessen Unberechenbarkeit. Besonders schön sind dabei für die Fans natürlich Überraschungen in positiver Hinsicht.

So durfte der Anhang des zuletzt arg gebeutelten Eishockey-Oberligisten ECC Preussen am vergangenen Wochenende jubeln - und zwar so richtig. Am Freitagabend gab es vor eigenem Publikum zunächst einen 6:2-Sieg im Derby gegen FASS Berlin. Nun mag ein Sieg über den Tabellenletzten alles andere als eine Überraschung sein - nach einer Serie von nur einem Sieg aus den vorhergegangenen elf Spielen standen die Preussen aber unter besonderem Druck. Dass das Erfolgserlebnis auch noch recht deutlich ausfiel, damit war nun wirklich nicht unbedingt zu rechnen.

Den richtigen Knalleffekt setzten die Charlottenburger dann aber beim Auswärtsspiel in Essen. Am Sonntagabend holten sich die Preussen mit einem 1:0 nach Penaltyschießen bei den ESC Moskitos zwei wirklich überraschende Punkte. Somit war nicht nur das "goldene Wochenende" für das Team von Trainer Lenny Soccio perfekt - zweimal Punkte aus einem Freitags- und Sonntagsspiel konnte man bisher nur zum Saisonauftakt Ende September erzielen. Darüber hinaus gelang dem ECC und Keeper Olaf Schmidt der erste "Shutout" der Saison - sprich: erstmals überstand man eine Partie ohne Gegentreffer. Insgesamt 65 Schussversuche der Essener konnten der überragende Schmidt und seine Verteidigung entschärfen - sensationell! Als auch in der Overtime kein Tor fallen wollte, musste eine Entscheidung im Penaltyschießen her: Veit Holzmann behielt schließlich die Nerven und setzte den entscheidenden Treffer für die überglücklichen Preussen.

"Und die Heimmannschaft machte auch direkt Druck auf das Tor der Gäste, kombinierte ein ums andere Mal im Drittel der Preussen. Am Ende stand allerdings immer Olaf Schmidt im Weg."   www.hockeyweb.de

Somit konnte der Club vom Glockenturm sein Punktekonto auf 19 aufstocken und rückte im Klassement auf Rang 13 vor. Balsam für die Seele von Spielern, Fans und Verantwortlichen beim ECC. Der Spielplan meint es allerdings nicht allzu gut: am Freitag empfängt man auf heimischem Eis den Tabellenvierten aus Halle (19.30 Uhr, Eisstadion am Glockenturm), Sonntag reist man zum gut aufgelegten Sechsten, den Füchsen Duisburg. Schwere Aufgaben fürwahr, doch mit den beiden Erfolgserlebnissen aus dem Derby und der Außenseiterposition in Essen im Rücken scheint aktuell nichts unmöglich bei den Preussen - und das endlich auch mal wieder in positiver Hinsicht.

FASS muss sich neu aufstellen im Abstiegskampf

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Kehrt FASS und Berlin den Rücken: Abwehrtalent Nico Ehmann

Für FASS Berlin standen die Prognosen dagegen gar nicht so übel, obwohl der Club lange schon auf den Abstiegsplätzen feststeckt. Wenn man bedenkt, dass die Akademiker erst im Oktober überhaupt angefangen haben zu punkten, lesen sich drei Siege in dieser Zeit gar nicht so schlecht. Inzwischen aber ist auch die Anzahl der Niederlagen auf acht in den letzten elf Partien angestiegen.

Am letzten Wochenende ging die Mannschaft von Trainer Oliver Miethke komplett leer aus. Bei der 2:6-Pleite im Derby wurde ein psychologisch wichtiger Schlag gegen einen Mitkonkurrenten deutlich verpasst. Der Sonntag blieb auch nur in schöner Erinnerung, weil man im Vorpogramm der "großen" Eisbären in der Arena am Ostbahnhof auftreten durfte. Das 2:7 gegen die Crocodiles Hamburg wies aber einmal mehr nach, dass die FASS-Defensive einfach zu viele Gegentore zulässt.

Nun wurde dazu bekannt, dass mit Nico Ehmann (22) ein Abwehrtalent, das von den Eisbären Juniors gekommen war, den Verein Richtung Essen verlässt. Viele ungute Neuigkeiten also vor dem Heimspiel am Freitag (19 Uhr, Sportforum) gegen den Herner EV, der als unangefochtener Tabellenführer in den Wellblechpalast kommt. Da dürfte der Schwerpunkt mehr auf Schadensbegrenzung liegen - Sonntag bei den Black Dragons Erfurt (11. der Oberliga Nord) könnte dagegen eher etwas gehen. Doch angesichts des inzwischen wieder deutlich abwärts zeigenden Saisonverlaufs scheint für den Tabellenletzten FASS im Moment nirgendwo viel drin zu sein.

"Es wird in den nächsten Tagen und Wochen Veränderungen bei uns geben, damit wir unsere Ziele erreichen."   Heinrich Seifert, Vorsitzender FASS e. V.

Immerhin tut sich auf der Planungsebene bei den Akademikern etwas: diese Woche konstituierte sich der Aufsichtsrat innerhalb der "FASS Oberliga Service GmbH". Mit Heinrich Seifert gehört auch der Vorsitzende des FASS e. V. zu besagtem Gremium. Um das sportliche Ziel, den direkten Klassenerhalt auf mindestens dem 14. Platz (derzeit sechs Punkte Rückstand) zu erreichen, werde es schon in naher Zukunft Veränderungen im Verein geben, kündigte Seifert in diesem Zusammenhang schon mal an.

(Archiv-)Fotos + Text: Berlinsport-Aktuell / Hagen Nickelé

Bei aller Rivalität und Hitzigkeit: am Ende kommt es auch zwischen Preussen (weiße Trikots) und FASS wieder zum 'Shakehands'

Preussen empfangen FASS zum Keller-Krimi

Akademiker siegen wenigstens einmal

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Die FASS-Spieler durften im Hinspiel zwar zwei Tore bejubeln, ...

Die beiden Berliner Eishockey-Oberligisten stecken auch nach dem vergangenen Wochenende tief im Tabellenkeller - obwohl die Freitags- und Sonntagspartien Gegner brachten, die den einen oder anderen Punktgewinn versprachen. Doch nur FASS konnte Zähler einfahren, und zwar zum Wochenendauftakt beim 5:3 gegen die Hannover Scorpions. Ausgerechnet der Tabellenletzte also, der zuvor einen sportlich tristen November mit vier Niederlagen in Folge (bei jeweils mindestens acht Gegentoren) erlebte, erfüllte seinen Auftrag.

ECC: Zwei schmerzhafte Niederlagen

Doch ebenso ausgerechnet spielte der ECC Preussen nicht mit: denn zeitgleich verloren die Charlottenburger zuhause gegen den bisherigen Vorletzten Rostock Piranhas mit 1:2. Dadurch konnte FASS die Rote Laterne nicht wie erhofft an die Hanseaten abgeben. Im Gegenteil: Rostock gewann auch am Sonntag (gegen Timmendorf) und überflügelte im Tableau nun sogar auch die Preussen. Die schienen in ihrem zweiten Wochenendeinsatz bei den Black Dragons Erfurt dagegen schon den Dreier in der Tasche zu haben, verspielten aber eine 3:2-Führung in den Schlussminuten noch - die bittere Quittung: ein 3:4 und wieder keine Punkte.

FASS: Nicht nur Punkte mitgenommen

Auch für FASS gab es - dagegen erwartungsgemäß - nichts zu holen beim Topteam aus Halle (1:4). Dabei präsentierte sich die Defensive der Akademiker zum zweiten Mal in Folge deutlich verbessert.
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„Wir haben das Spiel bis zum Ende offen halten können. Wir können einiges für die nächsten Spiele mitnehmen.“

FASS-Coach Oliver Miethke (Foto) nach dem 1:4 in Halle

Erst Sekunden vor Ende des zweiten Drittels geriet man in Unterzahl in Rückstand und kassierte später die entscheidenden Gegentore.

ECC vs FASS: Derby am Freitag "extra-heiß"

Warum ein Sieg so wichtig wäre

Am Freitag kommt es nun zum Lokalderby in der Eissporthalle am Glockenturm (Anbully: 19.30 Uhr). Die Begegnung Preussen - FASS steht dabei mal wieder zusätzlich unter Spannung angesichts der Tabellenkonstellation. Der Gast kommt (immer noch) als Schlusslicht, hat inzwischen aber mit elf Zählern auf dem Konto nur noch derer drei Rückstand auf die Preussen, die aktuell den drittletzten Rang belegen. Das deutlich schlechtere Torverhältnis von FASS (minus 44) gegenüber dem Team von Lenny Soccio (minus 30) macht im Fall eines Siegs der Akademiker allerdings einen "Platztausch" (noch) undenkbar.

Der ECC könnte seinerseits mit einem Derbysieg nicht nur etwas für die Fan-Seele, sondern auch mal wieder einen beruhigenden Schritt nach vorne im Klassement tun. Die Nackenschläge zuletzt dürften bei den Preussen aber psychologisch etwas schwerer wiegen.

Einstand für Neuzugang - Schwere Sonntagsaufgaben

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...doch am Ende feierten die Preussen den Derbysieg

FASS wird dazu schon zum Derby mit Joe Timm einen Neuzugang und Berlin-Heimkehrer willkommen heißen. Der 19-jährige Abwehrspieler, der aus dem Eisbären-Nachwuchs hervorging, kommt vom EHC Timmendorfer Strand und ersetzt Dave Simon, der aus beruflichen Gründen pausieren muss.

Und noch ein guter Grund für einen packenden Derby-Fight: beide Teams stehen am Sonntag vor schweren Aufgaben und können sich nicht viel ausrechnen. Die Preussen reisen zu den zweitplatzierten Moskitos nach Essen, FASS empfängt den Tabellen-6. Crocodiles Hamburg - immerhin im Vorlauf der DEL-Partie der Eisbären in der großen Arena am Ostbahnhof. Wenn also für beide Teams überhaupt die Aussicht auf Punkte an diesem Wochenende besteht, dann vor allem im Derby am Freitag.

Preussen siegen im Hinspiel - Revanche oder Bestätigung?

Das Hinspiel am 3. Spieltag konnte seinerzeit der ECC Preussen bei FASS für sich entscheiden. Im Erika-Heß-Eisstadion blieben die Gäste mit 4:2 siegreich und erklommen mit acht Zählern sogar die Tabellenspitze.

Text + Fotos: Berlinsport-Aktuell/Hagen Nickelé

Wichtiger Dreier für die Akademiker – Scorpions den Stachel gezogen

Der Spielbericht von FASS Berlin

Eine über 60 Minuten gute Leistung wurde diesmal belohnt, FASS Berlin gewann das Kellerduell gegen die Hannover Scorpions mit 5:3 (2:2/1:1/2:0).

Offener Schlagabtausch zu Beginn

Beide begannen sehr offensiv und so ergaben sich natürlich auch Torchancen. Die Akademiker hatten die besseren und gingen verdient nach sechs Minuten durch einen Überzahltor von Pierre Gläser mit 1:0 in Führung. Doch nur neun Sekunden später der Rückschlag, ein Aufsetzer von Sachar Blank fand irgendwie den Weg ins Tor. FASS hatte zwar weiter die besseren Torchancen, die Gäste aber schossen den nächsten Treffer. Mit dem Rücken zum Tor stehend traf Tim Krüger nach 17 Minuten. Doch diesmal schlugen die Akademiker schnell zurück. Wieder in Überzahl und diesmal durch Nico Ehmann stand es nach 19 Minuten 2:2. Bei diesem Spielstand blieb es nach 20 Minuten.

Fiedler trifft per Penalty

21 Sekunden waren im 2. Drittel gespielt, da wurde Tom Fiedler beim Versuch durchzugehen gefoult. Der Schiedsrichter gab Penalty und den verwandelte der Gefoulte sicher. Wütende Angriffe der Scorpions waren die Folge der Führung. Aber wenn etwas durchkam, war Ole Swolensky zur Stelle. Als sich FASS von Druck befreien und selbst wieder zu guten Chancen kam, fiel doch noch das 3:3. Kyle Decoste zog aus dem Halbfeld ab und unhaltbar schlug der Puck ins Tor ein (36.). Mit diesem Spielstand wurden letztmalig die Seiten gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt fehlte den Berlinern Can Matthäs, der sich an der Wade einen Cut zuzog, der mit vier Stichen genäht wurde.

Matthäs bringt FASS auf die Siegerstraße

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Can Matthäs - Erst Cut genäht, dann den Siegtreffer erzielt. Foto: © A. Bohn

Aber Eishockeyspieler sind halt harte Jungs und so spielte Can im Schlussabschnitt wieder mit, was sich im Nachhinein auszahlte. Beide Teams wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen und kämpften entsprechend. So bekamen beide Goalies gut zu tun. Ein Doppelschlag sorgte dann für die Vorentscheidung. Can Matthäs traf nach 51 Minuten zum 4:3 und eine Minute später erhöhte Oliver Duris nach einem Break zum 5:3. Der Versuch der Scorpions, mit den üblichen Mitteln das Spiel noch zu drehen, brachte nichts mehr ein, FASS holte sich den Sieg und somit auch drei wichtige Punkte.

<h3>Morgen schweres Spiel in Halle</h3>

Am Sonntag steht die nächste Aufgabe an, es geht zu den Saale Bulls nach Halle. Das nächste Heimspiel ist am 2. Advent, in der MB-Arena wird um 12:00 Uhr gegen die Hamburg Crocodiles gespielt. Zwei Tage zuvor steht noch das Derby beim ECC an. Also viel zu tun für das Team von Oliver Miethke, will man doch die „Rote Laterne“ gerne noch in der Hauptrunde abgeben.

 FASS Berlin – Hannover Scorpions 5:3 (2:2, 1:1, 2:0)

Tore:

1:0 (05:07) Pierre Gläser (F. Patrzek, M. Adam) PP1; 1:1 (05:09) Saschar Blank; 1:2 (16:28) Tim Krüger (S. Blank, Ch. Koziol); 2:2 (18:32) Nico Ehmann (T. Fiedler, C. Matthäs) PP1;

3:2 (20:21) Tom Fiedler PS; 3:3 (35:06) Kyle Decoste (L. Trattner, C. Niddery);

4:3 (50:54) Can Matthäs (T. Fiedler, Ch. Jahnke); 5:3 (51:21) Oliver Duris (F. Patrzek, P. Gläser);

Schiedsrichter: E. Posacki - F. Möller, M. Paulick

Strafen: FASS 8 (0/4/4) , Scorpions 10 (4/0/6)

Foto: Can Matthäs - Erst Cut genäht, dann den Siegtreffer erzielt - Foto: A. Bohn
Text: FASS Berlin

Foto: Können nach dem Sieg zuletzt wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen - die Spieler des ECC Preussen mit Trainer Lenny Soccio (hinten)

NACH DEM RÜCKRUNDENSTART DER OBERLIGA

Man musste wohl kein Experte sein, um beiden Berliner Oberliga-Klubs eine - erneut - schwere Saison zu prophezeien. Allerdings hat die Negativkurve bei beiden Teams ziemlich dramatische Formen angenommen, wenn man die Nord-Staffel der 3. Liga in dieser Saisonhinrunde verfolgt hat. Der ECC Preussen kam richtig gut aus den Startlöchern und verzeichnete dann eine böse Talfahrt - die zumindest jüngst mal wieder durch ein Erfolgserlebnis gestoppt wurde. Lokalrivale FASS Berlin misslang der Einstieg in die Spielzeit dagegen komplett, dennoch konnten die Akademiker spät in der Halbserie nach einem Aufwärtstrend kurz das Schlusslicht abgeben. Doch in der Folge ereilte das "Farm-Team" der Eisbären der "Jo-Jo-Effekt" und man stürzte wieder auf den letzten Rang ab.

Preussen können noch gewinnen

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Ein Treffer beim lang ersehnten Sieg: Veit Holzmann (Preussen), Sohn von Eishockey-Legende Georg Holzmann

Aufatmen beim ECC Preussen - nachdem die Serie von Niederlagen nicht abreißen wollte, gelang nun zum Auftakt der Rückserie gegen die Hannover Scorpions endlich wieder ein Sieg. Die Mannschaft von Trainer Lenny Soccio hatte zuvor acht Spiele in Folge verloren, allein in den letzten vier davon verzeichnete man ein Torverhältnis von 4:27. Am 14. Spieltag setzte es beim Auswärtsspiel gegen die Wedemark Scorpions, wo man sich etwas ausrechnen durfte, u.a. eine deftige 3:9-Pleite. Die Enttäuschung darüber war selbstredend nicht gering, vergangenen Freitag verlor man dagegen erwartbar in Halle - wenn auch mit 0:7 in aller Deutlichkeit.

Drei Treffer in einem Drittel
Der "Durchbruch" dann am Sonntag im Heimspiel, genauer gesagt im zweiten Drittel. Nach torlosem erstem Durchgang gingen die Preussen endlich mal wieder in Führung - und das gleich mit 3:0. Nico Jentzsch glänzte dabei mit einem Treffer und einem Assist, Veit Holzmann und Felix Braun trafen ebenso. Nach Hannovers Anschlusstor kehrten allerdings die alten Zweifel ein wenig zurück, am Ende reichte es aber zumindest zum knappen, aber umjubelten Sieg.

An diesem Wochenende ruhen die Hoffnungen des ECC wieder vor allem auf dem Heimspiel am Glockenturm. Am Freitagabend ist dort mit den Rostock Piranhas der Tabellenvorletzte zu Gast. Ein Sieg in diesem Spiel, und die Preussen könnten sich wieder etwas Richtung Mittelfeld der Tabelle bewegen und dazu Schwung für die Aufgabe am Sonntag in Erfurt (aktuell 11. Platz) mitnehmen.

FASS gegen Scorpions unter Druck

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Wichtiger Mann in der Offensive: der Slowake Oliver Duris (FASS)

Auch Lokalrivale FASS Berlin setzt am Freitag auf einen Erfolg der Preussen. Die Chancen, dann mit einem eigenen Heimsieg gegen die Hannover Scorpions zumindest mal wieder das Schlusslicht an die Rostocker abzugeben, stehen nicht schlecht. Am Sonntag bei den Saale Bulls Halle dürfte dagegen weniger zu holen sein.

Zu viele Gegentore
Die Akademiker haben zuletzt reichlich Prügel bezogen (allein in den letzten vier Partien kassierte man 34 Gegentore) und ließen dadurch den zwischenzeitlichen Aufschwung in einem anderen Licht erscheinen. Gegen die stark eingeschätzten Füchse Duisburg sah es dabei vergangene Runde zwischenzeitlich gar nicht schlecht aus: nach 0:2-Rückstand brachte es FASS bis zum Ende des zweiten Drittels zu einer 4:3-Führung. Im letzten Abschnitt setzte sich die Qualität des Favoriten, der auf 4:6 davon zog, aber doch durch. Zwei weitere Gegentreffer in den Schlusssekunden ergaben am Ende eine 4:8-Pleite, die in der Höhe dem Spielverlauf nicht wirklich entsprach.

Das Team von Trainer Oliver Miethke muss im Moment also wieder - wie zuvor schon zu Saisonbeginn - von guten Phasen in den Spielen zehren und versuchen, diese dann auch ergebnismäßig mal wieder nach Hause zu bringen. Immerhin funktionierte die Offensive zuletzt im Gegensatz zu den Preussen einigermaßen (11 Torerfolge in den letzten 4 Partien): gegen Duisburg zeichnete erst das Trio Matthäs - Gläser - Fiedler, dann die Achse Duris - Leers - Patrzek für je zwei Tore inklusive Assists verantwortlich.

Nächsten Freitag: Das Derby am Glockenturm
Am nächsten Freitag kommt es dann wieder zum direkten Aufeinandertreffen beider Berliner Oberligavertreter – die Preussen werden am heimischen Glockenturm Gastgeber sein. Das Hinspiel hatten die Charlottenburger am dritten Spieltag bei FASS mit 4:2 für sich entscheiden können – und waren damit zwischenzeitlich auf den ersten Platz geklettert.

Text + Fotos: Berlinsport-Aktuell

Foto: Nach dem Sieg der Preussen (weiße Trikots) im Derby am 3. Spieltag verabschiedete man sich auf dem Eis - und in der Tabelle. Aus den acht Punkten Differenz zu FASS sind inzwischen aber nur noch drei geworden

FASS empfängt den Tabellenführer +++ Preussen gegen Hamburg - und die Serie

Vergangenes Wochenende pausierten die Eishockeyligen wegen des Deutschland-Cups, am Freitag geht es aber wieder los – in Berlin mit zwei Partien der Eishockey-Oberliga Nord. Beide Hauptstadtvertreter stehen dabei nach 12 Spielen nicht nur nicht besonders gut da, sondern auch vor jeweils schweren „Hausaufgaben“.

ESC Moskitos Essen zu Gast bei FASS

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FASS beim Feiern: Immerhin zwei der letzten vier Partien wurden gewonnen

FASS Berlin bekommt es dabei mit niemand Geringerem als dem Tabellenführer zu tun: dem ESC Moskitos Essen. Die Mannschaft des früheren Eisbären-Profis Frank Gentges hat mit 28 Punkten schon mehr als dreimal so viele auf dem Konto wie die „Akademiker“. Die sind schlecht in die Saison gestartet, schluckten viele Niederlagen – mal unglücklich, mal deutlich. Das Team von Trainer Oliver Miethke ließ sich aber nicht unterkriegen und erkämpfte am 9. Spieltag mit dem deutlichen 9:5 bei den „Beach Boys“ vom EHC Timmendorfer Strand endlich den ersten Dreier. In der 12. Runde legte man überraschend gegen die Hannover Indians einen weiteren Sieg nach – der 4:2-Erfolg führte zumindest dazu, dass FASS die „Rote Laterne“ an die Rostock Piranhas weitergeben konnte.

Ein Aufwärtstrend ist also erkennbar, und so kam die Liga-Pause Miethke & Co. vielleicht gar nicht mal so gelegen. Das Programm an diesem Wochenende hat es allerdings in sich: neben Spitzenreiter Essen zuhause steht am Sonntag das Gastspiel bei den heimstarken Icefighters Leipzig auf dem Programm. Jeder Punkt wäre da also ein echter Gewinn – immerhin: vergangenes Jahr konnte FASS die Essener mit 3:2 nach Hause schicken. Ganz so unmöglich ist die Mission der Akademiker am Freitag um 19 Uhr im Wellblechpalast also auch wieder nicht.

Preussen wollen den Schalter umlegen

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Preussen bei der Party: Lange nicht mehr gesehen. Letzter Sieg vor sechs Spielen, seit zwei Partien ohne Torerfolg

Beim ECC Preussen dürfte dagegen die Stimmung angespannter sein, obwohl man auf dem 12. Platz aktuell noch drei Zähler mehr vorzuweisen hat als der Lokalrivale. Das Problem: ein unverkennbarer Abwärtstrend. In den ersten drei Partien der Saison holte die Mannschaft von Neu-Trainer Lenny Soccio überraschend acht Punkte – auch nach drei Pleiten im Anschluss waren die Fans immer noch sehr zufrieden mit den Darbietungen ihres Teams. Diese Serie schwoll allerdings auf acht Niederlagen in neun Spielen an – nur in Rostock gelang am 7. Spieltag noch ein weiterer Sieg. Dazu gesellte sich zuletzt noch eine eklatante Abschlussschwäche: ein ganzes Törchen brachte der ECC in den vergangenen drei Partien im gegnerischen Gehäuse unter.

Kein Wunder, dass der Haussegen bei den Charlottenburgern mittlerweile etwas schief hängt und die Fans gar nicht mehr so glücklich sind. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen ersatzgeschwächte Timmendorfer stellte sich das ganze Team bei der Pressekonferenz im Foyer der Eishalle am Glockenturm den kritischen Fragen. Einen Tag nach dem 0:4 gegen Hannover sah sich der Club auf seiner Internetseite sogar zu einer Stellungnahme genötigt: nach einer eigens anberaumten Teambesprechung habe Trainer Soccio Fehler bei der taktischen Einstellung seiner Spieler eingeräumt – neben dem einen oder anderen verletzungsbedingten Ausfall, unglücklichen Spielverläufen und Schiedsrichterentscheidungen eine der Ursachen für die sportliche Talfahrt. Schnell möchte man wieder zum Eishockeyspiel wie zu Saisonbeginn zurückkehren.

Gegner wie die Crocodiles Hamburg, die am Freitag ab 19.30 Uhr am Glockenturm auflaufen, sind allerdings nicht unbedingt aus dem Holz, dass sie den Preussen dabei behilflich sein werden, den Schalter wieder umzulegen. Das Team um den ehemaligen NHL-Profi Christoph Schubert liegt nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Essen auf dem 4. Platz – möglicherweise ist die Aussicht der Preussen auf Zählbares am Sonntag im Auswärtsspiel bei den Wedemark Scorpions also größer.

Wie es aktuell um die Stimmung intern bestellt ist, davon konnten sich wiederum die Fans zumindest am spielfreien Wochenende bei der Autogrammstunde des ECC in den Räumlichkeiten eines Charlottenburger Reiseveranstalters einen Eindruck verschaffen.

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Der Trainer des Eishockey-Oberligisten nach der 0:4-Niederlage gegen die Hannover Indians über das Spiel, die Ursachen des Abwärtstrends - und wie man ihn wieder in den Griff bekommen will.

 

0:4-Niederlage gegen Hannover Indians

Eishockey-Oberligist ECC Preussen hat am Abend sein Heimspiel in der Nord-Staffel gegen den EC Hannover Indians mit 0:4 (0:2;0:1;0:1) verloren. Die Charlottenburger konnten somit dem Abwärtstrend erneut nicht erfolgreich begegnen. Nach dem dritten Spieltag noch an der Tabellenspitze, haben die Preussen mittlerweile in den folgenden acht Spielen sieben Niederlagen kassiert.

Immerhin musste sich die Mannschaft von Trainer Lenny Soccio nicht wie zuletzt bei der 1:2- Heimniederlage gegen den EHC Timmendorfer Strand Schmähungen der Fans anhören. Im Gegenteil: nach der Schlusssirene wurde die Mannschaft lange von den Fans gefordert. Die jedoch blieb hinter der verschlossenen Tür, weil Soccio eine längere Ansprache hielt.

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Neuzugang Nikolai Varianov (Hamburg Crocodlies) konnte erwartungsgemäß noch nicht sofort helfen

Im Spiel fehlte den Berlinern zu Beginn das Spielglück, als der Gast früh und umstritten in Führung ging. Der zweite Treffer noch im ersten Drittel ließ die Hoffnung merklich schwinden. Vor dem gegnerischen Tor tauchte der ECC jedenfalls nur sporadisch auf. Als die Hannoveraner gleich zu Beginn des zweiten Drittels auf 0:3 erhöhen konnten, war das schon so etwas wie die Vorentscheidung. Trotzdem folgte die vielleicht beste Phase der Preussen, die allerdings durch eigene Zeitstrafen belastet wurde.

So blieb der Gastgeber auch im zweiten Drittel ohne Torerfolg. Im Schlussabschnitt wurde dazu die Aufholjagd durch eine 5-Minuten-Strafe erschwert. Immerhin blieben die Preussen in dieser Zeit ohne Gegentor - wie überhaupt wenigstens in Unterzahl kaum etwas anbrannte. Die folgende Überzahl blieb allerdings ohne Wirkung, da postwendend wieder ein Spieler des ECC auf die Strafbank musste.

So bereiteten die Hannoveraner der "Hängepartie" mit ihrem vierten Torerfolg an diesem Abend in der 51. Minute ein Ende. Einziger Aufreger in der Schlussphase war dann eine ordentliche Keilerei, bei der der Hannoveraner Gibbons kräftig austeilte. Er erhielt dafür eine Spieldauerstrafe - trotzdem wurde der US-Amerikaner anschließend zum "Man of the Match" gekürt. Bezeichnend, dass die Preussen sich in der Situation ebenfalls zwei Zeitstrafen einhandelten und so zahlenmäßig nicht davon profitieren konnten. Ein gebrauchter Abend eben: am Ende blieb es beim 0:4.

Die Preussen müssen nun auf der Suche nach der verlorenen Form am Sonntag zum niederländischen Vertreter Tilburg Trappers reisen. Eine unangenehme Aufgabe: nicht nur wegen der weiten Anreise, sondern weil die Trappers letzte Saison auch Ligameister wurden. Die Niederländer gewannen am Abend bei FASS Berlin in letzter Sekunde mit 6:5 (2:2;0:1;4:2) und liegen auf Platz 4 - das zweite Oberligateam der Hauptstadt ziert dagegen weiter das Tabellenende.

Foto: Unter Druck - Preussen-Kapitän Janke (l.) und Torwart Schmidt beim Unterzahlspiel

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Das Berliner Derby in der Oberliga Nord zwischen FASS Berlin und den ECC Preussen konnten die Gäste am Freitagabend mit 4:2 (1:1, 1:0, 2:1) für sich entscheiden. Der Trainer der noch punktlosen "Akademiker" zeigte sich im Gespräch mit Hagen Nickelé nach der Partie zwar enttäuscht - aber auch sehr zuversichtlich, dass seine Mannschaft die Aufgabe in der 3. Liga bewältigen kann.
 

Text+Foto: Hagen Nickelé

Freitag: F.A.S.S. empfängt die Preussen

Akademiker zahlen Lehrgeld
f-a-s-sZwei Spieltage ist die neue Saison der Eishockey-Oberliga (dritthöchste deutsche Spielklasse) in der Nordstaffel alt und die beiden Berliner Vertreter könnten unterschiedlicher kaum gestartet sein. F.A.S.S. Berlin kassierte zwei Niederlagen: Zum Auftakt gab es nach umkämpftem Spiel eine 3:5-Niederlage zuhause gegen Black Dragons Erfurt, bei dem die Führung im letzten Drittel noch verspielt wurde. Im Auswärtsspiel beim amtieren Meister der Nordstaffel, den Füchsen Duisburg, setzte es dann eine heftige 2:9-Pleite. So liegen die Akademiker nach zwei Runden bereits auf dem letzten Rang - dem Vernehmen nach allerdings nicht überraschend, da es für F.A.S.S. schon vor dieser Spielzeit wohl nur um den Klassenerhalt ging.

Preussen starten glänzend
ecc-preussenGanz anders dagegen der ECC Preussen: fünf Punkte aus den Duellen mit zwei ehemaligen DEL-Klubs sind eine unerwartet fette Ausbeute. Am 1. Spieltag gelang mit dem 3:2 n. V. über die Füchse Duisburg ein toller Auftakt, der mit dem Auswärtssieg bei den Hannover Scorpions (4:2) noch veredelt wurde. ECC-Trainer Lenny Soccio gestand nach der Partie dann auch: "Wenn mir einer vor dem Wochenende gesagt hätte, dass wir aus diesem mit fünf Punkten herausgehen würden, hätte ich vermutlich nur gelacht. Jetzt wollen wir diesen Zustand erst einmal genießen."

Spannung vor dem Derby (Fr., 19.30 Uhr)
Am Freitag nun ist es erst mal vorbei mit dem Genuss und die harte Arbeit wartet. Im Berlin-Derby bei F.A.S.S. sind die Preussen zwar Favorit, aber die Akademiker haben bei ihrer Ausgangsposition natürlich nichts zu verschenken. Zudem spricht die Bilanz für den Gastgeber (29:23 Siege gegen den ECC) - mit einer tollen Kulisse im Erika-Hess-Eisstadion ist ab 19.30 Uhr zu rechnen.

Auf unserer Facebook-Seite gibt es am Freitagabend ab 19.30 Uhr die aktuellen Zwischenstände vom Berlin-Derby