Eishockey: FASS und Preussen müssen punkten

Foto: Können nach dem Sieg zuletzt wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen - die Spieler des ECC Preussen mit Trainer Lenny Soccio (hinten)

NACH DEM RÜCKRUNDENSTART DER OBERLIGA

Man musste wohl kein Experte sein, um beiden Berliner Oberliga-Klubs eine - erneut - schwere Saison zu prophezeien. Allerdings hat die Negativkurve bei beiden Teams ziemlich dramatische Formen angenommen, wenn man die Nord-Staffel der 3. Liga in dieser Saisonhinrunde verfolgt hat. Der ECC Preussen kam richtig gut aus den Startlöchern und verzeichnete dann eine böse Talfahrt - die zumindest jüngst mal wieder durch ein Erfolgserlebnis gestoppt wurde. Lokalrivale FASS Berlin misslang der Einstieg in die Spielzeit dagegen komplett, dennoch konnten die Akademiker spät in der Halbserie nach einem Aufwärtstrend kurz das Schlusslicht abgeben. Doch in der Folge ereilte das "Farm-Team" der Eisbären der "Jo-Jo-Effekt" und man stürzte wieder auf den letzten Rang ab.

Preussen können noch gewinnen

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Ein Treffer beim lang ersehnten Sieg: Veit Holzmann (Preussen), Sohn von Eishockey-Legende Georg Holzmann

Aufatmen beim ECC Preussen - nachdem die Serie von Niederlagen nicht abreißen wollte, gelang nun zum Auftakt der Rückserie gegen die Hannover Scorpions endlich wieder ein Sieg. Die Mannschaft von Trainer Lenny Soccio hatte zuvor acht Spiele in Folge verloren, allein in den letzten vier davon verzeichnete man ein Torverhältnis von 4:27. Am 14. Spieltag setzte es beim Auswärtsspiel gegen die Wedemark Scorpions, wo man sich etwas ausrechnen durfte, u.a. eine deftige 3:9-Pleite. Die Enttäuschung darüber war selbstredend nicht gering, vergangenen Freitag verlor man dagegen erwartbar in Halle - wenn auch mit 0:7 in aller Deutlichkeit.

Drei Treffer in einem Drittel
Der "Durchbruch" dann am Sonntag im Heimspiel, genauer gesagt im zweiten Drittel. Nach torlosem erstem Durchgang gingen die Preussen endlich mal wieder in Führung - und das gleich mit 3:0. Nico Jentzsch glänzte dabei mit einem Treffer und einem Assist, Veit Holzmann und Felix Braun trafen ebenso. Nach Hannovers Anschlusstor kehrten allerdings die alten Zweifel ein wenig zurück, am Ende reichte es aber zumindest zum knappen, aber umjubelten Sieg.

An diesem Wochenende ruhen die Hoffnungen des ECC wieder vor allem auf dem Heimspiel am Glockenturm. Am Freitagabend ist dort mit den Rostock Piranhas der Tabellenvorletzte zu Gast. Ein Sieg in diesem Spiel, und die Preussen könnten sich wieder etwas Richtung Mittelfeld der Tabelle bewegen und dazu Schwung für die Aufgabe am Sonntag in Erfurt (aktuell 11. Platz) mitnehmen.

FASS gegen Scorpions unter Druck

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Wichtiger Mann in der Offensive: der Slowake Oliver Duris (FASS)

Auch Lokalrivale FASS Berlin setzt am Freitag auf einen Erfolg der Preussen. Die Chancen, dann mit einem eigenen Heimsieg gegen die Hannover Scorpions zumindest mal wieder das Schlusslicht an die Rostocker abzugeben, stehen nicht schlecht. Am Sonntag bei den Saale Bulls Halle dürfte dagegen weniger zu holen sein.

Zu viele Gegentore
Die Akademiker haben zuletzt reichlich Prügel bezogen (allein in den letzten vier Partien kassierte man 34 Gegentore) und ließen dadurch den zwischenzeitlichen Aufschwung in einem anderen Licht erscheinen. Gegen die stark eingeschätzten Füchse Duisburg sah es dabei vergangene Runde zwischenzeitlich gar nicht schlecht aus: nach 0:2-Rückstand brachte es FASS bis zum Ende des zweiten Drittels zu einer 4:3-Führung. Im letzten Abschnitt setzte sich die Qualität des Favoriten, der auf 4:6 davon zog, aber doch durch. Zwei weitere Gegentreffer in den Schlusssekunden ergaben am Ende eine 4:8-Pleite, die in der Höhe dem Spielverlauf nicht wirklich entsprach.

Das Team von Trainer Oliver Miethke muss im Moment also wieder - wie zuvor schon zu Saisonbeginn - von guten Phasen in den Spielen zehren und versuchen, diese dann auch ergebnismäßig mal wieder nach Hause zu bringen. Immerhin funktionierte die Offensive zuletzt im Gegensatz zu den Preussen einigermaßen (11 Torerfolge in den letzten 4 Partien): gegen Duisburg zeichnete erst das Trio Matthäs - Gläser - Fiedler, dann die Achse Duris - Leers - Patrzek für je zwei Tore inklusive Assists verantwortlich.

Nächsten Freitag: Das Derby am Glockenturm
Am nächsten Freitag kommt es dann wieder zum direkten Aufeinandertreffen beider Berliner Oberligavertreter – die Preussen werden am heimischen Glockenturm Gastgeber sein. Das Hinspiel hatten die Charlottenburger am dritten Spieltag bei FASS mit 4:2 für sich entscheiden können – und waren damit zwischenzeitlich auf den ersten Platz geklettert.

Text + Fotos: Berlinsport-Aktuell