Tennis Borussia konnte in der Saison 2020/21 bis zum coronabedingten Abbruch die wenigsten Partien aller Regionalligisten absolvieren – doch die neun erzielten Punkte genügten dem Neuling aufgrund der Quotientenregel zum Erreichen des Klassenerhalts. Der dürfte auch in der Ende Juli startenden, neuen Spielzeit bei den Lila-Weißen im Vordergrund stehen.
Markus Zschiesche (Trainer)
Klar hätte man gerne mehr gespielt – aber die zehn Spiele waren für die Jungs schon ein Lerneffekt, um zu gucken: Okay, das kann man erwarten in der Regionalliga.
Berlinsport Aktuell sprach am Samstag nach der Pokalpartie bei Viktoria mit TeBe-Trainer Markus Zschiesche über die lange Wettkampfpause, was von der kurzen Saison 2020/21 bleibt – und wie die Aussichten für die neue Spielzeit sind.
Der FC Viktoria 89 hat nach einer bis dahin perfekt verlaufenen Saison (elf Spiele, elf Siege) und deren coronabedingtem Abbruch den Aufstieg in die 3. Liga zugesprochen bekommen. Viel zu tun also bei den Himmelblauen bezüglich der Planung des Kaders, der Vorbereitung inklusive der noch ausstehenden Pokalspiele der Saison 2020/21 oder der Vollzugmeldung bei der Suche nach einer drittligatauglichen Spielstätte.
Benedetto Muzzicato (FC Viktoria 89)
Uns werden viele Spieler angeboten – ich glaube: Berlin zieht, Berlin in der 3. Liga ist schon eine coole Nummer. Wir haben natürlich eine Menge Profile auf dem Tisch liegen und wollen uns wieder, wie letzten Sommer auch, für die Richtigen entscheiden.
Berlinsport Aktuell sprach am Samstag nach dem Pokalspiel mit Viktoria-Trainer Benedetto Muzzicato über die Regionalligasaison, den Anspruch in der 3. Liga – und weshalb er auf einen Anruf des Sportlichen Leiters Rocco Teichmann wartet.
Der FC Viktoria 89 hat am Nachmittag das Halbfinale des Berlin-Pokals erreicht – der Drittligaaufsteiger bezwang Tennis Borussia mit 3:0 (0:0). Nach torloser erster Halbzeit erhöhten die Gastgeber nach der Pause die Schlagzahl und stellten durch die Treffer von Seiffert (59.) und Daube (64.) innerhalb weniger Minuten die Weichen auf Weiterkommen. Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit dann der eingewechselte Ogbaidze (90.+3) zum 3:0-Endstand.
Mehr von den Trainern hören Sie in den kommenden Tagen auf www.berlinsport-aktuell.de
Nach dem Spiel sprach Berlinsport Aktuell mit den Trainern Benedetto Muzzicato (Viktoria) und Markus Zschiesche (TeBe) über die Partie.
Letzter und wichtigster Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele in Tokio war die Olympiaqualifikation des DSV, welche vom 16.-18. April 2021 in Berlin in der Landsberger Allee stattfanden. Um die Veranstaltung pandemiebedingt überschaubar zu halten, waren nur die aussichtsreichsten Athletinnen und Athleten zum Start zugelassen, was zu Wettkämpfen mit nur zwei Vorläufen oder gar Einzelstartern führte. Die Finals hatten ungewohnte fünf Startplätze.
Braunschweig schnellster Rückenschwimmer
Für Ole Braunschweig ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Über 100 Meter Rücken setzte er sich im Finale in 53,87 Sekunden mit starkem Finish gegen die Konkurrenz durch. Er verpasste zwar die Norm über die Einzelstrecke um 17 Hundertstelsekunden, wird aber als schnellster Deutscher Rückenschwimmer für die Lagenstaffel eingesetzt. Knapp hinter ihm kamen Marek Ulrich (53,99 Sekunden) und Christian Diener (54,24 Sekunden) ins Ziel. Ulrich war im Vorlauf schneller, für die Staffelbesetzungen zählen allerdings nur Finalergebnisse. Im Vorlauf über 200 Meter Rücken griff Ole die 100-Meter-Norm nochmals an. Mit 53,74 Sekunden fehlten ihm zwar immer noch vier Hundertstelsekunden, er unterbot allerdings damit die FINA-Norm, die ihn, weil eh in Tokio dabei, zu einen Start im Einzel verhelfen kann.
Kullmann: Qualifikation und Vereinsrekord
Leonie Kullmann kämpfte über 200 Meter Freistil Dank ihrer Form nicht nur um einen Staffelplatz. Mit starken 1:57,64 Minuten kam sie als dritte der Norm recht nah. Diese Leistung sichert ihr eine Nominierung für die lange Freistil-Staffel, welche voraussichtlich mit Isabel Gose (1:56,93 Minuten), Annika Bruhn (1:57,17 Minuten) und Marie Pietruschka (1:58,46 Minuten) komplettiert wird. Über 400 Meter Freistil war Leonie bereits vom Wettkampf in Heidelberg Normerfüllerin, hinter Isabel Gose die zweitschnellste. In Berlin lieferten sich die beiden zusammen mit Sarah Köhler einen Fight, der zu noch schnelleren Zeiten führte. Schließlich gab es drei schnelle Teilnehmerinnen, aber nur zwei Olympiaplätze – und Leonie wurde in einer Superzeit von 4:06,25 Minuten mit Vereinsrekord dritte. Ein kleines Fünkchen Hoffnung kann es geben, wenn Sarah Köhler (4:05,99 Minuten) für ihre längeren Strecken auf die 400 Meter in Tokio verzichten sollte. An die Spitze setzte sich Isabel Gose (4:05,19 Minuten). Leonie Kullmann trat dann noch auf den 800 Meter Freistil an und konnte in 8:40,27 Minuten mit einer weiteren Bestzeit zum fünften Platz schwimmen. Damit drückte sie um knapp sechs Sekunden den mit 25 Jahren ältesten Vereinsrekord der SG Neukölln, 1996 von Cornelia Seithe bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig geschwommen.
Klenz: SG-Rekord, aber nicht qualifiziert
Ramon Klenz hat es leider nicht geschafft. 3,3 Zehntel fehlten über 200 Meter Schmetterling dem ehemaligen deutschen Rekordhalter zur Norm. Im Alleingang unter Anfeuerung der wenigen in der Halle Anwesenden kam er auf eine Zeit von 1:56,63 Minuten. Dass dies ein Vereinsrekord war, wird ihn nicht trösten. Da Ramon unmittelbar vor den Wettkämpfen in einen Autounfall verwickelt war und er unter erschwerten Bedingungen antrat, erlaubte ihm der DSV am letzten Tag in einem eigens für ihn angesetzten Zeitrennen einen nochmaligen Versuch. Aber mit 1:57,48 Minuten hat aller Kampf nichts genutzt. Über 100 Meter Schmetterling konnte Ramon in 52,82 Sekunden auf den zweiten Platz schwimmen.
Graf und Roas verpassen Ticket
Für Lisa Graf lief es überhaupt nicht rund. Über die 100 Meter Rücken sagte sie das Finale ab und über 200 Meter Rücken sollten 2:13,68 Minuten und Platz 3 das Maximale gewesen sein. Keine deutsche Schwimmerin schaffte hier das Ticket zu ziehen. Johanna Roas schlug über 100 Meter Rücken nach 1:02,47 Minuten als vierte im Ziel an. Über 100 Meter Freistil wurde sie zwölfte in 56,05 Sekunden. Im Vorlauf über 50 Meter Freistil stand es für Johanna 26,01 Sekunden zu Platz 5 und sagte das Finale ab.
Vier EM-Teilnehmer:innen
Die endgültige Nominierung der Olympiamannschafft erfolgt Ende Juni durch den Deutschen Olympischen Sportbund. Neben den Olympischen Spielen konnten die Sportler:innen sich auch für die Europameisterschaften im Mai in Budapest qualifizieren. Kullmann, Graf, Braunschweig und Klenz hatten hier in Berlin oder bereits im Vorfeld Normen gesichert.
Michael Nimczyk gewinnt auch den zweiten Lauf – diesmal mit Kerstin Walters Hengst Orkan von Haithabu. Bei den Newcomern begeistern Victor Gentz und Mockridge alle TraberParti-Anteilseigner
Ende März hatte sich Michael Nimczyk mit Emilion bereits den Auftakt der hochdotierten Gold-Serie gesichert. Am größtenteils von wunderschönem Frühlingswetter begleiteten Sonntagnachmittag stand nun der zweite Lauf um 10.000 Euro Preisgeld auf der Derby-Piste auf dem Programm. Und erneut war der Deutsche Meister zur Stelle – und zwar mit Orkan von Haithabu für die Farben von Kerstin Walter.
Favorit wird Rolle gerecht
Bei dem Hengst, dessen letzter und einziger Sieg volle zweieinhalb Jahr zurücklag – er hatte damals mit Heinz Wewering den Preis des Winterfavoriten gewonnen – geht es in dieser Saison steil bergauf und so war es kaum verwunderlich, dass der Fünfjährige auf dem Wettmarkt zur Quote von 2,3:1 die Favoritenbürde übernehmen musste. Eine goldrichtige Einschätzung – Orkan von Haithabu ergatterte bereits Ende der Startgeraden die Führung und gab das Heft in 14,2/2.000m nicht mehr aus der Hand. Während sein Erfolg also keine große Überraschung war, verblüffte der zweite Rang der Riesenaußenseiterin Super Queen C (Ronald de Beer) umso mehr. Die Stute, die auf Platz 10,4:1 ausbezahlte, war Orkan von Haithabu wie ein Schatten gefolgt und hielt bis zum Pfosten blendend mit.
Nimczyk dominiert den Renntag
Die Gold-Serie war aber beileibe nicht das einzige Rennen. in dem Michael Nimczyk eine prominente Rolle spielte. Der Champion lief zu großer Form auf und führte insgesamt fünf Pferde auf die Ehrenrunde. Sein Schützling Pastors Girl gegen den von Heinz Wewering gesteuerten Don Trixton: So sah zum Beispiel im Vorfeld die Konstellation in der Gewinnsummenklasse bis 3.000 Euro (sowie für Dreijährige bis 4.000 Euro) aus. Das erwartete Duell wurde dann auch tatsächlich zur Realität. Und zwar auf eine höchst spannende Art und Weise, denn Pastors Girl, die sich kurz vor dem Einbiegen in den ersten Bogen die Führung gesichert hatte, wurde auf der gesamten Schlussrunde von dem außen energisch dagegenhaltenden Rivalen begleitet. Doch so sehr sich Don Trixton auch mühte: Pastors Girl gab zu keinem Zeitpunkt nach und hielt den Attacken in 14,5/1.900m sehr sicher stand.
Der Goldhelm hatte zuvor schon in einem Trotteur Français mit Elka Ludoetka gepunktet, die ihre Bestmarke auf 15,6/1.900m steigerte und sich absolut souverän Start bis Ziel durchsetzte. Michael Nimczyk verteilte ein kräftiges Lob an Monika Melingers Stute: „Die Braune ist ein wirklich feines Pferd!“
Treffer Nummer drei war dann mit einer begeisternden Cora Sun fällig. Die vom Körperbau her eher kleine Stute fand es gegen die 20 Meter besser gestellte und mächtig viel Tempo bolzende Pilotin Glorious Boko (Michael Hönemann) gewiss nicht leicht vor, drehte den Spieß in 15,1/2.020m aber mit famosem Kämpferherz unmittelbar vor der Linie noch um.
Mit Konan Greenwood setzte Nimczyk zum Abschluss noch ein dickes Ausrufezeichen hinter seine Tagesausbeute. Der Hengst schoss sofort nach vorne und legte ein enormes Tempo vor. Bei seinem Start-Ziel-Sieg blieben die Uhren bei 13,3/1.900m stehen – die Tagesbestzeit!
Die Veranstaltung strotzte ohnehin nur so vor famosen Leistungen und das nach wie vor von persönlichen Besuchen ausgeschlossene Publikum hätte seine helle Freude daran gehabt.. Zwar nicht vor Ort, dafür aber an den Bildschirmen und Smartphones jubelten 600 Besitzer und Anteilseigner der TraberParti über den Sieg von Mockridge und Victor Gentz in der Newcomer-Serie um 6.000 Euro Preisgeld. Die Entwicklung, die der Fuchshengst unter der Regie seines Trainers genommen hat, ist einfach phänomenal. Obwohl Mockridge kein Schnellstarter ist und sich das Rennen auf der Schlusshalben erneut in dritter Spur machen musste, wuchs der Vierjährige über sich hinaus und steigerte nicht nur seinen Rekord um fast eine volle Sekunde auf 14,6/1.900m, sondern hielt auch den ebenfalls bärenstarken Eaton (Gerhard Biendl), der auf der Zielgeraden einen geradezu mörderischen Speed entwickelte, mit großem Kampfgeist knapp in Schach. „So wie es derzeit mit Mockridge läuft, macht es dem gesamten Team wahnsinnig viel Spaß!“, strahlte Victor Gentz bis über beide Ohren nach diesem wirklich begeisternden Triumph seines Schützlings.
Frühjahrs-Pokal an Virginias Prime
Der zwar nicht quantitativ, aber qualitativ überaus stark besetzte Frühjahrs-Pokal des VDT ging an Dennis Spangenberg und Virginias Prime. Jürgen und Christina Hempels Wallach konnte sich also umgehend für den kürzlichen Ausfall aufgrund einer Galoppade rehabilitieren. Unmittelbar nach dem Start war Virginias Prime zunächst Dritter. Aber Dennis Spangenberg entschied sich sofort für die Offensive und steuerte seinen Schützling schon im ersten Bogen an die Spitze. Damit war die Messe bereits gelesen, denn der Sechsjährige kam in 14,4/1.900m gegen den außen angreifenden Timberlake Diamant (Gerhard Biendl), der für seinen bravourösen Einsatz mit dem zweiten Geld belohnt wurde, nicht einen Moment lang in ernsthafte Bedrängnis.
Days of Thunder gewaltig in Form
Gleich bei seinem ersten Lebensstart entfachte Days of Thunder einen regelrechten Donnerschlag. Denn das Debüt des von Robert Gramüller und Josef Sparber trainierten Dreijährigen, in dessen Sulky Thorsten Tietz saß, verlief spektakulär. Als ihm der mehrfache Berliner Meister nach ruhigem Beginn eine dreiviertel Runde vor dem Ziel das entscheidende Zeichen gab, entwickelte der Hengst in Bruchteilen von Sekunden eine unglaubliche Schnelligkeit. Keine Frage: Dieses Pferd besitzt ein riesiges Potential! Days of Thunder ließ alle Gegner einfach links liegen und stiefelte in 16,2/1900m einem Weile-Sieg entgegen. Thorsten Tietz: „Für den Hengst ist die große Route vorgesehen. Er ist von mächtiger Statur und schwer. Wir hoffen, dass er nicht noch extrem weiter wächst, sondern stattdessen Muskelkraft gewinnt und bärenstark wird.“
"Bestnote" für Mister Joni H
Bewegende Momente gab es nach dem Erfolg von Mister Joni H, denn seinem Trainer und Fahrer Michael Hönemann war die Rührung beim Siegerinterview deutlich anzumerken. „So ein Pferd im Stall zu haben, ist für jeden Aktiven ein Traum und ich danke dem gesamten Besitzerteam für das Vertrauen. Ich durfte früher einen Orwell Star begleiten – und ich glaube, dieser Hengst hier ist nicht viel schlechter!“ Sicherlich: Der spontane Vergleich mit dem legendären Orwell Star, der 90 Siege auf A-Bahnen erzielte und in seiner Karriere fast 300.000 Euro Preisgeld verdiente, entsprang natürlich in erster Linie Hönemanns riesiger Euphorie. Und der Weg, auf Augenhöhe mit einem der besten Berliner Traber aller Zeiten zu kommen, ist für Mister Joni H bestimmt noch weit. Aber genauso klar ist auch: Der Vierjährige, der im ersten Bogen nach vorne gegangen war und an der Spitze ein einsames Rennen lief, verdiente sich einmal mehr die absolute Bestnote und seine Zukunft schaut rosig aus. Der Hengst hat das Zeug dazu, ein echter Publikumsliebling zu werden.
Gesamtumsatz: 108.162,60 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 25. April statt. Im sportlichen Mittelpunkt stehen die mit insgesamt 12.000 Euro Preisgeld dotierten Läufe der Silber- und Newcomer-Serie. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Es wird in der langen Geschichte dieses Klassikers wohl eine einmalige Ausnahme bleiben: Am Fritz-Brandt-Rennen nahmen am Karfreitag keine Amateure, sondern Berufsfahrer teil. Der Grund für diese Kuriosität lag in der Corona-Verordnung des Berliner Senats, die momentan keinen Amateursport erlaubt. Die neun Profis, die also statt der Hobbyfahrer antraten, werden darüber nicht allzu traurig gewesen sein, denn es wurden stattliche 10.000 Euro Preisgeld verteilt.
One Penny Black knapp vorne
Nach einem spannenden Verlauf standen am Ende Thomas Reber und die von Jörg Schefe trainierte One Penny Black im Winner-Circle. Das Gespann hatte sofort die Führung übernommen, dann aber Over the Cloud (Dennis Spangenberg) passieren lassen. Als dieser sich ausgangs des Schlussbogens mit einigen Längen absetzte, schienen die Würfel schon gefallen zu sein. Doch unter sehr heftiger Unterstützung zog One Penny Black noch einmal an und kämpfte sich tatsächlich Schritt um Schritt näher an Over the Cloud heran. Die sechsjährige Stute des Besitzers Peter Eggert triumphierte in 15,9/2.000m letztlich mit einem knappen Halsvorteil. Zwei Längen hinter den beiden Streithähnen belegte Magic Love (Kornelius Kluth) einen achtbaren dritten Rang.
Desavi D siegt in der Silber Serie
„Hätte ich den Hauptgegner Favori de la Basle vorbeigelassen, wären wir sicherlich nur Zweiter geworden“, lautete das Fazit von Dennis Spangenberg nach seinem Volltreffer mit Emma Stolles Desavi D in dem mit 6.000 Euro Preisgeld dotierten Lauf der Silber-Serie. Und damit hatte der in Topform agierende Trainer seine Taktik genau auf den Punkt gebracht: Gleich nach vorne zu fahren, um auch auf der Ziellinie vorne zu sein! Das war die richtige Strategie. So sehr sich der von Michael Nimczyk pilotierte Favori de la Basle auf der gesamten Schlussrunde auch in der Außenspur mühte – er kam einfach nicht an dem die Tagesbestzeit von 14,1/1.900m trabenden Desavi D vorbei. Eine sehr gute Note verdiente sich Favori de la Basle trotzdem, ebenso wie die nur knapp voneinander getrennten dritt- und viertplatzierten Horatio Fortuna (Roman Matzky) und Quick Lady (Rolf Hafvenström).
Naidoo's Siegesserie hält
Kornelius Kluth fährt derzeit kaum noch ohne einen obligatorischen Sieg nach Hause und ist für das wettende Publikum ein verlässlicher Faktor. Diesmal trumpfte der Norddeutsche mit Naidoo für die Farben von Dirk Hafer auf und lobte dessen Arbeit in höchsten Tönen: „Es ist unglaublich, was sich Dirk mit diesem Pferd für Mühe gibt. Naidoo hatte viele Handicaps zu überwinden, aber Dirk hat sich nie entmutigen lassen und den Braunen zu einem prächtigen Traber geformt!“ Für den 14,9/1.900m erzielenden Wallach war der von der Spitze aus offensiv herausgefahrene Sieg bereits der vierte Volltreffer hintereinander und Dirk Hafer hat zweifellos allen Grund, auf seinen selbstgezüchteten Crack stolz zu sein.
Gentz zweimal im Winners Circle
„Er ist ein eisenharter Bursche hat einen ganz tollen Charakter“, schwärmte Victor Gentz nach seinem Sieg mit Major Ass. In der Tat: Der von der aktuell in Berlin auf einer Erfolgswelle schwimmenden Catrin Herriger gezüchtete Wallach feierte in14,4/1.900m ein beeindruckendes Saisondebüt. Obwohl der Dunkelbraune nahezu das gesamte Rennen in der Außenspur bestritt, steckte der Sechsjährige Mitte der Zielgeraden seine Nüstern souverän in Front. Als Nächstes ist nun die Gold-Serie für ihn vorgesehen. Nur fünfundzwanzig Minuten später langte Victor Gentz erneut zu. Und zwar mit Mockridge, der sich auf dem ersten Kilometer alle Zeit der Welt ließ und dann das komplette Feld in 15,5/1.900m von hinten aufrollte. „Uns kam das flotteTempo an der Spitze sehr entgegen, denn Mockridge besitzt viel Stehvermögen und ist daher auf den letzten Metern stark.“
Klarer Favoritenerfolg
Dem Goldhelm Michael Nimczyk gelang ein famoser Sieg mit dem 1,0-Topfavoriten Nada más in 14,9/1.900m. Karin Walter-Mommerts Fuchshengst hatte nach einem eher gemächlichen Start vor den Tribünen Dampf aufgemacht und zu Beginn des trotto.de-Bogens das Kommando übernommen. Bereits ausgangs der Schlusskurve war der Fünfjährige allein auf weiter Flur, zumal die vermutlich ernsthafteste Gegnerin Chanel (Thorsten Tietz) nach flottem Beginn keinen guten Verlauf vorfand. Die Stute war hinter nachlassenden Konkurrenten viel zu lange eingesperrt und konnte gerade noch den zweiten Rang ergattern.
Vigo Bes profitiert von Disqualifikationen
Eine regelrechte Disqualifikationsorgie gab es in dem als Handicap ausgeschriebenen Linda-Zdziarstek-Rennen, denn sowohl die vermeintliche Siegerin Woodbrown Beauty (Thomas Reber) als auch die zweitplatzierte Stand up (Michael Nimczyk) wurden von den Stewards im Anschluss aus der Wertung genommen, da sie anderen Teilnehmern entscheidend in die Quere gekommen waren. Davon profitierte der krasse 56,6:1-Außenseiter Vigo Bes, der von Rolf Hafvenström an der Innenkante vorgetragen wurde und dank des geschonten Verlaufs feine Reserven freimachen konnte. Sein Ergebnis trug maßgeblich dazu bei, dass der erste Rang der V7+ nicht getroffen wurde und ein Jackpot in Höhe von 7614,30 Euro entstand.
Hauber wird gutem Ruf gerecht
Den Schlusspunkt unter den Berliner Nachmittag setzte der jüngste Teilnehmer der Veranstaltung. Nämlich Marciano Hauber, dessen erst kurze Karriere in Riesenschritten vorangeht und der sich schon einen echten Ruf erarbeitet hat. Mit seiner Tagesausbeute war der Niederländer zwar nicht hundertprozentig zufrieden. Aber vor allem über Kosy Occagnes hatte Hauber nicht den geringsten Grund zum Klagen, zumal die bei 8,9:1 gehandelte Stute den Mariendorfer Rechtskurs regelrecht zu lieben scheint. Die Stute stürmte rasch nach vorne und war in 15,3/1.900m eine Länge vor der speedigen Henriette Sisu (Michael Nimczyk) eine Macht.
Gesamtumsatz: 93.480,47 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag,dem 11. April statt. Im sportlichen Mittelpunkt stehen die mit insgesamt 16.000 EuroPreisgeld dotierten Läufe der Gold- und Newcomer-Serie sowie der Frühjahrs-Pokaldes VDT. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Beim Auftakt der Gold-Serie führt Michael Nimczyk Ulrich Mommerts Wallach zum Sieg. Bei den Newcomern geht die erste Etappe an den von Kornelius Kluth gesteuerten Mister Joni H.
Er gehört zu jenen Pferden, die Emotionen wecken: Der Wallach Emilion genießt stets die volle Aufmerksamkeit des Publikums und seine Auftritte rufen zumeist Begeisterung und manchmal auch deutliche Kritik hervor. Denn dass der Sechsjährige ein gewaltiges Potential besitzt, steht außer Zweifel – aber es gelingt ihm nicht immer, sein Laufvermögen voll und ganz umzusetzen. Am Sonntag präsentierte sich der wie stets von Michael Nimczyk pilotierte Crack aus dem Stall von Ulrich Mommert aber von seiner Schokoladenseite. Denn er ließ sich nicht nur relativ problemlos über den Kurs steuern, sondern stellte in der Tagesbestzeit von 13,6/1900m auch sein Kämpferherz unter Beweis. Er war also ein würdiger Sieger in dem mit 10.000 Euro Preisgeld dotierten ersten Lauf der diesjährigen Mariendorfer Gold-Serie und auch die hinter ihm platzierten Pferde verkauften sich zum Teil wirklich herausragend..
Knappes Finish in der Gold-Serie
In der Startphase klebte Emilion zwar nicht an den Flügeln des Autos dran, verlor aber nicht so viel Boden, wie es zu Beginn seiner Rennkarriere oftmals der Fall gewesen war. Sondern Michael Nimczyk konnte seinen Schützling schon auf der Tribünengeraden in der Spitzengruppe etablieren. In dieser Phase wurde Emilion zwar noch von der nach außen dirigierten Flaming Ace Sisu (Benny Christensen) in Empfang genommen. Mitte der Gegenseite wurde es Michael Nimczyk aber bei einem mittlerweile in den 17-er Bereich abgeflauten Tempo endgültig zu bunt und er nahm den 1,7-Favoriten in die dritte Spur. Ein spannendes Finish begann.
Denn der Pacemaker Orkan von Haithabu (Robbin Bot) – als zweitlängster Außenseiter angetreten – hielt bis weit in die Zielgerade hinein bravourös mit und von hinten flog Exclusive Fire (Victor Gentz), der sich nach halbjähriger Pause auf Anhieb die Bestnote verdiente und den man gar nicht genug loben kann, in grandioser Manier schnell wie ein Pfeil heran. Doch Emilion, der im Einlauf nach außen wich, wofür Michael Nimczyk 75 Euro Strafe kassierte, gab den kurz vor der Linie erkämpften Vorteil nicht mehr preis und siegte mit einer halben Länge Vorsprung vor dem zeitgleichen Exclusive Fire und dem lediglich eine Zehntelsekunde langsameren Orkan von Haithabu. „Ich war mir jederzeit sicher, dass er gewinnt!“, lautete das Statement des Champions, der zuvor bereits mit Venture Capital gepunktet hatte – für den Hengst der achte Sieg hintereinander. Ein trockener 14,6-Zwischenspurt reichte Venture Capital, um ausgangs der Tribünengeraden das Kommando zu übernehmen und das war es dann auch schon. Der 1,0-Ultrafavorit triumphierte in 15,1/1.900m.
Auch der mit 6.000 Euro dotierte erste Lauf der Newcomer-Serie wurde von einem überaus souverän agierenden Pferd gewonnen. Nämlich von Mister Joni H, dessen Trainer Michael Hönemann die Fahrleine erneut Kornelius Kluth anvertraut hatte. Der Hengst hatte zwar keinen guten Startplatz erwischt, machte dieses Manko aber mit schnellem Antritt sehr rasch wett und übernahm nach mehreren Positionswechseln die Führung. Obwohl sich mit Erreichen des Einlaufs in seinem Rücken eine gefährlich erscheinende Gegnerschaft zusammenballte, ließ Mister Joni H den Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance und stiefelte in 15,7/1.900m unbeeindruckt dem Ziel entgegen. Keine Frage: Der Hengst wird seinen Weg gehen.
Rolfi und Jeanine Go stark
Ein anderer Traber wird ebenfalls mit jedem Tag besser: Hans-Heinrich Dreve hat allen Grund, auf seinen Wallach Rolfi stolz zu sein. Vier seiner letzten fünf Starts hat der Dunkelbraune nun gewonnen und vor allem die Art und Weise, wie er mit Thomas Panschow am Sonntag über die Piste fegte, macht Geschmack auf mehr. Der Profi ließ sich bereits auf der Startgeraden nicht die Butter vom Brot nehmen und im Einlauf verabschiedete sich Rolfi endgültig von den Verfolgern. Thomas Panschow: „Er hat sich wirklich vorzüglich entwickelt!“
Das darf man wohl auch von Jeanine Go behaupten, die trotz einer längeren Ruhepause mit Marciano Hauber im Sulky in 15,5/2020m sofort wieder die Alte war. Die Fünfjährige eroberte trotz Zulage rasch die dritte Position und wies ihre Konkurrenten ausgangs der letzten Kurve vollends in die Schranken. Sie wird in dieser Saison noch viele Siegerschleifen ergattern.
Zwei Siege für Victor Gentz
Neben Michael Nimczyk gelang auch dem an diesem Tag blendend aufgelegten Victor Gentz ein Doppeltreffer. Nach vielen überzeugenden Platzierungen konnte Undigious Diamant nun wieder auf eine Ehrenrunde gehen. Victor Gentz wählte eine offensive Taktik und dies scheint dem Wallach voll und ganz zu liegen. Von der Spitze aus war Undigious Diamant zur 4,7-fachen Quote und in der Kilometerzeit von 14,3/1.900m eine Macht. Auch Willow Bay Evert (Jorma Oikarinen), der mit feinem Speed den Ehrenrang ergatterte, verdiente sich ein deutliches Lob.
Noch überlegener trumpfte Victor Gentz dann wenig später mit Honfleur auf. Allerdings mit einer ganz anderen Strategie, denn die Stute lag zunächst am Feldende und der „Mann in Grün-Weiß“ führte die Braune erst 700 Meter vor dem Ziel ins Gefecht. Die Vierjährige siegte mit Weile-Vorsprung.
Enge Einläufe
Mächtig spannend entwickelte sich die sogenannte Anfängerklasse, denn von dem späteren Sieger Major Sheba H war lange nichts zu sehen. Der Vierjährige kam erst auf der Schlusshalben voll in Schwung und fing Just for Josh (Rolf Hafvenström) mit dem letzten Schritt ab. Sein Trainer und Fahrer Tim Schwarma über den in eigenen Farben laufenden Hengst: „Ich wollte ihn bewusst erst auf den letzten tausend Metern einsetzen und er gab sich recht phlegmatisch, sodass es eng wurde. Aber der Major wird dazulernen und ich bin überzeugt, dass er sich einem tollen Pferd entwickelt!“
Im Trotteur Français war ebenfalls Pfeffer in der Partie, denn Fend d’Ukraine (Thomas Heinzig) bolzte bis kurz vor der Linie emsig Tempo und sah lange wie der Sieger aus. Aber 50 Meter vor dem Ziel wurde der Außenseiter doch noch von dem von Thomas Reber punktgenau gebrachten Elan du Gollier abgefangen und auch Dorthez Prestance (Michael Nimczyk) kämpfte sich noch an Fend d’Ukraine vorbei.
Gesamtumsatz: 81.215,36 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Karfreitag, dem 3. April statt. Im sportlichen Mittelpunkt steht das diesmal aufgrund der Corona-Bestimmungen ausschließlich Profis vorbehaltene Fritz-Brandt-Rennen. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Thorsten Tietz lässt mit dem Seriensieger den von Michael Nimczyk gesteuerten Cash Hanover kräftig abblitzen. Der Goldhelm wird aber mit vier Erfolgen zum Mann des Tages.
Super Wette, mieses Wetter: Am Sonntag werden sich viele Trabrennfans in der warmen Wohnung sicherlich wohler gefühlt haben als die zwei- und vierbeinigen Akteure vor Ort, die mit widrigen äußerlichen Verhältnissen fertigwerden mussten. Der hin und wieder von Schneeflocken abgelöste tagelange Regen hatte – gepaart mit eisiger Kälte – natürlich seine Spuren auf der Derby-Bahn hinterlassen und daher mussten die neun Prüfungen durch Anfahren gestartet werden. Übrigens eine sehr weise Entscheidung – denn im fernen Vincennes, wo die Verhältnisse an diesem Nachmittag kaum besser waren, hätte es durch das wegschliddernde Startauto beinahe einen bösen Unfall gegeben. Während dort als Topereignis der von Bahia Quesnot gewonnene Prix de Cornulier – das wichtigste Trabreiten der Welt – im Brennpunkt stand, ruhte in Mariendorf das ganze Augenmerk auf der V7+, denn sie war mit einer Garantie in Höhe von 66.666 Euro inklusive 40.354 Euro Jackpot ausgestattet.
Für alle Freunde einer gepflegten Wette also ein Top-Ereignis und der Auftakt der Kombiwette verlief formgemäß, denn die von Michael Nimczyk gesteuerte Cora Sun war nach zwei Ehrenplätzen für einen Sieg geradezu überfällig. Der Deutsche Meister nahm Ulrich Mommerts Stute eine Runde vor dem Ziel in die Angriffsspur und die Stute löste sich im Einlauf sehr sicher.
Auch mit dem Sieg von One Penny Black und Thomas Reber war eine knappe halbe Stunde später durchaus zu rechnen, denn Peter Eggerts Stute hatte sich in den zurückliegenden Wochen stets mit exquisiten Gegnern gemessen. Wie leicht One Penny Black der Erfolg fiel, war dennoch verblüffend. Die Sechsjährige ging sofort nach vorne, regierte mit eisernem Zepter und löste sich am Ende mit fünf Längen Vorsprung hochüberlegen.
Danach schlug wieder die Stunde des Goldhelms Michael Nimczyk, und er wählte mit JFK genau dieselbe Taktik. Der Braune übernahm sofort die Spitze und ließ dem sich tapfer durch die Außenspur kämpfenden Donna Leone H (Tim Schwarma) nicht den Hauch einer Chance. Karin Walter-Mommert, die Besitzerin von JFK, freute sich über diese tolle Leistung ihres Pferdes natürlich sehr und meinte: „In seiner Box hängt ein Bild von Sea Cove und den hat sich JFK heute offensichtlich zum Vorbild genommen.“
Gläser und Spangenberg dominieren ihre Rennen
Was die anderen können, das kann ich auch. Das muss sich Andreas Gläser angesichts der offensiv herausgefahrenen Erfolge seiner Berufskollegen gedacht haben, denn der bei über 850 Karrieretreffern stehende Profi machte seinen Schützling Fight of the Night ebenfalls sofort auf den ersten Metern flott. Der Hengst agierte derart souverän, dass sein Sieg schon weit vor dem Ziel feststand und falls Andreas Gläser es unbedingt gewollt hätte, wären auf der Linie sicherlich sogar nochmehr als die vier Längen Vorsprung, die Fight of the Night von seinen Verfolgern trennten, drin gewesen.
Ganz leicht und locker trabte auch Over the Cloud zum Sieg. Sein Fahrer und Trainer Dennis Spangenberg, der passend dazu für die am Montag (25. Januar) um 18.00 Uhr ausgestrahlte TV-Sendung „rbb UM 6 – das Ländermagazin“ ins Visier genommen wurde, hatte dem Wallach einen Traumverlauf an zweiter Stelle innen serviert. Rechtzeitig genug, nämlich ausgangs des Schlussbogens, fand der bei einer Quote von 6,6:1 etwas unterschätzte Over the Cloud nach außen und war sofort auf dem Erfolgsweg.
Nur sechs Pferde tummelten sich in der mit Spannung erwarteten internationalen Klasse, die als Winter-Pokal des VDT ausgetragen wurde. Und die Frage lautete: Welcher der beiden heißen Favoriten setzt sich durch – Paris Turf (2,0:1) oder Cash Hanover (2,4:1)? Die Frage wurde eindeutig beantwortet. Denn während der von Thorsten Tietz präsentierte Paris Turf für die Farben seines Besitzers Gert Barsig weiterhin in der Form seines Lebens läuft und die 16.2-Tagesbestzeit erzielte, kassierte sein um rund 190.000 Euro gewinnreicherer Kontrahent eine deftige Niederlage und wurde nur Vierter. Cash Hanover hatte zwar zügig die Führung übernommen, war aber im Einlauf rasch in Nöten. Ganz anders Paris Turf: Mitte der Gegenseite flottgemacht, stiefelte der Dunkelbraune einem souveränen Drei-Längen-Erfolg entgegen.
Nimczyk zum Dritten und zum Vierten
Damit hatte sich innerhalb der V7+ erneut das am meisten gewettete Pferd durchgesetzt. Und auch im abschließenden Rennen gab es keine allzu große Überraschung, denn Michael Nimczyks unterwegs stets an zweiter Stelle postierte Stute Hannah Hazelaar war im Einlauf eindeutig das stärkste Pferd. Obwohl sich unter den Siegern der V7+ also kein einziger krummer Außenseiter befand, gab es für die richtige Vorhersage eine Ausschüttung von 6.878:1.
Zwei der neun Rennen gehörten nicht zur V7+. Der zur Quote von 1,0:1 als Tipp des Tages angetretene King of the Hill gab sich mit Michael Nimczyk, der mit insgesamt vier Siegen einmal mehr der Mann des Tages war, nicht die geringste Blöße und enttäuschte seine Anhänger nicht. Der bisher noch ungeschlagene Bruder der Derby-Sieger Unforgettable und Expo Express ist zwar offenbar ein wenig lethargisch und braucht hin und wieder eine kleine Aufmunterung. Aber genau das könnte jenes Phlegma charakterisieren, das erstklassige Rennpferde kennzeichnet. Als ihm Michael Nimczyk eine gute halbe Runde vor dem Ziel das entscheidende Zeichen gab, packte King of the Hill willig an und ging auf und davon.
Quartmajor: Zweiter Start - erster Sieg
Ein weiterer Newcomer, nämlich Quartmajor, ließ nach seinem mit einem Ehrenrang belohnten tollen Karrieredebüt nun beim zweiten Lebensstart prompt den ersten Sieg folgen. Völlig problemlos verlief der Auftritt für den von Thorsten Tietz gesteuerten Wallach allerdings nicht. Denn nachdem Quartmajor sofort die Spitze erobert hatte, folgte eine viel Boden kostende Galoppade. Auf der Zielgeraden riss der Dunkelbraune das längst verloren geglaubte Eisen aber mit viel Speed noch aus dem Feuer und kämpfte sich mit wenigen Zentimetern Vorsprung an dem Riesenaußenseiter On the Pasture (Rolf Hafvenström) vorbei.
Gesamtumsatz: 172.007,86 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag,dem 7. Februar statt. Im Mittelpunkt stehen mehrere PMU-Prüfungen. Beginn ist um16.00 Uhr.
Wie sich herumgesprochen haben dürfte, ist dem FC Schalke 04 bei "letzter Gelegenheit" in der Bundesliga ein Sieg gelungen – damit konnten die Königsblauen die Einstellung des "Ewigkeitsrekords" vom SC Tasmania 1900 aus der Saison 1965/66 vermeiden. In Neukölln freute man sich dagegen vergangenen Samstag nach dem Abpfiff durchaus darüber, das Alleinstellungsmerkmal von 31 Bundesligapartien ohne Sieg behalten zu haben. Wie sehen es aber die Aktiven von damals? Berlinsport Aktuell fragte nach bei Kapitän Hans-Günter "Atze" Becker (Foto unten, l.) und Klaus "Conny" Konieczka, wo bzw. wie sie das Spiel erlebt haben, was sie Schalke noch zutrauen – und, in einem spontanen Exkurs, wie sie die Situation bei Hertha BSC beurteilen.
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Teil 1: Tasmania bleibt Rekordhalter – Schalke und Hertha BSC
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*für die Störgeräusche in diesem Teil des Gesprächs bitten wir um Nachsicht
Vor 55 Jahren: Nur 827 Zuschauer – aber ein Punkt
Am 15. Januar 1965 traf der SC Tasmania 1900 im Rahmen des 19.Spieltags auf das Team von Borussia Mönchengladbach. Bei irregulären Platzbedingungen im Olympiastadion war das torlose Unentschieden praktisch unvermeidbar. Die Neuköllner holten ihren ersten Punkt (von nun insgesamt vier) seit drei Monaten, der Rückstand zum rettenden Ufer vergrößerte sich an diesem Tag aber dennoch auf neun Punkte. Dazu sorgte die Minuskulisse im weiten Rund für weitere Ernüchterung: wo sich fünf Monate zuvor noch 81.524 Besucher zum Saisonauftakt ins Olympiastadion gedrängt hatten, verliefen sich nun 827 Zuschauer – eine weitere (Negativ-)Rekordmarke, die Tasmania bis heute hält. Berlinsport Aktuell sprach im zweiten Teil des Gesprächs mit "Atze" Becker und "Conny" Konieczka ausführlich über das Spiel, das in die Bundesligageschichte einging.
Jede Menge Jackpots und Garantien und sogar der eine oder andere Sonnenstrahl am Himmel: Der Mariendorfer Jahresauftakt wurde von interessanten Wett-Highlights und von idealen äußeren Bedingungen begleitet. Und doch lag ein kleiner Hauch von Melancholie in der Luft: Denn eine Veranstaltung, bei der die neuen Lokalmatadoren geehrt werden, hätte ganz sicherlich ein vielköpfiges Publikum verdient gehabt und dass die treuesten Fans aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht vor Ort sein konnten, war natürlich überaus bedauerlich.
Vier Champions müssen passen
Die neuen Champions mussten also notgedrungen auf den herzlichen Applaus verzichten und es bleibt nur zu hoffen, dass nach einem Abklingen der Infektionszahlen bald alles wieder in geregelten Bahnen verläuft. Zudem wurde auch der wohl prominenteste der Champions – nämlich der Meister der Berufsfahrer – schmerzlich vermisst: Michael Nimczyk konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Auch sein nach einer Hüftoperation gerade erst wiedergenesener Vater Wolfgang Nimczyk, die Monté-Championesse Ronja Walter und der bereits in Winterruhe befindliche „Mariendorfer Traber des Jahres“ Purple Rain waren im Gegensatz zu den Lokalmatadoren Ulrich Mommert, André Dujardin, André Pögel und Franz-Josef Stamer leider nicht vor Ort.
Bot startet mit 4 Siegen ins neue Jahr
Unseren Rückblick auf die Veranstaltung wollen wir standesgemäß natürlich mit den ersten Siegern der Mariendorfer Trabrennsaison 2021 beginnen – nämlich mit Robbin Bot und Favori de la Basle. Auf der langen 2.500-Meter-Distanz war das Gespann zunächst an dritter und auf der Schlussrunde dann an zweiter Stelle postiert. Als Robbin Bot mit dem 1,0-Topfavoriten ausgangs des letzten Bogens ernst machte, war es um den tapfer agierenden Piloten Dalton du Demon (Anne Lehmann) rasch geschehen und Favori de la Basle ging – sicherlich sehr zur Freude seines Besitzers Bernhard Schuch – einem überlegenen Sieg entgegen. Für Robbin Bot, der Michael Nimczyks Fahrten übernommen hatte, war nach diesem Triumph aber noch nicht der Feierabend eingeläutet. Ganz im Gegenteil: Durch weitere Siege mit Key West Newport, der den führenden Quartmajor (Thorsten Tietz) in einem dramatischen Finishduell abfing, und mit Venture Capital, der ausgangs des ersten Bogens nach vorne ging und im Einlauf spielerisch zulegte, legte der schon seit langem in Deutschland lebende Niederländer einen lupenreinen Hattrick hin. Leider gibt es kein Synonym für einen vierfachen Sieg, also keinen „Quattrick“. Ein derartiger Begriff müsste aber dringend erfunden werden, um Robbin Bots Start in die Mariendorfer Saison passend zu umschreiben. Denn der Profi legte unmittelbar nach seinem lupenreinen Hattrick gleich noch einen obendrauf und führte Kaiserhof Newport auf die Ehrenrunde. Der rollte auf der Schlusshalben das gesamte Feld von hinten auf.
Panschow durchbricht Bots Siegsträhne – Der legt aber 3-mal nach
Mit Jacques Villeneuve wäre dem Bronzehelm fast sogar noch der „Quinttrick“ gelungen – das wusste aber Thomas Panschow mit Rolfi zu verhindern. Der „Mann in Blau“ harmoniert mit Hans-Heinrich Dreves Wallach einfach blendend und dies wurde nun belohnt. Nach einem rasanten Start schwang Thomas Panschow ein eisernes Zepter und führte Rolfi von der Spitze aus gekonnt zu dessen ersten Volltreffer seit dem Dezember 2019.
Doch die Chronologie der Erfolge war für Robbin Bot trotz des „Gegentores“ nicht beendet, ganz im Gegenteil. Der Profi punktete mit der durch die Außenspur trabenden Jacy di Quattro, mit Maesta Hill, die nach geschontem Verlauf an der Innenkante eine knappe halbe Runde vor dem Ziel zum Angriff beordert wurde, und mit Garuda Fligny, der Start-Ziel keinerlei Opposition duldete. Insgesamt sieben Tagessiege – eine derartige Ausbeute ist bisher nur ganz wenigen Trabrennfahrern jemals auf der Derby-Bahn gelungen und Robin Bot wird sich noch lange an das denkwürdige Ereignis erinnern.
VIvaldi Diamant hält sein Versprechen
Der spektakuläre Auftritt des Bronzehelms prägte natürlich das gesamte Geschehen. Aber es gab noch weitere exzellente Leistungen der zwei- und vierbeinigen Akteure zu bewundern. Zum Beispiel in der Gewinnsummenkasse bis 3.500 Euro: Die großen Versprechungen, die Vivaldi Diamant nach Einschätzung seines Trainers und Fahrers Victor Gentz schon vor längerer Zeit gemacht hatte, hält er zu hundert Prozent. Der Wallach entwickelt sich einfach prächtig. Nachdem der Braune auf Zielhöhe das Kommando übernommen hatte, war er eine Macht und gewann mit drückender Überlegenheit.
Tietz siegt zweifach
Auch die von Thorsten Tietz präsentierte Gwendoline Go hatte gleich zu Beginn ihrer Rennlaufbahn viel Können bewiesen – dann geriet der Kurs aber etwas ins Schlingern. In den vergangenen Wochen geht es nun aber wieder steil bergauf und trotz zweiter Startreihe erfolgte der zweite Sieg hintereinander. Die Fünfjährige ging eine Runde vor dem Ziel nach vorne und löste sich auf den letzten Metern souverän von den Verfolgern.
Thorsten Tietz punktete ebenfalls mit Paris Turf, der von der Spitze aus gegen starke Konkurrenten im Einlauf zwar für einen kurzen Moment unter Druck geriet, aber sofort wieder famos anpackte und den Sieg festhielt.
Gesamtumsatz: 181.812,88 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 24. Januar statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt steht der Winter-Pokal des VDT.