Auf Punktejagd zum Jahresausklang

FASS und Preussen treffen in den letzten beiden Partien des Jahres jeweils auf die Harzer Falken bzw. Timmendorfer Strand

Zu Weihnachten konnten beide Berliner Teams in der Oberliga nicht punkten - nach den Niederlagen vom Freitag (Berlinsport-Aktuell berichtete) gab es auch am 2. Weihnachtstag zweimal die Rute. Im Fall von Schlusslicht FASS in Tilburg (1:5) nicht überraschend, für die Preussen war trotz des 2:5 bei den Hannover Indians jedoch lange Zeit mehr drin.

FASS schlägt sich achtbar

Am zweiten Weihnachtstag für ein Spiel insgesamt rund 1.300 Kilometer abreißen mit geringen Aussichten auf Beute? Eishockey-Oberliga ist bisweilen kein Zuckerschlecken - und so machte sich FASS Berlin als Tabellenletzter auf die weite Reise ins niederländische Tilburg, um bei den Trappers seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.

Und wie so oft gegen "größere" Teams machte FASS seine Sache zunächst gut, ging sogar im ersten Drittel durch Pierre Gläser in Führung. Wer die Tilburger jedoch zwei Tage zuvor am Glockenturm bei den Preussen erlebt hat, kann sich vorstellen, dass sie sich dadurch nicht so leicht aus dem Konzept bringen ließen.

Bis zur ersten Pausensirene konnten sie den Spieß umdrehen und 2:1 in Führung gehen. Dennoch hielten die Akademiker den knappen Rückstand bis ins letzte Drittel und die Partie damit lange offen, ehe in der Schlussphase die Kräfte schwanden und der Gastgeber noch dreimal zum 5:1-Endstand nachlegen konnte.

Akademiker wollen Selbstbewusstsein tanken
In den letzten beiden Partien 2016 scheint dabei für FASS zumindest von den Zahlen her mehr drin zu sein: mit Timmendorf (14. Platz) und Braunlage (13.) sind zwei nicht sonderlich starke Teams die Gegner. Die Akademiker haben das Hinspiel an der Ostsee dazu noch gut in Erinnerung, als im Oktober mit dem 9:5-Erfolg bei den "Beach Boys" der bisherige Highscore der diesjährigen Saison gelang.

Die Timmendorfer haben nach fünf Spielen ohne Sieg am 2. Weihnachtstag allerdings überraschend die Crocodiles Hamburg mit 5:4 in der Overtime bezwingen können. Berlin haben sie dazu in guter Erinnerung, denn zwei Tage nach der Heimklatsche gegen FASS fügte man mit einem Rumpfteam - es standen nur 14 Feldspieler zur Verügung - den Preussen am Glockenturm eine schmerzhafte 2:1-Niederlage zu.

Die Harzer Falken, Gegner am Tag vor Silvester, konnten im Hinspiel bei FASS mit 5:4 nach Verlängerung ebenfalls schon in der Hauptstadt punkten. Nach acht Spielen ohne Sieg rechnet sich das Team aus Braunlage in der heimischen Wurmberghalle sicher ein Erfolgserlebnis gegen das Schlusslicht aus.

Preussen: Doppelte Revanche möglich

Dort konnten die Falken auch im Oktober die Preussen bezwingen. Nach torlosem ersten Abschnitt folgte ein denkwürdiges Mitteldrittel: die zweimalige Führung der Berliner glichen die Hausherren zunächst jeweils aus, um dann auf 5:2 davon zu ziehen. In den abschließenden 20 Minuten gelang der Mannschaft von Lenny Soccio lediglich noch ein Anschlusstor.

Einbruch im letzten Drittel
Ein Spielverlauf, der entfernt an die letzte Partie am zweiten Feiertag in Hannover erinnert. Die Preussen begannen stark und führten mit 2:0 durch Tore von Ludwig und van Lijden bei den Indians, im zweiten Drittel ließ man nur einen Gegentreffer zu. Im Schlussabschnitt also in der Vorhand, geriet den Preussen das Geschehen am Pferdeturm aber doch noch außer Kontrolle - anders kann man das 0:4 im letzten Drittel schwerlich erklären. Besonders bitter für die 80 mitgereisten Preussen-Fans, die lange Zeit die Vorstellung ihres Teams bejubeln konnten.

Aussichten auf (Doppel-)Erfolg am Jahresende
Nun will man mit den Harzer Falken am Mittwoch also die Rechnung aus dem Hinspiel begleichen. Der Gast liegt in der Tabelle einen Platz hinter dem ECC, der mit einem Sieg den Vorsprung auf fünf Zähler ausbauen könnte. Einen Tag vor Silvester dann soll auch am Ostseestrand gepunktet werden, denn die Timmendorfer - siehe oben - sorgten im Oktober mit dem 2:1-Sieg für reichlich Wirbel bei den Preussen.

Die Turbulenzen über Charlottenburg haben sich inzwischen aber verzogen, Lenny Soccio wird den Club auch nächste Saison trainieren. Lerneffekte sind aber auch in dieser Spielzeit schon erwünscht, deshalb zielt man bei den "Beach Boys" ebenfalls auf ein Erfolgserlebnis.

Schwung für die Abstiegsrunde holen

Die sind trotz der Tatsache, dass beide Berliner Oberligavertreter für die Abstiegsrunde planen können, durchaus wichtig. Denn in diese steigt man besser nicht mit gesenktem Kopf ein - in dieser Hinsicht haben die Preussen derzeit natürlich einen klaren Vorteil gegenüber FASS.