Vorschau: Renntag am 2. Februar in Mariendorf

2017: Frankreich im Blick

Nicht nur wegen des wie stets am letzten Sonntag des Januar in Paris-Vincennes zum 96. Mal ausgetragenen Prix d’Amérique, des renommiertesten, geschichtsträchtigsten und mit einer runden Million Euro höchstdotierten Trabrennens der Welt, ist Frankreich derzeit in aller deutschen Traber-Munde.

Im Einsatz: André Schiller und Look Santana Eck (3. Rennen) - hier beim Sieg in Mariendorf im September 2016 (Foto: © Marius Schwarz)

Bereits zum achten Mal in der noch jungen Saison kooperiert eine deutsche Trabrennbahn mit dem staatlichen französischen Wettanbieter PMU, zum zweiten Mal werden die Prüfungen der Derby-Bahn live nach Frankreich übertragen. Diese Partnerschaft und die daraus resultierenden Wett-Provisionen - die Umsätze jenseits des Rheins dürften zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro liegen - ermöglichen es dem Berliner Trabrenn-Verein, am eher ungewöhnlichen Donnerstagabend in den acht Prüfungen Rennpreise in Höhe von 37.500 Euro auszuschütten.

Heinz Wewering könnte mit Bianca Boshoeve "vorlegen"

Dabei geht es im 1. Rennen, zu dem der Startschuss um 17.40 Uhr fällt, um stolze 6.000 Euro, und wer die angebotene Viererwette treffen will, sieht sich vor eine höchst knifflige Aufgabe gestellt. Direkt ins Auge springt nämlich keiner der zehn Kandidaten; am vertrauenerweckendsten sieht noch der Formenspiegel von Bianca Boshoeve aus, die sich peu à peu aus dem sportlichen Tal herausgearbeitet hat, in das sie nach der Dopingsperre unter anderer Regie vor rund einem Jahr gefallen ist. Und was passte besser zu einem „Franzosen-Renntag“, würde er eingeläutet mit einem Sieg des Heinz Wewering - es wäre sein 16.822., wenn die Statistiker in all den Jahren seit dem 16. September 1965 und mehr als 50.000 Fahrten richtig addiert haben -, der noch immer eine Ikone des hiesigen Trabrennsports und auch im Schlaraffenland der Traber bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund ist.

Dennis Spangenberg zweimal kaum zu schlagen

Dort, wo der 29fache Fahrerchampion angekommen ist, will Thorsten Tietz als Fahrer nicht unbedingt hin. Für ihn stand schon immer die Vorbereitung der ihm anvertrauten Pferde im Vordergrund. „Wer sie letztlich zum Erfolg steuert, ist zweitrangig. Die Ergebnisse müssen stimmen und die Besitzer zufrieden sein.“ So verwundert es nicht, dass sein erster Mann Dennis Spangenberg, derzeit mit neun Volltreffern Zweiter der aktuellen deutschen Fahrerwertung, mal wieder die vermeintlich chancenreicheren Pferde in Händen hat.


„Wer sie letztlich zum Erfolg steuert, ist zweitrangig. Die Ergebnisse müssen stimmen und die Besitzer zufrieden sein.“    
Thorsten Tietz, Fahrer und "Ausbilder"


Der 34jährige aus dem Zossener Ortsteil Schöneiche im Süden Berlins tritt mit dem seit drei Starts nicht nur unbezwungenen, sondern jeweils höchst autoritär siegenden Rossini Diamant im 4. Rennen genauso als Top-Favorit an wie drei Rennen später mit Tragopan Jet. Der muskelbepackte Italiener hat nach einigen Anlaufschwierigkeiten die Rivalen sogar viermal in Folge nach Strich und Faden vernascht, ist vom Rennverlauf ziemlich unabhängig und macht die vom 3. bis 7. Rennen ausgefahrene V5-Wette quasi zu einer V3-Aufgabe. Fällt einer oder gar beide Kandidaten jedoch aus, dann rappelt’s richtig in der Quoten-Kiste der Königswette.

Major Tom in Top-Form weiter völlig losgelöst?

Tietz selbst, der heuer noch kaum aktiv im Sulky war, zunächst einen Florida-Trip genutzt hat, um sich bei Schwedens in die USA ausgewandertem Trainer-Guru Åke Svanstedt über neue Trainingsmethoden zu informieren und diese „Weiterbildung“ anschließend bei den Vollblütern im südfranzösischen Cagnes-sur-Mer fortsetzte, dürfte seine beste Chance im 8. Rennen haben. Mit Major Tom feierte er seinen bislang einzigen Saisonsieg am 22. Januar auf der durch Tauwetter enorm tiefen Bahn. Dabei segelte der kleine Bruder von Mariendorfs Publikumsliebling Harry’s Bar auf einer eigenen Umlaufbahn und degradierte die Mitstreiter zu Statisten. Gegen Trainingskamerad Good Vibrations und das Föllmer-Doppel Dagobert und Oracle könnte er zum Abschluss eines Renntages, bei dem an 2. und 6. Stelle auch die Amateurfahrer zu ihrem Recht kommen, durchaus noch einmal zu solch einem Höhenflug ansetzen.

Diese Pferde sehen wir vorn:

1. Eric W Boko – Bianca Boshoeve – Bellevue – Bonaparte
2. Tornado Jet – Saint’s Angel – Flash of Genius
3. Dynamite Hornline – Colbert – Eras Beuckenswijk
4. Rossini Diamant – Jilliane – Went Rower – Intelligente
5. Königin Luise – U R Amazing – Rower Lady
6. Quinze Juin – MaxundAlex – Kubi Kievitshof
7. Tragopan Jet – Say Goodbye – Insoglio – Classic Garden
8. Major Tom – Vaillance – Dagobert

Die Wetthighlights am 2. Februar

Prämienausspielung in der SIEG-Wette in den Rennen 1 bis 8
(Mindesteinsatz 10 Euro)

1. Rennen    -  Mit 3er und 4er Wette.
2. Rennen    -  4.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 1.000.- Euro Jackpot.
3. Rennen    -  Start der V5-Wette mit 5.000 .- Euro Garantie !
4. Rennen    -  Mit 3er und 4er Wette.
5. Rennen    -  4.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 1.000.- Euro Jackpot.
6. Rennen    -  Daily Double-Jackpot 1.000.-
7. Rennen    -  Mit 3er und 4er Wette.
8. Rennen    -  Sieg-Jackpot  1.000.- Euro.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)