Schwarzer Mittwoch für Berliner Bundesligisten

ALBA und Füchse verlieren überraschend Heimspiele

Es schienen lediglich Pflichtübungen zu sein - doch sowohl die Basketballer von ALBA Berlin als auch die Handballer der Füchse verloren gestern Abend ihre Heimspiele in der Bundesliga und verzeichneten in einer wichtigen Phase der Saison herbe Rückschläge.

ALBA verspielt komfortablen Vorsprung

Nach vier Pflichtspielniederlagen in Folge - die letzte davon ein bitteres 56:80 auf eigenem Parkett gegen Bayern München - schien die Aufgabe gegen Science City Jena gerade recht zu kommen. Sicherlich galt es, den Tabellen-10. aus Thüringen nicht zu unterschätzen - die Chance, ein Erfolgserlebnis mit in das anstehende Pokalwochenende mit dem Top4 in der Max-Schmeling-Halle zu nehmen, war dabei nicht gering und vor allem wünschenswert.


Nach den vergangenen Niederlagen waren meine Jungs sicher etwas unter Druck, aber wir müssen die Schlussphase solch eines Spiels viel besser über die Bühne bringen.

Ahmet Caki, ALBA-Trainer


Und alles lief vor rund 7.000 Besuchern zunächst für Berlins Basketballer - zur Pause lag ALBA deutlich mit 44:26 in Führung. Doch danach ging der Mannschaft von Trainer Ahmet Caki zusehends die Luft aus. Am Ende siegten die Gäste knapp mit 74:73, Albas letzter Korbversuch scheiterte knapp - irgendwie bezeichnend für den Abend. Doch Pech wäre sicherlich die schlechteste Erklärung für die erneut enttäuschende Vorstellung.

Schon am Samstag geht es nun im Final Four des Pokalwettbewerbs weiter - mit ALBA quasi als Gastgeber in der Max-Schmeling-Halle. Das erhöht den Druck auf die Albatrosse natürlich, ebenso wie die Tatsache, dass der Gegner im Halbfinale erneut Bayern München sein wird. Denn mit den Bayern verbindet ALBA auch eine innige Rivalität - Spielausgang und Leistung des Caki-Teams in dieser Partie können somit auch auf die weitere Saison Signalwirkung haben.

Füchse laufen dem Schlusslicht hinterher

Mit zwei Auswärtssiegen in EHF-Pokal und Liga waren die Handballer der Füchse erfolgreich in die Serie nach der WM-Pause gestartet. Das dritte Spiel in sieben Tagen sollte ebenfalls - trotz der Belastung - einen Dreier bringen, zumal der Kontrahent Bergischer HC als Tabellenletzter der Bundesliga anreiste. Die Füchse taten sich jedoch schwer mit der Pflichtaufgabe und lagen zur Pause mit einem Tor im Rückstand.


"Der BHC ist heute gekommen, um das Spiel zu gewinnen und hat völlig verdient gewonnen. Zehn Minuten Aggressivität in der Abwehr gegen 60 Minuten Aggressivität vom BHC reichen nicht aus."

Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.


Was zunächst noch nicht nach einem "Beinbruch" aussah, nahm dann aber schnell bedrohliche Formen an. Nach acht Minuten im zweiten Durchgang hatte sich das Team aus Wuppertal/Solingen auf 21:17 absetzen können. Ein Rückstand, den die Füchse nicht mehr gutmachen sollten. Die Schützlinge von Velimir Petkovic kamen im weiteren Verlauf zwar wieder heran, der BHC konnte zumindest seinen minimalen Vorsprung wahren und letztlich ins Ziel bringen.

Auch im Fall der Füchse wäre es nun zu kurz gegriffen, eine Entschuldigung wie die sicherlich nicht einfache "Englische Woche" herbeizuziehen. Fakt ist, dass sich die Berliner einen bösen Ausrutscher geleistet haben, der noch Nachwehen produzieren könnte. In der Liga ist der Abstand (nach Minuspunkten) auf den begehrten Platz drei auf vier Zähler angewachsen, kommenden Sonntag steht bereits das erste Heimspiel der Gruppe A im internationalen Wettbewerb an. Gegner ist dann das französische Team von St Raphaël Var HB. Bis dahin gilt es also, schnell den Kopf wieder frei zu bekommen.

Beitrag: Berlinsport-Aktuell/Hagen Nickelé