Rückschläge für Berliner Teams

Eishockey-Oberliga Nord: ECC Preussen und FASS Berlin verlieren ihre Schlüsselspiele

Foto: Ernüchterung - Preussen (links) und FASS können ihre Ziele abschreiben

Nach Abschluss der Hauptrunde in der Oberliga Nord läuft die Qualifikationsrunde auf vollen Touren. An ihr nehmen auch der ECC Preussen und FASS Berlin teil, die es "nur" in die Runde der letzten Acht der Hauptrundentabelle geschafft haben. Für diese hatten sich beide Teams allerdings noch zwei - allerdings ganz verschiedene - Ziele gesetzt.

Die Preussen liebäugelten mit dem Erreichen der ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme an den sog. Pre-Playoffs berechtigen, in denen man mit den beiden Letzten der Meisterrunde nochmal um eine bessere Abschlussplatzierung kämpft. FASS als Schlusslicht hingegen peilte wenigstens noch Platz 6 in der Qualifikationsrunde an, um den Klassenerhalt direkt zu sichern.

Spätestens seit diesem Freitag aber dürften diese Träume endgültig geplatzt sein, denn beide Klubs verloren ihre Heimspiele am Abend gegen die Teams, die auf dem entsprechenden Platz liegen. Der ohnehin schon beträchtliche Rückstand vergrößerte sich so noch derart, dass die Chancen nur noch rein theoretischer Natur sind und schon nach den Spielen am Sonntag endgültig ad acta gelegt werden könnten.

Preussen verspielen alles im 2. Drittel


Der ECC Preussen bekam es dabei mit den Black Dragons Erfurt zu tun, die sich 15 Punkte voraus im Klassement auf dem 2. Platz befanden. Nach dem ersten Drittel führte der Gastgeber vor knapp 400 Besuchern in der Eishalle am Glockenturm noch mit 2:1 dank eines Blitzstarts mit Toren von Jentzsch (nach nur 16 Sekunden) und Rumpel (4.).

Im Mittelabschnitt dann aber passierte das schwer Erklärbare: erst musste der ECC gleich zu Beginn innerhalb von anderthalb Minuten drei Gegentreffer schlucken, dann folgten noch zwei weitere. Immerhin verkürzte Volynec noch auf den Zwischenstand von 3:6 (36.). Im letzten Drittel war diese Hypothek aber nicht mehr auszugleichen, es reichte lediglich zu einem Treffer durch Tepper (54.), womit die Partie schließlich 4:6 (2:1, 1:5, 1:0) verloren ging.

Vor dem "Rückspiel" in Erfurt ist der Rückstand auf den begehrten Platz 2 für die Preussen also auf 18 Punkte angestiegen - angesichts von noch sechs ausstehenden Spielen wahrlich eine unlösbare Aufgabe. Dennoch gilt es, die kommenden Aufgaben konzentriert anzugehen, denn der Vorsprung der Preussen auf den ersten "Abstiegsrundenplatz" ist mit sechs Zählern bedeutend knapper.

FASS trotz früher Führung chancenlos


Für FASS Berlin war die Ausgangsposition vergleichbar: vor den beiden Partien gegen den EHC Timmendorfer Strand (Sonntag an der Ostsee), der auf dem 6. Platz gerade noch über dem Strich lag, waren zwei Siege Pflicht - bei 15 Punkten Rückstand.

Die knapp 120 Zuschauer im Erika-Hess-Eisstadion sahen einen viel versprechenden Start des Heimteams: Gläser brachte FASS schon in der 4. Minute in Führung. Doch zum Ende des ersten Abschnitts bereits hatten die Timmendorfer den Spielstand zu ihren Gunsten gedreht.

Die "Beach Boys" ließen sich jetzt die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, bauten ihre Führung im Mitteldrittel mit drei Treffern aus. Den Weddingern gelang lediglich das zwischenzeitliche 2:4 durch Merk (26.).

Zarte Hoffnung keimte noch einmal auf, als Patrzek für die Akademiker im Schlussabschnitt das 3:5 gelang (50.) - für mehr reichte es aber nicht. Kurz vor Spielende fingen sich die Weddinger dann noch ein "Empty Net"-Goal, als man den Torwart herausgenommen hatte, zum Endstand von 3:6 (1:2, 1:3, 1:1) ein.

Der Rückstand auf den 6. Platz - ihn belegen jetzt die Hannover Scorpions, die Timmendorf passieren lassen mussten - und damit den vorzeitig gesicherten Klassenerhalt beträgt für FASS sechs Spiele vor Rundenende nun 17 Zähler. Die Akademiker können also schon mal mit der ungeliebten Relegation planen, in der die zwei Letzten der Ober- und die zwei Besten der Regionalliga um Klassenverbleib bzw. Aufstieg spielen.

Schon letzte Saison landete FASS in der Abstiegsrunde und verfehlte den Klassenerhalt sportlich, konnte aber dank des Rückzugs des EHC Neuwied schließlich doch in der Oberliga 2016/17 an den Start gehen.

Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé