Mariendorf: Vorschau zum Renntag 17.01.

Kein Tanztee, sondern Topsport

Bei der Mariendorfer PMU-Veranstaltung ist pünktliches Erscheinen ein absolutes Muss, denn die Auftaktprüfungen sind super spannend besetzt. Der erste Start erfolgt um 16.55 Uhr. Die V5 beginnt mit dem 3. Rennen.

Ein ungewohnter Wochentag: Im Mariendorfer Tribünenhaus treffen sich dienstags normalerweise rüstig gebliebene Senioren zum Tanztee. Aber diesmal sind nicht flotte Walzer, sondern trabrennsportliche Topleistungen angesagt. Und ähnlich wie im Fußball, wo so manches Spiel bereits in der ersten Halbzeit entschieden wird, gilt es für das Publikum, auf gar keinen Fall den pünktlich um 16.55 Uhr stattfindenden „Anstoß“ zu verpassen und frühzeitig den Grundstock für ein erfolgreiches Abschneiden am Toto zu legen.

Denn der Renntag wird nicht von einer beschaulichen Aufwärmphase eingeleitet, in der alle Freunde einer gepflegten Wette zunächst einmal eher zögerlich den einen oder anderen Euro an den Kassen riskieren und erst im Laufe der Veranstaltung so richtig in Fahrt kommen. Sondern es wird gleich in den Auftaktprüfungen mächtig zur Sache gehen, denn die Teilnehmerfelder lassen packende Finishkämpfe erwarten.

Kann Don di Quattro wieder siegen?

Duo mit Gewinnchance: Don di Quattro und Dennis Spangenberg (Foto: Marius Schwarz)

Gleich im 1. Rennen geht ein Pferd an den Start, das stets Emotionen weckt. Nämlich der Wallach Don di Quattro (Dennis Spangenberg), der über ein großartiges Leistungsvermögen verfügt, hin und wieder aber auch Probleme mit der korrekten Gangart offenbart. Der Braune schüttelt seinen Kopf stets wie wild hin und her und wird aufgrund dieser Auffälligkeit sogar dann, wenn er alles richtig macht, vom Publikum und den Stewards misstrauisch beäugt.

Bei seinem aktuellen Sieg ließ Don di Quattro den Konkurrenten von der Spitze aus nicht den Hauch einer Chance. Pikus G (Marisa Bock) gewann dagegen nach einem völlig anderen Verlauf. Der elfjährige Oldie schlug im Speed zu. Zu einem reinen Duell dieser beiden Pferde wird es aber nicht kommen, denn Red Phoenix (Lea Ahokas), Tokay (Robert Pletschacher), Ciao Amore (Josef Franzl) und General Eck (André Schiller) strahlen Gefahr aus.

Im Gedenken an "Ulla" Behrend

Ulrike Behrend (1986-2017, Foto: © Lingk)

Das 2. Rennen ist der am 10. Januar nur zwei Tage nach ihrem 31. Geburtstag verstorbenen Ulrike Behrend gewidmet. Die von Freunden und Bekannten stets Ulla genannte Berlinerin hatte jede freie Minute ihrer Zeit den Pferden gewidmet und war besonders im Stallteam des Trainers Thomas Heinzig eine unverzichtbare Stütze. Als Hauptberuf hatte die junge Frau zwar nicht den Trabrennsport, sondern eine Anstellung beim Berliner Senat gewählt. Doch während ihrer Ausbildung war Ulla Behrend im Rahmen eines Praktikums längere Zeit auch für den Mariendorfer Rennverein tätig. Ihre großartige Hilfsbereitschaft und ihre fröhliche Art, mit der sie jedem Menschen ein Lächeln ins Gesicht zauberte, werden unvergessen bleiben.

Als glasklarer Favorit dieser Prüfung tritt Montgomery Mo an, auf den sein Fahrer Michael Nimczyk nach zwei Siegen hintereinander regelrecht schwört: „Montgomery Mo hat sich in den zurückliegenden Monaten absolut prächtig entwickelt und wird noch viel von sich reden machen!“

Spangenberg wieder mit weiteren zwei Favoriten am Start

Im 3. Rennen beginnt die mit 5.000 Euro Garantie versehene V5-Wette. Mighty Hanover (Dennis Spangenberg) nimmt vom Startplatz acht aus den Kampf gegen nicht zu unterschätzende Gegner wie Bellevue (Matthieu Hegewald), Floh G (Manfred Zwiener), Rayman (Marisa Bock) und Holly go lightly (Thomas Panschow) auf. Vor allem die Letztgenannte kann für den Traber des Jahres 2015 zum Prüfstein werden, denn sie bildet mit ihrem Fahrer ein absolutes Dreamteam.

Im 4. Rennen führt kein Weg an Tragopan Jet (Dennis Spangenberg) vorbei, der drückend überlegen gewann. Allerdings sind die Formspitzen nahezu aller seiner zehn Konkurrenten hochinteressant. Es wird also mit Sicherheit keine One-Horse-Show geben, sondern einen Verlauf mit einem dicht zusammengeballten Pulk. Und auch von der Kilometerzeit her wird sich Tragopan Jet weiter steigern müssen, denn seine Rekordmarke ist die zweitlangsamste im Feld. Die bisherigen Auftritte des Hengstes verrieten aber viel Luft nach oben.

Abbedissan Graff als 'große Unbekannte'

Im 5. Rennen könnte sich Abbedissan Graff (Kay Werner) rehabilitieren. Die Stute hatte in Bahrenfeld im ersten Bogen einen Gegner schwer von den Beinen geholt und wurde als Dritte zu Recht aus der Wertung genommen. Zuvor siegte die Braune in Karlshorst mit zwei Längen Vorsprung gegen einen Kontrahenten, der im Anschluss zweimal auf die Ehrenrunde ging. Das ist zwar eine sehr gute Empfehlung – aber zum jetzigen Zeitpunkt ist Georg Raddes Vierbeiner-Lady trotzdem keine feste Bank.

Und das macht die Sache kompliziert, denn für die V5 muss man in dieser Prüfung, in der nahezu alles möglich ist, mindestens vier oder fünf weitere Pferde mitnehmen. Das Motto heißt hier also: fleißig kombinieren! Ein zu geiziges Herangehen könnte die V5-Träume sonst schnell zerplatzen lassen.

Keine klaren Favoriten in den letzten Rennen des Tages

Auch in den weiteren beiden V5-Prüfungen sollte man nicht mit den Kreuzen auf dem Tippschein sparen, denn glasklare Favoriten stechen nicht heraus. Im 6. Rennen besteht die Spitzengruppe aus Pathos (Victor Gentz), Barbarella (Sönke Gedaschko) und der aus Pause zurückkehrenden Minka Express (Christoph Pellander).

Im 7. Rennen spricht vieles für die in zweiter Reihe aufgestellten King Jag Diamant (Sönke Gedaschko) und Bianca Boshoeve (Chantal Solhart) sowie für Harry Bo (Josef Franzl). Dem Hengst mangelt es zwar immer noch an Konstanz, aber hin und wieder blitzt sein Können auf. Eines ist direkt im Anschluss an die Zieldurchfahrt dieses Rennens ganz sicher: Wer es tatsächlich geschafft hat, die richtigen fünf Pferde für die V5 vorherzusagen, kann schon mal eine Mittelmeer-Kreuzfahrt buchen.

Und wer mit seinem Tipp danebenlag, besitzt im abschließenden 8. Rennen gute Aussichten, den Einsatz wieder herauszuholen. Denn die zwar schnelle, aber diffizile Chance Classique (Michael Nimczyk) ist noch längst nicht zuhause und viele Wetter werden auf einen Außenseitersieg spekulieren.

Die Wett-Highlights am 17. Januar:
Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise im Wert von 1.050 Euro über die Siegwette der Rennen 1-8!
1. Rennen - Lunch Double-Rennen.
2. Rennen - 4.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 1.000.- Euro Jackpot.
3. Rennen - Start der V5-Wette mit 5.000 .- Euro Garantie !
4. Rennen - Mit 3er und 4er Wette.
5. Rennen - 4.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 1.000.- Euro Jackpot.
6. Rennen - Daily Double-Jackpot 1.000.-
7. Rennen - Mit 3er und 4er Wette.
8. Rennen - Sieg-Jackpot 1.000.- Euro.

Unsere Tipps:
1. Don di Quattro – Red Phoenix – Tokay
2. Montgomery Mo – Rambo Columbus – Candyman Hornline
3. Mighty Hanover – Holly go lightly – Rayman
4. Tragopan Jet – Cortina Viking – Eminent Frisia – Classic Garden
5. Abbedissan Graff – Fabian Boshoeve – Good Vibrations
6. Pathos – Barbarella – Minka Express
7. King Jag Diamant – Bianca Bosh. – Harry Bo – Indigo Guardian
8. Chance Classique – Tresor Burois – Bonaparte

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)