Autoren-Archive: Hagen Nickele

Jeffrey Seitz (SC Staaken)

Alex Arsović (Hertha 03)

Am 1. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord unterlag Aufsteiger SC Staaken am Sonntag im heimischen Sportpark dem FC Hertha 03 mit 1:2 (0:2).

Nach dem Spiel äußerten sich die Trainer Alexander Arsović (H03, 1. Teil bis 01:40) und Jeffrey Seitz (SCS) auf der Pressekonferenz. Hören Sie den Zusammenschnitt von Berlinsport Aktuell.

 

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Beitrag: Hasso/Hagen Nickelé

Fotos: Wozny und Berlinsport Aktuell/ Hagen Nickelé

Drei Berliner und ein Urgestein

Großes Bild: Faszination Freitagabendspiel - bei Tennis Borussia im Mommsenstadion ist die Oberliga besonders zu Beginn des Wochenendes sehr atmosphärisch (Foto: Berlinsport Aktuell)

Mehrere Aufstiegskandidaten

Die VSG Altglienicke schaffte letzte Spielzeit das, wovon viele Oberligisten nur träumen können: im direkten Durchmarsch ließ man die Nord-Staffel des NOFV gleich wieder hinter sich. Allerdings war man dafür in Berlins Südosten auch bereit, in viel Qualität für den Kader zu investieren. Das kann aber nicht jeder Verein leisten – mit Germania Schöneiche zog zuletzt wieder mal ein Verein freiwillig zurück. So geht die Oberliga, die vor allem für Clubs aus Berlin als unattraktiv gilt, 2017/18 mit 17 Vertretern ins Rennen.

An der Spitze erscheint die kommende Spielzeit dabei nun zumindest ausgeglichener. Letzte Saison hatten die beiden heißesten Kandidaten – neben Altglienicke noch Optik Rathenow - das Rennen am Ende tatsächlich unter sich ausgemacht. Da die Rathenower als Tabellenzweiter aber in der Relegation scheiterten, wird natürlich auf diese gezeigt, wenn es um Benennung des Aufstiegsfavoriten Nr. 1 geht.

Kann Trainer Kahlisch schnell ein neues Optik-Team formen?

Trainer Ingo Kahlisch

Die Optiker haben allerdings zahlreiche Abgänge zu kompensieren. Am schwersten wiegt sicher der von Dragan Erkic (zu Tennis Borussia): der Mittelfeldspieler avancierte schließlich mit 24 Treffern zum besten Spieler der Liga 2016/17. So muss sich Trainer-Urgestein Ingo Kahlisch (seit 1988 bei Optik) auf sein Händchen für Spieler verlassen. Immer wieder hat er schließlich bewiesen, Mannschaften formen zu können. Und: Rathenow spielte drei der vergangenen fünf Spielzeiten in der Regionalliga Nordost - da kommen Wunsch und Anspruch trotz des fehlenden großen Geldes quasi von selbst.

Die drei hartnäckigsten Widersacher kommen allesamt aus der Hauptstadt. Zwei von ihnen haben den Aufstieg sogar schon offiziell zum Ziel erklärt – allerdings mittelfristig. Da es diese Spielzeit wahrscheinlich keinen „Überflieger“ a la Altglienicke geben wird, wäre die Gelegenheit aber eben durchaus günstig.

Hertha 03 will mittelfristig sowieso aufsteigen,....

Beim FC Hertha 03 ist man nach vier Spielzeiten mit guten Platzierungen längst der Oberliga überdrüssig. Der für seine hervorragende Jugendarbeit bekannte Club will seinen Talenten Regionalliga im Herrenbereich anbieten können, um diese zu halten. Dafür ist man vor dieser Saison bereit gewesen, etwas offensiver auf dem Spielermarkt vorzugehen.

Philipp Sprint etwa kommt aus Aachen für die Torwartposition – früher spielte er im Nachwuchs von Hertha BSC und hat sogar zwei Einsätze in der 2. Liga vorzuweisen. Und mit Sebastian Huke (27) konnte ein echte Knipser von Tennis Borussia losgeeist werden: immerhin traf der 27-Jährige in seinen letzten beiden Oberligajahren 43-mal.

Dazu gesellen sich wieder mehrere Spieler aus der U19, die der heutige Herren-Trainer Alexander Arsovic aus seiner Zeit im Jugendbereich bei Hertha 03 bestens kennt. Selbst wenn der sich meist in Zurückhaltung übt – sein „Chef“, Präsident Kamyar Niroumand, ist heiß auf die Regionalliga Nordost.

...das gilt auch für TeBe

Von Dynamo zu TeBe: Thiago Rockenbach

Auch bei Tennis Borussia verfolgt man dieses Ziel – zum Teil auch aus der Not heraus. Im Frühjahr musste der Chef des Hauptsponsors, Jens Redlich, den Verein vor der Insolvenz bewahren. Allerdings wollte er nicht nur bestehende Löcher stopfen, sondern aktiv die Zukunft des Vereins mitbestimmen – so wurde er binnen kurzer Zeit zum Vorstandsvorsitzenden bei TeBe.

Acht Stammspieler haben die Veilchen nun verlassen – dafür wurden allerdings auch einige Hochkaräter nach Charlottenburg gelotst. Torwart Stephan Flauder (BAK) oder Spielgestalter Thiago Rockenbach (BFC Dynamo) kommen aus der Regionalliga. Dazu gesellen sich einige Zugänge aus der Oberliga – wie eben der Topspieler 2016/17, Dragan Erkic.

Trainer Cemal Yildiz muss diesen Umbruch bewältigen – selbst wenn ihm dabei für den Aufstieg mehr als eine Spielzeit eingeräumt wird: auch Präsident Redlich, für den die Regionalliga quasi ein betriebswirtschaftliches Muss darstellt, wäre für eine schnelle Abwicklung seiner Vorgabe sicher dankbar. Und die zahlreiche Anhängerschaft der Lila-Weißen ohnehin.

Wann schlägt Lichtenbergs Stunde?

Lichtenberg 47 hatte in den letzten Jahren viel Grund zum Jubeln - diesmal auch am Saisonende?

Etwas anders gehen da die Uhren in Lichtenberg. Fragt man beim SV 47 nach, wird man positive Reaktionen in punkto Oberliga bekommen. Trainer Uwe Lehmann schätzt den deutlich anspruchsvolleren Fußball als schon eine Spielklasse tiefer. Auch was die Auswärtsfahrten angeht, beschwert man sich nicht – mit Schwerin (hin und zurück rund 400km) und Wismar (500km) gibt es lediglich zwei Standorte, die einen ganz langen Spieltag versprechen.

Das Reisen sieht man bei den Lichtenbergern eher als einen Beitrag zur Förderung des Teamgeists – und der steht bei den 47ern über allem. Viel Geld kann man nicht ausgeben, lieber wird in die Infrastruktur und gute Ausrüstung investiert. Dazu sucht man Spieler, die in die Mannschaft passen und das familiäre Umfeld schätzen. Das Konzept funktioniert: in den fünf Jahren Oberliga haben sich die Rot-Weißen punktemäßig jedes Mal steigern können.

Eine wichtige Rolle in der kommenden Saison könnte Mittelfeldspieler David Hollwitz spielen, der aus der Regionalliga vom FC Viktoria 89 kommt. Sollte die Offensive wieder so gut funktionieren (2016/17: 88 Tore in 30 Partien), dann ist auch mit dem SV Lichtenberg 47 im Aufstiegsrennen - bis zum Schluss - zu rechnen. Im Gegensatz zu Hertha 03 oder Tennis Borussia setzt man sich für das Erreichen der Regionalliga an der Ruschestraße jedoch keine Frist – mit Kontinuität wird es irgendwann werden, heißt dort die Devise.

Hertha 06 und Staaken suchen sicheren Mittelfeldplatz

Aufgrund der guten Platzierungen könnte auch noch der FC Anker Wismar eine gute Rolle spielen. Das Team von Trainer Dinalo Adigo erreichte nach dem Wiederaufstieg Platz 7 bzw. 5. Die anderen beiden Berliner Vertreter sollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Der CFC Hertha 06, Vorjahres-12., sucht dabei im dritten Jahr Oberliga immer noch nach der nötigen Konstanz. Vergangene Saison stand man nach sieben Spieltagen auf Platz 1, holte anschließend nur noch 15 Punkte.

Ohne Torjäger in die Oberliga: Erhan Bahceci verlässt den SC Staaken

Beim SC Staaken dagegen ist man glücklich, in der Oberliga zu sein. Schließlich ist letzte Saison der Aufstieg gelungen - das Team von Jeffrey Seitz, der im ersten Jahr gleich zum Amateurtrainer der Saison gewählt wurde, setzte sich am Ende sogar ungeschlagen durch. Zwar hat mit Erhan Bahceci der Torjäger (2016/17: 34 Treffer) den Verein aus dem Westen Spandaus verlassen - die Blau-Weißen wissen aber, wie man mit geringen Mitteln und mannschaftlicher Geschlossenheit punktet. So dürften die Staakener ihren Platz mittendrin in der NOFV-Oberliga Nord finden.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Tag 4: Michael Nimczyk wie einst Frankie Dettori

Gib' mir fünf: Michael Nimczyk überragt am PMU Matinée-Renntag (Foto: ©Marius Schwarz)

Der Goldhelm gewinnt alle fünf Rennen bei der PMU-Matinee

(mf). Es war zwar „nur“ eine PMU-Matinee mit fünf Rennen, doch sie endete denkwürdig. Goldhelm Michael Nimczyk gelang ein Meisterstück, das an die Ascot-Gala von Jockey-Legende Frankie Dettori am 28. September 1996 erinnerte, als der auf Englands Nobelbahn alle sieben Prüfungen des Tages für sich entschied und den Buchmachern viele Millionen Pfund Verlust bescherte. Nimczyk machte es etwas gnädiger, zumal er im Gegensatz zu Dettori ausnahmslos Favoriten steuerte, aber auch davon wollen fünf erst einmal ins Ziel gebracht werden.

Den Auftakt machte Ear to Earth, so dass nicht nur Michael Nimczyks glänzende Fahrerform dieser Tage, sondern auch die Erfolgsserie von Besitzer Ulrich Mommert ihren Fortgang nahm. Vom Potenzial her hatte Trainer Thomas Holtermann den Dreijährigen als gut genug für einen Derbystart gesehen, ihn als großes Pferd aber vernünftigerweise noch nicht für reif genug befunden. In der „normalen“ Klasse stand Ear to Earth aber deutlich heraus, konnte sich einen einige Meter kostenden Sicherheitsstart erlauben und war nach einem Zwischenspurt vor der Tribüne dennoch schnell und für den Rest des Rennens souverän in Front. Mit dem von Hannu Voutilainen trainierten Jahrgangsgefährten Glaedar ließ sich der deutsche Champion ein Rennen später noch mehr Zeit und brachte ihn erst nach einer Runde mit einem Vorstoß in dritter Spur an die Seite des führenden Molto Bene H, den er im Einlauf mit nochmaliger Tempoverschärfung stehen ließ.

Rasantes Duell

Den spannendsten Endkampf erlebten die zu früher Stunde erfreulich zahlreich erschienen Besucher im dritten Rennen. Beim zweiten Start nach der Pause zeigte sich Flash di Quattro erheblich gesteigert, wurde von Thosten Tietz sofort an die Spitze geschickt und nahm dort das Tempo erst einmal deutlich aus der Partie. So konnte Michael Nimczyk mit dem am Toto noch etwas kürzer stehenden Melchior Mo zwar nach halber Strecke aus anfänglich sechster Position mühelos zum Piloten aufrücken, doch verfügte der nach der Bummelpartie naturgemäß über erhebliche Reserven. Der absolute Siegeswille beider Pferde und Fahrer führte zu einem faszinierenden Endkampf, den Melchior Mo nach einer selbst für die schnelle Mariendorfer Bahn ungewöhnlichen letzten Zwischenzeit von 1.09,8 minimal für sich entscheiden konnte.

Nimczyk zu überlegen – Geld zurück

Geschah das Spektakel im dritten Rennen auf dem Geläuf, nahm es nach dem vierten bei der Ermittlung der Quoten seinen Lauf. Über die PMU-Schiene waren sensationelle 345.197 Euro – in den übrigen Rennen die gewohnten 20.000 bis 40.000 Euro allein in der Platzwette angelegt worden. Natürlich fast ausnahmslos auf Prince of Persia, bei dem insbesondere Großwetter die in Frankreich „garantierten“ 11:10, sprich eine nahezu risikolose Rendite von 10 % mitnehmen wollten. Das war den PMU-Verantwortlichen dann aber doch zu viel des Guten. Sie setzten, bevor ein zu großes Verlustgeschäft drohte, die außerordentlich selten angewendete Ausnahmeregelung in Kraft, wonach in solchen Situationen, wenn 11:10 weit verfehlt würden, die gesamte Platzwette annulliert werden kann und alle Einsätze – auch die, die verloren hätten – an die Wetter zurückerstattet werden. Dies alles interessierte Prince of Persia überhaupt nicht, der an der Spitze Start-Ziel seine Kreise zog und mit dem Richterspruch „Weile“ als 10:10-Favorit vor allem die erfreute, die sich Anteilscheine für die Prämienausspielung sicherten.

Kleiner Mann ganz groß

Den Schlusspunkt seiner Fünfergala setzte Michael Nimczyk mit dem von Henk Grift trainierten Großverdiener Unword im Bänderstart-Rennen der französischen Pferde. Eigentlich hatte Grift selbst mit dem wesentlich startschnelleren Vamos Jet früh die Spitze nehmen wollen, um dann das Rennen ruhig zu machen, damit der mit Doppelzulage gehandicapte „kleine Mann“ Unword es beim Aufrücken leichter hätte. Den ersten Teil des Vorhabens setzte Henk Grift auch souverän um, doch dann packte ihn die Lust auf einen eigenen Fahrererfolg. Ohne auf Unword zu warten, ließ er Vamos Jet auf unzählige Längen vom Feld wegziehen. Eigentlich zu weit, als dass noch etwas passieren konnte. Wenn nicht Michael Nimczyk hinter einem richtig guten Pferd gesessen hätte, das in großer Manier von ganz hinten nachsetzte und den nur scheinbar überlegen vorneweg gehenden Trainingsgefährten tatsächlich noch zu fassen bekam. Als Grift das Unheil kommen sah, nahm er nur noch die Hände herunter und signalisierte seinem Catchdriver so etwas wie „Bravo, große Kino, das Du heute veranstaltest“. Und das war es wirklich an diesem kurzweiligen Vormittag, den die Anwesenden so schnell nicht vergessen werden.

Gesamtumsatz: 68.763,97 Euro

 

Tag 5: Vom Regen nicht in die Traufe

Bright Light Br (4) mit Michael Nimczyk gewinnt den Shootingstar-Cup 2017 (Foto: ©Marius Schwarz)

Nimczyk-Armada hält Kurs

(cb). Die Fortführung der Derbywoche nach der Mittagsveranstaltung am Mittwoch, die ganz im Zeichen des Goldhelms gestanden hatte, denn Michael Nimczyk hatte sich kurzerhand alle fünf ausgetragenen Rennen einverleibt, sah am Donnerstag gleich zum Auftakt wieder den Champion in der Favoritenrolle. Doch am fünften Tag der Derbywoche wurde Michael Nimczyk im ersten Rennen gestoppt, und anschließend musste er ohnehin zusehen, da die Amateure in der Internationalen Derby-Meisterschaft ihren Auftritt hatten. Aber auch diese mussten dann vor der ersten Abteilung des zweiten Vorlaufes einen Stopp hinnehmen, denn der Himmel hatte seine Schleusen derart geöffnet, dass man kaum noch die Hand vor Augen geschweige denn ein Pferd erkennen konnte. Mit einer erheblichen Verzögerung konnte es dann weitergehen.

Mayr stoppt Nimczyk

Gerhard Mayr „verdarb“ Michael Nimczyk zum Auftakt des Donnerstags die Show, denn mit Zampano As hatte er zwar den schlechteren Rennverlauf, aber dann das Glück des Tüchtigen, als der aus seinem Rücken angreifende General Attack von den Beinen zu kommen drohte, so dass Michael Nimczyk nicht zur vollen Generalattacke blasen konnte, sondern seinen Schützling ins Ziel trug. Der sympathische Österreicher feierte seinen ersten Sieg anlässlich der Derbywoche.

Im Halbfinale B zum Handicap-Pokal „de luxe“ aber war der Goldhelm mit Barbarella von nichts und niemandem zu stoppen. Ein Fehlstart und weitere Verzögerungen durch einen ungebärdigen Nico W konnten die 12:10-Kocherin nicht überhitzen, die sich sofort nach dem Anpfiff das Kommando sicherte und längst in Sicherheit war, als hinter ihr im letzten Bogen nach einer Kollision A‘lvo Torkdahl fahrerlos wurde.

Das Halbfinale A sicherte sich in identischer Manier Thorsten Tietz mit Fast Shadow, der vorn niemals in Gefahr kam. Ein bestens gelaunter Siegfahrer launig im Winner-Circle danach: „Er möchte nicht langsam laufen, deshalb ist er vor dem Start so aufgeregt, aber wir ärgern uns immer über Pferde, die im Rennen langsam laufen, also ist das so doch viel besser!“

Amateure im Regen

Out Of The Slums (4) mit Thomas Maassen gewinnt die Int. Derby-Meisterschaft der Amateure (Foto: ©Marius Schwarz)

Bevor der große Regen einsetzte, flutschte Bjarke Haagensen mit O‘Sunday Start-Ziel ins Finale der Internationalen Derby-Meisterschaft. Der sich am Start etwas versäumende Nileo kam ebenso mit gutem Schlussakkord wie Global Player in die nächste Runde, die Key Largo denkbar knapp verpasste.

Nach der Regenpause, die doch eine Stunde währte, war Sarah Kube mit Mighty Hanover zur Stelle. Wuchtig eingesetzt kam der Wallach im ersten Bogen in Front und war dann nicht mehr zu verdrängen. Weitere Finaltickets wanderten nach Österreich: Rapido OK nach hartem Verlauf und der speedige Special holten sich diese ab, während die Siegfahrerin Pferd und Geläuf lobte: „Das Geläuf ist nach den Regenfällen in sehr gutem Zustand, fest genug. Da konnte sich Mighty Hanover – auch mit ein wenig Aufwand – das Kommando sichern. Auch wenn er dann gleich wieder aufhören wollte, lief es insgesamt ja doch sehr gut für uns.“

Mit dem allerletzten Schritt sicherte sich Jaap Terstal mit Frank W den ersten Vorlauf. Out of the Slums schien nach umsichtiger Fahrt von Thomas Maaßen bereits zu Hause zu sein, als der vor allem im letzten Bogen weite Wege gehende Frank W die Sache dann doch noch umbog.

Im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr im Regen stand Thomas Maaßen im Finale. Mit Out of the Slums gab er auf abgetrockneter Piste vom Fleck weg Vollgas: „Das hatte ich mit Michael so abgesprochen: Ich sollte von Start volle Suppe fahren“, sprudelte es aus dem Finalsieger hervor, der vom größten Triumph seiner Laufbahn sprach: „Ich hatte meinen Kindern versprochen, heute ein Rennen zu gewinnen, damit sie aus einem Pokal morgen die Milch trinken können. Da musste ich nach den beiden Ehrenplätzen in den Vorläufen ja das Finale holen.“ Frank W und Uldimeo schlugen hinter dem Sieger an. Mangels Startern fiel das Finale B dann aus, was angesichts der regenbedingten Verspätung zu verkraften war.

Zweimal Langeweg, aber dann….

Den ersten Vorlauf zum Shootingstar-Cup holte sich wie erwartet Hugo Langeweg mit Ula Mil. Die beiden waren Start-Ziel nicht anzutasten. Die eigens für diese Aufgabe vorbereitete Stute verbesserte ihren Rekord und ließ Gräfin Greenwood, Flavio As und Get Lucky keine Chancen, die innen geschont ebenso das Finale erreichten wie der außen herum für Bewegung sorgende Easy Going BR.

Auch der zweite Vorlauf ging an den Mann aus Holland. Favorit Dragona verabschiedete sich bereits hinter dem Startwagen, und das Kommando ging an Kashmir, der auf Zielhöhe dann aber von Bright Light BR abgelöst wurde. Hugo Langeweg hatte sich das alles mit Galaxy W in Seelenruhe angeschaut und warf seine Stute erst am 1.000-Meter-Pfosten in die Entscheidung. Galaxy W wurde immer stärker und knockte schließlich in 1:13,7 auch die Pilotin aus. So hatte Hugo Langeweg für das Finale die Qual der Wahl.

Im Vorjahr hatte Michael Nimczyk mit Out of the Slums den Shootingstar-Cup gewinnen können. Während dieser sich nun in Amateurhand das eine Highlight des Tages sicherte, verleibte sich jener erneut das andere ein. Der weiter in absoluter Glanzform fahrende Champion düpierte die Konkurrenz mit Bright Light BR im Endlauf und überrollte aus dritter Position außen auf der Zielgeraden alle. Ob Hugo Langeweg die Angreiferin zu spät gesehen hatte oder einfach nicht kontern konnte, sei dahingestellt, die 11:10-Favoritin Ula Mil war geschlagen. So wurde der Renntag doch noch erneut zu einer „Nimczyk-Party“, denn beide Hauptrennen gingen in das Trainingsquartier im Willich.

Großer Bahnhof

Übervoll wurde es im Winner-Circle nach dem Treffer von Symphony Diamant. Das aktuelle Pferd der TraberParti enttäuschte die 300 Besitzer nicht und gewann mit Christoph Fischer gegen Medici Isabella und Irma. Die größte Schwierigkeit war, die anwesende Besitzerschar auf das Siegerfoto zu beordern, denn im Rennen lief alles ideal und problemlos für die überlegene Stute, weshalb der Zielrichter den Richterspruch „sicher“ exklusiv gehabt haben dürfte.

Flott ging es im Derby-Pokal der Flieger zu. Victor Gentz verbesserte Immosand um eine volle Sekunde auf 1:12,3 und rettete sich gegen den heranfliegenden Vrai Lord ins Ziel. Gentz fiel ein Stein vom Herzen: „Die Derbywoche ist bislang ja nicht unbedingt nach Wunsch verlaufen, da freut es mich, dass es jetzt geklappt hat.“ Und noch ist die Derbywoche ja nicht beendet, was alle Aktiven zum Anlaß nehmen können, sich einem weiteren Durchmarsch der Nimczyk-Armada entgegen zu stemmen.

Gesamtumsatz: 270.245,29 Euro – Bahnumsatz: 124.483,80 Euro – Außenumsatz: 145.761,49 Euro

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

 

Ugur Binici (Trainer Hilalspor)

Der Landesligist aus Kreuzberg verpasste in der abgelaufenen Saison den Aufstieg nur knapp. Dieses Jahr will man erneut oben mitmischen - allerdings hat es den einen oder anderen personellen Wechsel gegeben. So ist Ugur Binici (31) neu auf der Trainerbank bei HIlalspor - als Spieler und Coach war er maßgeblich mit am rasanten Aufstieg des SSC Südwest beteiligt, bevor er dort unter ungewöhnlichen Umständen seine Tätigkeit beendete. Im vergangenen Jahr setzte er dann aus, bevor das Angebot von HIlalspor kam.

Das Gespräch mit Berlinsport Aktuell fand am vergangenen Sonntag statt - wegen der akustischen Probleme zu Beginn bitten wir um Nachsicht.

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Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Robert Gruner (Co-Trainer 1. FC Schöneberg)

Der Aufsteiger in die Berlin-Liga gilt als Außenseiter in der höchsten Hauptstadtspielklasse 2017/18. Der Co-Trainer des 1. FC Schöneberg (Chefcoach Ayhan Bilek war nicht vor Ort) stand nach dem Testspiel am Sonntag bei Hilalspor (3:7) Berlinsport Aktuell für ein Gespräch zur Verfügung. Robert Gruner kickte selbst noch bis 2014 für die Lila-Weißen, damals noch in der Bezirksliga.

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Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Derbywoche beginnt mit Favoritenfestival

Abano H (7) mit Thorsten Tietz gewinnt (Foto: ©Marius Schwarz)

Abano H (Thorsten Tietz) brilliert auf der Steherdistanz – Dennis Spangenberg steuert mit Rossini Diamant und Khalid zwei weitere Trainerpunkte bei – Christian Lindhardt punktet mit den Ultrafavoriten Kashmir und Kelso für das Gestüt Lasbek
Es war zwar nicht 11 Uhr 11, sondern 15.30 Uhr, als mit dem Zerschneiden des „Blauen Bandes“ die Derbywoche am Freitag offiziell eröffnet wurde, aber ebenso elektrisierend wie bei den Karnevalisten war der Vorgang trotzdem. HVT-Präsident Heinz Tell und Vorstandskollegin Maren Hoever waren mit der historischen Postkutsche vorgefahren, begleitet von Bahneigentümer Ulrich Mommert, BTV-Präsident Axel Reinke sowie den beiden Spitzenprofis Michael Nimczyk und Thorsten Tietz, die schließlich gemeinsam den feierlichen Akt vornahmen, der mit der live vorgetragenen Nationalhymne den entsprechenden Rahmen erhielt.
Acht Rennen standen auf der Karte, die als so genannte „PMU-Rennen“ nach Frankreich übertragen wurden. Hatte die deutliche Wetterbesserung in Berlin zuvor noch für eitel Sonnenschein gesorgt, zog bei einigen Wettern ein Gewitter auf, nachdem kurzfristig verkündet worden war, dass entgegen sonstiger Usancen keine Wetten in den französischen Totalisator möglich sein würden. Erfolgreich war diese Maßnahme, die eigentlich zur weiteren Stabilisierung der Quoten beitragen sollte, auf den ersten Blick nicht, da ein leichter Umsatzrückgang zu verzeichnen war, dessen Ursachen aber erst nach genauer Analyse ergründet werden können.
Erster Sieger der diesjährigen Derbywoche, die nach zwei Fehlstarts mit leichter Verzögerung begann, war in einem Franzosenrennen der klar favorisierte Casanova d’Amour , über dessen Erfolg Trainer und Fahrer Jochen Holzschuh nach dem beinahe Start-Ziel herausgefahrenen Treffer gleich doppelt erfreut war: „Bei der wichtigsten Woche des Jahres früh einen Sieger zu steuern, ist immer gut, danach wird man ruhiger“, gab ein entspannter Holzschuh zu Protokoll. „Aber auch, weil es weder beim Casanova noch im Stall überhaupt in jüngster Zeit optimal lief, freue ich mich. Er startet hier nächste Woche noch einmal, hinter dem Auto tut er sich zudem leichter als wie heute beim Bänderstart.“
Leicht taten sich auch die meisten Siegwetter, denn in fast allen Rennen dominierten die klaren Favoriten. Christian Lindhardt punktete zweimal für die kaffeebraunen Farben des Gestüts Lasbek, als er die beiden zuletzt nicht ganz glücklichen Kashmir und Kelso jeweils nach früher Führung nach Hause brachte. Hatte es auf ersteren noch 13:10 gegeben, produzierte Dauerläufer Kelso mit 11:10 die niedrigste Siegquote des Tages.
Viel mehr gab es auch im Rennen der besten Klasse auf Abano H nicht zu verdienen, aber in Anbetracht der erneut großen Überlegenheit, mit der der auch beim vierten Mariendorfer Saisonstart erfolgreiche Wallach auf der Steherdistanz nach schnellem Ausgleich seiner Zulage und übernommener Führung dominierte, war das beinahe schon eine lohnende Quote. Klar hinter dem von Thorsten Tietz einmal mehr in den höchsten Tönen gelobten Klassetrabers, der voraussichtlich in der Rekordmeile ein zweites Mal im Verlauf der Derbywoche an den Ablauf kommen wird, demonstrierte Helios nach vorübergehendem Kommando seine enorme Vorliebe für die Derbybahn und verteidigte das zweite Geld als vorletzter Außenseiter vor dem im Speed nicht vorbeikommenden SJs Junior C.
Zwei weitere Punkte für das die Jahresstatistik anführende Tietzsche Trainerquartier steuerte Dennis Spangenberg bei, der damit auf dieselbe Saisonsiegzahl wie der „Chef“ kam und gemeinsam mit ihm und Josef Franzl mit aktuell 37 Treffern an zweiter Stelle in Deutschland liegt. Mit Rossini Diamant , der erwartungsgemäß beim zweiten Start nach kurzer Pause gefördert war, konnte er den Spieß gegen Soccer umdrehen und sich für die jüngste ehrenvolle Niederlage revanchieren. Als Victor Gentz mit dem leicht favorisierten Seriensieger vor der Tribüne bezüglich eines möglichen Führungswechsels anfragte und Spangenberg daran kein Interesse hat, so dass Soccer hinter ihn zurückgenommen wurde, war die Messe gelesen.
Ähnlich souverän korrigierte auch Khalid sein letztes galoppbedingtes Scheitern, ließ sich im Mittelfeld außen ziehen und überlief die Führenden im Speed nahezu unaufgefordert. „Es war ein guter Tag, aber kein Traumtag“, bilanzierte Dennis Spangenberg nach dem letzten Rennen, denn zu gern hätte er auch mit Extra Cash gewonnen. Die Debütantin, nach ihrer sensationellen Qualifikation als kaum glaubliche 10:10-Favoritin zum reinen Geldwechselkurs gehandelt, war jedoch im ersten Bogen an der Spitze von den Beinen gekommen. „Keine Ahnung, was da los war“, erläuterte ihr Fahrer, „vielleicht hat sie sich erschrocken oder was auch immer, bei so jungen und unerfahrenen Pferden kann das passieren.“
Goldhelm Michael Nimczyk, der der Szene die unblutig übernommene Führung zu verdanken hatte, nahm es gelassen, seine Zufriedenheit war Moderator Nicolai Laaser bei der ersten Zieldurchfahrt nicht entgangen: „Es stimmt, ich musste schon ein wenig schmunzeln, natürlich nicht aus Schadenfreude, aber in dem Moment stand praktisch fest, dass es für meine gut gehende I Want You kaum noch ein Verlieren geben konnte.“
So durften sich seine Fans über die stattliche Siegquote von 75:10 freuen, schließlich war die siegreiche Stute aus dem Stall von Ulrich Mommert eine von nur zwei denkbaren Alternativen zu Extra Cash gewesen. Eine gewisse Zufriedenheit strahlte auch Heinz Wewering aus, der nach zwei fehlerhaften Vorstellungen von Jorma Bo wieder einmal den Winner-Circle aufsuchen durfte. „Wir wissen ja alle, dass der Start sein Problem sein kann. Diesmal haben wir es mit einer Kopfstange versucht, da war er super zu regulieren und konnte nach übernommenem Kommando seine ganze Stärke ausspielen.“ 22:10
kassierte der Anhang des Rekordchampions, da Flash di Quattro noch etwas kürzer gehandelt wurde, beim Comeback nach langer Pause aber als Vierter noch nicht ganz an alte Stärke anknüpfen konnte.
Gesamtumsatz: 159.580,60 € - Bahnumsatz: 61.967,60 € - Außenumsatz: 97.613,00
Am Wochenende stehen die Renntage zwei und drei der Derby-Woche an.
Samstag werden die Finalisten für das Stuten-Derby ermittelt, Sonntag die
zwölf Hengste und Wallach, die im „offenen“ Derby-Finale starten.
Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 12.30 Uhr.

 

2. Tag: Die Form steht bei den Stuten

Siegerehrung: Honesty Newport (3) mit Michael Nimczyk gewinnt den 4.Vorlauf zum Deutschen Stuten-Derby (Foto: ©Marius Schwarz)

(mf). Nach der PMU-Vorspeise am Freitag begann die Derbywoche für viele erst am Samstag mit den Vorläufen zum Stutenderby so richtig. Wie schon am Tag zuvor dominierten die Favoriten in selten gekannter Manier. Vier der fünf Vorlaufsiegerinnen zahlten knappe Quoten zwischen 13 und 15:10, allein die in ähnlichem Bereich gehandelte Miss Godiva patzte, doch sprangen die beiden anderen gewetteten Stuten nach ihrem Ausscheiden in die Bresche. Fahrer des Tages war ohne Wenn und Aber Goldhelm Michael Nimczyk, der drei der fünf Eliminations an sich brachte. Doch auch für Dennis Spangenberg, in den Vorläufen nicht vertreten, lief es mit einer Triplette alles andere als schlecht.

 

Von der Spitze aus ins Stutenderby

Das knappste Ergebnis, gefolgt von einer hitzigen Diskussion gab es im ersten Vorlauf. Michael Nimczyk hatte mit Tijuana Diamant das Heft vom Start weg in der Hand gehalten und sich mit Erreichen der Zielgeraden auf Längen von den chancenlosen Verfolgern gelöst, da geschah es: Wie schon beim Start zuvor beäugte seine Stute das Zielschild aus der Entfernung mit größter Skepsis, bremste komplett ab und wich auch noch etwas nach außen. Handsome Starlake rauschte mit ganz anderer Endgeschwindigkeit heran und hätte sogar noch gewonnen, doch Hugo Langeweg musste den Spurwechsel der Favoritin mitgehen, um nicht aufzuprallen. Das Manöver kostete die entscheidenden Zentimeter, aber nach Überprüfung durch die Rennleitung bleib es beim ursprünglichen Resultat. „Das war nicht leicht für die Rennleitung“, räumte Michael Nimczyk bei der Siegerehrung ein, was im Klartext bedeutete, dass sich auch über die Disqualifikation der Favoritin niemand hätte beschweren können. Weniger aufregend kamen die beiden weiteren Vorlaufsiege für den deutschen Champion zustande, die er gleichfalls für Besitzer Ulrich Mommert herausfuhr. Honesty Newport, die sich später bei der Auslosung für das Finale als die Wahl Nimczyks entpuppte, profitierte davon, dass die am Toto höher eingeschätzte Miss Godiva nach dem Start Galopp ging, und kontrollierte mit einmal übernommener Führung auch die Schlussattacke von Himoko Greenwood, mit der Hugo Langeweg diesmal reell geschlagen war. Das Mommert/Nimczyk-Trio komplettierte Charlotte Newport, vom Besitzer als sein Lieblingspferd bezeichnet, ebenfalls Start-Ziel, die hinter ihr zu spät freikommende Hera F Boko konnte das Blatt nicht mehr wenden. Von der Spitze aus wurden auch die beiden übrigen Vorläufe gewonnen, wobei Heinz Wewering zunächst mit Motion Pure nicht anzutasten war, und das Gestüt Lasbek nach dem nicht einkalkulierten Ausfall von Miss Godiva somit zumindest mit einer Stute im Finale am nächsten Samstag vertreten ist. Conrad Lugauer, mit Madonna ST hinter Motion Pure ohne Chancen auf den Sieg, durfte trotzdem in den Winner-Circle einkehren, nachdem er mit Alegra B die in 1.13,8 schnellste Vorlaufsiegerin und nicht nur deshalb den vielleicht heißesten Tipp auf den Derby-Titel nach Hause gebracht hatte. Mit der im Speed überraschend starken Hazel Newport ist die bekannte Zuchtstätte von Peter ter Borgh im Stutenderby dreifach vertreten.

 

Erster Start – erster Sieg

Noch nie in Mariendorf am Start war Yentl Heirbrandt, doch nach dem Sieg im Monté-Derby kennt jeder die junge belgische Reiterin. Mit dem elfjährigen und über eine halbe Million „schweren“ Franzosen Safari Dream, den ihr Vater ihr im Februar zum Geburtstag geschenkt hatte („Ich besitze jetzt das beste Pferd der Welt“) ließ sie sich an zweiter Stelle den Weg zeigen, um in der Zielgeraden mit tollem Speed den nicht nur finanziell wertvollen Titel der Mariendorfer „Monté-Queen“ an sich zu bringen.

Auch für den sechsjährigen Wallach Surpris war es der erste Auftritt auf der Derby-Bahn. Ehemals im Norden beheimatet, war er vor einigen Wochen nach Bayern verkauft worden und ebnete seinem Fahrer Andreas Geineder vielleicht den Weg zum bislang größten Erfolg. Mit dem überlegen (und überlegt) herausgefahrenen Treffer hat der jetzt alle Chancen, sich nach dem letzten Lauf am kommenden Samstag „Deutscher Nachwuchsmeister“ nennen zu dürfen.

Besser und besser

„Das Beste kommt zum Schluss“, heißt es oft. Die Beste kam diesmal aber schon in der Mitte des 14 Rennen-Programms, als Gerhard Biendl Celestial Light TK einmal mehr in Top-Verfassung vorstellte. Obwohl es ihm von der Konkurrenz nicht leicht gemacht wurde, fuhr der vielfache bayerische Champion auf dem Weg an die Spitze einfach weiter, wohl wissend, was sein Pferd kann. Am Ende stand im Derby-Pokal der Publikumslieblinge ein überlegener Sieg in der Tagesbestzeit von 1.13,3 zu Buche und ein für seine Verhältnisse ein sehr gesprächiger Gerhard Biendl im Winner-Circle. Auf die Frage von Moderator Christoph Pellander, ob Celestial Light TK aktuell die beste deutsche Stute sei, antwortete er knapp „Das glaube ich jetzt auch“, um gleichzeitig zu versprechen, dass man die Sechsjährige auch im kommenden Jahr wird bewundern dürfen. „Gesunde und vorsichtig aufgebaute Pferde werden im Alter immer besser.“ Einen weiteren Start in der Derbywoche will Biendl seinem Juwel allerdings nicht zumuten – dazu ist sie ein zu schlechtes Reisepferd.

84. Start - erster Sieg

Dass in der wichtigsten Woche des deutschen Trabrennsports auch „kleine Helden“ geboren werden können, erlebten die Besucher gleich zu Beginn des Renntags, als Oneandonly Diamant als Siegerin geehrte werden konnte. Dass dieser erste Treffer der von Dennis Spangenberg gleich an die Spitze gesteuerten Stute etwas glücklich zustande kam, weil der kurz vor dem Ziel das Geläuf verlierende Lillebror disqualifizierte wurde, spielte dabei überhaupt keine Rolle – den ersten Treffer beim 84. Lebensstart gönnte ihr jeder. Spangenberg siegte auch noch mit der vom Ende des Feldes eine sensationelle Speedleistung zeigende Lady Vera, die der Konkurrenz im Derby-Cup der Vierjährigen keine Chance ließ und jetzt zu den heißen Favoriten für das Bruno Cassirer-Rennen am Freitag zählt, sowie dem schwierigen Fast Shadow. Nach dem Doppelerfolg vom ersten Tag führt der Berufsfahrer am Stall von Thorsten Tietz die Tabelle der siegreichsten Fahrer während der Derbywoche zunächst an und hat sich bundesweit auf den alleinigen zweiten Platz vorgeschoben

Die drei übrigen Prüfungen gingen nach Holland, nachdem der dortige Champion Rick Ebbinge mit den Favoritinnen Gina Schermer und Velten Vivienne nicht anzutasten war und zuvor schon Erwin Bot Miss Mara zu einem der klarsten Siege des Nachmittags gesteuert hatte.

Gesamtumsatz: 321.543,01 Euro – Bahnumsatz: 129.632,10 Außenumsatz: 191.910,91 Euro.

3. Tag: Der Mann mit dem goldenen Helm und den goldenen Händen

TomNJerry Diamant (5) mit Michael Nimczyk gewinnt den 4. Vorlauf zum 122. Deutschen Traber-Derby (Foto: ©Marius Schwarz)

Die Sonne lachte vom Himmel, und insofern war an diesem dritten Tag der diesjährigen Derby-Woche in jeder Hinsicht alles perfekt angerichtet für einen Renntag der Superlative. Die Derbyfinalisten 2017 wurden gesucht, doch neben den vier Vorläufen gab es weitere hochinteressante Prüfungen, die so nur „Beiwerk“ waren, obwohl sie sonst die Highlights jedes anderen Renntages gewesen wären, so etwa das J.J. Darboven Charlie Mills-Memorial. Im Mittelpunkt des Renntages aber stand ganz eindeutig die Suche nach dem Favoriten eines offenen Derbys, welches nach den Vorläufen jedoch weiterhin recht offen erscheint.

Michael Nimczyk trägt bekanntlich den goldenen Helm zum Zeichen seines Championats, und dass dies nicht von ungefähr kommt, bewies der Goldhelmträger aus Willich am letzten Julisonntag in Berlin durch seine „goldenen Hände“. Er gewann drei Rennen, darunter neben einem Derbyvorlauf auch das Rennen der besten Klasse. Überdies schaffte es Nimczyk, insgesamt drei Pferde ins Derbyfinale zu bringen: Neben TomNJerry Diamant Mc Arthur und Mister Ed Heldia - alle seine Derbystarter. Ob es allerdings auch „sein“ Derby am kommenden Sonntag wird, weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand - die Vorfreude auf das Rennen der Rennen bleibt nach den Vorentscheidungen so oder so erhalten.

Der Weg ins Finale

Die erste Vorentscheidung zum diesjährigen Derby sah gleich den 19:10-Totofavoriten in der Luft. Björn Goop konnte Classic Connection nicht heil ins Rennen bringen, und auch Aurelio CG verabschiedete sich umgehend im Galopp. Dies nutzte Michael Nimczyk mit Mister Ed Heldia, um sich von ganz außen früh das Kommando zu sichern. Der bis dato ungeschlagene Hengst schien nun alles für sich zu haben, doch das Team des Derby-Vorjahressiegers war damit nicht einverstanden. Robbin Bakker beorderte 1.000 Meter vor dem Pfosten Tsunami Diamant in die Außenspur und orientierte sich nach vorn. „Ich hatte schon im letzten Bogen das Gefühl, das Finale sicher zu haben, und dann sah ich, dass Michael Nimczyk schon die Watte gezogen hatte und hielt auch den Sieg für möglich“, tat Bakker bei einer emotionalen Siegerehrung mit den Besitzern Johann Holzapfel und Andreas Schwarz kund und freute sich über den Sieg in 1:13,4. Der innen geschonte Flying Fortuna in der Hand von Christoffer Eriksson erreichte unweit zurück als Dritter das Finale.

Auch im zweiten Vorlauf erwischte es in der Startphase einen der Gemeinten. Heinz Wewering hatte zwar extra vor dem Rennen noch Gummiboots aufziehen lassen, doch auch mit dieser „Hilfe“ war Maxi Cup nicht auf den Beinen zu halten und musste disqualifiziert werden. Roland Hülskath schickte den bis dato sieglosen Portland offensiv in die Partie und hatte ausgangs des ersten Bogens das Kommando übernommen. Danach kam der bildhübsche Fuchs aus dem Stall von Marion Jauß nicht mehr in Gefahr und gewann in 1:13,3. Siegfahrer Roland Hülskath strotzte vor Optimismus: „Wer mich schlägt, gewinnt das Derby!“ Der wichtigste Tag sei zwar erst in einer Woche, doch er habe das beste Pferd: „Ich kann auch von Start noch schneller“, machte er der Konkurrenz zusätzlich Angst. Mc Arthur kam mit gutem Schlussakkord ins Finale, welches Kentucky Bo etwas unglücklich verpasste, denn der Haller-Schützling verlor kurz vor der Linie das Geläuf und ging Pass. So kam glücklich, aber nicht unverdient Ganyboy, der im Schlussbogen keine freie Fahrt hatte, zum begehrten Finalticket.

Eine Überraschung erlebten die Besucher am Renntag der Hotellerie dann im dritten Vorlauf. Rick Ebbinge eroberte mit dem 193:10-Außenseiter Velten Las Vegas das Kommando und beschloss, es einfach nicht mehr abzugeben: „Wir hatten einen guten Start, und dann hatte ich schon im ersten Bogen ein gutes Gefühl“, führte der holländische Champion bei der Siegerehrung aus. Ebbinge selbst war maßgeblich beteiligt an diesem Sieg, denn er dosierte die Fahrt richtig, hatte hinter sich Pelle Barosso in der Falle und konnte den nicht voll überzeugenden Mac Smily immer sich außen vom Leib halten. Der Lasbeker verpasste sogar die Finalqualifikation, da sich Rudi Haller mit Power of Rhythm vorbeifinishte. Wie die Chancen in einer Woche stehen? „Wir waren heute Außenseiter und werden es kommenden Sonntag sein, doch damit konnten wir bislang gut leben“, fasste Ebbinge nach dem Treffer in 1:14,3 zusammen.

Die vierte Vorentscheidung ging dann an den deutschen Champion, der mit TomNJerry Diamant das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hatte. Von ganz außen fand Michael Nimczyk an die Innenkante hinter den führenden Tiger Hill Diamant, der im letzten Bogen aber überraschenderweise früh Notsignale sandte. TomNJerry Diamant fand nach außen und dann wieder nach innen, und genau dort schnappte er sich in 1:14,1 in diesem Katz-und Mausspiel den schon wie der Sieger gehenden Harbour Eightysix und schlug auch vor dem weit nach außen driftenden Baxter Hill an, der als Dritter das Finalticket löste. Nach dem mit 161:10 am Toto belohnten Treffer dankte Nimczyk seinem Team und war am Ende seines erfolgreichen Tages recht bewegt: „Das ist schwer in Worte zu fassen.“

Während der Champion sich selbst für den Vorlaufsieger entscheid, wurde Mister Ed Heldia Björn Goop anvertraut und Mc Arthur in die Hände von Michael Larsen im Finale gegeben. Nach den Vorläufen erscheint vieles möglich, wenngleich nun sicher Portland die Favoritenrolle übernehmen muss - nicht nur, weil der Fuchs der schnellste aller Vorlaufsieger war.

Cash erneut bärenstark

Einen großartigen Doppelerfolg feierte Besitzer Ulrich Mommert im J.J.Darboven Charlie Mills-Memorial. Der kürzlich schon imponierende Cash Hanover hatte zwar erneut keinen Traumverlauf, doch auch außen herum war der Fünfjährige mit Michael Nimczyk nicht aufzuhalten. Stan Libuda wurde im letzten Bogen mühelos umdribbelt, danach war der Triumph in 1:11,9 bereits in trockenen Tüchern, als Stallgefährte Montecore Mo mit feinem Speed nachsetzte. Karin Walter-Mommert war es nicht ganz, aber doch fast: „Ich bin sprachlos“, sprach sie letztlich sichtlich überwältigt ins Mikrofon von Moderator Christoph Pellander: „Das ist ein Riesengeschenk für uns!“

Sieger unter der Berliner Sonne

Überlegene Sieger gab es in den Amateurfahren des Tages. Marie Lindinger war mit Tyrolean Dream zum Auftakt nicht von der Spitze zu verdrängen, was Hans-Jürgen von Holdt mit John Bull einsehen musste. Ohne die Kollegin aus Bayern reichte es dann in einem Vorlauf zum Derby-Pokal der Amateure. Hans-Jürgen von Holdt sicherte sich mit Wildcat Hanseatic über den langen Weg das Kommando, teilte sich dort alles nach Wunsch ein und fuhr am Ende ab. Sönke Gedaschko setzte sich mit seinem Domecq Baldwin durch, womit auch für den Hamburger der Himmel voller Geigen hing, hatte doch schon zuvor Michael Nimczyk mit Barbarella für seine Farben gewinnen können: „Zwei Starter an einem Tag und zwei Siege, da kann die Heimfahrt gar nicht lang genug sein, um im Glücksgefühl zu schwelgen!“

Beflügelt agierte wohl auch Roland Hülskath, der mit Fleur Starlake und in ungewohnter Offensive den Derby-Pokal der Stuten gewann und seinen zweiten Punkt markierte.

Demnächst erneut dabei

Eine gelungene Generalprobe für die Derbyrevanche am kommenden Wochenende gelang Dreambreaker in der Hand von Thorsten Tietz. Nach einem gelungenen Bänderstart kontrollierten die beiden das Geschehen von der Spitze aus und schalteten nach einem ruhigen ersten Kilometer gleich mehrere Gänge höher. Obwohl die Konkurrenz bereits auf verlorenem Posten kämpfte, ließ Thorsten Tietz den Wallach bis zum Pfosten flattern und auf der letzten Halben unter 1:10 traben. „Ich musste ein echtes Rennen haben, wenn wir nächste Woche mitmischen wollen, zumal er in Front immer ein bisschen faul ist“, gab der Silberhelm zu Protokoll und nannte die Breeders Crown als weiteres Ziel für Dreambreaker.

Strahlende Gesichter gab es auch nach dem Derby-Pokal der Oldies im Winner-Circle. „Berlins Finne“ Jorma Oikarinen freute sich nach dem Treffer mit Willow Bay Evert auf seine Art: „Zwei Finnen, die sich gut verstehen, mein Pferd und ich - das gibt es auch nicht so oft.“ Dafür, dass der Sieg im Speed nicht so beeindruckend ausfiel wie erwartet, hatte Okarinen eine plausible Erklärung: „Ich musste 1.000 Meter mit einem platten Reifen fahren, den mir ein Konkurrent getreten hatte.“

Ferdinand Hirsch sicherte sich nach mutigem Vortrag einen Vorlauf zum Handicap-Pokal de luxe mit 222:10-Außenseiter Jeronimo Express, profitierte dabei aber auch von der Tatsache, dass der kaum zu regulierende Bando d’Havane den führenden El Raul kräftig massiert hatte. Den Schlusspunkt setzte Dennis Spangenberg mit der debütierenden Ready Cash-Tochter Easter Smart, die mit einem Tempolauf die chancenlose Konkurrenz düpierte.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

63:10-Sieg bei den Adlern im Poststadion

Kein Sieg zum Abschied: Burton De Koning (Berlin Adler)

Das Hauptstadtderby am Sonnabend nahm den erwarteten Verlauf. Am Ende setzten sich die Berlin Rebels klar mit 63:10 durch und holten sich Playoff-Platz 4 zurück, da das Spiel des Konkurrenten Cologne Cardinals in Hildesheim abgesagt werden musste. Die Berlin Adler, die die dritte Heimpleite mit über 60 Punkten in Folge hinnehmen mussten, bleiben auf dem vorletzten Platz der GFL-Staffel Nord.

Die Hoffnung, das Derby möglichst lange offen zu gestalten, erwies sich schnell als Irrglaube. Nach dem ersten Quarter stand es bereits 0:14, das erste Erfolgserlebnis der Adler durch Lewerenz' Field Goal beantworteten die Rebels bis zur Pause mit zwei weiteren Touchdowns. So ging es mit 3:27 in die Kabinen - angesichts der Offensivschwäche der Gastgeber eine kleine Vorentscheidung.

Konnten die Adler zumindest das dritte Quarter (7:7) noch ausgeglichen gestalten, so brachen im letzten Abschnitt nochmal die Dämme und die Rebels erhöhten zum Endstand von 10:63. Ganz besonders im Mittelpunkt bei den Gastgebern: Linebacker Burton De Koning, der zum letzten Mal im Adler-Trikot auflief.

Nicht zu stoppen: Alex Tounkara (Berlin Rebels)

Auf Seiten der Rebels glänzten besonders Larry McCoy und Alex Tounkara, die sich die ersten sechs Touchdowns brüderlich teilten. Quarterback James Harris konnte dazu fünfmal einen entscheidenden Pass anbringen.

Die Berlin Adler gastieren bereits kommenden Samstag bei den punktgleichen Hildesheim Invaders (sofern der Platz wieder bespielbar ist) - ein Sieg könnte dem Team von Head Coach Eric Schramm viel Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Rebels müssen erst am 12. August beim Tabellenzweiten aus Kiel antreten.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Nur Energie – oder wie...?

Vorschau zum Saisonstart mit Schwerpunkt auf den Berliner Teams

Es wird ein besonderes Highlight für den FC Energie Cottbus – das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart am 14. August. Das Aufeinandertreffen weckt schließlich Erinnerungen an die großen Zeiten von Energie. Vor 20 Jahren trafen beide Teams schon einmal im Pokal aufeinander – und zwar im Endspiel.

Die 0:2-Niederlage des krassen Außenseiters aus Cottbus erwies sich nicht als „Beinbruch“ – das erfolgreichste Kapitel der Vereinsgeschichte sollte nämlich gerade erst beginnen. Insgesamt 17 Jahre – davon sechs in der Bundesliga – hielt sich der „Underdog“ in den obersten beiden Ligen. Doch auch dieser Abschnitt ist inzwischen Vergangenheit. Mittlerweile geht der FC Energie in das zweite Jahr der Regionalliga Nordost – vierte Spielklasse, also.

Raus aus der Regionalliga

Ende Juni erst legte der aktuelle Präsident Michael Wahlich offen, dass den Verein Schulden in Höhe von sieben Millionen Euro drücken. Ein immenser Betrag für einen Regionalligisten – da kommen die 10 Prozent Beteiligung aus dem Transfer des ehemaligen Cottbusser U19-Spielers Maximilian Philipp vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund gerade recht. Die Einnahme könnte sich demnach auf bis zu zwei Millionen Euro belaufen.

Trotz roter Zahlen geht der FC Energie in der Nordost-Staffel jedoch als Topfavorit in die Saison 2017/18. Schon nach dem Abstieg im vergangenen Jahr hatte man den direkten Wiederaufstieg im Sinn, holte dafür mit „Pele“ Wollitz einen alten Bekannten für die Trainerbank – dort hatte er schon von 2009 bis 2011 gearbeitet.

Das Comeback blieb aber zunächst ohne Krönung, denn Konkurrent FC Carl Zeiss Jena spielte eine herausragende Saison und gab den Cottbussern das Nachsehen. Da die Thüringer auch in der Aufstiegsrelegation bestanden, scheint Energie nun vor Beginn der Saison an diesem Wochenende die ganz große Konkurrenz um Platz 1 zu fehlen.

Vom BAK zu Energie: Maximilian Zimmer

Durch die Zugänge Maximilian Zimmer (von Ligakonkurrent Berliner AK), Andrej Startsev (TSV Havelse) oder Felix Geisler (FSV Zwickau) hat sich der Verein mit jungen, viel versprechenden Spielern verstärkt. Erfahrung besitzt das Team um Ex-Bundesligaprofi Marc Stein (32, früher u. a. Hertha, Rostock) schließlich genug. Vor allem in der Offensive soll 2017/18 noch mehr die Post abgehen – in der Vorbereitung zeigten sich vor allem Fabio Viteritti und Streli Mamba bereits in Trefferlaune. Dazu besitzt man mit dem früheren Chemnitzer Benjamin Förster (27, 13 Saisontore 2016/17) einen zuverlässigen Knipser.

In einem Testspiel bekam Ligarivale FCO Neugersdorf schon mal die ganze Offensivwucht der Wollitz-Elf zu spüren: 1:5 musste sich das Team von Trainer und Energie-Legende Vragel da Silva Mitte Juli geschlagen geben. Ein vermeintlich leichtes Programm in der Englischen Woche zu Beginn (Neustrelitz und Bautzen auswärts, zuhause gegen Aufsteiger Chemie Leipzig) könnte dabei bereits zur Initialzündung für das Projekt Wiederaufstieg in Cottbus werden.

Viktoria 89: Berlins aussichtsreichster Vertreter

Erfolgsduo: Ümit Ergirdi (l.) und Thomas Herbst holten 2014 den Berliner Pokal

Die Prognose, wer dem FCE und Trainer Wollitz im Aufstiegsrennen die Suppe versalzen könnte, fällt dagegen nicht leicht. RB Leipzig hat sein Reserveteam, das letzte Saison hinter Cottbus auf einem starken 3. Platz eingelaufen ist, bekanntlich aufgelöst. Ob es beim Vorjahresvierten FC Viktoria 89 schon für den großen Wurf reicht, scheint fraglich.

Bei den Berlinern wird schon längere Zeit kontinuierlich gut gearbeitet. Vor sechs Jahren spielte der Verein noch zwei Klassen tiefer, hat sich im vierten Jahr in der Regionalliga Nordost inzwischen sogar zu einem Team aus dem oberen Drittel gemausert. Der erfolgreiche Trainer Ersan Parlatan, seit knapp zwei Jahren bei Viktoria, hat sich nun allerdings zwecks Fortbildung zu einer Auszeit entschlossen.

Für ihn kehrt Thomas Herbst auf die Bank am Ostpreußendamm zurück. Der U19-Weltmeister von 1981 und Ex-Bundesligaprofi (u. a. FC Bayern, Gladbach) war bereits zwischen 2010 und 2014 schon einmal Trainer bei den Himmelblauen, kennt die Verhältnisse dort also gut.

Viktorias nimmermüde Offensivabteilung mit Kapitän Ümit Ergirdi (35) und dem ehemaligen Unioner Karim Benyamina (35) ist allerdings auch in die Jahre gekommen, war aber 2016/17 auch immer noch für 25 Tore gut.

Dazu kommt nun ein weiterer Ex-Köpenicker, Daniel Schulz (31, Stuttgarter Kickers), der mit seiner Zweitligaerfahrung den Laden hinten dichter machen soll. Angesichts von 46 Gegentoren hat man sich das Leben in Berlin-Lichterfelde das eine oder andere Mal doch noch selbst zu schwer gemacht.

BAK und BFC: Die großen Unbekannten

Auch ein Blick auf die anderen Berliner Vertreter ist interessant – schließlich schickt die Hauptstadt nunmehr insgesamt fünf Vertreter ins Rennen der Nordost-Abteilung. Das Thema Aufstieg wurde dabei in den letzten Jahren immer wieder auch mit dem Berliner AK in Verbindung gebracht. Die Spielzeit 2015/16, als die Weddinger mit sagenhaften 77 Punkten den Aufstieg gegenüber dem FSV Zwickau nur um ein Tor verpassten, hat jedoch deutliche Wirkung hinterlassen.

Letzte Saison wurden gleich drei Trainer verschlissen, in die aktuelle Spielzeit geht es nun wiederum mit einem neuen Gespann. Dazu hat Präsident Mehmet Ali Han zuletzt ungewohnt offen Resignation erkennen lassen - und an dem Bauunternehmer und Geldgeber hängt viel, wenn nicht alles beim BAK. Han erklärte sich schließlich bereit, mit reduzierten Aufwendungen für seinen Klub weiter im Amt zu bleiben.

Dies führt nun zu einem kleinen Exodus: schon 17 Spieler haben den BAK verlassen – darunter viele mit Qualität. Durch die Verpflichtung von Ozan Pekdemir (25, Viktoria), der es immerhin schon mal bis zum Chemnitzer FC gebracht hat, konnte man immerhin einen spielstarken Mittelfeldspieler für sich gewinnen. Dennoch haben die „Athleten“ wohl eher den rechtzeitigen Sprung in die 3. Liga verpasst. In Anbetracht der Vorzeichen wäre wohl selbst ein 6. Platz wie im Vorjahr schon ein Erfolg.

Auch beim BFC Dynamo darf man sich auf ein Pokalhighlight freuen: kein Geringerer als der FC Schalke 04 gastiert am 14. August im Jahnsportpark. Der Erfolg im Berliner Pokalwettbewerb 2016/17, der dieses Gastspiel erst ermöglichte, war denn auch der Höhepunkt für die Weinroten in der abgelaufenen Saison.

Dabei träumt man auch beim DDR-Rekordmeister von mehr – als letztes Jahr allerdings früh klar wurde, dass es nicht für den großen Wurf reichen würde, legte man das Augenmerk auf den lukrativen Pokal. Der 15. Platz in der Regionalliga Nordost hinterließ am Ende trotzdem einen enttäuschenden Eindruck. Die Frage vor der kommenden Spielzeit lautet nun: kommt Dynamo wieder so an den Start, dass man eventuell ein Wörtchen an der Tabellenspitze mitreden kann?

Vom BFC zu RWE: Kai Pröger

Schaut man auf die aktuellen Zu- und Abgänge beim Club aus Hohenschönhausen, sind Zweifel angebracht. Mit Dennis Srbeny (28 Tore 2015-17, zum SC Paderborn) und „Pokal-Held“ Kai Pröger (16 Tore 2015-17, zu Rot-Weiß Essen), der zum Endspielsieg gegen Viktoria zwei Treffer beisteuerte, verliert Dynamo viel Treffsicherheit. Auch die Abgänge der Mittelfeldspieler Thiago Rockenbach (zu Tennis Borussia) und Sascha Schünemann (zu Viktoria) sind sicher als Verlust zu bewerten.

Mit Solomon Okoronkwo hat sich der BFC dafür zwar einen ehemaligen Bundesligaspieler (Hertha BSC) geangelt - ob der 30-Jährige eine nachhaltige Verstärkung wird, muss sich aber erst noch erweisen. Gleiches gilt für die Babelsberger Matthias Steinborn und Bilal Cubukcu sowie den neuen Mittelstürmer Rufat Dadashov (von ZFC Meuselwitz), die den Aderlass in der Offensive kompensieren sollen.

Alles in allem ein kleiner Umbruch, den BFC-Trainer René Rydlewicz da zu meistern hat und der wohl eher nicht dazu führen wird, dass Dynamo bis zum Schluss ganz vorne mitmischt. Einen „Hänger“ in der Liga zugunsten des Pokals wie vergangene Saison wird man sich allerdings diesmal nicht mehr erlauben können.

Gute Vorzeichen für den Nordost-Meister

Die zwei weiteren Berliner Vertreter, die Talentschmiede Hertha BSC II und der Aufsteiger VSG Altglienicke, verfolgen dagegen andere Ziele. Mit dem Klassenerhalt dürfte man dort zufrieden sein, ein sicherer Mittelfeldplatz ist beiden Teams aber in jedem Fall zuzutrauen.

Abseits der Hauptstadt könnten auch noch Wacker Nordhausen, der 1. FC Lok Leipzig und SV Babelsberg 03 eine gute Rolle spielen. Als ernsthafte Aufstiegsanwärter erscheinen auch sie aber zunächst nicht.

Ganz egal aber, welcher Verein am Ende den 1. Platz erreicht – die Chancen für einen Aufstieg stehen gut. Schließlich haben sich seit ihrer Einführung im Jahr 2012 viermal die Sieger der Regionalliga Nordost anschließend auch in der Relegation durchgesetzt.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Klare Kiste

Die Berlin Adler gehen am Sonnabend als krasser Außenseiter ins Hauptstadtderby gegen die Rebels

Nach gut der Hälfte der absolvierten Spiele präsentiert sich die Nord-Staffel der German Football League (GFL) als Dreiklassengesellschaft. Rekordmeister New Yorker Lions Braunschweig (16:0 Punkte) und die Kiel Baltic Hurricanes (16:2) nehmen an der Spitze – einmal mehr – Kurs auf die Playoffs. Dahinter machen drei Teams – Dresden Monarchs (12:6), Cologne Crocodiles (10:6) und Berlin Rebels (10:8) – die beiden weiteren Qualifikanten für das Viertelfinale der GFL, wo man sich mit den Vertretern der Süd-Staffel über Kreuz messen wird, unter sich aus.

Rebels unter Zugzwang

Ein harter Verteilungskampf steht also an – vor allem für die „Hauptstadtrebellen“. Denn die Berlin Rebels genießen in ihren fünf ausstehenden Spielen nur noch einmal Heimrecht. Dazu sind beide Vergleiche gegen die Crocodiles schon gespielt - und der zweite unmittelbare Kontrahent, die Dresden Monarchs, haben im Mommsenstadion bereits gewonnen und erwarten die Charlottenburger noch zum Rückspiel. Eine schwierige Ausgangsposition, in der nicht mehr allzu viel anbrennen darf, wenn die Rebels ihren Premierenerfolg vom letzten Jahr wiederholen wollen: 2016 schafften sie erstmals in der Vereinsgeschichte mit Platz 4 den Sprung in die Endrunde.

Und das Erreichen der Playoffs hatte man sich bei den Schwarz-Silbernen – auch angesichts des 30-jährigen Vereinsbestehens - vor Beginn der diesjährigen Season wieder auf die Fahnen geschrieben. In der derzeitigen Situation muss da wohl auch etwas Zählbares zumindest aus einem der beiden noch ausstehenden Vergleiche mit Kiel her. Ganz zu schweigen von den übrigen Aufgaben – ein Sieg beim AFC Berlin Adler an diesem Sonnabend zum Beispiel ist geradezu Pflicht.

Adler wieder gegen den Abstieg

Undankbare Aufgabe: Adler-Quarterback Niko Fortino kam erst während der Saison dazu

Das Derby im Poststadion steht dabei unter eindeutigen Vorzeichen: denn die Adler (2:14 Punkte) wollen nach ihrem Sieg zum Saisonauftakt 2017 bei den Hamburg Huskies einfach nicht auf die Beine kommen. Womit wir bei der dritten Klasse der Nord-Staffel wären: den Abstiegskandidaten. Vor den Adlern auf dem vorletzten Platz liegen noch die Hildesheim Invaders (2:14), das Schlusslicht aus Hamburg (0:18) hat sogar alle Spiele verloren – was den 30:8-Erfolg der Adler dort im April mittlerweile auch in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Berlins ruhm- und traditionsreichstes Football-Team kämpfte schon die letzten beiden Jahre gegen den Abstieg. Dieses Jahr wollte man im Wedding mit dem Thema nichts mehr zu tun haben. Die Euphorie wurde geradezu greifbar, als man im zweiten Spiel – dem Derby bei den Rebels - zur Pause in Führung lag. Doch im zweiten Durchgang verloren die Adler den Faden und handelten sich noch eine 13:47-Niederlage ein.

Es folgte ein Blackout beim 0:63 (Halbzeit 0:42) in Köln, auch bei den Niederlagen in Dresden und Kiel war zur Halbzeit bereits die Vorentscheidung gefallen. Genau so erging es den Adlern im ganz wichtigen Spiel gegen die bis dahin sieglosen Hildesheimer, die mit 24:6 im Poststadion die Oberhand behielten.

Personelle Probleme häufen sich

Zu allem Überfluss hatte sich zwischenzeitlich Quarterback Paul Zimmermann verletzt und mit Niko Fortino musste Ersatz mitten in der Saison geholt werden. Nach dem Hildesheim-Spiel änderte man notgedrungen die Zielsetzung: es soll nur noch um den Klassenerhalt gehen. Damit wollte sich Devon Francois, der beste Adler-Spieler des vergangenen Jahres, wohl nicht abfinden und man ging getrennter Wege. Nach dem Derby wird auch Linebacker Burton de Koning wegen eines Angebots aus Übersee nicht mehr zur Verfügung stehen.

Viel Rummel in einer ohnehin kniffligen Situation: die anschließenden Heimspiele gegen Kiel (13:68) und Dresden (7:68) endeten jeweils im Debakel. Head Coach Eric Schramm steckt in einer enorm schwierigen Situation: seinen Spielern beizubringen, „wie gut sie eigentlich sind“ (Schramm), scheint angesichts der erwähnten Misserfolge aktuell beinahe aussichtslos. Selten dürften die Adler jedenfalls als krasserer Außenseiter in das Derby gegangen sein als am Samstag.

Das hat zwar immer noch seine Bedeutung, aber insgeheim werden die Verantwortlichen bei den Adlern wohl das Match zuhause gegen den Tabellenletzten aus Hamburg am 26. August zum wichtigsten Saisonspiel ausgerufen haben. Es könnte schließlich um das nackte, sportliche Überleben gehen.

Rebels: Verlieren verboten

Guter Griff: Rebels-Quarterback James Harris kam vor der Saison nach Charlottenburg

Beim Lokalrivalen Berlin Rebels läuft es bislang auch nicht gerade rund in dieser Saison – allerdings eben aus Sicht eines Playoffanwärters. Vergangenes Jahr war man nach acht Spielen noch ungeschlagen, dieses Jahr hat man zum selben Zeitpunkt bereits vier Niederlagen auf dem Konto. Obwohl man 2017 mit vier Siegen sogar noch besser gestartet (2016: 3 Siege, 1 Unentschieden) war.

Dann kam aber so etwas wie der Knackpunkt: ein 29:34 beim Aufsteiger Cologne Crocodiles. Im Anschluss ging die „Mission Impossible“ in Braunschweig (10:52) und das richtungweisende Heimspiel gegen Dresden (20:42) auch noch recht eindeutig verloren.

Selbst der extrem wichtige 40:20-Erfolg gegen Hildesheim konnte da nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei den Charlottenburgern gerade etwas Sand im Getriebe ist. So galt es, sich auf das Rückspiel gegen die New Yorker Lions besonders vorzubereiten. Ziel: zumindest ein achtbares Resultat erreichen. Gegen die unter Profibedingungen trainierenden Niedersachsen gingen die Rebels dann sogar in Führung und unterlagen am Ende mit 14:21 denkbar knapp – Mission also trotz Niederlage durchaus erfüllt.

Dennoch ist das Team von Kim Kuci damit erstmals in dieser Saison aus den Playoffrängen gerutscht. Der Rebels-Coach hat dennoch gute Gründe, optimistisch zu sein. Quarterback James Harris etwa, vor dieser Spielzeit gekommen, hat gut eingeschlagen. Er glänzte zuletzt als Vorbereiter beider Touchdowns gegen Braunschweig, die Wide Receiver Alex Tounkara erzielte. Beim ersten gelang Harris dabei ein Zuspiel über 60 Yards (knapp 55 Meter).

Ungleiche Vorzeichen

Unter diesen Voraussetzungen sind die Rollen vor dem Derby also eindeutig verteilt – nur, wenn die Adler das Spiel lange offen halten können, dürfte für etwas Spannung gesorgt sein. Die Fans der Schwarz-Gelben werden trotz der klaren Außenseiterrolle wieder ins Poststadion pilgern – zum Heimspielauftakt gegen Hildesheim waren es schon fast 3.000 Zuschauer.

Und trotz der desolaten Ergebnisse feierte man zuletzt Punkte des eigenen Teams lautstark ab. So auch vor 14 Tagen gegen Dresden, als Running Back Yannic Landfried ein Touchdown nach einem spektakulären 75-Yard-Run gelang - beim Spielstand von 0:68.

Die große Sehnsucht nach dem „Heimsieg“

Großes Bild: Michael Nimczyk und die Stute Tijuana Diamant

Auf der Trabrennbahn Mariendorf wird das ganze Jahr durch gefahren - während der „Hochsaison“ wird dort fast jede Woche ein Renntag abgehalten. Alles steuert auf den Höhepunkt des Rennjahres zu: das Deutsche Traber-Derby der 3-Jährigen am ersten Sonnabend (Stuten) bzw. Sonntag (Hengste und Wallache) im August.

Dann wird es auch auf den sonst eher überschaubar gefüllten Tribünen voll. Bereits vom 28. Juli an werden u. a. in den Qualifikationen die Teilnehmer für die Endläufe ermittelt – es ist das wichtigste Ereignis im deutschen Trabrennsport und wird seit über 100 Jahren in Mariendorf ausgetragen.

Von einer Finanzierung wie beim GCT-Springreitturnier ist man dabei weit entfernt - zwar gibt es Sponsoren, die Umsätze aus dem Wettgeschäft sind aber nach wie vor von großer Bedeutung für die Veranstalter. Spekulationen und Prognosen gehören somit unabdingbar zur „Faszination Trabrennsport“ dazu.

Favoriten bei der "Generalprobe" geschlagen

Siegchance für Berlinerin: Charlotte Newport (hier mit Michael Nimczyk)

So taten sich in dieser Saison besonders die Pferde des Gestüts Lasbek aus der Nähe von Hamburg hervor. Bei den Stuten brillierten dabei auf dem Mariendorfer Kurs vor allem Motion Pure und Miss Godiva, bei den Hengsten Mac Smily und Maxi Cup. Gelenkt wurden sie dabei vom dänischen Trainer Christian Lindhardt höchstselbst – oder vom deutschen Altmeister Heinz Wewering.

Bei den letzten wichtigen Läufen sollte es dann aber anders kommen. Am Buddenbrock-Renntag, in der Szene traditionell als Generalprobe zum Derby bezeichnet, gingen die Lasbeker Anfang Juli leer aus.

In den wegen der großen Konkurrenz gleich zwei anberaumten Stuten-Läufen setzten sich ausgerechnet die einheimischen Besitzerfarben der Familie des Bahnbesitzers Ulrich Mommert durch. Sowohl die bei 26:10 taxierte Tijuana Diamant wie auch Charlotte Newport (60:10), Schwester der letztjährigen Triumphatorin Gilda Newport, sind somit in den Kreis der Favoritinnen gerückt. Beide Male im Sulky: der amtierende deutsche Meister Michael Nimczyk.

"Heimsieg" zumindest bei den Stuten möglich

Motion Pure und "Altmeister" Heinz Wewering

Berliner Siege sind in der Traberhochburg dabei natürlich von besonderer Bedeutung. Bei den Hengsten und Wallachen liegt der letzte Erfolg eines hiesigen Trabers allerdings schon 29 Jahre zurück. Die Namen des Trabers und seines Fahrers – Tornado Hanover und der mittlerweile verstorbene Gottlieb Jauß – genießen vor allem in Berlin bis heute Legendenstatus. Aufgedrängt hat sich in diesem Jahr allerdings noch kein Hengst aus der Hauptstadt.

Beim „Derby-Wahrsager“ im Juli überraschte Tsunami Diamant (Fahrer: Dion Tesselaar/NL) vom Gestüt im bayrischen Pfaffenhofen mit seinem Sieg. Er ließ dabei nicht nur die beiden Lasbeker Favoriten, sondern auch den gehandelten Portland der Berliner Besitzerin Marion Jauß hinter sich – und das bei einer Quote von 215:10.

Unberechenbarkeit bleibt also bei aller Wahrsagerei ein zentrales Charakteristikum des Trabrennsports und sorgt so für Spannung und Gesprächsstoff. Dasselbe dürfte allerdings auch für das Wetter gelten: der bisher eher verregnete Hauptstadtsommer könnte Publikum kosten und  auch unangenehme sportliche Bedingungen verursachen.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé