Autoren-Archive: Hagen Nickele

Viermal Dennis Spangenberg

Easter Smart (2) mit Dennis Spangenberg hat die Nase vorn (Foto: Marius Schwarz)

Der Berufsfahrer bleibt in der Bundeswertung beim Kampf um Edelmetall auf Kurs. Matthieu Hegewald imponiert mit Mon Etoile, die in der Tagesbestzeit von 1:13,3 min. siegt.

Während die Traberfans mit einem Auge auf das St-Leger-Geschehen in Gelsenkirchen schielten, das in tolle Siege von Mc Arthur (Michael Larsen) und Motion Pure (Christian Lindhardt) mündete, gingen auf der Derby-Bahn bei angenehmen Spätsommerwetter zehn Rennen über die Bühne.

3x vorne weg, 1x aus der Deckung

Der Auftakt der letzten Mariendorfer Veranstaltung vor dem großen Breeders-Crown-Wochenende (23. und 24. September) gehörte Dennis Spangenberg, denn der Berufsfahrer gewann die ersten beiden Tagesprüfungen. Sein Schützling Exception Smart wirkte zwar noch ein wenig grün – das erste Rennen ihres Lebens wurde für die Ready-Cash-Tochter dennoch zu einem Spaziergang. Die Stute schoss sofort nach vorne und als ihr Fahrer über weite Strecken das Tempo aus der Partie nehmen konnte, war der Rest für die Dreijährige nur noch ein Kinderspiel.

Nur fünfundzwanzig Minuten später gewann die ebenfalls vom zweimaligen Amérique-Sieger abstammende Easter Smart nach einem komplett identischen Rennverlauf. Die Braune war überaus gehfreudig und musste die Karten noch nicht einmal ansatzweise aufdecken, um überlegen aufzutrumpfen. Ihr Temperament scheint allerdings überschäumend zu sein – auf der Rückfahrt in den Stall wollte die Dreijährige den scheinbar kürzesten Weg über die Hecke ins Stallgelände nehmen.

Komplett anders gestaltete sich der Handlungsfilm bei Spangenbergs drittem Treffer, denn Khalid ließ sich zunächst im hinteren Teil des Feldes jede Menge Zeit. Auf der letzten dreiviertel Runde rückte der Rappe aber immer stärker ins Blickfeld und zwang den erheblich verbesserten Piloten Gustavson Be (Victor Gentz) auf den letzten hundert Metern in bärenstarken 13,7/1.900m relativ problemlos in die Knie.

Den Abschluss des Spangenberg-Siegerquartetts machte dann wiederum eine Ready-Cash-Tochter: Extra Cash triumphierte wie ihre Geschwister Start bis Ziel, wobei ihr allerdings der zweitplatzierte Chuckaluck (Lea Ahokas) auf den letzten hundert Metern durchaus gefährlich auf den Pelz rückte. Dennis Spangenberg behielt im Finishduell aber knapp die Oberhand und verteidigte mit der blendenden Tagesausbeute den zweiten Rang in der Bundeswertung hinter dem überlegen führenden Michael Nimczyk. Für den 35-jährigen Sportler scheint in dieser Saison also durchaus Edelmetall möglich zu sein.

"Team Tietz" mit sechs Tagessiegen

Ungemein zu beeindrucken wusste ein weiteres Pferd aus der Trainieranstalt Tietz, nämlich die von Matthieu Hegewald gesteuerte Mon Etoile. „Das war noch längst nicht alles – sie kann noch mehr“, strahlte der Berufsfahrer nach dem überragenden Start-Ziel-Erfolg in der Tagesbestzeit von 13,3/1.900m. In der Tat – man kann Hegewalds Worte nur unterstreichen. Die Stute schoss los wie ein Pfeil und war eine ganze Klasse besser als ihre Konkurrenten. Keine Frage: Bei der für die Breeders Crown genannten Vierjährigen ist der Knoten endgültig geplatzt – sie steht vor einer großen Zukunft.

Bei dem Berliner Großereignis sollte auch Lady Vera eine ausgezeichnete Rolle spielen. Sie gewann ihre Generalprobe in der Hand von Thomas Panschow mit höllischem Speed. Ihr Siegfahrer: „Ich wollte vom Startplatz acht aus nicht gleich in der Anfangsphase ihre ganze Kraft aufopfern. Die Stute kann genauso gut von hinten kommen – das hat sie heute eindrucksvoll bewiesen!“

Immosand im Schlussspurt, Flavio As souverän

Die Tagesausbeute des Teams von Thorsten Tietz betrug also sechs Siege. In der internationalen Gewinnsummenklasse kamen aber andere Protagonisten zum Zuge – obwohl der vom Berliner Champion trainierte und von Liza Marlow pilotierte Spicy A. als Dritter ehrenwert geschlagen war. Als Sieger trabte jedoch Immosand von der Bahn, der in der Hand von Lea Ahokas stets über sich hinauswächst. Der Love-You-Sohn übernahm zunächst die Führung, ließ dann zwei Gegner vorbei und wechselte im Schlussbogen endgültig in den Angriffsmodus. Auf der Zielgeraden wurden Immosands Schritte in beeindruckenden 13,4/1.900m immer länger. Der Wallach marschierte mit sieben Längen Vorsprung auf und davon. Komplettiert wurde der tolle Erfolg durch Lea Ahokas‘ Lebensgefährten Victor Gentz, der mit Alaska Joe den Ehrenrang belegte.

Zwischen dem Besitzertrainer Alexander Dame und dem als Catchfahrer heiß begehrten schwedischen Profi Jørgen Sjunnesson hat sich eine freundschaftliche Zusammenarbeit entwickelt, die großartige Früchte hervorbringt. Wie gut der Skandinavier mit den Pferden des Deutschen zurechtkommt, zeigte sich einmal mehr beim Start-Ziel-Sieg von Flavio As. Sjunnesson ließ seine Gegner noch nicht einmal ansatzweise in die Nähe des Fünfjährigen – ein drückend überlegener Triumph.

Escada knapp vorne, Twelve in a Row macht's spannend

Wesentlich knapper fiel der Erfolg von Heiner Christiansen und Escada aus. Der vielfache Norddeutsche Champion warf die in den zurückliegenden beiden Monaten fein in Schwung gekommene Stute erst im Einlauf richtig in die Schlacht und war von ihrer Leistung begeistert: „Ich hatte im Vorfeld nicht mit dem Sieg gerechnet – aber Escada hat sich wirklich toll eingesetzt!“

Ziemlich ungewöhnlich gestaltete sich der Rennverlauf beim Sieg von Twelve in a Row und Hans-Jürgen von Holdt. Der von Jörg Schefe trainierte Wallach ging auf der langen 2.500-Meter-Distanz zwar sofort nach vorne – aber 800 Meter vor dem Ziel schien der frischgebackene Europameister der Amateure für einen Moment absteigen zu können. Die vermeintliche Schwäche seines Pferdes hatte aber andere Gründe. Hans-Jürgen von Holdt: „Ich musste einen Gegner passieren lassen, denn Twelve in a Row unterlief ein Wechselschritt – daher war Vorsicht angesagt.“ Der bei 38:10 gehandelte Mitfavorit sorgte bei seinem wettenden Anhang also nur kurz für Irritationen, denn nachdem die kritische Phase überwunden war, meldete sich Twelve in a Row in starker Manier zurück. Am Ende trennten ihn sogar fünf Längen Vorsprung von seinen Gegnern.

Gesamtumsatz: 101.222,05 Euro – Bahnumsatz: 34.817,50 Euro – Außenumsatz: 66.404,55 Euro.

Unser Terminhinweis: Wir freuen uns auf ein großartiges Event! Am 23. und 24. September findet auf der Mariendorfer Trabrennbahn die Breeders Crown statt. In den nach den Jahrgängen der Pferde getrennten Rennen werden insgesamt über 400.000 Euro Preisgeld an die Sieger und Platzierten ausgeschüttet.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

TeBe-Vorsitzender Redlich (l.) und Neu-Trainer Brdaric nach der PK am Mittag

Es ist eine besondere Personalie in einem besonderen Verein zu einem - wenn man so will - besonderen Zeitpunkt: schon nach dem 3. Spieltag (bzw. der 1. Pokalrunde) trennte sich Tennis Borussia von seinem Trainer "Teddy" Yildiz. Kurz darauf wurde mit dem Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric (Foto rechts) ein prominenter Nachfolger präsentiert, der erstmals bereits am vergangenen Freitag im Spiel bei Optik Rathenow (0:0) auf der Trainerbank der Lila-Weißen Platz nahm - allerdings mehr im übertragenen Sinn.

Am heutigen Montag nun wurde Brdaric in Anwesenheit des Klubvorsitzenden Jens Redlich (l.) der Presse und einigen Fans vorgestellt. Und weil TeBe immer noch einiges Interesse weckt, dauerte die Veranstaltung etwas länger - Berlinsport Aktuell bietet die Pressekonferenz aus dem Casino im Mommsenstadion unter der Leitung von Sprecher Carsten Balgen hier deshalb als Podcast in drei Teilen an. Für alle, die es ganz genau wissen wollen...

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé


 
Durch ein Tor in der Nachspielzeit entschied der SV Lichtenberg 47 (Archivfoto oben) das Topspiel der NOFV-Oberliga Nord beim FC Hertha 03 in Zehlendorf mit 2:1 für sich. Die Trainer Alex Arsovic (Hertha 03) und Uwe Lehmann (L 47) nach der Partie auf der Pressekonferenz.
 

Uwe Lehmann (L47)

Alex Arsovic (Hertha 03)

 

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Beitrag: Berlinsport Aktuell/Hasso Nickelé
Archivfotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Am Abend trennte sich Tabellenführer FSV Optik Rathenow von Tennis Borussia torlos unentschieden. In einer kampfbetonten Partie hatten die Gäste insgesamt Vorteile, konnten sich vor dem Tor der Rathenower aber nicht entscheidend in Szene setzen. Die Heimelf verlegte sich so mehr auf schnelles Umschaltspiel, vergab ihre Torgelegenheiten aber ebenso - am Ende also eine gerechte Punkteteilung.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel stellten die Trainer - Thomas Brdaric (gr. Foto rechts) in seinem ersten Spiel mit den Berlinern und auf Seiten von Optik wie gewohnt Ingo Kahlisch (l.) - ihre Sicht der Dinge dar.

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Beitrag+Foto:©Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

 

 

 

Drei Spieltage sind in der NOFV-Oberliga Nord absolviert, da steht der erste Trainerwechsel bereits fest. Beim Berliner Vertreter Tennis Borussia muss Cemal Yildiz gehen - sein Nachfolger steht schon fest: der frühere Nationalspieler Thomas Brdaric wird morgen im Spiel beim Tabellenführer Optik Rathenow erstmals an der Seitenlinie stehen.

Der Vorstandsvorsitzende der Charlottenburger, Jens Redlich, im Interview mit Berlinsport Aktuell u. a. über die Gründe für die Entscheidung.

Berlinsport Aktuell: Herr Redlich, warum musste Trainer Cemal Yildiz gehen?

Jens Redlich (Vorsitzender Tennis Borussia)

Jens Redlich: Also erst mal muss man sagen, dass ohne "Teddy" Yildiz dieser Kader so nicht zu Stande gekommen wäre und er in der Vorbereitung hervorragende Arbeit geleistet hat. Manchmal ist es allerdings so, dass der, der den Flügel zusammenbaut, ihn am Ende nicht gut genug spielen kann. "Teddy" hat es leider nicht geschafft, der Mannschaft für die ersten Spiele ein funktionierendes System zu vermitteln. Das haben wir auch im Gespräch vom Mannschaftsrat mitgeteilt bekommen - daher haben wir uns nach dem Punktspiel bei Lichtenberg 47 zusammengesetzt und diese Entscheidung getroffen.

War seine Arbeit denn schon vergangene Saison kritisch betrachtet worden?

Nein - unsere Eindrücke, die jetzt zu der Entscheidung geführt haben, rührten aus der Startphase dieser Spielzeit.

Stellt sich die Frage nach dem Zeitpunkt: warum die Entlassung schon nach drei Liga-Spielen? Drei Punkte sind sicher keine tolle Ausbeute, ein komplett neuer Kader wie der von TeBe braucht aber auch Zeit...

Für uns war eben der Zeitpunkt nicht entscheidend, sondern - nochmal - die Tatsache, dass nach drei Spielen kein System zu erkennen war. Wenn die Mannschaft in dieser Hinsicht Zweifel anmeldet, muss man sich dann schon die Frage stellen, ob der Trainer noch der richtige Mann ist.

Abgang: Cemal Yildiz verlässt TeBe

Wie lange haben Sie denn schon andere Trainer kontaktiert - und war Cemal Yildiz informiert darüber?

Nein, da steht der Verein über allem - das würde zuviel Unruhe hereinbringen. Grundsätzlich muss man sich in einer Situation wie unserer aber immer mit Alternativen beschäftigen.

Ist das Trainerteam, das mit Cemal Yildiz zusammengearbeitet hat, ebenfalls von der Trennung betroffen?

Nein. Ich bin, als die Entscheidung gefallen war, sofort zu Patrick Lindhorst (Co-Trainer) und Nico Hinz (Torwarttrainer) gegangen und habe gesagt, das betrifft nur die Cheftrainerposition. Das Funktionsteam bleibt bestehen, wird aber eventuell auf Wunsch von Thomas Brdaric um einen Posten erweitert.

Haben Sie nicht die Sorge, dass das Team und der neue Trainer im Fall einer Niederlage beim Spitzenreiter Optik Rathenow gleich wieder unter Druck stehen?

Den Druck haben wir jetzt auch schon - dem neuen Trainer bleiben ja nur drei Trainingseinheiten bis zum Spiel am Freitag. Wir starten mit fünf Auswärtsspielen in die Saison, weil das Mommsenstadion für die Leichtathletik-EM im nächsten Jahr vorbereitet wird - auch nicht gerade ein Vorteil. All das kann aber keine Ausrede sein, dass wir unser Ziel für diese Saison nicht erreichen - nämlich bis zum Schluss den Drei- oder Vierkampf an der Spitze offen halten zu wollen.

Wie kam der Kontakt zu Thomas Brdaric zu Stande?

Wir reden ja immer noch von Tennis Borussia Berlin. Wir sind mit unserem Namen sicherlich im Stande, Kontakt herzustellen mit allen Trainern - von oben bis runter in die Kreisliga. Wie und wo, das sind Fragen vereinsinterner Natur - wichtig ist, dass der Kontakt überhaupt zu Stande gekommen ist.

Geht TeBe mit der Verpflichtung des Ex-Nationalspielers ein finanzielles Risiko ein?

Nein, das ist alles budgetiert und somit kein Risiko. Wie bei jedem anderen Oberligisten verursacht aber auch bei Tennis Borussia das Personal Kosten: Spieler und Trainer im Herrenbereich, Jugendtrainer oder auch unsere Geschäftsstellenstruktur.

Im Fall von Thomas Brdaric haben wir sicher einen finanziellen Rahmen gefunden, der für uns angemessen ist. Er hat da auch absolut professionell reagiert und ich denke, seine Entscheidung für TeBe hat auch eine persönliche Seite gehabt. Wie wir so zusammen gesessen haben und unsere Vorstellungen formuliert haben, hat man gemerkt: Thomas ist absolut darauf ausgerichtet, hier das Feld bei TeBe mit bestellen zu wollen.

Gesperrt: Dragan Erkic fehlt im Spiel bei seinem Ex-Klub Optik Rathenow

Was hat sich - seit der abgewendeten Insolvenz im Frühjahr - denn inzwischen konkret getan auf Ebene der Sponsoren ?

Wir haben viele Unterstützer im Bereich zwischen 2.500 und 10.000 Euro dazu gewinnen können. Wir werden auch noch den Bereich der Geschäftsstelle weiter justieren, um dort auf inhaltlicher Ebene noch professioneller zu werden. Das steht jetzt im Vordergrund - denn wir alle haben ein Interesse, TeBe auf solide Beine zu stellen. Wir werden das alles sukzessive aufbauen und uns dabei nicht übernehmen.

Und Ihr sportliches Ziel hat sich nicht verändert?

Nein, warum? Wir haben gesagt, bis Ende der Spielzeit 2018/19 wollen wir in die Regionalliga aufsteigen. Wenn wir noch eine Formation auf die Beine bekommen sollten, die es diese Saison schafft, wehren wir uns natürlich auch nicht dagegen. Aber spätestens bis Ende nächster Saison werden wir dieses Ziel erreichen.

 

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Miroslav Jagatic (Trainer VSG Altglienicke)

 

Am Sonnabend hat die VSG Altglienicke die zweite Runde im Berliner Pokalwettbewerb erreicht. Als Aufsteiger in die Regionalliga Nordost konnte man nach zwei Auftaktniederlagen die ersten Siege feiern.

Der neue Trainer Miroslav Jagatic im Interview über den Saisonstart, Ziele - und die Eingewöhnung in der neuen Spielklasse.

Bitte zum Abhören unten anklicken

 

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Thomas Brdaric wird Nachfolger

Cemal Yildiz (bislang Tennis Borussia)

Vergangene Woche zeigte sich Cemal Yildiz nach dem 0:1 bei Lichtenberg 47 im Interview mit Berlinsport Aktuell noch überzeugt davon, dass sein mit 18 neuen Spielern besetzter Kader bald die gewünschten Leistungen abliefern würde - räumte aber auch ein, dass der Prozess nicht lange auf sich warten lassen dürfe. Nun wurde der Trainer des Oberligisten Tennis Borussia seines Amtes enthoben - im Anschluss an einen unerwartet deutlichen 10:1-Erfolg im Berlin-Pokal beim Berlinligisten SV Sparta.

Yildiz hatte erst im Januar das Amt vom entlassenen Trainer Daniel Volbert übernommen und galt als Wunschkandidat von Jens Redlich, der im Frühjahr als Chef des Hauptsponsors angesichts einer drohenden Insolvenz neuer Vorstandsvorsitzender bei den Charlottenburgern wurde. In die gerade erst begonnene  Saison 2017/18 startete Tennis Borussia mit drei Punkten aus drei Spielen - offenbar zu wenig.

Der Nachfolger auf der Trainerbank der Lila-Weißen wurde noch am Montag präsentiert: es ist der ehemalige Nationalspieler Thomas Brdaric, der zuletzt den mazedonischen Erstligisten Shkendija Tetovo gecoacht hat. Der Ex-Profi hat bereits 2013/14 im Bereich des NOFV Erfahrung gesammelt, als er mit der TSG Neustrelitz Meister der Regionalliga Nordost wurde, im Anschluss aber in der Qualifikation zur 3. Liga an der Reserve von Mainz 05 scheiterte.

Bereits am Freitag bestreitet Tennis Borussia das nächste Ligaspiel beim Tabellenführer Optik Rathenow (17.30 Uhr).

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Tuurjalai Zazai (FC Brandenburg 03)

Der Landesligist gehörte zu den Clubs, die in der ersten Pokalrunde mit der Losfee hadern konnten - schließlich musste man bei Regionalligist VSG Altglienicke antreten. Bis zwanzig Minuten vor dem Ende hielt Brandenburg dabei den Rückstand mit 0:2 in Grenzen, verlor am Ende dann aber doch noch 0:6.


Hören Sie auch das Interview mit Miroslav Jagatic, Trainer der VSG Altglienicke - aus aktuellem Anlass erst am Dienstag


03-Trainer Tuurjalai Zazai nahm nach dem Abpfiff aber weder Pokal-Los noch -Aus besonders tragisch, sondern verstand die Aufgabe als Härtetest für die ehrgeizigen Ziele, die man sich für diese Saison gesetzt hat.

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Croatias Trainer Marco Wilke (r.) mit Assistent Ferhat Dogru

Nach dem 3:0-Erfolg beim SV Tasmania standen Marco Wilke (Foto, r.) und Ferhat Dogru für ein Interview zur Verfügung. Gesprächsthemen waren u. a. der zumindest punktmäßig optimale Start von Croatia, Topfavorit Blau-Weiß 90 und wie man sich selbst für die Saison 2017/18 in der Berlin-Liga positioniert.

Dazu fragten wir zur anstehenden Pokalrunde, wie man das erneute Aufeinandertreffen mit Tasmania sieht bzw. angeht - und auch der überraschende Abgang von Alianni Urgelles Montoya im Sommer war nochmal ein Thema.

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Isabella Boshoeve - kleine Lady ganz groß

Siegerehrung: Isabella Boshoeve mit Dion Tesselaar (Foto: ©Marius Schwarz)

Zwei Starts, zwei Siege, 14.500 Euro in der Kasse - wie es aussieht, hat Züchter Wiebe Landman am 6. August 2016 nicht zu hoch gepokert, als er Isabella Boshoeve für 46.000 Euro nicht über den Tisch der Derby-Auktion lassen wollte und zurückkaufte. Ebenso unangestrengt, wie die Kleine mit der großen Blesse und dem nicht minder gewaltigen Rennkopf vor drei Wochen durchs Auktionsrennen spaziert war, erledigte sie die Konkurrenz im Jugend-Preis.

Deutschlands 1892 begründetes und damit ältestes Zuchtrennen wurde zu einer überaus leichten Beute der Ready-Cash-Tochter, die nur in der Anfangsphase nicht die Befehle gab - da hatte ihr debütierender Trainingsgefährte Infant Boko die Nase vorn. Nach 400 Metern hieß es „Isabella, übernehmen Sie“ - und das bis zum Schluss der 20.000 Euro wertvollen Zweijährigen-Prüfung. Dion Tesselaar, der sich ebenso über den Ehrenplatz des „Infanten“ freuen konnte, hofft, mit der schnellen Isabella ein Pferd wie Gilda Newport entwickeln zu können - „doch bis dahin ist’s noch ein weiter und steiniger Weg, auf dem viel passieren kann.“

Hatte Michael Nimczyk bei den Youngsters folglich das Nachsehen, so nahm er sich Tesselaars Taktik im zweiten sportlichen Highlight zu Herzen, dass es sich am besten von der Spitze fahre. Dorthin scheuchte er nach 400 Metern des ersten „Versuchs“ (Trial) zum St. Leger, der klassischen, am 10. September in Gelsenkirchen anstehenden Derby-Revanche, über die „zwei Runden rum“ den von Hannu Voutilainen vorbereiteten Glaedar.

Vorneweg spie der kleine Bruder der großen Parisienne Blue seinem Namen gemäß so kräftig Feuer, dass sich bis zum Schluss niemand in seine Nähe wagte. Das hoch gehandelte Bot-Team um Hotspot und Harley hatte am Ende gar nichts mehr zu verkaufen, so dass sich Lovers Hall aus Thorsten Tietz’ Lot streng innen entlang vom Rest eindeutig am besten zu dem goldenen Drachen aus der Eragon-Saga hielt.

Ein ausgesprochen seltener Gast besuchte nach der 1. Abteilung des geteilten „Frei für Alle“ den Winner Circle. Liza Maria Marlow, als leidenschaftliche Pflegerin im Stall Tietz eher selten im Rampenlicht stehend, verschaffte Spicy A. einen perfekten Trip im Windschatten der ihr Heil in der Flucht versuchenden Star di Poggio. An der letzten Ecke legten der Schwede und sein 27jähriges „Mädchen für Alles“ die favorisierte Italienerin ganz uncharmant zu den Akten und widerstanden auch dem geharnischten Schlussangriff Mighty Hanovers mit Chef Thorsten Tietz.

Genau anders herum lief’s für den Stall des Berliner Champions in Abteilung 2, in der seine beiden Schützlinge Vicky Corner und Mr Shorty bereits beim Bänderstart im Galopp heraus waren, ehe das Match richtig begonnen hatte. Den Ausfall der beiden Mitfavoriten nutzte Victor Gentz mit Pascal SAS resolut und ließ seinem Schattenmann Vulkan vorneweg nicht den Hauch einer Umsturzchance.

Nichts zu löten gab’s im Rennen der Gewinnärmsten gegen Chuckaluck. Mit Lea Ahokas rannte der Abano-As-Sohn die Konkurrenz, mit dem ersten Schritt am Regiepult sitzend, überlegen in Grund und Boden - dieser erste Streich dürfte bei 1:16,2 noch lange nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Ähnlich souverän, wenngleich erst nach 600 Metern vorn, erledigte Thorsten Tietz’ im Stutenderby gestrauchelte Maine ihre Pflichtaufgabe gegen den zudringlichen O.M.Dustin und die längst nicht so druckvoll wie angepriesen laufende Miss Mara.

Über die Meile verbreitete die Startphase ausnahmsweise mal keine Schrecken. Konnte Kristian Nosto mit veränderter Aufzäumung nach dem Motto „sofort in Front ziehen und niemanden vorbeilassen“ lange mit dem ersten Karrieresieg liebäugeln, so wurde der Wallach am Ende doch noch von zwei sich aus der Deckung einmischenden Stuten eingefangen, von denen Tessa mit Victor Gentz den berühmten Tick stärker war als Kay Werners Friday Fortuna.

Nicht minder spannend ging es im vorletzten Rennen zur Sache, in dem die für die Schlussrunde in die Todeslage beorderte Head over Heels dank Roland Hülskaths gefühlvoller Unterstützung knapp die Oberhand gegen Krabat behielt, der die finalen 700 Meter durch Spur drei stiefelte und dennoch keine Sekunde locker ließ.

Eingerahmt wurden die Mariendorfer Jugendspiele durch die Hobbyfahrer. Zum Auftakt hatte Hufschmied Andre Pögel über den 2500 Meter weiten Weg mit Lillebror ein heißes Eisen im Feuer, das endlich mal bis zum Pfosten fehlerlos durchzog und an der Spitze, die er für die Schlussrunde übernommen hatte, von der perfekt geschonten Blue Chip AS nicht mehr zu erschüttern war.

Eine Blaupause war der „Absacker“, in dem der 44jährige einiges investieren musste, um One and Only auf die geliebte Pole Position zu lancieren. Dort war die Schwarzbraune auch vom spät gebrachten MaxundAlex nicht zu kaschen, womit Pögel neben Victor Gentz zum Doppelsieger des schwungvoll abgewickelten Renntags avancierte und Daniel Wagner den zweiten Trainerpunkt bescherte.

Spannender ging’s im „Mittelstück“ der Amateure zu, in dem Mamma Cass Elliot bis zum Pfosten mächtig zu knabbern hatte, um gegen Lovely Princess und Il Santo aus der Todesspur ihren ersten Nummer-1-Hit in Deutschland zu landen. Wer sich daran erinnert hatte, dass Alle Loman selten mit chancenlosen Pferden auf Reisen geht, konnte bei Sieg-Odds von 125:10 die Sonntagskasse kräftig aufbessern.

Umsatz bei 11 Rennen: 113.932,07 Euro (incl. 69.107,07 Euro Außenumsatz)

Nächster Renntag des BTV: Sonntag, 10. September 2017

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)