Berlin-Liga: An der Spitze geht die Post ab

Die ersten Fünf der Tabelle siegen am 8. Spieltag

Das Führungsquintett der höchsten Spielklasse in der Hauptstadt gab sich am 8. Spieltag keine Blöße und gewann seine Partien ohne Ausnahme. Spitzenreiter SFC Stern 1900 löste seine Aufgabe bei der Reserve des BFC Dynamo mit 3:0 (Tore: 2x Woithe, El-Rayan) souverän. Die Steglitzer konnten somit ihren 2-Punkte-Vorsprung wahren und bleiben bei nunmehr 7 Saisonerfolgen weiter ungeschlagen.

Der erste Verfolger, der SC Staaken, imponierte in der 8. Runde mit einem 4:2-Auswärtssieg beim Nordberliner SC, zu dem auch Toptorjäger Erhan Bahceci wieder einen Treffer beisteuerte. Croatia-Trainer Marco Wilke sollte dagegen recht behalten mit seiner Prognose - nach dem Verfolgerduell bei Tasmania letzte Woche hatte er vorhergesagt, dass das Heimspiel gegen "Kellerkind" 1. FC Wilmersdorf die schwierigere Aufgabe würde. So kam der Tabellen-3. zu einem knappen 1:0-Erfolg - für das Tor des Tages sorgte obendrein auch noch der Wilmersdorfer Unglücksrabe Jusuf Aydin mit einem Eigentor.

Der SV Tasmania wiederum blieb im Bezirksderby beim BSV Hürtürkel mit 5:1 siegreich. Schon zur Halbzeit war eine höhere als die 3:0-Führung für die Mannschaft von Trainer Mario Reichel möglich. Der verunsicherte Absteiger aus der Oberliga wurde durch das frühe "Traumtor" von Medrane kalt erwischt und wirkte im ersten Durchgang chancenlos. Der Anschlusstreffer unmittelbar nach dem Wechsel durch ein Eigentor von Ermel tat Hürtürkel dann spürbar gut, individuelle Fähigkeiten allein reichten an diesem Nachmittag aber nicht. Die Gäste setzten mit zwei Kontertoren Mitte der zweiten Hälfte den vagen Hoffnungen schließlich ein Ende. Es bleibt noch viel Arbeit für Hürtürkels neues Trainergespann Demirkol / Kishkin.

Die ersten Vier trennen so nach dem 8. Spieltag nur drei Punkte - aber auch Eintracht Mahlsdorf, das auf Platz 5 schon weitere vier Zähler zurückliegt, fuhr bei Blau-Weiß 90 drei Punkte ein. Der ambitionierte Aufsteiger ist somit immer noch nicht richtig "angekommen" in der Berlin-Liga - mit fünf Zählern nach acht Partien knapp über dem Strich, das hatte man sich sicherlich anders vorgestellt in Mariendorf. Doch die Gäste legten in der 2. Halbzeit durch Korn und Zorn vor, Al-Kassems Anschlusstor blieb da letztlich zu wenig.

Nicht richtig voran geht es auch in Lankwitz - der BFC Preussen konnte angesichts des späten Ausgleichstreffers von Demir sogar noch glücklich mit dem 1:1 zuhause gegen den TSV Rudow (Tor: Holtz) sein. Nicht Fisch, nicht Fleisch - das gilt auch für das zweite 1:1 des Tages zwischen den Aufsteigern DJK Schwarz-Weiß Neukölln und TuS Makkabi. Beide Vereine haben sich schließlich den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben, können aber mit ihrer Zwischenbilanz noch ganz zufrieden sein.

Ein kleiner Paukenschlag gelang dem SV Empor mit dem 5:1-Sieg bei den Füchsen Berlin. Die Mannschaft von Nils Kohlschmidt ist nicht besonders gut in die Spielzeit gekommen, doch vielleicht ist der Knoten nun geplatzt. Nach einer halben Stunde war der Käse im Fuchsbau durch Tore von Hübner, Salla, Barlage und Dietrich im Grunde gegessen. In den Schlussminuten traf dann noch Pfaus und Rickler besorgte den Ehrentreffer für die Reinickendorfer, die Empor dadurch im Klassement vorbeiziehen lassen müssen.

Leben ist auch wieder beim BSV Al-Dersimspor drin - nach sechs Pleiten zum Auftakt wurden die Kreuzberger vielerorts schon abgeschrieben. Nach dem 4:4 bei den Füchsen ließen die Mannen von Trainer Güncü nun mit einem 4:2-Erfolg beim Berliner SC aufhorchen. Der Blitzstart durch Tore von Karaduman und Kaloglu spielte Al-Dersim natürlich in die Karten, nach dem Wechsel sorgten Ince und nochmal Karaduman für die Entscheidung. Thiele und Ulucay konnten in der Schlussphase zwar verkürzen, für den gut in die Saison gestarteten BSC bedeutete das 2:4 am Ende aber einen unerwarteten Rückschlag.

Großes Foto: Gleich schlägt's ein - Tasmanias Loder (links, Nr. 26) verlängert den Ball zum 0:2 ins Tor, Sanyang (Nr. 2) kann nicht entscheidend stören und Hürtürkel-TW Bastida hat keine Abwehrchance.

Text+Foto: Hagen Nickelé