Autoren-Archive: Hagen Nickele

Bekanntermaßen hat Fabian Gerdts den Berliner SC Richtung Berlin United verlassen – sein Nachfolger auf der Trainerbank im Grunewald ist wieder aus den eigenen Reihen. Wie der Vorgänger trainierte Zeljko Ristic die A-Junioren des BSC, bevor er nun die 1. Herren übernahm.


Unser Ziel ist es weiter, attraktiven Fußball zu spielen – den man heute ansatzweise gesehen hat und den weiter forcieren.


Am Donnerstag gelang ein 2:1-Sieg gegen den Neu-Oberligisten Tasmania – Berlinsport Aktuell sprach im Anschluss mit dem neuen Trainer über das Spiel, den Unterschied zwischen Jugend- und Männerbereich – und dessen bisherige Trainerstationen.

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé


Wir haben eben mal kurz 40 Tore verloren – da muss man gucken, wie wir das auffangen. Wir wollen aber auf jeden Fall wieder einstellig abschließen.


Beim TSV 1897 Mariendorf findet diesen Sommer ein mittlerer Umbruch statt: prominentester Abgang ist dabei sicher Torjäger Dennis Dort (zu Stern Marienfelde). Aus den zahlreichen Neuzugängen will Trainer Thorsten Cornils aber wieder ein schlagkräftiges Team zusammenstellen. Berlinsport Aktuell sprach mit dem Trainer des Landesligisten über die vergangene Saison, Ab- und Zugänge in diesem Sommer – sowie die kommende Spielzeit in der Staffel 2 .

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Sonntag, 21. Juli 2019 - 3. Tag des Derby-Meetings

Vorläufe zum 124. Traber-Derby: Drei der vier Gesetzten straucheln

Beeindruckend: Juan Bros mit Fahrer Alessandro Gocciadoro (Foto: ©www.lingk.com)

Juan Bros auf der Demo – River Flow fließt am schnellsten – Alles „Oranje“ im Auktionsrennen – Napsters Monté-Debüt verblüfft selbst den Trainer

Es ist angerichtet für das höchstdotierte deutsche Trabrennen des Jahres, das in zwei Wochen zum 124. Mal ausgetragene Derby. Wie tags zuvor bei den Stuten kannten die in den vier Vorläufen gesetzten der 34 eingeschriebenen Hengste und Wallache - eine Stute wagte sich heuer nicht gegen das starke Geschlecht - wenig Erbarmen mit dem Gremium des Veranstalters: Otero purzelte über die Todesspur als Fünfter aus dem Finale, Gladiateur flog in der ersten Kurve im Galopp aus selbiger und damit aus dem Endlauf, und auch Jason Dragons Griff nach der Derby-Krone hing nach einem Startaussetzer am seidenen Faden. Ohne den späten Patzer Ornellos wäre die Finalteilnahme des „Drachen“ kaum zustande gekommen, wobei genau jener die Rennleitung der kniffligen Entscheidung enthob, ihn im Nachgang zurücksetzen oder gar disqualifizieren zu müssen: Marc Elias hatte sich in der ersten Kurve wenig gentlemanlike vor Piet de Wit an die Innenkante gequetscht und den Rivalen dabei zum Galopp genötigt. Es war das einzige grobe Foul der ausufernden 14-Rennen-Karte, das die Stewards mit 500 Euro Geldbuße und 7 Tagen „Zuschauen“ maßgerecht würzten.

Jene, die für die Gemeinten in die Bresche sprangen - wobei die Setzliste wie üblich streng nach den in wichtigen Vorprüfungen gezeigten Resultaten erstellt wurde -, setzten andererseits deutliche Duftmarken. 170:10-Überraschungsgast River Flow erledigte mit 1:13,1 die Pflicht von allen Aspiranten am zügigsten, Juan Bros mit einem unnachahmlichen Sturmlauf, bei dem der Rest um „zwei Weilen“ oder rund 40 Metern kräftig zerzaust wurde, mit dem größten Vorsprung, was fürs Finale grande noch lange kein Freifahrtschein zu ähnlichen Heldentaten ist. Velten von Flevo war mit 1:14,6 der langsamste der Vorlauf-Sieger, was nicht bedeuten muss, dass er für den 4. August um „kurz nach Fünfe“ auch die meisten Körner sparen konnte. Juan Les Pins, der kleine Bruder der unvergessenen Derby-Sieger Unforgettable und Expo Express, war der Einzige, der als Gesetzter und Favorit des Wettvolks die Erwartungen erfüllte - und dies in bestechender Manier.

Mit einem Paukenschlag begann der Vorlauf-Reigen, denn der gesetzte und selbst für den Derby-Sieg im Vorfeld hoch gehandelte Otero war nach einem Run durch die Todesspur an der letzten Ecke gründlich rasiert und wurde mit Ach und Krach Fünfter. Doch auch sein vermeintlich größter Gegenspieler Jaxon Schermer, mit dem sich Michael Nimczyk von River Flow Mitte der ersten Kurve die Führung krallte, kam im Einlauf für keinen der beiden besten Plätze in Frage, obwohl der Varenne-Sohn wie gewünscht frei von der Leber weg marschieren durfte. „Aus der Kiste“ waren River Flow und Thorsten Tietz, die mit 1:13,1 den ersten, nicht mehr übertroffenen Maßstab setzten, ebenso stärker wie der in dessen Fahrwasser gelegene Rancoon, so dass die Bayern-Fraktion eins/zwei war.

Zumindest beim gesetzten 14:10-Favoriten Juan Les Pins stand in Qualifier 2, in dem drei der lediglich sieben Kandidaten das erste Klassenziel „durchgehender Trab“ nicht erreichten und mit roten Karten ausgemustert wurden, die Form 1a. Mit dem Schützling Arnold Mollemas konnte es sich Jaap van Rijn sogar leisten, 1100 Meter vorm Ziel die Führung an Gangster abzutreten und dahinter der Dinge zu harren, die vielleicht kommen sollten. Kamen sie aber bis 600 Meter vorm Ziel, als sich Hollands Nachwuchsstar nach außen orientierte, nicht. Der Rest war ein Kinderspiel für den Schwarzbraunen, „der noch recht unerfahren ist und mit jedem Start gewaltig dazu lernt. Er kann mal ein richtig Guter werden“, wie van Rijn befand. Leichtfüßig flitzte er in 1:13,3 1½ Längen vor Jackpot of Steel und Gangster durchs Ziel. Als Vierter war ManU zugleich Letzter.

Realität wurde in Vorlauf 3, was die Kiebitze aus Italien über Juan Bros zu berichten wussten, der, obwohl nicht gesetzt, bei 16:10 „wie Wasser“ gehandelt wurde. Alessandro Gocciadoro, der nur mit extrem chancenreichen Kandidaten auf Reisen geht, stellte ihn und sich erstmals in Deutschland vor - und das ungemein beeindruckend. 500 Meter leistete Roland Hülskath mit Orkan von Haithabu Widerstand, dann ließ er den wie aus dem Ei gepellt daherkommenden Muscle-Mass-Sohn vorbei, mit dem „Alex“ auf den finalen 800 Metern zur Solo-Show anhob. In Windeseile vergrößerte sich der Vorsprung und betrug am Zielstrich, den er in 1:13,4 erreichte, gepflegte 40 Meter vor Real Perfect, der den Windschatten Orkan von Haithabus trefflich nutzte. Dem Europabummler ging für Platz zwei etwas die Luft aus, als dritter Finalist war er jedoch ungefährdet. Eines gab Gocciadoro, Herr über rund 120 Traber, bei der stürmischen Siegerehrung den Besuchern mit auf den Weg: „In 14 Tagen holen wir uns das Blaue Band.“ Der gesetzte Gladiateur war im ersten Bogen aus dem Takt geraten.

Auch im 4. Qualifier hatte der Veranstalter mit seiner Setzliste wenig Glück, denn Jason Dragon begann im Galopp, was ihn 30 Meter und eine gute Rennlage kostete. Robin Bakker kam mit dem Bot-Schützling lediglich im dritten Paar außen unter. Wie am Samstag bei den Ladys präsentierte sich Rick Ebbinge in weltmeisterlicher Form, hielt mit Velten von Flevo an der „1“ die Pole Position eisern fest und durfte zwei extrem langsame Abschnitte vorlegen. Fast selbstverständlich hatte der Dunkelbraune von Eishockey-Legende Bernie Johnston auf den finalen 600 Metern so viele Reserven, dass er sich in 1:14,6 überlegen auf 2½ Längen abzusetzen vermochte. Endgültig in trockenen Tüchern war der Sieg des Hamburger Winterfavoriten, als sich Ornello im Bemühen, ihn vom Sockel zu stoßen, 100 Meter vorm Ziel überging und wie Caprioso disqualifiziert wurde. Den Ausfall dieses Duos nutzten Place Royal und Jason Dragon, für den nach dem anfänglichen Lapsus das Erreichen des Endlaufs oberste Maxime war, zu den Rängen zwei und drei. Flüsterfavorit Jambers ging in der Todesspur unter.

"Oranje boven" im Vierjährigen-Auktionsrennen

Fest in niederländischer Hand war das erstmals ausgetragene Equine-Auktionsrennen um 30.000 Euro für all jene Vierjährigen, die bei der Derby-Jährlingsauktion 2016 in den Ring gekommen waren. Von den in Nordeuropa und Frankreich gestählten Officer Stephen, Very Impressive S und Great Gatsby As erschwerte sich der „beeindruckende“ Hengst Cees Kammingas die Aufgabe durch einen Fehler beim Beschleunigen des Startautos, wogegen der Officer sofort die Kontrolle übernahm und der aus der zweiten Startreihe blendend durchs vordere Getümmel schneidende Great Gatsby As im ersten Bogen den Platz in seinem Windschatten ergatterte. Dort blieb Robin Bakker bei extrem gemächlichem Tempo auch liegen, als gegenüber Charmeur Royal und Copernikus die Bude zuzunageln begannen. Als Dion Tesselaar das Tempo für den letzten Abschnitt forcierte, war es um die kecken Underdogs rasch geschehen. In die Suppe spucken ließ sich der mächtige Officer vom passend freikommenden Great Gatsby As nicht mehr, und dahinter reichte es tatsächlich für den speedigen Very Impressive S noch zu Bronze. Den totalen Triumph der Oranjes machte mit Saisondebütantin Isabella Boshoeve Tesselaars zweite Waffe perfekt.

Zum Auftakt, dem Finale des Handicap de Luxe, gab’s wie bei diesem Meeting üblich den Sieg des Favoriten, bei dem allein die Frage war, ob er den Bänderstart ohne Fehl und Tadel hinbekommen würde. Errakis begann zwar vorsichtig, blieb jedoch im Takt und kreuzte bald schon an der Flanke Goofy Wans auf, den er bis zur letzten Ecke begleitete und sich dann überlegen verabschiedete, ohne dass sich Jörgen Sjunnesson auch nur einmal Sorgen machen musste. Der in Berlin immer prominenter auftrumpfende schwedische Profi scheint den in Frankreich überwiegend durch Galoppaden aufgefallenen Widerspenstigen gemeinsam mit Olaf Schröder allmählich gezähmt zu haben.

Das Rennen der Gewinnarmen wurde eine sichere Beute von San Pardo und Dennis Spangenberg, die Tempomacher Joule VS knackten, dem letzten Ansturm Ibracadabras widerstanden und bei der dritten gemeinsamen Ausfahrt erstmals im Winner Circle landeten. Einen zweiten Treffer des Nachwuchstrainers verhinderte der Goldhelm. Michael Nimczyk knöpfte ihm mit der kleinen Cora Sun im ersten Bogen die Pole Position ab und widerstand dem Endspurt Don’t forget mes mit einem Lächeln.

Nach längerer Durststrecke fuhr die erfolgsgewöhnte Dr. Marie Lindinger endlich wieder zur Siegerehrung vor. In einer knallharten Eröffnung setzte sie sich mit Seriensieger Provenzano gegen die sich in ihren Windschatten verkrümelnde Tessa durch und konnte dem Wallach fortan die Kräfte optimal einteilen. Auf der Zielgeraden zwei, drei Längen voraus, wurde es dennoch höchste Eisenbahn, dass der rettende Hafen in Gestalt der Ziellinie erreicht war, denn mit Riesenspeed kam Realist angestiefelt und lediglich um einen „Hals“ zu spät. Hoch her ging’s im Kommentatoren-Zirkel nach dem zweiten Treffen der Hobbyfahrer, denn Falco, der sich mit Yanick Mollema trotz des letzten Kilometers durch die Todesspur sicher vor Panasonic Diamant und Los Vascos durchsetzte, gehört Hollands Trabrennsport-Experte Nummer eins Hans-Peter Sinnige.

Eine stolze Serie ging in der Monté-Meile für Sattelspezialist Garry zu Ende, der nach sechs Siegen am Stück geboxt wurde. Verantwortlich dafür war Startreihe zwei hinterm Auto, wodurch Ronja Walter die Explosivität ihres Schützlings nicht auszuspielen vermochte und 40 Meter hinter Napster lag, mit dem Lea Ahokas ihr Reiterherz in beide Hände nahm und mit Volldampf auf die 1609 Meter kurze Reise ging. Auf der Überseite schloss Garry die Riesenlücke, was entscheidende Kräfte kostete. Besser als er kam Charm Evening auf Touren und hätte Napster fast noch erwischt, der im Training unterm Sattel gar nicht recht zu überzeugen gewusst hatte, wie Übungsleiter Jochen Holzschuh zu berichten wusste. „Letztlich ist er hier nur gestartet, weil Besitzerin Kirsten Kleinbrahm darauf bestanden hat.“

„Neese“ waren all jene, die sich im Derby-Pokal der Stuten auf ein heißes Duell zwischen So Keck und dem Pferd mit den meisten Besitzern in Deutschland fokussiert hatten. Der Tietz-Stute wie Hannah Hazelaar aus der Besitzergemeinschaft TraberParti drehte Lucky Lady Blue eine lange Nase. Nach einer Runde von Hannu Voutilainen nach vorn beordert, rannte die Fünfjährige, die mit dem richtigen Bein angefangen hatte, den Beiden auf und davon und verbesserte 2½ Längen voraus ihre Bestmarke um eine volle Sekunde auf 1:13,6. Genauso leichtes Spiel hatte am Sommersonntag ein Eisfink: Jaap van Rijn regierte mit Ijsvink Start-Ziel und beließ dem Abano-As-Sohn einige Körner für weitere Auftritte im zweiten Teil des Meetings.

Das Adieu war mal wieder den Franzosen-Trabern vorbehalten, die mit einem bis zur Linie spannenden Finish überzeugten. Durfte Anne Lehmann lange auf den ersten Deutschland-Sieg ihrer Neuerwerbung Dream Gibus hoffen, der Tempomacher Diego du Bellay an der letzten Ecke zerpflückt hatte, so zerstörte die aus dem Hintertreffen mit Robert Pletschacher spät, aber gewaltig nachsetzende Erha d’Antan den Traum der sympathischen Holländerin auf den letzten Metern, und auch Astasia du Vivier, von der man nach ihrem jüngsten Erfolg doch ein bisschen mehr erwartet hatte, hatte eine ordentliche Hand im Spiel.

Umsatz bei 14 Rennen: 359.736,52 Euro (incl. 219.078,57 Euro Außenwette).

Auf der Mariendorfer-Bahn geht es am 1. August ab 16.30 Uhr mit der Internationalen Derby-Meisterschaft der Amateure und dem Shootingstar-Cup weiter.


Samstag, 20. Juli 2019: 2. Tag des Derby-Meetings

Vorläufe zum Stuten-Derby mit Haken und Ösen

Sieg mit Debütantin: Rik Ebbinge steuerte Außenseiterin Velten Isabel in den Winner's Circle (Foto. ©www.lingk.com

Zum Teil mächtig durcheinander geschüttelt wurden in den vier Vorläufen zum in zwei Wochen anstehenden Stuten-Derby die dreijährigen Ladys. Nichts da mit einem blanken Durchmarsch der Gemeinten, von denen drei der gar für einen Platz weit vorn im Arthur-Knauer-Rennen Gehandelten mit dem Trostlauf vorliebnehmen müssen - wenn sie sich denn überhaupt trösten lassen wollen. Für die Ungewissheit des Turfs warben andererseits Siegerinnen wie Velten Isabel (207:10) und Klingande (120) - Sportlerherz, was willst du mehr?

Kräftig auf die Nase fielen bereits im 1. Vorlauf die gemeinten Gespanne. Die ob ihrer furiosen Generalprobe in Örebro auf den Favoritenschild gehobene Gwendoline Go explodierte wie dort mit dem Startschuss, die vom Veranstalter gesetzte Marylin Monroe Bo folgte ihr 50 Meter später an den Sünderturm, und als auch Ganes B in der Todesspur im letzten Bogen schwer schnaufend am Ende ihrer Kräfte war, war einer gewaltigen Überraschung Tür und Tor geöffnet. Es war jedoch nicht die vom ersten Meter führende Gaja, die die Lorbeeren einfuhr. Eine weltmeisterliche Fuhre legte der amtierende World-Champion Rick Ebbinge hin, der die debütierende (!) Velten Isabel als innere Dritte versteckt hatte und auf die ebenfalls meisterlichen Trainingskünste seines kongenialen Partners Jeroen Engwerda vertraute. Als die Ampel für die Muscle-Massive-Tochter auf Grün sprang, nahm sie flugs die Beine in die Hand und raufte sich in 1:14,4 an Gaja vorbei. Als Dritte schaffte die weit außen gebrachte Brightlands den Sprung ins Finale.

„Einmal kurz schütteln und weiter geht’s“, war Michael Nimczyks Devise, der in Elimination 2 mit der gesetzten La Grace gar nichts anbrennen ließ. War Jet Flevo am schnellsten flott, so kam die Muscle-Hill-Tochter bereits im ersten Bogen angestiefelt, durfte gnädig die Führung übernehmen und legte ein Tempo vor, dass allen anderen die Schuhe qualmten. Turmhoch überlegen schaffte die von Jean-Pierre Dubois gezüchtete Braune den dritten Karriere-Sieg in 1:14,3. Prächtig zu gefallen wusste auch Jane Attack, mit der Michel Rothengatter die permanente Todesspur nicht scheute und dabei Jessie Bros und Jessy Schermer hinter sich herzog. Mit viel Herz biss sich die Timoko-Tochter zum Ehrenplatz vor Jessy Schermer, mit der das Duo Ebbinge/Engwerda auch die zweite Kandidatin ins Finale brachte.

Nichts für Nervenschwache war dann wieder Vorlauf 3, den Ultrafavoritin Jacky Bros mit einer Galoppade begann, die sie 100 Meter kostete. Wie die 12:10-Favoritin bei nicht übermäßig explosivem Tempo nach einer Runde wieder dran war, im Schlussbogen gar in vierter Spur zu retten suchte, was nicht mehr zu retten war und nach diesem Gewalttransport dennoch Fünfte wurde, nötigte riesigen Respekt ab. Mit der Entscheidung hatte die tapfere Braune jedoch nichts zu tun. Die lag allein zwischen Klingande, die Heinz Wewering nach dem vergeblichen Versuch, Janske Beemd die Führung abzujagen, hinter dieser einparkte, der sich mit Mann und Maus wehrenden Leaderin und der brandgefährlich in dritter Schlussbogenspur aufziehenden Jetway Fortuna, die „HW“ gerade so in Schach zu halten vermochte. „Ich hatte heute so ein Gefühl, dass wir eine Chance hätten“, freute sich der große Münsterländer, der sich in die Siegerliste des Stuten-Derbys so oft eingetragen hat wie kein Zweiter: neunmal.

Im 4. und letzten Qualifier, der auf dem geduldigen Papier als offenster daherkam, schlug zum Ausgleich wiederum die Stunde der Favoriten, von denen sich lediglich Versailles Diamant mit einer schweren Galoppade kurz nach dem Ab ausklinkte. Konnte Michael Nimczyk, der mit Jeanet Newport nach 800 Metern das Zepter an sich gerissen hatte, lange mit dem vollen Erfolg liebäugeln, wurde er von der bei drei Auftritten bislang sieglosen Rock my Dreams auf den letzten 200 Metern regelrecht ausgeguckt. „Mit dem geschlossenen Zaum, den wir ihr vor kurzem verpasst haben, ist sie viel konzentrierter. Zu Beginn des Einlaufs wusste ich, wir würden gewinnen. Ich hab die Peitsche nicht mal umgedreht“, freute sich Josef Franzl, der als „Mann des Tages“ all seine vier Schützlinge in den Winner Circle bugsierte und lediglich mit der „Fremdfuhre“ Mephisto PS als Dritter eintraf. Das dritte und damit letzte Endlauf-Billett schnappte sich die gesetzte Vincennes Diamant.

Halva von Haithabu in 1:12,2 – Tagesbestzeit!

Auch wenn sich Klassepferde im Gegensatz zu früheren Zeiten rar machten im seit 1972, dem Todesjahr des Namensgebers, ausgetragenen Charlie-Mills-Memorial um 20.000 Euro und die Internationalität zu wünschen übrig ließ, dürfte der einstige Weltbürger des Trabersports zumindest an den ersten Beiden Gefallen gefunden haben, die schon in einigen Ländern ihre Visitenkarten abgegeben haben: Holland, Dänemark und Frankreich stehen im Reisepass der Goldy Stardust, Holland, Frankreich, Belgien und Schweden in jenem Halva von Haithabus. Der von Bernd Brodersen gezüchtete Wikinger verbreitet seit zweijährig auf höchster deutscher Ebene Angst und Schrecken und ist (fast) keiner Konfrontation aus dem Weg gegangen. Das hat dem zunächst von Holger Neumann, seit nunmehr zwei Jahren von Gerhard Holtermann vorbereiteten Here-comes-Joey-Sohn mit dem Raketenantritt eine stählerne Härte gegeben, an der sich auch die gute Goldy den Kampfzahn ausbiss. Von Roland Hülskath resolut in Front gescheucht, herrschte der siebenjährige Hengst auf jedem Meter souverän und drehte der sich durch die Todesspur wacker verkaufenden Goldy Stardust 2½ Längen voraus eine lange Nase. „Er scheint wie guter Wein mit zunehmendem Alter immer besser zu werden. Natürlich haben die frühen Einsätze auf hohem Niveau ihre Spuren hinterlassen, aber Gerd (Holtermann) und Uwe (Zevens) bringen ihn stets bestens in Schuss zurück“, schwärmte der an diesem Tag unterbeschäftigte fünffache deutsche Goldhelm, der einen der wenigen weißen Flecken auf seiner persönlichen Landkarte wichtiger deutscher Rennen tilgte: Erstmals prangt nun auch sein Name auf der von Ginster und Kurt Hörmann angeführten Ehrenliste. Vielleicht wäre ihm das Siegen schwerer gefallen, hätte sich Gustavson Be nach 700 Metern eine Galoppade verkniffen, die ihn rund 40 Meter kostete. Wie sich der mit einem gewaltigen Gangwerk ausgestattete Fuchs auf der Zielgeraden reinhängte und Tyrolean Dream und den Rest überlief, war aller Ehren wert.

Dreimal ist Lasbeker Recht

Der glasklaren 15:10-Favoritin Naama blieb es vorbehalten, den Renntag zu eröffnen. Nachdem Josef Franzl von Michael Nimczyk und Stand up im Scheitel der ersten Kurve fürs Kommando durchgewinkt wurde, war die solide Basis für den Sieg der debütierenden großrahmigen Lasbekerin gelegt, die ihren Schatten im entscheidenden Moment lässig um zwei Längen abtropfen ließ. Und weil’s ihm im sonnigen Winner Circle augenscheinlich ausnehmend gut gefallen hatte, legte der Gestütstrainer für die kaffeebraunen Farben mit den weißen Nähten sofort nach. Zwar kam er mit 11:10-Chance Nashua gegen den enorm drückenden Chaplin nicht in Front, konnte sich jedoch ungestraft 1600 Meter ziehen lassen, weil Ronald de Beer nicht auf der Bremse saß. Herausgehen und vorbeiziehen war eine fließende Bewegung des Brioni-Nachkommen, der eine zehnmonatige Pause kaum effektvoller hätte abschließen können.

Dieses war der zweite Streich, und der dritte folgte nicht sogleich, sondern 150 Minuten später nicht minder beeindruckend. Mit dem in Schweden eingetragenen Oscar L.A. fand der „Franzl Seppi“ einen Kilometer lang in Englishtown ein perfektes Zugpferd, legte nach dessen Führungnahme den Hochgeschwindigkeitsgang ein, übernahm nach einer Runde selbst das Zepter und setzte sich überlegen ab. „Die Form steht - ich hoffe, dass bleibt mindestens fürs gesamte Meeting so“, freute sich der zwischen Bayern und Norddeutschland pendelnde Franzl.

Nach einem Start, der jeder Beschreibung spottete und eigentlich hätte zurückgepfiffen werden müssen, knöpfte Michael Nimczyk im Pokal der (vierbeinigen) Publikumslieblinge mit Fast and Furious im Scheitel der ersten Kurve Rebound die Regie ab, durfte ein Viertel im 1:20er Tempo abbummeln, schmetterte das letzte in 1:11 runter - da konnte auch der groß aufrückende Gobelin nur staunend hinterdrein schauen. „Der Dunkelfuchs fühlt sich im zweiten Frühling und hat richtig Spaß am Laufen. Ich hatte nie Zweifel am Sieg“, kommentierte der achtmalige deutsche Champion den rundum überzeugenden Treffer seines furiosen Partners.

Unbefriedigender Kombi-Pokal

Kein guter Stern stand über dem kuriosen Kombi-Pokal. Wie selbstverständlich holte sich Ronja Walter Lauf 1 (die Monté-Abteilung) mit Favoritin Holly Star. Die Schwarzbraune hatte einiges zu tun, den nach einem Kilometer in Front gepreschten Commander H kleinzukriegen. Als dies eingangs der Zielgeraden vollbracht war, gab’s für die Classic-Grand-Cru-Tochter kein Halten mehr. Dame Quick war so quick, sich mit Marloes Knopp vor dem auf dem ersten Kilometer das Tempo vorlegenden Eté d’Ourville und dem am Ende recht müden Commander H Platz zwei zu sichern - und hatte das Glück der Tüchtigen, dass Holly Star nach Überprüfung wegen unsauberer Schritte auf der Zielgeraden disqualifiziert wurde. Im als Sulky-Prüfung mit Profis wiederholten Lauf 2 spielte die Rennleitung ebenfalls Schicksal und disqualifizierte nach endlos währender Überprüfung, die die Verspätung auf unzumutbare 50 Minuten wachsen ließ, den sich nach Hause raufenden Phil Taylor im Nachhinein wegen unreinen Trabs, womit sich sein hartnäckiger Widersacher Eté d’Ourville mit Dennis Spangenberg hätte als Sieger feiern lassen können - wenn er nicht längst schon im Stall zum Duschen gewesen wäre. Dass beide nachträglichen Disqualifikationen nicht im öffentlich zugänglichen Rennbericht als solche vermerkt sind, sei nur als Randnotiz erwähnt.

„Die Spitze nehmen und niemanden passieren lassen“ lautete das probate Erfolgsrezept im Derby-Pokal der Flieger für Donna Granata und Rudi Haller. Die englische Meile nahm nur die Berlinerin Louisa ein wenig zügiger in Angriff, ließ jedoch die Granate bald vorbei, die von der gefährlich gut auf Touren kommenden Honesty Newport nicht mehr zu kaschen war.

Das einzige Amateurtreffen des 14-Gänge-Menüs wurde eine leichte Beute von Fantomas, den Sönke Gedaschko aus der zweiten Startreihe wie ein Phantom durchs Feld lavierte und aus der Deckung die ihren Fluchtversuch nicht durchstehende One Penny Black sowie die endkampfstarke Danielle Simoni auf die Plätze verwies.

Der Absacker war wie tags zuvor den Trotteurs français vorbehalten, die sich aus drei Bändern über zwei Kilometer austoben durften. Beim fast schon üblichen Springfestival war der vom Start fliegende Birdy de Neuilly nach verdecktem Verlauf zum guten Schluss der eindeutig Stärkste und bescherte Michael Nimczyk den dritten Tagestreffer.

Der Umsatz blieb unter jenem des Vorjahrs: Bei 14 Rennen wurden 282.226,74 Euro umgesetzt. Das entspricht einem Schnitt von 20.159 Euro zu rund 23.000 Euro des vergleichbaren 2018er Samstags.

Umsatz bei 14 Rennen: 282.226,74 Euro (incl. 168.829,34 Euro Außenumsatz).


Nachschau Freitag, 19. Juli 2019 - 1. Tag des Derby-Meetings

Der Goldhelm glänzt

Michael Nimczyk gewinnt mit Toscanini Diamant das Halbfinale der Newcomer-Serie (Foto: ©Marius Schwarz)

Beide Hauptereignisse gehen an Michael Nimczyk: Toscanini Diamant schwingt den Taktstock bei den Newcomern – Free Bird fliegt in der Silberserie – Munteres Favoritensterben – Berliner Combo erster Meeting-Sieger – V7+-Jackpot von 8.719,18 Euro

Das ging ja gut los für den deutschen Goldhelm! Das mit einigem Stottern beginnende, mit Spannung erwartete Derby-Meeting 2019 läutete Michael Nimczyk so ein, wie er sich bei jenem des Vorjahrs präsentiert hatte: Als siegeshungriger Löwe, der sich nicht nur zum einzigen Doppelsieger der von zahlreichen Favoritenstürze geprägten Elf-Rennen-Karte aufschwang, sondern die wertvollsten Prämien einsackte.

Bevor es bei idealem Rennbahn-Wetter - bei 25 Grad fielen die vage prognostizierten Schauer aus - endgültig heißen konnte: „Manege frei“ zu der auf 17 Tage gestreckten wichtigsten deutschen Traber-Veranstaltung, musste etwas an Prinz Russels Ausrüstung justiert werden. Dann waren einige der unerfahrenen Kandidaten partout nicht hinter den Startwagen zu bugsieren, so dass es mit acht Minuten Verspätung losging. Nun war auch Favorit Fight of the Night am späten Nachmittag richtig auf zack, übernahm nach 500 Metern resolut das Kommando und schaute nie mehr zurück. Leicht und locker stiefelte die Berliner Pflanze - Trainer ist der Karlshorster Andreas Gläser, Züchter Fritz Pögel, auch die Besitzer sind bodenständig, Gustav Diamant war jahrelang Mariendorfer Bahnrekordler und Ferrero Küsschen eine Berliner Stute - beim zweiten Start zum ersten Mal in den Winner Circle und ließ all jene strahlen, die ihm ihr Wettgeld mitgegeben hatten: 1,6fachen Einsatz bekamen sie „ohne Zittern“ zurück.

Ein ähnliches Bild präsentierten die Amateure in ihrer ersten Prüfung mit dem kleinen Unterschied, dass sich 13:10-Favorit Fionaro an der von Herbert Tuscher sofort nach vorn beorderten Gri Happy Girl die Zähne ausbiss. Für 162:10 machte das „Homebred“ des Stalles Granit das seit Jahrzehnten im Rennsport verwurzelte 73jährige bayerische Urgestein glücklich, der anschließend um seine Stute bangen musste, die sich während der Siegerehrung selbstständig gemacht hatte.

Das siegreiche Duo im Winner's Circle (Foto: ©Marius Schwarz)

Nicht nur finanzieller Höhepunkt dieses ersten Tages war das 1. Halbfinale der neu konzipierten Newcomer-Serie für Vier- und Fünfjährige, das qua Ausschreibung die Besten aus den sechs Vorläufen hinter dem Startwagen versammelte (Halbfinale II wird am 9. August in Wolvega ausgefahren). Deutschlands Goldhelm steckte rigoros seinen Claim ab und machte sehr deutlich, dass er an seine glanzvollen Derby-Tage 2018 anzuknüpfen gedenkt. Mit dem zum zweiten Mal ohne Check aufgebotenen und dadurch sehr viel quirliger wirkenden Toscanini Diamant schwang er sofort den Taktstock und ließ sich durch das Allegro, das Favorit Give You All of Me in der Todesspur abspulte, nur unwesentlich beirren. Nicht so sehr der Schwede als das eigene ständige Pendeln mit dem Kopf brachte Toscanini an der letzten Ecke in die Bredouille und für sechs, sieben Schritte aus dem Tritt, was Rennkommentator Murat Eryurt veranlasste, ihn im Vorgriff auf die Rennleitung disqualifiziert zu sehen. Die jedoch sah, da dieser kurze Aussetzer weit vor der Einlaufmarke stattfand, dazu keinerlei Anlass. Michael Nimczyk hatte den Muscle-Hill-Sohn rechtzeitig wieder im Griff und siegte sozusagen „kommentarlos“ sicherer, als es der Richterspruch "mit einem Hals Vorsprung“ auswies. „Noch stärker ist er, schicken wir ihn ohne Eisen ins Rennen, aber da er während des Meetings noch einmal antreten soll, konnten wir ihn heute nicht barfüßig ins Match schicken“, kommentierte der 33jährige. Der tapfere Quälgeist musste in einem sehenswerten Finish auch seinen ständigen Schatten Major Ass vor sich dulden und für die Knochenarbeit mit Bronze knapp vor Timberlake Diamant zufrieden sein.

Zweiter Hingucker war Lauf 5 der Silberserie um 6.000 Euro, auch wenn von den sieben Kandidaten lediglich ein Quartett ohne Beanstandung durch die Rennrichter das Ziel erreichte. Vom Fleck weg machte Thorsten Tietz mit Glaedar Dampf, was in die Tagesbestzeit von 1:13,2 mündete. Zu gewinnen vermochte der Lucky-Chucky-Sohn dennoch nicht. Als Nimczyk den lange versteckten Free Bird losließ, flog der kleine, kampfstarke Ready-Cash-Hengst verblüffend leicht um 2½ Längen vorbei und scheint nach einigen Problemchen auf bestem Weg, an die überragende Vorsaison anzuknüpfen.

Den 1. Vorlauf des Handicap de Luxe dominierte Errakis, wie er bzw. Catchdriver Jörgen Sjunnesson es wollten. Im Ziel waren sie im schlanken 1:16,8-Gang weit voraus, und wer etwas auf die Abstammung eines Pferdes gibt, war mit dem kapriziösen Franzosen auf der sicheren Seite: Eines seiner Geschwister ist niemand anderes als Oyonnax, 2010 der überraschendste Prix-d’Amérique-Sieger aller Zeiten! Mächtig kämpfen musste der launische Campione in Vorlauf 2, der sich in einer von Online PS sehr zügig gestalteten Partie erbittert gegen die unermüdlich fightende Heras Traum um eine halbe Länge durchsetzte und Manfred Zwieners Hoffnungen voll erfüllte: In 1:16,6 waren der Ex-Europameister und sein „braunschimmeliger“ Schwede am ersten Ziel der Wünsche und kreuzen in zwei Tagen mit Errakis und den Anderen noch einmal die Klingen – dann um den doppelten Siegpreis von 2.800 Euro.

Der erste, den Hobbyfahrern vorbehaltene Lauf des Kombi-Pokals ging nach sattsam bekanntem Rezept, das da lautete, die Spitze zu übernehmen und bis zum Zielstrich niemanden vorbeizulassen, an Thorsten Tietz‘ Schweden-Mitbringsel Västerbo Morning. Die Stute, der der Berliner Rechtskurs wohl sehr viel besser mundet, als in ihrer Heimat „linksrum“ zu laufen, wimmelte mit ihrer Besitzerin Sarah Kube den zudringlichen Night Star Sam, Georgies Express und Stormy Salsa sehr sicher ab. Ein völlig anderes Resultat ergab der zweite, von Profis bestrittene Lauf, in dem Stefan Schoonhoven mit Hollands Geheimtipp C’est La Vie C der Schwedenstute den Weg an die Spitze resolut verbaute und damit den soliden Grundstein für einen letztlich sicheren Sieg legte. Keine Rolle nach dem harschen Beginn spielte die ins äußere Mittelfeld abgetauchte Västerbo Morning. Der schon in Lauf 1 manch merkwürdigen Schritt dazwischenhauende Night Star Sam trabte bei der Zweitauflage bedeutend schlechter und wurde 300 Meter vorm Ziel mit der blauen Karte ausgemustert. Hinter der eleganten Fuchsstute feierten mit Late Night Show, Orefice und Look Red Romulus verdeckt vorgetragene Außenseiter in dieser Reihenfolge fröhlichen Ringelreihen und ließen die Viererwette auf 49.377:10 explodieren.

Bonanomi CG und Andreas Geineder waren im 5. Rennen die chronologisch Ersten, die nicht aus der Pole Position zur Ehrenrunde eindrehen durften. Die hatte Hellboy inne, und der schmucke Fuchs marschierte vorneweg wie beim Parademarsch. „Wer zur Hölle ist die denn“, mag sich Uwe Zevens gedacht haben, als der Nachwuchsmann seine Stute auf der Zielgeraden aus der Deckung losließ und die Igor-Fant-Tochter brav und sicher zum dritten Karriere-Erfolg davon flitzte.

Nicht zurückzudrehen vermochte Fridericus das Rad der Zeit, obwohl Heinz Wewering den Schwarzbraunen, der den eisernen Gustav Diamant nach neun Jahren Regentschaft am 24. September 2016 als Bahnrekordler abgelöst hatte, vorneweg mächtig knattern ließ. 1400 Metern lang sparte Gerhard Biendl seinem Rapido OK im Windschatten Fridericus‘ viele Körner, beorderte den Italiener dann nach außen und brauchte ihn „nur laufen zu lassen, wie er wollte. Er machte alles von allein“, strahlte der oftmalige Bayern-Champ. Rapido OK tilgte im neunten Anlauf einen weißen Fleck auf seiner „To-Do-Liste; bis dato hatte er noch nie in Mariendorf gewonnen.

Den nicht unbedingt krönenden Schlusspunkt setzten die aus drei Bändern auf die 2500 Meter weite Reise geschickten Franzosen-Traber, die ihrem Ruf für Überraschungen vollauf gerecht wurden. Mit Brandy Hornline beim Ab, Casanova d’Amour im ersten Bogen und Barbariska 700 Meter vorm Ziel fielen drei aus dem Favoriten-Quartett im Galopp aus. Nummer vier Dark Look sprang mit Mykola Wolf in die Bresche und rang den mit dem ersten Schritt führenden Djoko du Bellay mit dem letzten Aufbäumen nieder.

Umsatz bei 11 Rennen: 212.606,89 Euro (incl. 139.061,69 Euro Außenumsatz)

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)


Stern Marienfelde und BFC Preussen werden sicher oben mitspielen – dass wir den 4. Platz halten können, wird sicher eine schwierige Kiste.


Unter schwierigen Umständen verlor der Lichtenrader BC am Sonntag seinen Test bei Stern 1900 deutlich mit 0:6. Berlinsport Aktuell sprach nach der Partie mit dem Trainer des Landesligisten, Detlef Garz, über die Erkenntnisse aus der Partie, die Liste langwieriger Ausfälle (und auch die zwei, die Sonntag aus gutem Grund passen mussten...) – sowie die anstehende Saison in der Landesliga Staffel 1.

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Beitrag: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé
Fotos (3): ©Christoph Lehner


Wir wollen oben mitspielen, gar keine Frage – aber einen Kader wie Sparta, Mahlsdorf oder United können wir uns nicht leisten. Das ist auch nicht unsere Philosophie.


Klarer Sieg für den SFC Stern 1900 im Vorbereitungsspiel am vergangenen Sonntag: Landesligist Lichtenrader BC wurde mit 6:0 geschlagen. Berlinsport Aktuell sprach nach der Partie mit Trainer Andreas Thurau über die Erkenntnisse aus der Partie, die Neuzugänge an der Schildhornstraße – und die anstehende Saison in der Berlin-Liga.

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Beitrag+Foto (1): Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé
Fotos (2): ©Christoph Lehner


Nach der Saison sollte Schluss sein – ich werde aber in keinen anderen Verein gehen


Am vergangenen Mittwoch unterlag Grün-Weiß Neukölln in einem Vorbereitungsspiel SD Croatia mit 0:2.

Berlinsport Aktuell sprach am Rande der Partie mit dem langjährigen Trainer Helge Kapheim über die Premierensaison in der Landesliga 2018/19, die Aussichten für das zweite Jahr – und seinen weiteren Werdegang im Verein.

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé


Wir wollen zusehen, dass wir die Mannschaften ärgern können, die aufsteigen müssen.


Am vergangenen Mittwoch kam SD Croatia im Vorbereitungsspiel bei Grün-Weiß Neukölln zu einem 2:0-Sieg.
Berlinsport Aktuell sprach am Rande der Partie mit dem neuen Trainer, Robert Pocrnic, über dessen erste Eindrücke vom Team, die Neuzugänge – und die Perspektiven für die anstehende Spielzeit.

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé


"Kämpfen kann jeder, das ist Einstellungssache – von daher ist da noch Redebedarf."
Tim Jauer


Am Donnerstagabend unterlag Neu-Oberligist SV Tasmania in einem Vorbereitungsspiel beim zwei Klassen tiefer spielenden FC Stern Marienfelde mit 1:2.

Im anschließenden Gespräch war Trainer Tim Jauer daher nicht sonderlich angetan von der Leistung seines Teams – nahm sich aber auch die Zeit, um die bisherigen Neuzugänge vorzustellen.

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé

FREITAG, 19. JULI 2019: 1. TAG DES DERBY-MEETINGS

(Start des ersten Rennens um 17.00 Uhr / Qualifikationen und Vorab-Interviews bereits ab 16.30 Uhr)

AUFI GEHT’S, MADLN UND BUAM!

Mit vollen Segeln, nämlich einem Elf-Rennen-Programm, sticht der Mariendorfer Rennverein an diesem Freitag ins Derby-Meeting. Das ist - vieles neu macht das Jahr 2019 - um eine Woche gestreckt, um speziell dem Traber-Nachwuchs, und dazu zählen zweifellos die Derby-Aspiranten, mehr Zeit zur Regeneration zwischen den Starts zu geben.

Timberlake und Fahrer Gerhard Biendl gehen im achten Rennen des Tages, dem Halbfinale der Newcomer-Serie,  an den Start (Foto: ©Marius Schwarz)

Zum Auftakt sind ab 17.00 Uhr (Start des 1. Rennens) in erster Linie die Älteren gefragt bei einer Soirée, die mit Jackpots und Garantie-Auszahlungen nicht geizt: Dreimal - im 3., 7. und 11. Rennen - spickt der Berliner Trabrenn-Verein die Siegwette mit einem Jackpot von 2.000 Euro und gelobt, mindestens 6.000 Euro auszuschütten. Ebenso oft wird in der Dreierwette (4., 6. und 9. Rennen) eine Auszahlung von mindestens 5.555 Euro garantiert. Knüller aus Sicht des Wettvolks ist indes die mit dem 5. Rennen beginnende V7+-Wette, in der es gilt, bis zum 11. Rennen alle Sieger vorherzusagen. Wer in dieser Königsdisziplin reüssiert, darf auf eine Gesamtausschüttung von mindestens 10.000 Euro hoffen - im besten Fall als alleiniger Gewinner. Und ein absoluter Hit ist zudem das 8. Rennen: Hier gibt es in der Viererwette eine Garantieauszahlung in Höhe von 15.000 Euro inklusive 7.031 Euro Jackpot!

Vor diesen enormen Preis haben die Wettgötter jedoch so manches Schweißtröpfchen gesetzt. Schon die einleitende V7+-Aufgabe ist nicht leicht zu enträtseln, obwohl lediglich acht Gespanne am Ablauf sind. Bei seinen wenigen Auftritten gehörte Hellboy stets zu den Favoriten und landete immer auf dem Treppchen. Der Teufel steckt bei dem Höllenjungen vielleicht in jenem Detail, dass er seit acht Monaten nicht mehr am Start war. Da warten die in Deutschland noch sieglose Dänin Danina A P, Bonanomi CG mit Nachwuchsmann Andreas Geineder, Zebou und der knifflige East Wind BR mit Zauberhändchen Jörgen Sjunnesson nur auf konditionelle Schwächen, um dem Fuchs teuflisch eins auszuwischen.

Ausgerechnet im letzten Eckpunkt, dem Match der oft geschmähten Franzosen-Traber (11. Rennen), könnte die Bank der Großwette stehen: Über die geforderten zwei Runden oder 2500 Meter sind 20 Extra-Meter, die Casanova d’Amour gegen einige Konkurrenten aufzuarbeiten hat, ein Klacks. Jochen Holzschuhs Traber hat bisher weder bei der Startmethode noch der langen Distanz Probleme offenbart - und die aktuelle Form ist „1 A“: Dreimal bei den letzten vier Versuchen kannte der Casanova beim Liebesspiel kein Pardon und hat die Rivalen gründlich vernascht, dazu kommt ein Ehrenplatz.

Finanzielles Highlight ist das Halbfinale der Newcomer-Serie (8. Rennen), für das sich die jeweils ersten Beiden der sechs über mehrere Wochen ausgetragenen Vorläufe qualifiziert haben, so dass diese mit 10.000 Euro dotierte Aufgabe von formstarken Vier- und Fünfjährigen nur so strotzt. Das macht die Sache für die Wetter nicht eben leichter, sich zwischen Oxidizer, Gingerbell, die drei Monate pausiert hat, Timberlake Diamant, Give You All of Me, Major Ass und G.G.‘s Victoria zu entscheiden. Auch Capten Jack H ist in die Überlegungen mit einzubeziehen, denn der Wallach ging zuletzt nach einem Startfehler riesig. Oder schwingt gar Toscanini Diamant resolut den Taktstock, wie er es bei vier seiner neun Auftritte getan hat? Nur die besten Fünf ziehen ins Finale am 31. August. Volle Pulle ist also angesagt. Für das Publikum wird es mit Sicherheit nicht leicht, die richtige Reihenfolge für die Viererwette mit der bereits erwähnten 15.000-Euro-Garantie auf den Tippschein zu bekommen

Einfacher sieht’s auf den ersten Blick im mit 6.000 Euro dotierten fünften Lauf der Silberserie aus. Nach sieben Siegen am Stück gab’s für die Fans von Heiner Christansens Larsson am 15. Juni in Hamburg ein böses Erwachen, als der Hengst als 14:10-Favorit aus dem Tritt kam und die rote Karte sah. Diese kleine, für die Wetter monströse Betriebsstörung stellte der Braune umgehend richtig, kehrte 15 Tage später auf der Derby-Bahn wieder den kampfeslustigen Gesellen heraus und gab Glaedar, der erneut mit von der Partie ist, ganz sicher das Nachsehen. Neben dem Ritter der World of Warcraft versuchen die mit einem brandaktuellen Hamburger Sieg anreisende Gian Luca Pasel, Velvet Affair, Super Queen C, Offroader und Free Bird, Larsson im 6. Rennen die 14. Siegsuppe zu versalzen.

Elf Traber müssen zweimal ran: Im von Amateuren bestrittenen ersten Lauf des Kombi-Pokals (4. Rennen) könnte genaues Hinsehen und Analysieren für Lauf zwei (10. Rennen), bei dem die gleichen Pferde von Profis gesteuert werden, bares Geld wert sein. Wer hat überzeugen können, wer war durch einen miesen Rennverlauf gehandicapt, wer hinterließ einen bestechenden Eindruck? Vorab sollte die Entscheidung in beiden Läufen zwischen Adonis CG, C’est La Vie C und dem manchmal etwas unrund trabenden Night Star Sam liegen. Nicht ausgeschlossen, dass Red Attack ein deftiges Wörtchen für die Kombiwette mitspricht. Der Fuchs ist so etwas wie der Pechvogel der Saison, dem in einigen Prüfungen alles zuwider gelaufen ist. Dreimal hat ihm Fortuna aber auch schon beim Siegen huldvoll zugelächelt…

Durchaus in Berlin bleiben könnte die erste Schleife des Derby-Meetings um kurz nach 17.00 Uhr: Andreas Gläsers Fight of the Night hat bei seinem Debüt als Dritter in 1:16,3 so nachdrücklich auf den Putz gehauen, dass der Sohn des langjährigen Mariendorfer Bahnrekordlers Gustav Diamant in seiner zweiten Runde alle übrigen Rivalen auszuknocken vermag.

Unsere Tipps:
1. Fight of the Night – Fandjo – Gangster New York
2. Fionaro – Lord Bo – Arno
3. Errakis – Tailor Made – Farenne O
4. Adonis CG – Night Star Sam – C’est La Vie C
5. Hellboy – Bonanomi – Danina A P
6. Larsson – Free Bird – Glaedar
7. Heras Traum – Online PS – Elan du Gollier
8. Timberlake Diamant – Gingerbell – Major Ass– Kobra Haleryd
9. Rapido OK – O’ Sunday – Tragopan Jet
10. Adonis CG – Red Attack – Night Star Sam – Orefice
11. Casanova d’Amour – Brandy Hornline – Erha d’Antan


Samstag, 20. Juli 2019 - 2. Tag des Derby-Meetings

(Start des ersten Rennens um 13.00 Uhr / Qualifikationen und Vorab-Interviews bereits ab 12.20 Uhr)

Manege frei für die dreijährigen Ladys

Eduard Winter Deutsches Stuten-Derby: In vier Vorläufen werden die zwölf Finalisten ermittelt. Charlie-Mills-Memorial: Düpiert Goldy Stardust die Boys? 20.000 Euro Garantie inklusive 7.021 Euro Jackpot in der V7+-Wette

Wollen ihre gute Form auch im 3. Vorlauf (8. Rennen) zum Stuten-Derby 2019 beweisen: Jacky Bros und Fahrer Jaap van Rijn (Foto: ©Marius Schwarz)

Nach einem eher beschaulichen Auftakt am Freitagabend geht es an den Tagen zwei und drei des Derby-Meetings (Start des 1. Rennens jeweils 13.00 Uhr) mit je 14 Prüfungen nicht nur sportlich in die Vollen. In erster Linie richtet sich der Fokus auf die Dreijährigen, die im wertvollsten Rennen der Karriere den Blick fest aufs Blaue Band gerichtet haben.

Ganz nach alter Schule haben die Ladys den Vortritt. Keine der 2016 geborenen Stuten wagt dem starken Geschlecht den Fehdehandschuh hinzuwerfen. In vier Vorläufen, die als 4., 6., 8. und 10. Menüpunkt den roten Faden durch das Mammutprogramm knüpfen, versuchen sich 36 von ihnen für das erstmals zwei Wochen später entschiedene Stuten-Derby zu qualifizieren. Die jeweils besten Drei dürfen im Finale am 3. August nochmals ran - dann um Teile des mit 83.000 Euro gefüllten großen Potts. Die Auslese ist folglich nicht von Pappe, denn neben jeweils 10.000 Euro geht es um eine günstige Ausgangsposition fürs Finale, für das zunächst die Sieger-Teams, dann die Zweiten die Startplätze wählen dürfen und die Dritten mit dem vorliebnehmen müssen, was an Nummern übrig blieb.

Wie üblich wurde vom Veranstalter für jede Elimination eine Stute gesetzt, wobei ein Trio über alle Zweifel erhaben war. Kniffliger war es, die Vierte auszuwählen; der Veranstalter hat sich für die dreifache Siegerin mit dem hochfahrenden Namen Vincennes Diamant entschieden.

Eröffnet wird der Reigen mit dem 1. Vorlauf (4. Rennen), in dem Marylin Monroe Bo schon nach Gewinnsumme heraussticht. Die Andover-Hall-Tochter, deren große Schwester Donna Kievitshof im Stuten-Derby 2013 Fünfte geworden ist, hat 2018 mit dem Sieg im Hamburger Orakel der Zweijährigen ihre Kapazitäten nachdrücklich bewiesen, kam zum Sieg im Adbell-Toddington-Lauf der Stuten jedoch erst am Grünen Tisch: Die als Erste anschlagende Gaya de Pervenche wurde wegen Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen disqualifiziert. In trockenen Tüchern ist der Sieg vorab noch lange nicht, denn Gwendoline Go hat bei der Generalprobe im schwedischen Örebro nach einem Startfehler einen dritten Platz ergattert, der Lust auf mehr machte. Im Gegensatz zu der Lets-Go-Tochter aus Thorsten Tietz‘ Quartier, die ihr Debüt hier in Mariendorf souverän vorneweg gewonnen hat, betritt eine weitere „Schwedin“ Neuland: Erstmals nimmt Ganes B einen Rechtskurs unter die Hufe. Liebend gern würde die Tochter der Galea, die Conrad Lugauer für die Münchner Besitzerfamilie Berchtold vorbereitet, in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Die hat im Stuten-Derby 2008 den Vorlauf gewonnen und im Finale Platz zwei belegt. Wer eine chancenreiche Außenseiterin sucht, wird vielleicht bei Velten Isabel fündig, die erstmals überhaupt Rennluft schnuppert; normalerweise für eine solche Aufgabe zu wenig Empfehlung, doch Pferde von Jeroen Engwerda und Weltmeister Rick Ebbinge sind stets ins Kalkül zu ziehen.

Einmal - und dabei nicht furchterregend - hat sich aus diesem Erfolgsteam Jessy Schermer als Zweite in Gelsenkirchen vorgestellt. Ohnehin dürfte in Vorlauf 2 (6. Rennen) die Gunst der Wetter erneut Michael Nimczyk zufallen, der mit La Grace eine von Frankreichs Züchterlegende Jean-Pierre Dubois zur Welt gebrachte Muscle-Hill-Tochter startet, die als größte Referenz neben zwei Siegen im Alltagsgeschäft einen Ehrenplatz in der Breeders Crown 2018 einbringt. Gefahr könnte in erster Linie von der heuer noch nicht gestarteten Jessie Bros drohen, die zwei ordentliche Probeläufe aufs Wolvega-Parkett legte und mit Dion Tesselaar einen Mann im Sulky hat, der weiß, wie Derby-Siegerinnen geformt werden: 2016 ist ihm dies mit Gilda Newport schon einmal gelungen. Bayern hofft auf Doppelsiegerin Rilana, Michel Rothengatter auf Jane Attack, die ihre beiden einzigen Auftritte in Berlin-Mariendorf absolviert hat.

Für Vorlauf 3 (8. Rennen) wurde Jacky Bros gesetzt, die sich diese Wertschätzung mit einem Nasenspitzen-Sieg über Marylin Monroe Bo im Stutenlauf des Buddenbrock-Rennens redlich verdient hat. Dicht dabei in dem bis zum Zielstrich hin und her wogenden Gefecht blieb an jenem 30. Juni Janske Beemd. Allein das zeigt, dass Hollands Nachwuchsstar Jaap van Rijn mit Jacky noch lange nicht im Ziel steht. Viel Erfahrung und ordentliche Formen bringen Jetway Fortuna und die Bayerin Vogue Diamant mit. Gibt das letztlich den Ausschlag für den Final-Einzug? Die Kehrseite der Medaille ist Jet Scott, die ihren bislang einzigen Auftritt (in Wolvega) mit Platz vier abgeschlossen hat.

Die letzten Knoten für den Endlauf werden in Qualifier 4 (10. Rennen) geknüpft - und der scheint am ausgeglichensten daherzukommen. Unumstritten war das Setzen von Vincennes Diamant nicht, die nach drei Siegen mit blitzblanker Weste von Jaxon Schermer abgekanzelt wurde und sich anschließend mit einer Galoppade selbst eliminierte. Die von Erfolgscoach Paul Hagoort vorbereitete Zuchtgefährtin Versailles Diamant, Michael Nimczyks dritte Waffe Jeanet Newport sowie die in Mariendorf aus der Deckung eine siegreiche Generalprobe abliefernde de-Beer-Stute mit dem vielversprechenden Namen Venividivici S sollten in der Lage sein, weit vorn mitzumischen.

Dort, wo das „junge Gemüse“ vielleicht mal hinkommt, kredenzen seit Jahr und Tag gewachsene Größen den Höhepunkt des Nachmittags: Mit dem 20.000 Euro wertvollen Charlie-Mills-Memorial (12. Rennen) wird eines am 7. Juni 1972 verstorbenen Fahrers und Trainers gedacht, der so etwas wie der erste Weltbürger des Trabrennsports war und zum Beispiel Hambletonian-Sieger Walter Dear aus den USA nach Europa lotste, der hier als Rennpferd und Vererber größte Erfolge feierte. Von solchen Meriten sind die sieben Aspiranten um einiges entfernt, international erfahren sind die meisten von ihnen gleichwohl. Goldy Stardust, jüngst mit einem dritten Rang in Frankreich dekoriert, nimmt es als einzige Stute gegen die Männer auf. Die Sechsjährige, Deutschlands Traber des Jahres 2017, bekommt mit Halva von Haithabu einen „Wikinger“ vor die braune Nase gesetzt, der schon in Frankreich, Belgien und Schweden Proben seines Könnens abgeliefert und aktuell in Hamburg in starken 1:12,1 den achten Sieg der Karriere gelandet hat. Desgleichen kommt Blitzstarter Tyrolean Dream mit einem frischen ersten Platz aus München zurück an jene Stätte, an der er vor fünf Jahren siegreich in die Laufbahn eingestiegen ist. Last but not least greift Rainbow Diamant, der sich als Sieger fürs Finale des Super Trot Cup qualifiziert hat, vor jenem Endlauf am 4. August noch einmal an. Wer Heinz Wewering kennt, weiß, dass er dem „Regenbogen“ keine Schonfrist gönnt.

Aus Sicht der Wetter, über die ein wahres Füllhorn an Garantieauszahlungen und Jackpots ausgeschüttet wird, lohnt sich ein Blick auf die beiden Großwetten ganz besonders: 7.000 Euro werden garantiert in der mit dem 2. Rennen beginnenden V5-Wette ausgeschüttet, bei der alle Sieger bis einschließlich zum 6. Rennen vorhergesagt werden müssen.
Gar mindestens 20.000 Euro können sich all jene teilen, die ab dem 8. Rennen bis zum Schluss, den sich der Veranstalter für die nicht immer leicht auszurechnenden Trotteurs français ausbedungen hat, mit „Massel und Broche“ bei der V7+-Sieger-Stange bleiben.

Unsere Tipps:
1. Naama – Stand up – Bavaro
2. Nashua – Ready Dream – Chaplin
3. Fast and Furios – Rebound – Mr Bathuan Byd
4. Marylin Monroe Bo – Ganes B – Gwendoline Go
5. Holly Star – Dame Quick – Fire Lane – Nemo
6. La Grace – Jaipur F Boko – Jet Flevo
7. Oscar L.A. – Englishtown – Instagram
8. Jacky Bros – Janske Beemd – Jetway Fortuna
9. One Penny Black – Camus – Danielle Simoni
10. Vincennes Diamant – Versailles Diamant – Jeanet Newport
11. Donna Granata – Honesty Newport – Hands Down
12. Goldy Stardust – Tyrolean Dream – Halva von Haithabu
13. Dame Quick – Phil Taylor – Commander H – Nemo
14. Birdie de Neuilly – Daddy Cool Blue – Estac


Sonntag, 21. Juli 2019 - 3. Tag des Derby-Meetings

(Start des ersten Rennens um 13.00 Uhr)

Derby-Vorläufe: Kein Losglück für die Gemeinten

Das Erreichen des großen Finales wird kein Zuckerschlecken für Otero, Gladiateur und & Co. – Garry als Stargast der Monté-Meile – Vierjährigen-Auktionsrennen mit starker Oranje-Note – Hannah bittet zur TraberParti – Erneut 20.000 Euro GarantieAuszahlung in der V7+

Gesetzt im ersten Vorlauf (4. Rennen) zum Derby der Hengste und Wallache 2019: Otero und Fahrer Josef Franzl (Foto: www.lingk.com)

Da hat die launische Fortuna den Vorausfavoriten des trotto.de 124. Deutschen Traber-Derbys bei der Auslosung der Vorlauf-Startplätze ein deftiges Schnippchen geschlagen! Die vier vom Veranstalter wie gewohnt vorab gesetzten Aspiranten aus der Schar der 34 Hengste und Wallache - eine Lady wagt sich diesmal nicht gegen sie in den 1900 Meter langen Ring - haben bis auf eine Ausnahme durchweg an schlechten Startplätzen zu knabbern, und um den vermeintlich zweiten Hieb ist’s nicht besser bestellt. Das erhöht die Chancen der Kleinen, auf einem der drei vorderen Ränge zu landen, die Pflicht sind für die am 4. August geplante große Kür beim Kampf um das Blaue Band, das inklusive der zehnprozentigen Züchterprämie mit rund 207.000 Euro dotiert sein wird..

Wie tags zuvor bei den Stuten bilden die Qualifikationsläufe als 4., 6., 8. und 10. Rennen das Gerüst der um 13.00 Uhr beginnenden 14-Rennen-Karte. Trotz Startnummer „8“ dürfte in 1. Vorlauf Otero in der Gunst der Wetter ganz oben - und das, obwohl der Sohn des amerikanischen Supervererbers Muscle Hill in diesem Jahr erst einen Auftritt hatte. Der allerdings war eines Champions würdig, denn am 2. Juni spielte der Hengst mit dem neuen Lasbeker Gestütstrainer Josef Franzl nur ein bisschen mit den Gegnern. Was dabei herauskam, war ein überlegener Sieg in 1:13,0; so zackig war keiner der übrigen 33 Bewerber jemals unterwegs. Auf die 28 Tage später geplante Krönung im Buddenbrock-Rennen verzichtete man im Lager des Hengstes wegen der tropischen Temperaturen. Der Zufall will es, dass sein vermeintlich härtester Rivale Jaxon Schermer, ein ebenso laufgewaltiger wie galoppanfälliger Bursche, direkt unter ihm von der „7“ loslegen muss. Am heftigsten mit dem Finale liebäugeln werden zudem River Flow und Joker Newport.

Die Absage des Buddenbrock-Vorausfavoriten nutzte Juan Les Pins, mit dem ersten Sieg seinen Hut höchst nachdrücklich in den Derby-Ring zu werfen. Das bescherte ihm in Qualifier 2 den Part des Gesetzten, und mit der „5“ ist er von der holden Glücksgöttin am besten bedient worden. Seine Brüder Unforgettable und Expo Express haben das Blaue Band 2005 bzw. 2014 errungen, und natürlich ist Hollands Nachwuchsstar Jaap van Rijn höchst erpicht darauf, dem nachzueifern. Da werden die aktuellen Sieger Gangster, Rheingold, Jack Scott und Airborne gehörig am Rad drehen müssen, wollen sie dem Schützling von Arnold Mollema den Sieg vergällen, der gleichbedeutend mit einem guten Final-Startplatz ist.

Wie Otero hat Gladiateur in Elimination 3 die ungeliebte „8“ zugeschanzt bekommen. Der im Buddenbrock-Rennen von Juan Les Pins glatt abgekanzelte „Gladiator“ wird sich sputen müssen, denn speziell von Juan Bros werden aus Italien wahre Wunderdinge kolportiert. Der bienenfleißige Muscle-Mass-Sohn hat bis auf einen Fehltritt bei elf Starts durchweg Prämien gehamstert, viermal gar die höchste. Italiens Trainerchampion Alessandro Gocciadoro geht mit seinen Rössern stets extrem gut vorbereitet auf Reisen, wovon sich die Schweden ein ums andere Mal überzeugen konnten. Größter Gegner des 1:13,6-Trabers könnte der Rechtskurs sein, den er erstmals einschlägt. Sein Trainer wird das mit ihm sicherlich exzessiv geübt haben, doch sind Training und Match manches Mal zwei grundverschiedene Paar Schuhe. Und dann ist da noch Europabummler Orkan von Haithabu, der von allen Kandidaten nicht nur die höchste Gewinnsumme, sondern auch die meisten Reisekilometer intus hat. Der am 28. Oktober in Gelsenkirchen gekürte „Winterfavorit“ stürmte außer in Deutschland schon in Frankreich (Vincennes, Enghien) und Dänemark (Skive, Kopenhagen) um die Runden. Weitere Endlauf-Anwärter sind Real Perfect und Maranello Bo.

Desgleichen wird das Umfeld des im 4. Vorlauf gesetzten Jason Dragon (7) mit der Losfee hadern. Kleiner Trost für den bei drei Versuchen noch nie bezwungenen holländischen „Drachen“: Noch schlechter als ihn hat’s den erklärten Herausforderer Jambers (8) erwischt. Der hat sich nach drei Siegen in Holland für die Probe aufs Derby-Exempel nach Frankreich gewagt und wurde als Fünfter in Enghien kräftig gestutzt. Nach der alten Mär von der verpatzten Generalprobe und der umso rauschenderen Premiere muss er dieses Ergebnis geraderücken, sonst machen ihm Velten von Flevo und Caprioso womöglich einen Strich durch die Final-Rechnung.

Gefundenes Fressen für die Holländer?
Größter finanzieller Posten des Nachmittags ist das erstmals ausgetragenen Auktionsrennen für die Vierjährigen. Alles, was bei der Derby-Auktion 2016 vorgestellt worden ist, darf sich in jenem 13. Rennen um die ausgelobten 30.000 Euro balgen. Ihren Weg, der sie immer häufiger an die prall gefüllten Preisgeld-Töpfe Frankreichs führt, gemacht haben die drei in Holland vorbereiteten Very Impressive S (100.526 Euro Gewinnsumme), Officer Stephen (27.740) und Great Gatsby As (52.704), die vor drei Jahren für 22.000, 50.000 und 8.000 Euro unter den Hammer gekommen sind. Sie sollten die drei lukrativsten Prämien unter sich ausfechten.

Garry vor dem 64. Streich
„Keine Wette ohne Garry“ heißt es in der ebenfalls neu geschaffenen Monté-Meile über 1609 Meter (7. Rennen). Der Dunkelbraune wird nicht nur seit vier Jahren mit immensem Erfolg ausschließlich unterm Sattel eingesetzt, sondern beginnt auch wie ein Torpedo. Wie gut der elfjährige Haudegen noch immer drauf ist, hat er hier erst kürzlich bewiesen, als er trotz 40 Meter Zulage zum 63. Mal in seiner famosen Karriere locker voraus war. Da ist der nächste Streich mit der deutschen Monté-Championesse Pflicht, so sehr sich der Franzose Bellinissimo und sein deutscher Dauerrivale Yarrah auch abstrampeln mögen.

Traber-Party mit Hannah Hazelaar?
Gibt’s im Winner Circle ein Wiedersehen mit Hannah Hazelaar, dem Pferd der 2017 nach schwedischem Vorbild begründeten, über die gesamte Bundesrepublik verstreuten Besitzergemeinschaft TraberParti? Am Tag der 2018er Derby-Vorläufe gewann die Braune nicht unbedingt erwartet das 11. Rennen mit der vielleicht besten, auf jeden Fall zügigsten Vorstellung ihrer gesamten Karriere. Wieder ist Michael Nimczyk im 11. Rennen mit ihr engagiert, und im Gegensatz zum 29. Juli sieht es vorab sogar günstiger aus. Erklärte Rivalin im Stuten-Pokal ist So Keck, die doch nicht so keck sein wird, Hannah in die Siegersuppe zu spucken? Klappt’s mit dem siebenten Sieg der „Parti-Maus“, herrscht bei der Siegerehrung wie vor einem Jahr Hochbetrieb auf dem Geläuf.

Unsere Tipps:
1. Finale zum Handicap de Luxe
2. San Pardo – Junior – Joule VS
3. Cora Sun – Virginias Prime – Porto
4. Otero – Jaxon Schermer – Joker Newport
5. Provenzano – Sansibar Diamant. – Realist – Arno
6. Juan Les Pins – Jack Scott – Gangster
7. Bellinissimo – Garry – Saskatchewan
8. Gladiateur – Juan Bros – Orkan von Haithabu
9. Muscle Design – Bonjour Ganyboy AM – Yen
10. Jason Dragon – Jambers – Velten von Flevo
11. Hannah Hazelaar – So Keck – Iris Flevo
12. Solvato – Ijsvink – Red Girl
13. Very Impressive S – Officer Stephen – Great Gatsby As
14. Astasia du Vivier – Dream Gibus – Erha d’ Antan

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)


WIR SIND SEHR STOLZ DARAUF, IM AKTUELLEN KADER 19 SPIELER AUS DER EIGENEN JUGEND ZU HABEN – UND DEN WEG WERDEN WIR AUCH WEITER VERFOLGEN


Der FC Stern Marienfelde hat sein erstes Vorbereitungsspiel am Donnerstag gegen Berlinliga-Aufsteiger Hilalspor mit 4:1 gewonnen. Vor allem die letzte Woche erst bekannt gewordene Verpflichtung von Torjäger Dennis Dort (35, rund 180 Tore in sechs Jahren Landesliga) ist aktuell eine bemerkenswerte Personalie beim Landesligisten.

Erfolgreicher Einsatz: Dennis Dort (r.) bei seiner Premiere für Marienfelde

Berlinsport Aktuell sprach nach dem Testspiel mit dem Co-Trainer (und Stern-Vorsitzenden) Markus Glasenapp über die Neuzugänge, die Aussichten in der Staffel 1 2019/20 – und die Besonderheiten seines Vereins.

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Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé