Trab: Das Wochenende der Breeders Crown im Rückblick

Breeders Crown - Tag 2 (23.09.)

City Guide schlägt den Derby-Sieger

Björn Goop führt den Hengst zum Erfolg über Mister F Daag. Auch einige der anderen fünf Breeders-Crown-Hauptläufe, von denen Robin Bakker zwei gewinnt, enden spektakulär. Die V7+ Wette wird diesmal getroffen und bringt eine gigantische Quote

City Guide (Nr. 4) mit Björn Goop im Sulky hat im Ziel des Rennens für 3-jährige Hengste und Wallache eine Länge Vorsprung vor Derby-Sieger Mister F Daag (Foto: ©Marius Schwarz)

Es ging ums große Geld: Rund 250.000 Euro wurden am zweiten Tag des Breeders-Crown-Meetings an die Besitzer und Züchter verteilt. Im absoluten Mittelpunkt standen natürlich die sechs Hauptläufe der zwei- bis vierjährigen Pferde, die alle Versprechungen hielten und neben einigen klaren Siegen auch Finishkämpfe zu bieten hatten, die das Publikum von den Sitzen rissen. So mancher Wetter, der die V7+ gespielt hatte, wird dabei mächtig ins Schwitzen geraten sein. Doch im Gegensatz zum ersten Tag des Meetings, bei dem die Königswette nicht getroffen wurde und einen Jackpot in Höhe von 9.390,05 Euro ergab, räumten diesmal einige glückliche Rennsportfans den dicken Gewinn ab. Die V7+ ergab eine Quote von 980.028:10.

Mit anderen Worten: Diejenigen, die genau die richtigen Sieger vorhergesagt hatten, bekamen pro Mindesteinsatz von nur 15 Cent grob gerechnet rund 14.700 Euro zurück! Und auch der Veranstalter durfte zufrieden sein, obwohl das miserable Wetter – es regnete während des gesamten Nachmittags ununterbrochen – die Jubelstimmung ein wenig trübte. Im Vergleich zum Vorjahr wurden nämlich am gesamten Breeders-Crown-Wochenende über 138.000 Euro mehr umgesetzt.

City Guide eine Länge vor Mister F Daag

Das besondere Augenmerk galt am Sonntag natürlich dem amtierenden Derby-Sieger Mister F Daag. Er wurde im Hauptlauf der dreijährigen Hengste und Wallache mit Robin Bakker bei 10:10 gehandelt, obwohl mit dem von Björn Goop gesteuerten City Guide (60:10) und mit Emilion (50:10), in dessen Sulky Michael Nimczyk saß, zwei ernstzunehmende Konkurrenten in dem nur sechsköpfigen Feld auszumachen waren. Der Derby-Sieger legte sich hinter City Guide, der sofort in Front geschossen war, umgehend auf die Lauer und als der Hengst im Schlussbogen immer näher an den Führenden heranrückte, konnte seine Anhängerschar noch optimistisch sein.

Doch der von Jean Pierre Dubois gezüchtete und von Erwin Bot für die Farben der Familie Gerrits trainierte City Guide gab sich in Front nicht die geringste Blöße und strampelte das Pensum in 13,7/1.900m eisern herunter. Mister F Daag musste sich mit einer Länge Rückstand geschlagen geben. Weitere drei Längen dahinter wehrte Emilion, der diesmal besser gestartet war, sich aber immer noch mehr Routine erarbeiten muss, für das dritte Geld Crazy and Quick (Dion Tesselaar) hauchdünn ab.

Avalon Mists wieder nicht zu schlagen

Der erste Härtetest von Mister F Daag nach dem großen Triumph im August verlief also nicht so, wie es sich Robin Bakker gewünscht hatte. Aber dafür präsentierte der Niederländer die ebenfalls bei 10:10 notierte Topfavoritin Avalon Mists im Hauptlauf der dreijährigen Stuten in einer völlig abgezockten Art und Weise. Denn nachdem Bakker mit der von der AGM Groot Beheer B.V.Braunen gezüchteten Seriensiegerin ganz locker in Führung gegangen war, wurde er auch nicht nervös, als vor den Tribünen Dion Tesselaar mit Isabella Boshoeve massiv auf die Spitze pochte.

Im Gegenteil – er ließ das gegnerische Gespann, das keine Lage gefunden hatte – in aller Seelenruhe vorbei und drehte erst mit Erreichen des Einlaufs den Spieß wieder um. Dies allerdings gründlich. Während Isabella Boshoeve völlig einbrach und nur Fünfte wurde, zog die für die Farben des Stalles Why Not laufende Stutenderby-Siegerin konsequent durch. Nur die mit einem feinen Schlussakkord glänzende Queen for a Day (Josef Franzl), die unterwegs stets an dritter Position gelegen hatte, kam bis auf zwei Längen an die 14,3/1.900m trabende Avalon Mists heran und sicherte sich vor Intouchable (Roland Hülskath) den Ehrenplatz.

Tsunami Diamant im Fotofinish vorn

Der Derby-Sieger von 2017, Tsunami Diamant (Nr.4), hat im Finish der 4-Jährigen mit Fahrer Robin Bakker knapp die Nase vor Baxter Hill (Foto: ©Marius Schwarz)

Ein Thriller ohnegleichen war der Hauptlauf der vierjährigen Hengste und Wallache. Das Publikum konzentrierte sich voll und ganz auf den ebenfalls von Robin Bakker gefahrenen Derby-Sieger von 2017 Tsunami Diamant (13:10) und hielt Portland (32:10) mit Björn Goop für dessen einzigen Gegenspieler. Doch das Duell fand nicht statt. Denn Portland erwischte keinen guten Tag, kam gleich auf der Startgeraden von den Beinen und wurde schon nach wenigen hundert Metern angehalten. Für den von der Familie Schwarz gezüchteten Tsunami Diamant entwickelte sich stattdessen Baxter Hill (Josef Franzl) zum Gegenspieler und als dieser eingangs der Zielgeraden die Spitze übernahm, entschloss sich auch Robin Bakker zum finalen Angriff. Noch Mitte der Einlaufs schien Baxter Hill seinen Vorsprung über die Linie retten zu können, doch der eisenharte Tsunami Diamant kam Zentimeter um Zentimeter näher heran.

Es war ein unglaubliches Finish-Duell, das an Dramatik nicht zu überbieten war. Sogar das Zielfoto musste ausgewertet werden, um den hauchdünnen Vorteil von Tsunami Diamant festzustellen. Umso größer war natürlich die Freude seiner Besitzerfamilien Schwarz und Holzapfel. Der Hengst siegte in 14,4/1.900m. Deutlich hinter den beiden Streithähnen holte sich Mister Ed Heldia (Michael Nimczyk) Rang drei.

Happy Steel lässt sich von Außenspur nicht aufhalten

Ihr dritter Sieg hintereinander war der wichtigste: Bei den vierjährigen Stuten setzte sich Dion Tesselaar mit der von der Merwestaal Moerdijk B.N. gezüchteten und von Peter Untersteiner in Schweden trainierten Happy Steel durch – und dies, obwohl die Stute nahezu das gesamte Rennen in der Außenspur bestreiten musste und auf der Schlussrunde sogar die einzige Angreiferin für die am Ende zweitplatzierte Pilotin Voyage d’Amour war. Die von Mike Lenders gesteuerte Tempomacherin hatte sich ebenfalls ein dickes Lob verdient, obwohl sie die Überlegenheit ihrer Gegnerin anerkennen musste.

Happy Steel triumphierte in 14,1/1.900m souverän mit anderthalb Längen Vorsprung. Aus dem Windschatten der Siegerin heraus verkaufte sich Pearl Stardust (Jaap van Rijn) optimal und belegte dicht hinter Voyage d’Amour Rang drei.

Verlorenes Hufeisen bringt Außenseiterin Glück

Im Hauptlauf der zweijährigen Stuten traten elf Teilnehmerinnen an – und am Ende zog genau diejenige Lady in den Winner-Circle ein, die unmittelbar vor dem Start noch ein Eisen verloren hatte und neu beschlagen werden musste. Nämlich die vom Boko Stable gezüchtete und von Jaap van Rijn gesteuerte 219:10-Außenseiterin Jacky Bros, die in den Farben von Karsten Hellmers läuft.

Während sehr viel Bewegung im Feld war, lag die Stute fast durchweg in der Idealposition als viertes Pferd außen, setzte Ende der Gegenseite zum langgezogenen Schlussangriff an und ließ die nachsetzende La Grace (Michael Nimczyk) in 16,3/1.900m lediglich auf zwei Längen heran. Das dritte Geld ging an Blacklist (Björn Goop), die bis in die Zielgerade hinein das Tempo vorgegeben hatte.

Gladiateur gewinnt Dreikampf

Während die Entscheidung bei den zweijährigen Stuten also eine ziemlich klare Angelegenheit war, machten es die gleichaltrigen Hengste und Wallache mächtig spannend. Otero (Christian Lindhardt) bestimmte in Front das Tempo, dahinter lag Orkan von Haithabu (Heinz Wewering) auf der Lauer und an dritter Position war der von Michael Nimczyk gesteuerte Gladiateur auszumachen.

An dieser Reihenfolge änderte sich bis Mitte des Einlaufs nichts und es sah ganz so aus, als sollte Otero den Sieg unter Dach und Fach bringen. Doch während Heinz Wewering erkennen musste, dass er mit seinem Pferd den Piloten nicht mehr schlagen würde, legte sich der von Roman Krüger gezüchtete Gladiateur im Finish immer mehr ins Zeug und kämpfte sich für die Farben von Robert Gramüller und Johann Holzapfel in 18,5/1.900m tatsächlich noch an Otero vorbei.

Vier Entlastungsrennen

Neben den sechs Hauptläufen wurden noch vier Entlastungen für die zwei- bis vierjährigen Pferde ausgetragen. Der von Heinz Wewering präsentierte dreijährige Great Gatsby As steigerte sich trotz der nicht gerade einladenden Witterungsumstände auf starke 13,8/1.900m. Der Hengst lag zunächst an sechster Stelle außen, wurde Mitte der Zielgeraden immer stärker und hielt auf den letzten Metern auch den nachsetzenden Payet (Jaap van Rijn) in Schach.

Die gleichaltrige Nagama trumpfte in 16,4/1.900m nach einer cleveren Fahrt von Christian Lindhardt als 208:10-Außenseiterin auf. Der Däne sicherte der Stute zunächst die vierte Position außen und fuhr beim Schlussangriff extra nicht so weit weg, um der innen eingesperrten Favoritin Unicorn Diamant (Björn Goop), die nur Rang zwei belegte, eine Entfaltungsmöglichkeit zu bieten.

Noch deutlicher siegte Josef Franzl mit dem vierjährigen Pelle Barosso, der nach einem kurzen Abtasten mit TomNJerry Diamant (Michael Nimczyk) im ersten Bogen die Führung übernommen hatte. In 15,1/1.900m blieb diese Reihenfolge bis ins Ziel erhalten.

Beim Sieg der vierjährigen Victorymoko und Jaap Rijn ging es stattdessen hauteng zu, denn nach einem Verlauf an der Innenkante kam die Fuchsstute gerade noch rechtzeitig frei, um die Favoritin Super Pro (Gerhard Biendl) in 15,8/1.900m abzufangen. Pechvogel dieser Prüfung war Hazel Newport (Dennis Spangenberg), die eigentlich schon den Sieg vor Augen hatte, aber kurz vor dem Ziel von den Beinen kam.

Rahmenprogramm mit drei Rennen

Im Rahmenprogramm führte Victor Gentz Genever zu einem überlegenen Treffer. Der Ready-Cash-Sohn setzte ausgangs der Gegenseite zum Angriff an und löste sich nahezu spielerisch. Der zweite Saisonerfolg stand schon weit vor dem Ziel fest.

Auch bei Horatio Fortuna, der mit seinem Trainer Roman Matzky bereits den dritten Sieg unter Dach und Fach brachte, hatte man schon deutlich vor dem Pfosten ein gutes Gefühl. Der Fuchs spielte auf den letzten 500 Metern einmal mehr seine Schlussstärke aus.

Keine Blöße gab sich der 13:10-Favorit Viveur Bi mit Michael Nimczyk im abschließenden letzten Rennen der Breeders-Crown-Veranstaltung. Der Wallach wurde zwar im Schlussbogen empfindlich von einem vor ihm galoppierenden Gegner aufgehalten, holte die verlorenen Meter aber im Einlauf ganz locker wieder heraus.

Gesamtumsatz: 347.648,94 Euro – Bahnumsatz: 103.750,05 Euro – Außenumsatz: 243.898,89 Euro.

Unser Terminhinweis: In Mariendorf geht es am Sonntag, dem 7. Oktober ab 13.30 Uhr weiter. Im sportlichen Mittelpunkt stehen an diesem Tag das mit 20.000 Euro Preisgeld dotierte EQUINE Auktionsrennen für Dreijährige sowie der Trial II zum Preis des Winterfavoriten.

Breeders Crown - Tag 1 (22.09.)

Kronen für Goldy Stardust und Azimut

Die beiden Ausnahmetraber gewinnen die hochdotierten Breeders-Crown-Hauptläufe der fünf- bis siebenjährigen Traber

Goldy Stardust  mit Michael Nimczyk gewann das Rennen um die Breeders Crown für 5- bis 7-jährige Stuten überlegen (Foto: ©Marius Schwarz)

Der erste Tag des Mariendorfer Breeders-Crown-Meetings 2018 gehörte voll und ganz den älteren Vierbeinercracks. In den beiden Hauptläufen der fünf- bis siebenjährigen Pferde wurden jeweils 52.710 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Rechnet man noch die fünfzehnprozentige Züchterprämie hinzu, standen also 120.000 Euro Gesamtdotation für die zwei- und vierbeinigen Protagonisten auf dem Spiel.

Goldstück Goldy Stardust

Die Ladies kamen als erste an die Reihe und das Spektakel entwickelte sich zu einem Gala-Auftritt der von Jan Scheffer gezüchteten Goldy Stardust und ihrem ständigen Begleiter, dem Deutschen Meister Michael Nimczyk. Goldy holt Gold – daran bestand bereits im Vorfeld für die Fans kaum ein Zweifel, denn das Publikum hievte die Stute auf den klaren 17:10-Thron, zumal ihre vom Papier her gefährlichste Gegnerin Gilda Newport (Heinz Wewering) aus der zweiten Reihe abgehen musste. Wie sich bald zeigen sollte, hatte die vermeintliche Hauptgegnerin allerdings einen rabenschwarzen Tag erwischt. Gilda Newport konnte nie den Anschluss an die Spitze herstellen und war an diesem Tag gemessen an ihren sonstigen Leistungen – so wirkte es zumindest – offenbar nicht im Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte.

Ganz anders Goldy Stardust, die sich nach einem zähen Ringen mit Lesperanza (Christian Lindhardt) ausgangs des ersten Bogens endgültig für die Führung durchgesetzt hatte. Damit war die Entscheidung gefallen: Im weiteren Geschehen ließ Hans Brockers Stallcrack keine ihrer acht Gegnerinnen entscheidend heran. Die eine gute Runde vor dem Ziel in die zweite Spur gewechselte Celestial Light TK (Gerhard Biendl) bemühte sich zwar redlich und versuchte Ende der Gegenseite einen Angriff – aber Goldy Stardust ließ der Konkurrentin, die ausgangs der letzten Kurve von ihrem Fahrer klugerweise wieder an die Innenkante zurückgenommen wurde, nicht den Hauch einer Chance und verabschiedete sich in 12,3/1.900m mit sechs Längen Vorsprung.

Die Stute steht nun vor weiteren großen Aufgaben und ist für das demnächst in Vincennes stattfindende Europachampionat der Fünfjährigen nominiert. Die tapfere Celestial Light TK verteidigte den zweiten Rang gegen Stonewashd Diamant (Jörgen Sjunnesson), die sich auf der Schlusshalben immer besser in Szene gesetzt hatte.

Azimut lässt Mitfavoriten alt aussehen

Azimut mit Josef Franzl bei der Siegerehrung zum Rennen um die Breeders Crown für 5- bis 7-jährige Hengste und Wallache (Foto: ©Marius Schwarz)

Eine ebenso herausragende Leistung wie die von Goldy Stardust gab es wenig später im Hauptlauf der Hengste und Wallache zu bestaunen. Und auch dort lag das Publikum mit seiner Einschätzung genau richtig, denn obwohl sich in der Starterliste klangvolle Namen wie die von Cash Hanover und und Halva von Haithabu fanden, die aber als Fünfter bzw. Achter im Anschluss klar unter den Erwartungen blieben, hatten die Zuschauer das größte Vertrauen in Azimut und Josef Franzl. Der für die Farben der Familien Reber und Werner laufende und auch von ihnen selbst gezüchtete Hengst notierte bei 27:10.

Doch wer geglaubt hatte, dass Josef Franzl den über einen mörderischen Speed verfügenden Braunen sicherlich erst auf den letzten fünfhundert Metern einsetzten würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn der mehrmalige Bayerische Champion drückte sofort auf das Gaspedal. Und tatsächlich: Kurz vor Erreichen der Tribünengeraden hatte Azimut an Tyrolean Dream (Rudolf Haller) vorbei die Spitze erobert. Dort schaltete und waltete der Odessa-Santana-Sohn ganz so, wie er wollte. Denn Roland Hülskath musste mit dem in zweiter Spur gehenden Halva von Haithabu schon ausgangs des letzten Bogens klein beigeben und auch der dahinter als Vierter außen eigentlich ideal platzierte Cash Hanover (Michael Nimczyk) sendete mit Erreichen der Zielgeraden endgültig Notsignale.

Stattdessen wurde ein Pferd immer stärker, mit dem man während des Rennens gar nicht gerechnet hatte: der von Gerhard Biendl gesteuerte Popeye Diamant. Der 372:10-Außenseiter, der unterwegs lange an letzter Position gelegen hatte und erst im Schlussbogen in vierter Spur aufmarschiert war, entwickelte enorme Geschwindigkeit und ergatterte zwei Längen hinter dem in 13,3/1.900m überlegen auftrumpfenden Azimut den Ehrenplatz. Das dritte Geld ging an den konsequent innen gehaltenen Tyrolean Dream, der zwar brav durchzog, dem Sieger aber nie gefährlich werden konnte. .

Entlastungen: Nimczyk zweimal vorn

Neben den beiden Breeders-Crown-Hauptläufen wurden vier Entlastungen für die älteren Pferde ausgetragen. Die erste Prüfung für die fünf- bis siebenjährigen Hengste und Wallache ging an den von Michael Nimczyk präsentierten Locarno, der in 14,1/1.900m bei seinem vierten Sieg hintereinander erneut in der Form seines Lebens agierte und sein Pensum in der Außenspur bravourös bewältigte. Lediglich Gustavson Be (Victor Gentz) kam auf den letzten Metern noch dicht heran.

Gute anderthalb Stunden später wuchs der von Kurt Roeges gesteuerte Grande Cunera über sich heraus und siegte in 13,7/1.900m völlig überlegen. Der Hengst zog Ende der Gegenseite seine Siebenmeilenstiefel an und ging auf der Zielgeraden auf und davon, obwohl er mit der Startnummer elf alles andere als eine gute Ausgangslage erwischt hatte. Platz zwei ging an Kilbegann (Wladimir Gening), der ausgezeichneten Speed entwickelte.

Richtig dramatisch verlief die erste Entlastung der älteren Stuten, denn von Escada und Heiner Christiansen war eigentlich unterwegs gar nicht viel zu sehen – aber genau im entscheidenden Moment waren die 418:10-Riesenaußenseiter zur Stelle. In einem wahren Finish-Thriller, der spannender nicht hätte sein können, setzte sich die erst im Einlauf gebrachte Escada mit einer der besten Leistungen ihrer gesamten Karriere gegen die nur knapp geschlagenen Fantasia Newport (Michael Nimczyk) und Chichen Itza (Dennis Spangenberg) durch.

Die zweite Entlastung der älteren Pferdedamen war dagegen eine glasklare Angelegenheit: Gamine Newport übernahm mit Michael Nimczyk vor den Tribünen das Kommando und verwies ihre Verfolgerin Marie Galante (Gerhard Biendl) in 15,0/1.900m mit zwei Längen Vorsprung auf Rang zwei. Für Gamine Newports Besitzer Ulrich Mommert war der Erfolg der zweite Entlastungs-Volltreffer an diesem Nachmittag.

Wewering macht Debütant Beine - Nimczyk mit weiteren Erfolgen

Das Rahmenprogramm der Veranstaltung konnte sich ebenfalls sehen lassen. Der von Heinz Wewering gesteuerte und am Toto mit einer Quote von 73:10 deutlich unterschätzte Howard T gewann sein Karrieredebut Start bis Ziel.

Auch Rayman wurde von Thorsten Tietz recht offensiv eingesetzt und hielt sich bei seinem dritten Saisonsieg erfolgreich die Gegner vom Leib. Night Star Sam und Michael Nimczyk sicherten sich beim dritten gemeinsamen Triumph hintereinander diesmal schon auf der ersten Tribünengeraden die Führung und gewannen sehr sicher.

Auch mit Free Bird, der sich trotz Außenspur keinerlei Blöße gab, punktete der Goldhelm und kam damit auf insgesamt fünf Tagestreffer. Hauchdünn fiel dagegen der Sieg von Jonalu und Franz Klein aus, denn das Gespann fand nach anfänglicher Führung und späterem Verlauf an der Innenkante erst im allerletzten Moment die entscheidende Lücke.

Herbie Dot (Manfred Zwiener) war ebenfalls innen positioniert, kam aber rechtzeitiger auf freie Bahn. Sein Erfolg wurde allerdings von einem Unfall unmittelbar nach der Ehrung überschattet, denn der manchmal sehr unruhige Wallach trat der als Scheckdienst tätigen Mariendorfer Mitarbeiterin Katja Stolt mit einem Huf ins Gesicht. Wir wünschen der jungen Frau, die sich eine stark blutende Verletzung zuzog und sofort ins Krankenhaus transportiert wurde, aber ersten Informationen zufolge gottseidank keine bleibenden Schäden erlitt, auf diesem Wege eine schnelle Genesung!

Gesamtumsatz: 201.277,59 Euro – Bahnumsatz: 68.702,00 Euro – Außenumsatz: 132.575,59 Euro.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)