Autoren-Archive: Hagen Nickele

Jo Lißner vom Volleyballklassiker Fr'hafen - Berlin

Jo Lißner unverkennbar neutral in der Friedrichshafener ZF-Arena (Foto: Irina Lißner)

„Dit is knorke“ ist wieder auf Tour, diesmal am Bodensee. Am Sonntag, dem 5. März, klärt sich in Friedrichshafen die Frage: Wer hat die beste Ausgangsposition für die unmittelbar danach beginnenden Playoffs der Volleyball-Bundesliga? Es ist der letzte Tag der Bundesliga-Hauptrunde. Zu Gast in der ZF Arena sind die Berlin Recycling Volleys, der punktgleiche Tabellenzweite hinter den „Häflern“.

Die Anfahrt mit dem Zug nach Friedrichshafen von Ulm aus ist wie im alten Lied von der „Schwäbschen Eisenbahne“ mit „gar viele Haltstatione“: Biberach, Meckenbeuren und Durlesbach lernt man alle kennen. Auch manches Museumsfahrzeug am Streckenrand. Nur macht die Bahn nicht mehr „Rullala“, sondern eher „Zisch“, denn sie ist zwar nicht elektrifiziert, aber für hohe Geschwindigkeiten ausgebaut.

Bei der Ankunft in Friedrichshafen wird man von frühsommerlicher Wärme empfangen und spektakulären Blicken über den Bodensee auf das Alpenpanorama mit dem Säntis in der Schweiz nahe St. Gallen. Hier wurden schon seit 1912 Zeppeline gebaut und auch heute prangt ZF (für Zahnradfabrik) an vielen Gebäuden, es gibt ein sehenswertes Zeppelin-Museum.

Man könnte glatt vergessen, dass es auch andere Gründe gibt, nach Friedrichshafen an den Bodensee zu fahren. Auch hier spielen die Buchstaben ZF eine Rolle, denn außer viel Touristischem, aber auch Arbeit für die Region, hat die Stadt Friedrichshafen auch ganz großen Sport zu bieten.

Rivalen mit Vorgeschichte

Der VfB Friedrichshafen war lange Jahre so etwas wie der FC Bayern des Männer-Volleyballs. Dieser Status war verknüpft mit dem Namen Stelian Moculescu, dem langjährigen Trainer und ganz einfach Macher beim VfB. Seit seinem Rückzug vom VfB hat hier Vital Heynen, vormals Bundestrainer und jetzt auch belgischer Nationaltrainer, sportlich den Hut auf. Mit dem sportlichen Erfolg hat er natürlich, offenes Geheimnis, sehr viel Einfluss, was Entwicklungen beim VfB angeht. Und ggf. auch Druckpotenzial. An diesem Sonntag geht es aber ganz simpel um Spitzensport.

Die Berliner konnten die Dominanz der Bodensee-Volleyballer durchbrechen und selbst eine kleine Dynastie aufbauen, die u.a. drei Meisterschaften in Folge gewann von 2012-2014. Danach siegte wieder Friedrichshafen, was die Berliner gleich zum Triple im Folgejahr animierte: Meisterschaft, Pokalsieg und Gewinn des CEV-Pokals.

Im Europapokal haben sich die Häfler gerade vor Beginn der KO-Phase aus der Champions League verabschieden müssen, während die Berliner als bester Tabellenzweiter ins TOP-12 eingezogen sind und mit Istanbul BBSK einen durchaus schlagbaren Gegner zugelost bekamen. Das Hinspiel findet am 15.3. in der Türkei statt, das Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle ist auf Dienstag, den 21. März, 19:30 Uhr, terminiert.

VfB wird 2016/17 zum Angstgegner  der Volleys

In der Bundesliga haben die Berliner allerdings in dieser Spielzeit einen absoluten Angstgegner: den VfB Friedrichshafen. Dreimal trafen die Clubs in dieser Saison bereits aufeinander. Beim Supercup in Berlin, beim BL-Hinspiel in Berlin und beim Pokalfinale in Mannheim hatten die Berliner jeweils das Nachsehen. Oftmals knapp im Satz, aber im Resultat dann doch deutlich.

Im Volleyball ist ein Satz ein Satz, egal, ob er 45:43 oder 25:8 gewonnen wird. Auch Vital Heynen sagte stets, dass seine Mannschaft keinesfalls die bessere gewesen sei, aber sie habe eben die Sätze und damit das Match gewonnen. Der neutrale Beobachter fragt sich allerdings schon, ob das Gewinnen von Sätzen nicht doch ein Qualitätsmerkmal ist. Ob der überschwängliche Heynen da nicht sein Licht und das seiner Spieler immer unter den Scheffel stellt? Denn er meint es wohl tatsächlich so, wie er es sagt.

Ausgangslage: Der Sieger wird Erster

Nächster Lackmustest also im BL-Rückspiel in der ZF-Arena. Berlin will das Häfler-Trauma überwinden, die Tabellenspitze übernehmen und damit im wahrscheinlichen Finale gegen die Friedrichshafener über das eine Heimspiel mehr verfügen. Wenn 8.500 Zuschauer versuchen, die Volleys zum Sieg zu schreien. Nachdem die Friedrichshafener Arena oftmals nicht voll wurde, sind heute deutlich weniger Lücken zu erkennen - doch von ausverkauft (3.800 Plätze) kann dennoch keine Rede sein. 2.718 Fans, darunter auch wieder knapp 30 orangegewandete Vertreter des Berliner Fanclubs 7. Mann, freuen sich auf Spitzenvolleyball und Hochspannung.

Die Formel ist einfach: Wer gewinnt, ist Erster. Egal, wie hoch der Sieg ausfällt.BRV-Coach Roberto Serniotti vertraut Tsimafei Zhokouski (alternativlos, da Kühner immer noch verletzt ist), Wouter ter Maat (statt Paul Carroll), Graham Vigrass, Robert Kromm, Ruben Schott (seit einiger Zeit parallel zu Kromm statt als Ersatz für ihn), Felix Fischer und Luke Perry als Libero.

Der Gastgeber geht in Führung

Schnell zeigt sich im 1. Satz, dass sich die VfB-Spieler in den blauen Trikots wieder viel vorgenommen haben, denn sie holen mit letztem Einsatz noch viele Bälle, die sie dann in erfolgreiche Angriffe umsetzen. Die BR Volleys, heute in Schwarz, verlieren zu viele Punkte durch Fehlangaben und andere Eigenfehler. Trotz allem ist und bleibt es eine Partie auf Augenhöhe. David Sossenheimer vollstreckt den Satzball zum 26:24 und der 1:0-Führung für die Häfler.

Auch in Satz 2 bleibt die Fehlerquote der Berliner unvermindert hoch. Zur 2. technischen Auszeit ist die Häfler Führung mit 16:13 sogar einen Punkt höher als im 1. Satz. Vital Heynen wird später sagen, jeder in der Arena habe da an ein schnelles, klares 3:0 für sein Team geglaubt. Bei 19:17 für F‘hafen erwachen die Berliner allerdings aus ihrer Frühjahrsmüdigkeit oder was sie bislang befallen haben mag.

Volleys drehen das Spiel, VfB gleicht wieder aus

Auch Coach Serniotti wird nach wiederholt zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen zum HB-Männchen. Vielleicht sollte er öfter mal ausrasten. Robert Kromm behauptet zwar, die Spieler hätten das gar nicht wahrgenommen. Andererseits war das Spiel schon kurz verzögert. Auf jeden Fall spielen die Volleys konsequent, durchschlagskräftig und voller Selbstvertrauen: eben so, wie man sie kennt. Satz 2 geht mit 25:22 an Berlin.

Und Satz 3 geht nahtlos so weiter. Berlin dominiert mit starkem Aufschlag, reduziert radikal die Fehlerquote, gleichzeitig bekommen die Häfler ein massives Annahmeproblem, das dann schlechte Angriffe produziert. Satz 3 geht noch höher als der davor an die BR Volleys: 25:18.

Der Autor notiert „Nur nicht zu früh jubeln!“. Bis zum 10:7 für sie in Satz 4 bleiben die Berliner auf Kurs. Jetzt steigert sich Friedrichshafen wieder, gleicht aus, führt, holt den Satz mit 25:22. 2:2 - Der Tiebreak bis 15 Punkte muss die Entscheidung bringen.

Vorsprung im Tiebreak verspielt - Volleys verlieren erneut

Berlin ist gewillt, endlich den Sack zuzumachen. Schnell steht es 5:1 für Orange. Nur noch 10 Punkte, das muss doch gelingen. Außer, die Konzentration geht schlagartig in den Keller und man verlegt sich aufs Meckern, vermurkst Annahmen, stellt schlecht, schlägt sehenden Auges in den Block. Auch die Einwechslung des völlig kalten Paul Carroll, der zuvor im 3. Satz für einen Punkt in der Defensive spielen durfte, für den jetzt unglücklich agierenden Wouter ter Maat, hilft nicht mehr.

Allen Respekt für eine 14:5-Serie an den VfB Friedrichshafen, als das Spiel verloren schien. Entsprechend tosend der Jubel der Zuschauer, aufgekratzt Vital Heynen, der sein Team immer noch nicht für besser als das der Berliner hält, aber konstatiert, dass diese inzwischen „wohl ein Problem mit uns“ hätten. Vier Spiele ohne Niederlage belegen das glaubhaft. Coach Serniotti ist sehr aufgewühlt, sagt nur, sie müssten „jetzt weiter sehr viel trainieren“. Robert Kromm nimmt sich auch die Zeit fürs Gespräch und ist noch ganz geknickt von dem „Riesenhänger“ im 5. Satz.

So läuft es in den Playoffs

Die Friedrichshafener gehen nun mit Heimvorteil in alle Playoff-Serien. Ihr Viertelfinale geht gegen den Sieger aus Netzhoppers KW – TV Rottenburg. Die Berliner haben Heimvorteil im Viertel- und Halbfinale. Sie treffen im Viertelfinale ab dem 18.3. auf entweder Bühl oder Solingen. Geht alles nach Plan, ermitteln Friedrichshafen und Berlin ab dem 20.4. den Deutschen Meister. Die Favoritenrolle dafür scheint geklärt.

Großes Bild: Freitag, Flutlicht, Fußball - Feiern? Die Mannschaft von TeBe könnte heute abend einen wichtigen Dreier landen

TeBe's Chance: Gegen Tabellen-1. Altglienicke vom virtuellen zum echten Aufstiegsanwärter?

Tennis Borussia: Neuer Trainer, neues Glück? Ein zweiter Sieg heute bringt die Veilchen wieder vorne ins Gespräch.
VSG: Tabellenführer patzt in Rathenow und muss im nächsten Tospiel bestehen - Statistik spricht für Altglienicke.

Froh war man bei Tennis Borussia zuletzt schon, dass überhaupt mal wieder gespielt wurde. Allein die Partie beim SV Altlüdersdorf wurde mehrfach abgesagt. Die inzwischen veränderte Konstellation an der Tabellenspitze bringt die Lila-Weißen durch den eigenen Heimsieg gegen Germania Schöneiche vergangenen Freitag aber zumindest vorübergehend wieder im Aufstiegsrennen ins Gespräch. Gegenüber dem Tabellenzweiten Optik Rathenow hat man zwar aktuell acht Punkte Rückstand, aber auch zwei Spiele weniger.

Zu Platz 1 sind es neun Zähler - den bekleidet die VSG Altglienicke, die zwar nur ein Spiel mehr als TeBe absolviert hat, heute abend aber in Charlottenburg antreten muss. Ein Sieg von TeBe im Mommsenstadion und in den Nachholspielen, und schon könnte aus der noch virtuellen Chance eine recht handfeste werden. Der erste Eindruck unter dem neuen Trainer Cemal Yildiz (folgte in der Winterpause auf Daniel Volbert), im Spiel gegen Schöneiche war ein guter - gegen einen allerdings auch schwachen Kontrahenten.

In die Karten spielen dürfte dem Gastgeber vor dem Spiel, dass den Altglienickern der Auftakt in die Rückserie misslungen ist. Ausgerechnet beim Verfolger in Rathenow ließen sie vor allem psychologisch wichtige Punkte. Ein beruhigendes Punktpolster im Klassement konnte man sich so nicht verschaffen. Sicherlich kann man bei Optik verlieren, aber das 0:3 fiel dann doch deutlicher als vermutet aus. Bleibt abzuwarten, wie die VSG diesen Rückschlag verkraftet - diese Saison hatte man zuvor nur eine Niederlage (zuhause gegen Hansa II) hinnehmen müssen.

Für das Team des Trainergespanns Simon Rösner / Dennis Kutrieb spricht auf jeden Fall die Statistik, vor allem im Mommsenstadion. Zweimal wurde man in der Berlin-Liga dort vorstellig, zweimal entführte man die Punkte jeweils mit einem 1:0-Sieg. Auch das Hinspiel in der Oberliga gewann die VSG. Nach der TeBe-Führung durch Huke (35.) gelang Meng (40.) der schnelle Ausgleich. Als alles auf eine Punkteteilung hinauslief, schlugen Brunnemann, Mattuschka & Co. spät - wie schon einige Male in dieser Runde - durch Ujazdowski (89.) doch noch zu.

Ein Sieg mit Wirkung - in der Tabelle sollten sich die Wege beider Teams erst einmal trennen. Insofern wird ein Dreier heute abend - ob für Tennis oder die VSG - wohl wegweisend für die Restsaison ausfallen.

Bericht: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Überraschendes Aus trotz verlängerten Vertrags

Das war's schon: nur noch zweimal werden die Preussen-Spieler ihrem Trainer aufmerksam zuhören - dann zieht es Soccio (hinten, M.) mit noch unbekanntem Ziel weg

Lenny Soccio wird Eishockey-Oberligist ECC Preussen nun doch nicht in der nächsten Saison trainieren. Wie die Vereinshomepage der Charlottenburger mitteilt, habe Soccio aus persönlichen Gründen um Auflösung des Kontrakts gebeten und der ECC seinem Wunsch entsprochen. Unmittelbar vor Weihnachten hatten Club und Coach noch die vorzeitige Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr bekannt gegeben.

Auf Euphorie folgt zunächst Ernüchterung

Hier schien"die Kuh vom Eis": Lenny Soccio (r.) geht nach Verkündung der Vertragsverlängerung in der Drittelpause zu seinem Team in die Kabine.


Der Deutsch-Kanadier war zu Saisonbeginn nach über 20 Jahren als Spieler und Trainer in Hannover an den Glockenturm gekommen. Die Preussen wollten mit dem neuen Coach den Weg der Konsolidierung in der dritthöchsten Spielklasse beschreiten.

Nach überraschend starkem Saisonstart mit drei Siegen entfachten Soccio und seine Spieler schnell große Euphorie im Umfeld - anschließend verlor man bis Anfang Dezember allerdings dreizehn von 15 Partien und fand sich auf dem 12. Platz wieder.

Mit ungewöhnlichen Maßnahmen Klassenziel erreicht

Die sportliche Krise förderte auch gewisse Probleme im Binnenleben zu Tage. So räumte Soccio Ende Oktober in einer Teamsitzung mit der Mannschaft Fehler in seiner Methodik ein und ließ das auch über die Homepage verbreiten - nicht unbedingt nach dem Geschmack des Vorstands. Die vorzeitige Verlängerung der Zusammenarbeit und deren Bekanntgabe beim Heimspiel gegen die Tilburg Trappers am 23. Dezember erschienen wiederum als starkes Signal für die Kontinuität im Verein.

Noch vor Jahresende suspendierte Soccio in der Folge - mit Rückendeckung des Vereins - Veit Holzmann und Michael Raynee, immerhin zwei der besten Scorer bei den Preussen. In der Qualifikationsrunde der Teams von Platz 9 -16 konnte das Team den Klassenerhalt frühzeitig sichern - ohne jedoch nochmal entscheidend an die zwei ersten Plätze der Gruppe heranzukommen, die noch eine Teilnahme an den Pre-Playoffs ermöglicht hätte.

Vor dem abschließenden Wochenende der Saison bei den Preussen gab der Verein nun bekannt, dass die Zusammenarbeit von Club und Trainer doch nicht über die Saison 2016/17 fortgesetzt wird. Gute Nachricht am Rande: Mit dem starken Torwart Olafr Schmidt konnte der Verein eine wichtige Stütze für ein weiteres Jahr binden.

Bericht + Foto: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé

Bravo, Andreas Marx!

Sieg-Fahrer Andreas Marx mit seiner Ehefrau und Geschäftsführer Andreas Haase (l.)   Foto: ©Marius Schwarz

Nach seinem schweren Rennunfall gelingt dem Amateur ein großartiges Comeback und er feiert mit Bonjour Ganyboy AM den 50. Sieg seiner Fahrerkarriere. Michael Nimczyk geht mit seinen Schützlingen sogar dreimal auf die Ehrenrunde. Heinz Wewering führt Bianca Boshoeve zu einem spektakulären Erfolg.

Comeback nach Maß

Er ist einfach unverwüstlich: So mancher Amateurfahrer hätte den Trabersport nach einem solch schweren Rennunfall, wie ihn Andreas Marx vor einigen Monaten erlitten hat, sofort an den Nagel gehängt. Eine defekte Ausrüstung, die zum Kontrollverlust im Sulky und zum bösen Sturz führt – das ist wohl der absolute Albtraum eines jeden Aktiven und für Andreas Marx wurde dieses Horrorszenario inklusive diverser Knochenbrüche auf der Karlshorster Bahn im Oktober 2016 tatsächlich zur Realität. Doch aufzugeben – das ist ganz und gar nicht die Art des in Zeuthen lebenden Unternehmers. Seine Devise heißt stattdessen: Zähne zusammenbeißen!

Für diese taffe innere Einstellung wurde der 55-Jährige am Sonntag belohnt. Gleich sein erster Start nach dem Unfall führte Andreas Marx zurück in den Winner-Circle: Mit dem von ihm selber gezüchteten Wallach Bonjour Ganyboy AM, der sofort an die Spitze geschossen war und hochüberlegen auftrumpfte, gelang dem sympathischen Amateur der 50. Erfolg seiner Laufbahn.

Ixpress: Sieg beim Debüt

Roman Matzky, der Trainer von Bonjour Ganyboy AM, durfte sich nicht nur über das überschwängliche Lob freuen, das Andreas Marx bei der Siegerehrung dem gesamten Schöneicher Stallteam aussprach, sondern auch über seinen Neuzugang Ixpress, der ein überzeugendes Deutschland-Debüt ablieferte. In der Saison 2016 hatte der Wallach nur einen einzigen Start in Schweden absolviert, war dort aber mit dem Pensum überfordert und ging sang- und klanglos unter.

„Er hatte sehr gut gearbeitet – aber wir wussten vor dem Rennen natürlich trotzdem nicht genau, wo Ixpress steht. Ich bin zuversichtlich, dass sich der Braune zu einem tollen Pferd entwickelt!“

Roman Matzky, Trainer

Nun konnte er es in der Hand seines neuen Vorbereiters deutlich besser. Ixpress übernahm sofort die Spitze und gewann sehr leicht mit zwei Längen Vorsprung.

Goldhelm Nimczyk lässt es krachen

Hatte mal wieder gut lachen: Fahrer Michael Nimczyk Archivfoto: ©Berlinsport-Aktuell

Der Tipp des Tages Amundsen Mo enttäuschte seine zahlreichen Anhänger nicht und gewann mit Michael Nimczyk überaus souverän. Der Wallach aus dem Championatsstall von Ulrich Mommert ist zwar alles andere als ein rasanter Beginner und musste auch diesmal einen deutlichen Rückstand auf die Spitze wettmachen. Auf der Schlussrunde sicherte der Goldhelm seinem Schützling aber die Idealposition als viertes Pferd außen und das war die halbe Miete.

Amundsen Mo ließ sich den Triumph mit anderthalb Längen Vorsprung nicht mehr nehmen. Damit beließ es der Goldhelm aber nicht, denn Michael Nimczyk gelangen noch zwei weitere Erfolge. Aint she sweet hatte in der Tagesbestzeit von 15,2/1.900m mit dem Rennverlauf in der Außenspur nicht die geringsten Probleme und die für das Schwarzer-Steward-Rennen vorgesehene Cascada wies von der Spitze aus die bravourös kämpfende Verfolgerin Merete (Heiner Christiansen) ab.

Tietz gibt Wewering das Nachsehen - der nimmt Revanche

Thorsten Tietz, der in dieser Saison sicherlich noch einigen Nachholbedarf an Siegen hat, kam mit dem Hengst Dunaden zum Zuge. Der Sechsjährige bestritt die ersten tausend Meter in vierter Position und verbesserte sich Mitte der Gegenseite im Rush an die Flanke von Jorma Bo (Heinz Wewering), der in dieser Phase des Rennens gerade die Führung übernommen hatte. Beide Pferde lieferten sich weit vor dem restlichen Teilnehmerfeld ein spannendes Gefecht, das Dunaden kurz vor dem Zielpfosten für sich entschied.

Genau anders herum lief es nur gute zwanzig Minuten später, denn diesmal war Heinz Wewering derjenige, der sich auf die Ehrenrunde begeben konnte. Mit Bianca Boshoeve fing Europas erfolgreichster Sulkysportler den von Thorsten Tietz gesteuerten Kontrahenten MaxundAlex tatsächlich noch ab, obwohl der Gegner im Schlussbogen mit unzähligen Längen enteilt war. Doch Bianca Boshoeve, die trotz ihres Alters von neun Jahren an diesem Tag zweifellos eine der besten Leistungen ihrer gesamten Rennlaufbahn ablieferte, fing den Kontrahenten in spektakulärer Manier in 15,4/2.020m hauchdünn ab.

Lodrino beschert lukrativen Favoriten-Sieg

Die lukrativste Siegquote der Veranstaltung – nämlich 65:10 – gab es in der Abschlussprüfung. Und das, obwohl der erstmalig von Günter Schiefelbein präsentierte Lodrino sowohl im Rennprogramm TrabAktuell als auch im Mariendorfer Tipp auf Platz eins gesetzt war.

Das Teilnehmerfeld war allerdings auch nicht so leicht auszurechnen und Mitte der Zielgeraden, als eine breite Phalanx von Pferden zum Kampf um den Sieg ausscherte, schien alles offen zu sein. Doch am Ende behauptete sich Lodrino, der eine Runde vor dem Ziel die Führung übernommen hatte und für die Farben von Kay Härtel läuft, doch recht sicher.

Gesamtumsatz: 94.043,90 Euro – Bahnumsatz: 31.426,90 Euro - Außenumsatz: 62.617,00 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 12. März statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

Großes Bild: Gemischte Gefühlslage - während die Spieler des NoSC (gelbe Trikots) den Punkt wie einen Sieg feierten, war das 1:1 aus Sicht Tasmanias eher eine Niederlage

Tabellenführer siegt, Tasmania lässt Punkte liegen

FUSSBALL - Der Berlin-Liga droht frühzeitige Langeweile - zumindest an der Tabellenspitze. Denn während der SC Staaken zum Auftakt der Rückrunde beim TuS Makkabi 3:2 siegreich blieb, verlor Verfolger SV Tasmania durch das 1:1 beim Nordberliner SC weiter an Boden. Der Rückstand der Neuköllner beträgt nun schon sieben Punkte.

Staaken lässt sich vom Rückstand nicht beirren

Leitete die Wende ein: Erhan Bahceci (SC Staaken)

Auf der Julius-Hirsch-Sportanlage in Charlottenburg tat sich der Spitzenreiter aus dem Spandauer Westen dabei zunächst schwer und musste sogar durch das Tor von Hamo (20.) den Rückstand hinnehmen. Kurz vor der Pause war dann aber wieder mal auf Staakens Torjäger Erhan Bahceci Verlass, dem der Ausgleichstreffer gelang (41.).

Nach dem Wechsel lief es dann beim SC Staaken und die starke Offensive erhöhte auf 3:1 für den Favoriten: Philipp Schulz (50.) und Sebastian Gigold (57.) waren die Torschützen. TuS Makkabi gab sich jedoch noch nicht geschlagen. Kurz vor Schluss gelang dem Aufsteiger sogar noch der Anschlusstreffer durch Kote Lopez (86.), zu mehr sollte es aber nicht reichen. Die Staakener bleiben somit als einziger Verein der höchsten Berliner Spielklasse weiterhin unbesiegt.



Die Stimmen vom Spiel Nordberliner SC - SV Tasmania:

Mario Reichel (Trainer Tasmania) und Martin Stelzer (Sportlicher Leiter Nordberliner SC, r.)


Tasmania kann Überzahl nicht ausnutzen

Bedient: Tas-Trainer Mario Reichel

Der frühe Rückstand des Tabellenführers hatte sich bis nach Heiligensee herumgesprochen - die Partie dort hatte eine halbe Stunde später begonnen. Der Hoffnungsschimmer der Tasmanen wich allerdings schnell der Ernüchterung, da man selbst nach einer Viertelstunde beim Nordberliner SC durch ein Tor von Justin Hippe in Rückstand geriet - und das zu recht, da man die Anfangsphase der Partie verschlafen hatte. Erinnerungen wurden wach an die Vorsaison, als man im ersten Spiel nach der Winterpause ebenfalls nach frühem Rückstand am Ende mit 0:2 Baden gegangen war.

Mit fortschreitender Spieldauer konnten sich die Tasmanen allerdings dem giftigen Spiel des Gastgebers zunehmend entziehen. Ein zählbarer Erfolg ließ jedoch bis in die 2. Halbzeit auf sich warten, dann aber war Florian Medrane zur Stelle und erzielte den Ausgleich (50.). Wenig später mussten sich die Nordberliner wegen einer Gelb-Roten Karte mit nur noch 10 Mann des Gegners erwehren, der sich bei seinem Vorhaben allerdings als ungeschickter erwies. Trotz der Überzahl blieb es am Ende schließlich beim leistungsgerechten Unentschieden.

Mahlsdorf weiter stark, 1. FCW kommt unter die Räder

Hinter Tasmania konnte sich Eintracht Mahlsdorf in Stellung bringen. Das Team von Trainer Torsten Boer gewann beim abstiegsbedrohten BSV Hürtürkel mit 2:0 (Tore: Korn, Zorn) und setzte damit seine imponierende Serie fort: seit dem 6. Spieltag sind die Mahlsdorfer ungeschlagen. SD Croatia musste durch das 0:0 bei den Füchsen Berlin den 3. Platz an die Eintracht abtreten.

Eine Überraschung gab es auch am Tabellenende: der 1. FC Wilmersdorf ist (und bleibt) zwar Schlusslicht, hat aber im Winter personell ordentlich aufgerüstet. Dennoch gab es am Nachmittag eine deutliche 2:5-Niederlage bei Blau-Weiß 90.

Bericht+Fotos: Berlinsport Aktuell / Hagen Nickelé

Nico Hennig, Trainer Eintracht Mahlsdorf II

FUSSBALL - Die Staffel 1 der Landesliga startet an diesem Wochenende gleich mit dem absoluten Topspiel in die Rückrunde. Bei der Partie SpVgg Hellas-Nordwest - Eintracht Mahlsdorf II treffen der Herbstmeister und der Tabellenzweite aufeinander. Während sich der Klub vom Heckerdamm in der Winterpause noch einmal prominent verstärkt hat, um den Weg in die Berlin-Liga zu schaffen, herrscht bei der Mahlsdorfer Reserve Gelassenheit. Als Neuling in der Landesliga hat man nicht gleich den Durchmarsch eingeplant, zumal die 1. Eintracht-Herren eine Spielklasse drüber dieses Unterfangen unmöglich macht - wenn sie nicht selbst noch den Aufstieg in die Oberliga schafft.

Mahlsdorfs Trainer Nico Hennig erklärt im Gespräch mit Berlinsport Aktuell, wie man es zur drittbesten zweiten Mannschaft Berlins (hinter Hertha BSC II und BFC Dynamo II) geschafft und was man sich für die Rückserie noch vorgenommen hat. Das Interview fand vergangenen Samstag am Rande des Testspiels beim SV Tasmania (2:3) statt.

 

Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Feiern mit den Fans - wie hier Anhänger und Spieler der Preussen gemeinsam den Klassenerhalt bejubeln, so soll auch in der kommenden Saison (noch öfter) gefeiert werden.

Thomas Leonhardt, Vizepräsident des ECC Preussen

Mit neuem Trainer (Lenny Soccio) und dem Ziel Klassenerhalt ging Oberligist ECC Preussen in die Spielzeit 2016/17. Nach drei Erfolgen zu Beginn wuchs die Hoffnung im Umfeld auf mehr, aber schnell stellte sich das als Luftschloss heraus. Am Ende der Hauptrunde belegte man mit 28 Punkten aus 30 Spielen den 12. Platz.

Bei zehn Punkten Rückstand liebäugelten die Charlottenburger zum Anfang der folgenden Qualifikationsrunde (bestehend aus den Oberligisten von Platz 9-16) noch mit einem der beiden Pre-Playoffplätze. Doch diese Differenz vergrößerte sich im weiteren Verlauf.

Zwischenzeitlich wurde der Abstand zu den Relegationsplätzen 15 und 16 sogar noch einmal knapp - am Ende aber machten die Preussen auch dank der beiden Januar-Neuzugänge Marvin Tepper und Jakub Rumpel den Klassenerhalt rechtzeitig klar. Nach dem 9:4 im Derby bei F.A.S.S. am Sonntag ist man drei Spiele vor Saisonende endgültig gesichert.

Vizepräsident Thomas Leonhardt zieht im Interview mit Berlinsport Aktuell am Rande des Derbies im Wellblechpalast eine vorläufige Bilanz der Saison und erläutert, wie die weiteren Pläne am Glockenturm aussehen.

 

 

Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Großes Bild: Lichte Reihen - Personalprobleme zwangen die Akademiker zuletzt wie hier im Berlin-Derby gegen Preussen, mit nur fünfzehn Spielern anzutreten

Für die Eishockeyspieler des Freien Akademischen Sportvereins Siegmundshof (F.A.S.S.) war die Saison 2016/17 in der Oberliga Nord eine gebrauchte. Nach Abschluss der Hauptrunde lag man mit 14 Punkten aus 30 Spielen bereits deutlich am Tabellenende.

Der Sportliche Leiter und damalige Trainer Oliver Miethke holte vor Beginn der anstehenden Qualifikationsrunde (bestehend aus den Teams von Platz 9 - 16) mit Doug Kacharvich einen Coach, der nochmal neue Reizpunkte setzen sollte. Ziel: wenigstens Platz 14 zu erreichen, der den direkten Klassenerhalt sichern sollte.

Oliver Miethke, Sportlicher Leiter der F.A.S.S.-Herren

Schnell war jedoch klar, dass die Vorgabe verfehlt würde: der Rückstand zum "rettenden Ufer" wuchs weiter an, Kacharvich musste seine Tätigkeit vorzeitig beenden. Drei Spieltage vor Abschluss steht F.A.S.S. längst als Tabellenletzter der Runde fest und muss sich nun auf die Relegation einstellen, in der es endgültig um den Klassenerhalt geht.

Oliver Miethke - inzwischen auch wieder Trainer der Akademiker - redete im Interview mit Berlinsport Aktuell nach der Derby-Niederlage am Sonntag gegen die Preussen (4:9) über die bisherige Saison, die Relegation und die Aussichten bei einem Abstieg in die Regionalliga.

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Volleyball: Hammer in Köpenick - 3:0 gegen Dresden

Großes Bild: Glückliche Gesichter - gegen Dresden gab es die bei den KSC-Damen am Sonntag überall zu sehen (Archivfoto)

In der Volleyball-Bundesliga der Damen sorgten die Damen des Köpenicker SC für eine kleine Sensation: erstmals seit ihrem Aufstieg 2005/06 konnten sie den Dresdner SC bezwingen - und das gleich mit 3:0.


"Ein richtiger Mannschaftssieg, jeder brachte seine 110 % für das Team ein, so macht Volleyball Spaß."

Manuel Rieke, KSC-Trainer


Spielerin des Spiels: Nicole Walch

Die Dresdnerinnen - Meister 2014 und 2015 und vergangene Saison sogar "Double"-Gewinnerinnen - kamen auch diese Spielzeit als klare Favoritinnen in die Sporthalle Hämmerlingstraße. Tags zuvor hatten sie allerdings überraschend beim Tabellenletzten VCO Berlin im Sportforum den ersten Satz abgegeben, bevor der erwartete Erfolg  eingefahren wurde. Vor rund 300 Besuchern am Sonntag in der "Hämmerlinghölle" begann der Deutsche Meister daher zunächst sehr konzentriert und führte schnell mit fünf Punkten. Doch die KSC-Damen bissen sich ins Spiel und holten sich mit 25:22 den ersten Satz.

Und es sollte kein Strohfeuer des Teams von Manuel Rieke bleiben - auch den zweiten Satz konnte man mit dem selben Resultat für sich entscheiden. Die Sensation lag jetzt in der Luft und verlieh den KSC-Damen - zusätzlich zum frenetischen Publikum - die nötigen Flügel für die Herkulesaufgabe. Auch im dritten Satz blieben die "Schmetterlinge" so ebenbürtig und behielten in der entscheidenden Phase die Nerven - nach 83 Minuten verwandelten sie den Matchball zum 26:24.


Nächste Spiele der KSC-Damen in Berlin: bei VCO (01.03., 19 Uhr, Sportforum) und gegen Vilsbiburg (04.03., 19 Uhr, Hämmerlingstraße)


 

Anschließend Jubelszenen und stehende Ovationen in der Halle. "Beste Spielerin" beim KSC wurde die US-Amerikanerin Nicole Walch, die alleine 24 Punkte zu dem Erfolg beisteuern konnte. Nach den letzten drei Partien der Hauptrunde - in Wiesbaden (25.02.), bei VCO Berlin (01.03., Sportforum) und zuhause gegen Vilsbiburg (04.03.) - geht es für die KSC-Damen, die aktuell Tabellen-9. sind, wie schon letzte Saison weiter mit den Pre-Playoffs.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Oberliga Nord: F.A.S.S. erst furios, dann chancenlos beim 4:9 im letzten Hauptstadtduell 16/17

Foto: Ein Abschied für länger? Spieler von Preussen (weiße Trikots) und F.A.S.S. beim 'Shakehands' nach Spielende

Umbau bei Eisbären mit Auswirkungen auch auf F.A.S.S.?

Im Berliner Eishockey stehen momentan offenbar Veränderungen an. Gerade erst präsentierte DEL-Club EHC Eisbären einen neuen Aufsichtsrat, bestehend aus Vertretern des amerikanischen Kooperationspartners Los Angeles Kings. An der Spitze mit NHL-Legende Luk Robitaille prominent besetzt, soll bei den Eisbären wieder erfolgsorientierter gearbeitet werden.

Was das mit der dritten Spielklasse und F.A.S.S. Berlin zu tun hat? Nun, die Akademiker sind aktuell Kooperationspartner der Eisbären und so könnten in dieser Zusammenarbeit ebenso Veränderungen anstehen. Noch ist es für Spekulationen allerdings zu früh - selbst, was die Relegation und den Kampf um den Klassenerhalt angeht, herrscht drei Spieltage vor dem regulären Saisonende noch Unklarheit. Sollte etwa die Fusion der beiden Scorpions-Teams (Hannover bzw. Wedemark) vonstatten gehen oder der EHC Timmendorfer Strand aus finanziellen Gründen zurückziehen müssen, würden in der kommenden Oberligasaison Plätze frei und eine Relegation evtl. sogar obsolet.


Hören Sie an dieser Stelle in den kommenden Tagen auch die Stimmen von Thomas Leonhardt (ECC Preussen) und Oliver Miethke (F.A.S.S.) zum Derby bzw. zur Saison 2016/17


So war vor dem Oberliga-Derby am Sonntag nur zweierlei klar: Gastgeber F.A.S.S. ist tabellarisches Schlusslicht und wird dies aufgrund des gewaltigen Rückstands auch bleiben. Der ECC Preussen brauchte dagegen noch drei Punkte, um das Thema "Abstiegsrunde" endgültig zu den Akten legen zu können - nach vorne, sprich: die ersten beiden Playoff-Plätze, ging für die Charlottenburger nichts mehr.

Letztes Aufgebot legt ordentlich los

F.A.S.S. trat wie schon bei den Hannover Indians am Freitag (1:8) mit einem Rumpfkader von 15 Aktiven an - zwei Torhüter eingeschlossen! Das Ziel "Ehrenrettung" machte den Akademikern im Wellblechpalast in Hohenschönhausen zunächst aber erstaunlich Beine: trotz des Blitz-Rückstands durch den Treffer von Jakub Rumpel nach nur 19 Sekunden schlug der Gastgeber giftig zurück. Can Matthäs sorgte schnell für den Gleichstand (2.) und Dominik Müller brachte die Roten mit einem Doppelschlag in der letzten Minute des ersten Durchgangs sogar mit 3:1 in Front.

Im zweiten Drittel zunächst dasselbe Bild: aufopferungsvoll spielende Akademiker ließen die immer noch schläfrig wirkenden Preussen ziemlich alt aussehen. Als Marvin Miethke (24.) sogar das 4:1 gelang, wuchs die Hoffnung auf einen Derbysieg bei den Roten - der für die Moral angesichts der anstehenden Relegation gut getan hätte. Doch spätestens jetzt fühlten sich die Gäste an der Ehre gepackt und drehten zunehmend auf, während bei F.A.S.S. die Kräfte erwartungsgemäß nachließen.

Das Derby kippt noch im Mitteldrittel

Max Janke (27.), Jan Schmidt (30.) und Julian van Lijden (34.) sorgten so binnen zehn Minuten für den Ausgleich, der auch zum Ende des Mitteldrittels Bestand hatte. Das Derby konnte also "nochmal von vorne" beginnen: nun aber unter der Hypothek schwindender Kräfte und geschwächter Moral bei den Hausherren.

So kam, was kommen musste: keine Minute war im letzten Drittel gespielt, als Justin Ludwig den Puck im Gehäuse von F.A.S.S.-Keeper Philipp Lücke zum 4:5 unterbringen konnte. In der Folge entwickelte sich eine einseitige Partie mit der einen oder anderen typischen Derby-Härte und  -Hektik - immer aber im zumindest beim Eishockey üblichen Rahmen.

Rumpel (46.) und Schmidt (49.) mit ihren jeweils zweiten Treffern des Tages sorgten bald für klare Verhältnisse. In der Schlussphase erhöhten Daniel Volynec (54.) und Philip Menge (58.) auf 4:9, sodass es in den letzten Sekunden für die Akademiker nur noch darum ging, eine zweistellige Derby-Pleite zu vermeiden.

Zumindest dieses Unterfangen sollte an diesem Sonntagnachmittag noch gelingen, die Überzahl der knapp 300 Zuschauer feierte jedoch die Preussen sowohl für den erreichten Klassenerhalt als auch den Erfolg im Prestigeduell. In allen vier Begegnungen dieser Spielzeit blieb das Team von Trainer Lenny Soccio somit siegreich. Ob es auch nächste Saison zu einem sportlichen Wiedersehen beider Teams in der Oberliga Nord kommt, bleibt - siehe oben - abzuwarten.

Beitrag+Fotos: Berlinsport-Aktuell/Hagen Nickelé