Trotz Unterzahl hielt Schwarz-Weiß nicht nur in der Abwehr ordentlich dagegen
Schwarz-Weiß Neukölln bleibt auch nach dem 11. Spieltag ohne Sieg Tabellenvorletzter der Berlin-Liga. Beim 1:4 zuhause gegen SD Croatia kam es für den Gastgeber in Britz-Süd dazu ganz dicke: drei Platzverweise sowie einige diskussionswürdige Entscheidungen - nicht nur vor drei der vier Gegentore - trafen die Schwarz-Weißen ins Mark.
Benjamin Kandler
Bei der anschließenden Spielanalyse mit Benjamin Kandler konnten diese Geschehnisse natürlich nicht außen vor bleiben - Berlinsport Aktuell ging die Situationen mit dem Trainer der Schwarz-Weißen noch einmal durch. Gewohnt offen spricht der 35-Jährige dabei nicht nur über Entscheidungen und das Problem einheitlicher Auslegung, sondern auch über Umgangsformen - auf dem Platz und abseits davon.
Iron Steel (7) mit Victor Gentz gewinnt den Herbst-Pokal des VDT (Foto: Marius Schwarz)
Der von Victor Gentz gesteuerte Iron Steel ist beim Kampf um den mit 4.500 Euro Preisgeld dotierten Geburtstags-Pokal des VDT klarer Favorit
Sonntag, 5. November 2017 (Start des ersten Rennens um 14.00 Uhr / Qualifikation und Vorab-Interviews bereits ab 13.35 Uhr).
Er hat bisher genau 100 Starts absolviert und sein Umfeld nur äußerst selten enttäuscht. Der Wallach Iron Steel verfügt über eine stolze Bilanz: Sein allererster Auftritt am 6. Mai 2012 wurde genauso wie sein bisher letztes Engagement am 22. Oktober dieses Jahres zu einem Volltreffer. Beide Male saß sein Trainer Victor Gentz im Sulky des Trabers. Der Profi bildet zusammen mit seinem Pferd ohnehin ein eingeschweißtes Team: 19 weitere Erfolge und 57 Platzierungen ließen Iron Steels Gewinnkonto auf 76.144 Euro anschwellen und dass er diese Summe – von wenigen Einsätzen im belgischen Mons abgesehen – durchweg auf deutschen Bahnen verdiente, ehrt den eisenharten Burschen ganz besonders. Denn es gibt nicht viele Pferde in unserer Heimat, die über Jahre hinweg solch konstante Leistungen bringen wie Iron Steel. Es spricht nichts dagegen, dass der Gentz-Crack auch beim 101. Start seiner Vierbeiner-Karriere erneut auf die Siegerstraße geht.
Beim Kampf um den als 8. Rennen ausgetragenen Geburts-Pokal des VDT muss Iron Steel seinen Gegnern auf der Zwei-Kilometer-Distanz zwar genauso wie sein Trainingsgefährte Pascal SAS (Lea Ahokas) zwanzig Meter Zulage geben. Aber die meisten der Konkurrenten hat er unter ähnlichen Voraussetzungen problemlos bezwungen. Die im ersten Band aufgestellten SJs Sunday (Kornelius Kluth), It’s Amazing (Roman Matzky), Flirty or Dirty (Thomas Panschow) und Major Eck (André Schiller) besaßen im vergangenen Monat gegen Iron Steel nicht den Hauch einer Chance. Vulkan (Daniel Wagner) traf bisher zweimal auf den Favoriten und kam beide Male nicht an ihm vorbei. Und dass Julius Southwind (Franz-Josef Stamer), der bisher aufgrund seiner deutlich geringeren Gewinnsumme noch nicht das Vergnügen mit Iron Steel hatte, gleich im ersten Anlauf die Sensation schafft, ist nicht zu erwarten.
Rennen 1- 3: Zweimal offen und ein klarer Fall
Iron Steel ist nicht das einzige Pferd bei der Mariendorfer Veranstaltung, das klar heraussticht. Der Renntag beginnt allerdings mit einer aufgrund der Unerfahrenheit der Teilnehmer doch recht offenen Prüfung. Da sie zugleich den Auftakt der V4 darstellt, gehören mindestens drei Traber – nämlich Flabbergasted (Kay Werner), Romeo Diamant (Heinz Wewering) und der am Dienstag in Bahrenfeld Start bis Ziel auftrumpfende Nordic Jaycee (Mario Krismann) – fest auf den Schein. Darüber hinaus wird man den weiterhin in Überform agierenden Michael Nimczyk mit dem aus ewiger Pause zurückkehrenden Sindbad Diamant nicht gerne auslassen.
Im 2. Rennen steht hinter den beiden Hauptfavoriten Speed of Moor (Heinz Wewering) und Here she goes (Michael Nimczyk) ein dickes Fragezeichen, da beide momentan recht unsichere Kantonisten sind.
Ganz anders schaut es direkt im Anschluss aus: Im 3. Rennen führt kein Weg an Navy Blue (Dennis Spangenberg) vorbei. Die ursprünglich für das Stuten-Derby vorgesehene, dann aber verletzte Traber-Lady ist der Tipp des Tages.
Rennen 4 - 6: Khalid gegen Teenager, ein breites Feld und ein Duell
Im 4. Rennen – dem Amateur-Pokal des VDT – wäre die Ausgangslage für den erstmals von Sarah Kube präsentierten Khalid ähnlich optimal. Doch es ist eine Gegnerin dabei, die zu großer Form aufgelaufen ist: Raquel Welsh. Die Stute wird von dem erst 16-jährigen Mönchengladbacher Tom Karten gefahren, der mit ihr schon gewinnen konnte – ein Supereinstand also für den Teenager! Domecq Baldwin (Sönke Gedaschko), Blueberry Santana (Michael Hamann) und Panasonic Diamant (André Pögel) sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Im 5. Rennen beginnt die V5 – und zwar mit einer sehr kniffligen Aufgabe für das wettende Publikum. Magister (Michael Nimczyk) und der laufstarke, aber noch reichlich grüne Windspeed (Heinz Wewering) treten als frische Sieger an. Tharaud (Kornelius Kluth) ging ebenfalls schon auf eine Ehrenrunde. Dies war Juwel U (Dennis Spangenberg), Richard Parker (Marlene Matzky) und Arkadiusz Simoni (Thomas Panschow) zwar bisher noch nicht vergönnt – aufgrund ihrer erzielten Kilometerzeiten muss man die Außenseiter aber mitnehmen.
Einen Tick leichter ist das 6. Rennen einzuschätzen: Hier scheint alles auf Fantasia Newport (Michael Nimczyk) und Gobelin (Victor Gentz) hinauszulaufen.
Rennen 7 und 9: Kashmir und ein Trio
In dem über den langen 2.500-Meter-Kanten führenden 7. Rennen sind erneut die Amateure gefordert. Der am Dienstag in Hamburg drittplatzierte Kashmir agierte vollauf überzeugend und trumpfte zuvor auf der Derby-Bahn von der Spitze aus auf. Sein Besitzer und Fahrer Mario Krismann wird vermutlich erneut offensiv agieren. Der Norddeutsche wird die gleichmäßig gute Gegnerschaft aber ganz sicher nicht unterschätzen, denn es gibt keinen einzigen Vollstreicher in diesem Feld.
Den Abschluss macht eine ebenfalls sehr spannende Prüfung, in der sich Muscle Design (Dennis Spangenberg) in erster Linie mit Gentle Yankee (Kornelius Kluth) und Jorma Bo (Heinz Wewering) auseinanderzusetzen hat.
Unsere Tipps: 1. Flabbergasted – Romeo Diamant – Nordic Jaycee 2. Here she goes – Speed of Moor – Komtess Bo 3. Navy Blue – Krabat – Kilbeggan 4. Khalid – Raquel Welsh – Domecq Baldwin 5. Windspeed – Magister – Juwel U 6. Fantasia Newport – Gobelin – Look Santana Eck 7. Kashmir – Cascada – Letizia May 8. Iron Steel – It’s Amazing – SJs Sunday 9. Muscle Design – Jorma Bo – Gentle Yankee
Am Nachmittag gewann Tennis Borussia das Punktspiel gegen Grün-Weiß Brieselang mit 5:0 (2:0). Die Tore vor 683 Zuschauern im Mommsenstadion erzielten Göwecke (3.) und Erkic vor der Pause (45.), sowie Stahl (71.), Hass (81.) und Fischer (86., Foulelfmeter) in der Schlussphase der Begegnung. Damit haben sich die Lila-Weißen in der Tabelle an Hertha 03 (2:2 gegen Seelow) vorbei auf Rang 4 geschoben.
Nach der Partie sprach Berlinsport Aktuell mit TeBe-Trainer Thomas Brdaric über das Spiel, den Leistungsstand der Mannschaft und die Aufholjagd, die die Charlottenburger weiterhin vor sich haben.
Feiertag = freier Tag? Nicht für Berlins Oberligisten - ausnahmsweise wie bekanntermaßen wird der Reformationstag am Dienstag ja in ganz Deutschland begangen. Die NOFV-Oberliga Nord nutzt den „freien Tag“ allerdings, um eine Extrarunde einzulegen. Nach den Partien des 11. Spieltags am Freitag und Samstag müssen die Clubs aus dem Nordosten also gleich wieder ran.
Heimspiele für alle Berliner Clubs
Immerhin brauchen die fünf Berliner Vertreter allesamt nicht zu reisen, sondern haben ausnahmslos Heimrecht - und da die Oberligisten den Dienstag als Spieltag exklusiv besitzen, können sie sogar auf den einen oder anderen Zuschauer mehr hoffen. Einerseits könnten neugierige Berliner mal wieder dem Club um die Ecke einen Besuch abstatten oder ihn gar neu kennen lernen - andererseits könnten Brandenburger Fans in größerer Zahl in die Berliner Stadien gelockt werden. Schließlich würden die beim sonst traditionellen Shopping am Reformationstag in der Hauptstadt vor verschlossenen Türen stehen.
Lichtenberg 47: Zurück in der Spur
Konnten zuletzt wieder jubeln: die Spieler von Lichtenberg 47
Den Auftakt macht um 13.30 Uhr der SV Lichtenberg 47, der den 1. FC Frankfurt empfängt. Nach zuletzt nur einem Punkt aus drei - allerdings auch schweren - Spielen, haben die 47er am Sonnabend beim 2:0 in Torgelow ein Zeichen gegen einen möglichen Negativtrend gesetzt. Der BSC Süd hat sich in der Zwischenzeit allerdings in der Tabelle vor die Mannschaft von Trainer Uwe Lehmann auf Platz 2 geschoben, Optik Rathenow an der Spitze liegt sechs Punkte vor ihnen. Gerade die Heimniederlage vor zehn Tagen gegen Rathenow dürfte den Lichtenberger Anhang schmerzhaft daran erinnert haben, dass die Verantwortlichen zuvor bereits darauf hingewiesen hatten, nur geringe Chancen auf den Aufstieg in dieser Saison zu besitzen.
Mit einem Erfolg gegen die Frankfurter könnte man aber zumindest den spielfreien BSC Süd wieder überflügeln. Der Gast aus der Oderstadt hat acht seiner elf Saisonspiele verloren, wäre allerdings nach dem Gesetz einer kuriosen Serie am Dienstag mal wieder an der Reihe: mit Regelmäßigkeit ließ der 1. FC bislang einem Sieg drei Niederlagen folgen - zuletzt blieb man dreimal ohne Punktgewinn…
FC Hertha 03: Aufwärtstrend gegen Seelow fortsetzen
Nach einem Hänger gleich zum Saisonbeginn (ebenfalls ein Punkt aus drei schweren Spielen) hat sich der FC Hertha 03 wieder an der Tabellenspitze zurück gemeldet. Mit fünf Siegen im Anschluss liegen sie inzwischen auf dem 4. Platz und wollen diese Serie zuhause gegen Victoria Seelow nach Möglichkeit ausbauen.
Beim 2:1-Sieg zuletzt in Malchow war man nicht mal auf die Torjägerqualitäten von Sebastian Huke (10 Saisontreffer) angewiesen, Schröder und Stein feierten ihre Torpremiere für die Zehlendorfer. Der Gast aus Seelow tut sich diese Saison bislang schwer, liegt derzeit auf dem 15. Platz und ist seit fünf Spielen ohne dreifachen Punktgewinn.
TeBe: Gegen Brieselang weiter Druck auf Topteams ausüben
Zuletzt musste sich Victoria am Freitagabend zuhause Tennis Borussia geschlagen geben - obwohl man zwanzig Minute vor dem Ende 2:1 in Führung gegangen war. Doch die Lila-Weißen scheinen durch ihre Erfolgsserie das nötige Vertrauen in ihre Möglichkeiten bekommen zu haben. Seit dem Amtsantritt von Thomas Brdaric am 4. Spieltag sind die Charlottenburger nicht nur ungeschlagen, sondern haben aus den vergangenen sechs Partien die volle Punktzahl erbeutet. So drehte man auch in der Schlussphase in Seelow noch die Partie zu einem 3:2-Erfolg.
Somit ist TeBe inzwischen vom 12. Platz nach dem 5. Spieltag bis auf Rang 5 vorgeprescht, davor allerdings zeigt sich die Konkurrenz hartnäckig. Da man rund ums Mommsenstadion immer noch - oder wieder - Richtung Tabellenspitze schielt, ist der Rückstand von neun Punkten auf Rathenow (bei allerdings einem Spiel weniger) aber immer noch beträchtlich. Besonders auf sich aufmerksam machte zuletzt „Spätzugang“ Randy Edwini-Bonsu, der in den vergangenen beiden Partien gleich dreimal traf.
Gegner am Dienstag ist der SV Grün-Weiß Brieselang, der als Vorletzter mit lediglich zwei Siegen aufwarten kann, aber in den letzten drei Spielen fünf Punkte verzeichnen konnte. Mit 29 Gegentoren stellen die Grün-Weißen dazu bislang die löchrigste Defensive der Oberliga - da sie aber auch ordentlich trafen, könnten die Zuschauer ein torreiches Spiel erleben. Bislang fielen in den zehn Brieselang-Spielen jedenfalls im Schnitt 4,6 Tore.
SC Staaken: Mit breiter Brust gegen Schwerin
Angekommen in der fünften Spielklasse scheint inzwischen auch der SC Staaken zu sein. Zuletzt gab es drei Siege in Folge - zwei davon sogar auf des Gegners Platz, wo man zuvor komplett leer ausgegangen war. Mit dem 6:1 am Freitag beim FC Strausberg sorgte der Aufsteiger aus dem Spandauer Westen sogar für einen echten Knalleffekt. Der gerechte Lohn: das Team von Trainer Jeffrey Seitz rückt auf Platz 9 in der Tabelle vor.
Der Tabellenzwölfte FC Mecklenburg Schwerin ist nun am Reformationstag zu Gast im Sportpark Staaken. Der Verein aus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern bekommt es dabei zum vierten Mal in Folge mit einem Team aus der Hauptstadt zu tun - nach Niederlagen gegen TeBe und Hertha 03 landete man am Sonnabend beim 2:0 gegen den CFC Hertha 06 einen wichtigen Dreier.
CFC Hertha 06: Umschwung dringend erforderlich
Zwingend notwendig: der Zusammenhalt bei Schlusslicht Hertha 06
Die Charlottenburger sind so im Moment der einzige Berliner Club in der Oberliga, bei dem es nicht rund läuft. Nach dem Rücktritt von Trainer Kemal Halat ging - siehe oben - auch das erste Spiel unter dem neuen Coach Munier Raychouni in Schwerin verloren. Nach vier Punkten aus den beiden Auftaktspielen folgten inzwischen acht Niederlagen in Serie - nur folgerichtig also, dass der CFC inzwischen am Tabellenende der Liga angekommen ist.
Im Heimspiel gegen den Malchower SV wäre nun ein Erfolgserlebnis dringend nötig, um eine „Schubumkehr“ zu erzeugen und möglicherweise erst einmal den Anschluss an den Rest der Liga wieder herzustellen. Kleiner Hoffnungsschimmer für Hertha 06: der MSV wartet seit drei Spielen auf einen Punktgewinn….
Michael Larsen führt seinen Schützling zu einem überlegenen Zehn-Längen-Triumph. Roman Matzky erzielt drei Trainererfolge.
Lille Alfred (2) mit Michael Larsen gewinnt (Foto: Marius Schwarz)
Sein vorheriger Sieg auf der Bahrenfelder Piste war so überzeugend ausgefallen, dass dem Hengst Lille Alfred bei der Sonntagveranstaltung auf der Derby-Bahn nahezu unbegrenztes Vertrauen entgegengebracht wurde. Bei 12:10 wurde der Dreijährige aus dem Stall von Ulrich Mommert am Toto gehandelt, und da auch sein Trainer und Fahrer Michael Larsen im Vorab-Interview sehr viel Optimismus ausgestrahlt hatte, wurde der Traber aus Sicht des wettendenden Publikums zu einer felsenfesten Bank. Er enttäuschte seine Anhänger nicht: Der „kleine Alfred“, der völlig konträr zu seinem dänischen Kosenamen körperlich zu einem wahren Riesen geraten ist, übernahm eingangs der Tribünengeraden das Kommando und damit war das Menü bereits gegessen. In 17,0/1.900m trennten den Conway-Hall-Sohn am Ende zehn Längen von seinen Verfolgern und man kann Michael Larsens Statement nur unterstreichen: Man wird von dem Hengst noch eine Menge hören!
Spangenberg siegt doppelt
Dies kann man mit Sicherheit auch von Navy Blue behaupten. Mit Dennis Spangenberg im Sulky war die Stute, die aus dem ersten Bogen heraus an die Spitze gestürmt war, eine Macht. Der Vorsprung auf das Feld wurde auf den letzten fünfhundert Metern immer größer und betrug in 16,8/1.900m letztlich sechs Längen.
Zuvor hatte der als kommender Silberhelm gehandelte Spangenberg bereits mit einem anderen Pferd aufgetrumpft: Nach sechzehn Starts und nicht weniger als sieben Ehrenplätzen war Uwe Kropps Stute Ilaria Sidney endlich reif für den längst verdienten ersten Sieg. Spangenberg fackelte nicht lange und übernahm mit der von Roman Matzky trainierten Fünfjährigen mit Erreichen der ersten Geraden die Führung. Diese Position verteidigte die Braune gegen den hartnäckig angreifenden Kristian Nosto (Heiner Christiansen) bis zum Zielpfosten.
Auch Gentz, Matzky und Wewering im Winner's Circle
Auch Victor Gentz bewies, dass er gewillt ist, am Ende der Saison bei der Vergabe der edelmetallenen Helme ein Wörtchen mitzureden. Der 29-jährige Profi siegte mit Gobelin, der sich nach einer starken Schlussrunde nicht nur drückend überlegen mit sechs Längen Vorsprung durchsetzte, sondern zudem mit 15,3/1.900m zugleich auch die Tagesbestzeit trabte.
In der angesichts der nicht idealen äußeren Bedingungen – in den Vormittagsstunden waren Sturm und Regen über die Bahn gefegt – durchaus ordentlichen Zeit von 18,1/1.900m trumpfte Realist in der Hand seines Besitzers Roman Matzky auf. Der Dreijährige, der auf der Tribünengeraden mit energischem Zwischenspurt die Initiative ergriffen hatte, macht momentan eine furiose Entwicklung durch und liefert durchweg ausgezeichnete Leistungen ab.
Bereits bei seinem letzten Start deutete sich an, dass Windspeed bald auf seine erste Ehrenrunde gehen würde. Nun folgte tatsächlich der erste Sieg des dreijährigen Wallachs – herausgefahren natürlich von seinem Trainer Heinz Wewering. Eine kleine Schrecksekunde musste der 29-malige Deutsche Meister allerdings überstehen, denn sein großrahmiger Traber legte kurz vor dem Schlussbogen einige Galoppsprünge ein. Doch Heinz Wewering brachte seinen noch sehr grünen Schützling wieder auf den richtigen Kurs und trug ihn – obwohl ein erneuter Fehler in der Luft lag – mit viel Umsicht quasi auf Händen über die Ziellinie.
Deutliche Siege in den Amateurrennen
Die Amateure waren zweimal gefordert. Die erste der beiden Prüfungen ging an André Pögel und Sayuri Mo, die zunächst an fünfter Position auszumachen waren. Als Sayuri Mo auf der Gegenseite in dritter Spur auftauchte, war es rasch um die Konkurrenten geschehen und die Stute rannte in 16,3/1.900m einem völlig ungefährdeten Sieg entgegen.
Eine richtig deftige Überraschung gab es in der zweiten Amateurfahrerprüfung, denn mit den bei stolzen 190:10 gehandelten Bonjour Ganyboy AM und Linda Matzky hatten nur wenige Wetter gerechnet. Die Amazone versteckte ihren zumeist sehr offensiv vorgetragenen Schützling clever als fünftes Pferd an der Innenkante und im Finish war der Wallach aus dem Besitz von Andreas Marx genau rechtzeitig da, um seinem Ausbilder Roman Matzky in 16,6/1.900m den dritten Trainererfolg an diesem Tag zu ergattern.
Gesamtumsatz: 79.299,26 Euro – Bahnumsatz: 25.830,50 Euro – Außenumsatz: 53.468,76 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung – der Renntag des VDT – findet am Sonntag, dem 5. November statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Tabellenführer BSC patzt +++ Top 5 rücken zusammen +++ Croatia wieder an der Spitze +++ Zwei Partien wegen Sturm abgesagt +++ Interview mit F. Dogru (Croatia)
Nicht zu fassen: Tabellenführer BSC verliert nach 3:0-Führung gegen den TSV Rudow, der im Hintergrund jubelt
Für den Sonntag war in Berlin dank Tief „Herwart“ Sturmwarnung angesagt - bereits am Sonnabend schon wehte am Hubertussportplatz im Grunewald eine kräftige Brise. Spitzenreiter Berliner SC wirbelte den TSV Rudow im ersten Durchgang kräftig durcheinander und ging mit einem 3:0 in die Kabinen. Für viele schien der Fall erledigt, doch im zweiten Durchgang drehte der Wind: die Rudower fanden durch einen Doppelschlag wieder Anschluß und auch der folgende Platzverweis für Önal (BSC) spielte den Gästen in die Karten. Erst in der Nachspielzeit gelang dem TSV der Ausgleich - dann aber setzte die Mannschaft von Aaron Müller nach und sogar noch einen drauf: am Ende hieß es 3:4 und der bisherige Tabellenführer war zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag wieder geschlagen.
Croatia schlägt dezimiertes Schwarz-Weiß
Nicht zu fassen: Croatias Erhan Bahceci (l., blaues Trikot) ist den Bewachern wieder entwischt und erzielt seinen dritten Treffer gegen Schwarz-Weiß
Verfolger SD Croatia wollte nach dieser „Vorlage“ am Sonntagmittag wieder die Tabellenspitze erklimmen, um als Nr. 1 am nächsten Wochenende ins Topspiel zuhause gegen den BSC zu gehen. Beim Tabellenvorletzten DJK Schwarz-Weiß musste daher ein Sieg mit drei Treffern Unterschied her. Die Hausherren sind immer noch ohne Sieg, und der frühe Platzverweis gegen Günther (2.) ließ Böses ahnen. Erhan Bahceci brachte Croatia so zur Pause mit 2:0 in Führung, wobei dem Foulelfmeter unmittelbar vor der Halbzeit eine Abseitsstellung von Gakpeto voraus gegangen sein soll. Der zweite Platzverweis für die Neuköllner (Gelb-Rot für Kruk, 54.) kurz nach Wiederbeginn und der dritte Treffer durch Bahceci (65.) sorgten für klare Verhältnisse - aber nur anscheinend. Die Schwarz-Weißen wehrten sich in doppelter Unterzahl nach Kräften und kamen ausgerechnet durch Urgelles Montoya (wechselte im Sommer von Croatia zurück nach Britz) zum Anschlusstor (73.). Doch auch die letzte spielentscheidende Szene fiel zu Ungunsten der Gastgeber aus: Montoya wurde bei einem Solo von Wilson notbremsenverdächtig umgerannt, der Schiedsrichter ließ allerdings weiter laufen. Im Gegenzug entschied Gakpeto mit 1:4 das Spiel endgültig und die Rückkehr an die Tabellenspitze war für die Tempelhofer perfekt. Der rabenschwarze Mittag der Hausherren wurde durch die Rote Karte für Plautz (80.) schließlich noch "abgerundet".
Ferhat Dogru
Interview mit Co-Trainer Ferhat Dogru (SD Croatia) nach dem heutigen Spiel, bei dem er Marco Wilke vertrat
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Blau-Weiß 90, Tasmania und auch Mahlsdorf rücken näher an Platz 1
Meisterschaftsfavorit Blau-Weiß 90 ist nach einem Zwischentief wieder auf Kurs - das 1:0 bei Hellas-Nordwest letztes Wochenende beendete die kleine Durststrecke von vier Ligaspielen ohne Sieg. Das Erfolgserlebnis nahm man mit ins Heimspiel gegen TuS Makkabi, der fünf der letzten sieben Partien gewinnen konnte. Das Tor von Tim Göth unmittelbar nach der Pause (46.) war der Dosenöffner für die Mariendorfer, Francisco (65.) und Gleisinger (75.) sorgten für klare Verhältnisse. Der SV Tasmania tat sich zuhause dagegen schwer mit dem BSV Al-Dersimspor - trotz des frühen Führungstors durch Hartwig (4.). In der Folge ließ man zahlreiche gute Chancen ungenutzt und konnte gegen stärker werdende Kreuzberger am Ende sogar ein bisschen glücklich sein, nicht den Ausgleich kassiert zu haben.
Nicht zu fassen: Auch hier findet Tasmania (blaue Trikots) nicht den Weg ins Tor von Al-Dersimspor - am Ende mussten die Neuköllner so beim 1:0-Sieg noch kräftig zittern
Durch diese Resultate haben sich die ersten vier Teams der Berlin-Liga auf lediglich einen Punkt Unterschied an der Tabellenspitze zusammengeschoben. Selbst Eintracht Mahlsdorf liegt nach dem knappen 2:1 bei den Spandauer Kickers auf Rang 5 nur drei Zähler hinter SD Croatia. Im „Fernduell“ des Spieltags (wenn nicht der Berlin-Liga) - die Mahlsdorfer dürften insgesamt mindestens 70 Kilometer für An- und Abreise absolviert haben - glich Jack Krumnow (43.) die Gästeführung durch Antunovic (26.) noch vor dem Wechsel aus. Scheffler sorgte in der Schlussphase (78.) aber doch noch für das 2:1 der Mahlsdorfer.
Im Norden der Hauptstadt wurden unterdessen gänzlich auf Berlin-Liga-Fußball verzichtet - aufgrund der Witterung wurden die Heimspiele des Nordberliner SC (gegen Stern 1900) und der Füchse (gegen Hellas-Nordwest) abgesagt.
Vor vier Wochen siegte der Berliner SC nach einem 0:3-Rückstand in einer kuriosen Schlussphase noch 4:3 gegen die Spandauer Kickers. Am Sonnabend musste der Tabellenführer aus dem Grunewald nun die umgekehrte Erfahrung machen: nach dem frühen Elfmetertor durch Rogoli (2.) und dem Doppelschlag von Djan-Okai (17., 22.) schien der BSC zur Pause gegen den TSV Rudow bereits klar auf der Siegerstraße.
Als Rudow dann in der 68. Minute per Foulelfmeter durch Al-Khalaf den Anschlusstreffer erzielte, sollte die Partie noch eine unerwartete Wendung nehmen. Der eingewechselte Holtz verkürzte auf 3:2 (71.), dann sah beim BSC Önal Gelb-Rot (77.). Die Gäste drängten auf den Ausgleich, der ihnen in der Nachspielzeit auch gelang - gegen den nun taumelnden BSC riskierten die Rudower alles und markierten eine Minute später sogar noch den Siegtreffer.
W. Sandhowe
A. Müller
Nach dem Spiel standen die Trainer Wolfgang Sandhowe (BSC) und Aaron Müller (Rudow) Berlinsport Aktuell für ein kurzes Gespräch zur Verfügung.
Der Neuling in der Regionalliga Nordost ist mit einem durchaus erwartbaren Auf und Ab in die Saison 2017/18 gestartet, liegt mit 14 Punkten aus bisher 12 Partien und auf Platz 12 aber im Soll.
Kapitän und Ex-Profi Torsten Mattuschka erklärt im Interview mit Berlinsport Aktuell, warum die VSG sogar schon mehr Punkte auf dem Konto haben könnte, wie die Regionalliga Nordost einzuschätzen ist - und riskante Schüsse vom Elfmeterpunkt.
Nach zwölf Spieltagen steht Viktoria mit 15 Punkten auf dem 10. Platz der Regionalliga Nordost - da hatte man sich bei den Himmelblauen sicher etwas mehr vorgenommen.
Stürmer Karim Benyamina sprach mit Berlinsport Aktuell über mögliche Gründe, seine eigene Bilanz - und die Aufgabe am Sonnabend beim Tabellensechsten FC Oberlausitz.
Das Gespräch wurde am Rande des Sport Talks zum AOK Traditionsmasters 2018 aufgezeichnet.
Am Sonntag gab es für den Aufsteiger in die Berlin-Liga eine deutliche Heimniederlage gegen Tasmania (0:6). Im Anschluss stand Trainer Hassan Chaabo Berlinsport Aktuell für ein ausführliches Interview zur Verfügung.
Darin benennt er den Grund der hohen Pleite, spricht über die Ziele von Team und Verein - aber auch, wie er "Spandauer durch und durch" wurde.