Autoren-Archive: Hagen Nickele

SV LICHTENBERG 47

Mal wieder Grund zum Feiern: Lichtenberg 47 stellte einen neuen, vereinsbezogenen Hinrundenrekord in der Oberliga auf

NOFV-OBERLIGA NORD

Hinrundenbilanz: 2. Platz, 32:16 Tore, 35 Punkte (16 Spiele: 11 S, 2 U, 3 N)
Halbjahresbilanz: 2. Platz, 32:16 Tore, 36 Punkte (17 Spiele: 11 S, 3 U, 3 N)
Meiste Einsätze: Gawe (17), Reiniger, Fiegen, Sinan, Banze, Jahn (je 16)
Meiste Tore: Brechler (11), Gawe (8)
Längste Serie ohne Niederlage: 1.- 8. Spieltag (20 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 8. - 10. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Achtelfinale (14.02.) beim TSV Rudow
Regio-Cup 2018: 2. Platz

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: keine

Abgänge: keine

Vor der Saison

Volltreffer: David Hollwitz

Seit der Spielzeit 2012/13, in der man in die Oberliga Nord aufgestiegen ist, konnte der SV Lichtenberg 47 seine Jahresbilanz kontinuierlich steigern - von 45 bis auf 60 Punkte 2016/17. Vor Saisonbeginn wurden mit Niels Fiegen (23, Babelsberg 03) und David Hollwitz (28, FC Viktoria 89) zwei Spieler aus der Regionalliga verpflichtet, dazu kam mit Philipp Kulecki (27, Germania Schöneiche) ein Verteidiger mit reichlich Erfahrung aus der Oberliga. Somit wurde der Kader der 47er noch einmal verstärkt, wodurch der Vorjahresdritte natürlich zum erweiterten Favoritenkreis in der Liga gezählt wurde.


"Es ist schön zu sagen: Wir haben keinen Bedarf an Neuzugängen" (B. Plötz)

 

Gespräch vom 07. Januar*


Bisheriger Saisonverlauf

Top-Torschütze: Christian Gawe

Lichtenberg 47 kam hervorragend aus den Startlöchern, blieb die ersten acht Partien in der Liga ungeschlagen und holte dabei 20 Punkte. Allein: das reichte nur für Platz 2, da sich bereits zu diesem Zeitpunkt der Mitfavorit Optik Rathenow mit 22 Zählern auf die Topposition gespielt hatte. Dann folgte die erste Niederlage beim Auswärtsspiel in Wismar (1:3) und im darauf folgenden Spitzenspiel gegen Rathenow sollte sich zeigen, weshalb die Lichtenberger Verantwortlichen immer den Ball flach gehalten hatten, wenn es um (zu große) Euphorie ging. Die Optiker entführten bei ihrem 2:0-Sieg jedenfalls die Punkte in überzeugender Manier aus dem Hans-Zoschke-Stadion. So war der Rückstand zum 1. Rang nach dem 10. Spieltag auf acht Punkte angewachsen.

Gelegenheit , sich wieder auf sich selbst zu besinnen - was mit fünf Siegen in Serie gut gelang. In dieser Phase warf man auch Regionalligist Viktoria 89 nach Elfmeterschießen aus dem Pokal und darf weiter vom Finale, wo man zuletzt 2016 scheiterte, träumen. Nach dem 16. Spieltag der Oberliga war man schließlich einziger, ernsthafter Verfolger der Rathenower. Und da der Spitzenreiter auch nicht gänzlich unfallfrei durch die Vorrunde spazierte, waren die 47er inzwischen auf vier Punkte herangekommen. Dann allerdings leistete sich die Mannschaft von Trainer Uwe Lehmann einen 2:3-Ausrutscher in Seelow, beendete die Hinrunde aber trotzdem mit der vereinsinternen Rekordpunktzahl von 35. Doch auch zum Auftakt der Rückrunde gab es vor Weihnachten noch einen Dämpfer: beim Schlusslicht in Brieselang kam man über ein torloses Unentschieden nicht hinaus.

So blieb zum Halbjahr Platz 2, punktgleich mit Tennis Borussia und sechs Zähler hinter Rathenow, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen haben. Sollten die Lichtenberger aber wie die Jahre zuvor in der Rückserie nochmal eine Schippe drauflegen, werden sie dem Tabellenführer sicher das Leben noch einmal schwer machen können.

*Das im Interview erwähnte Buch ist u. a. hier zu bestellen

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

SV SPARTA

Hopp oder top: Der SV Sparta spielte bislang noch nicht einmal unentschieden - fuhr damit aber nicht schlecht

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 9. Platz, 36:36 Tore, 24 Punkte (17 Spiele: 8 S, 0 U, 9 N)
Meiste Einsätze: Malinowski, S. Demiryürek (je 17), Liczbanski, Sejdic (je 16)
Meiste Tore: S. Demiryürek, Griesert, Sejdic (je 7)
Längste Serie ohne Niederlage: 1 - 2. Spieltag (6 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 15. - 17. Spieltag (0 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 1. Runde (1:10 gegen TeBe)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Zwischenrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Groschk (Mittelfeld, 1. FC Schöneberg), Karasu (Angriff, SV Tasmania)

Abgänge: I. Demiryürek (Sparta II, während der Hinrunde)

Vor der Saison

Dauerbrenner: Philipp Malinowski

Der SV Sparta hat die bittere Erfahrung des verpassten Aufstiegs in der Relegation 2016 verdaut und im zweiten Anlauf die Rückkehr in die Berlin-Liga nach einer allerdings weiteren, nervenaufreibenden Spielzeit bewerkstelligen können. Für die Spielzeit 2017/18 in der höchsten Hauptstadtspielklasse hatte man sich dazu an der Fischerstraße etwas vorgenommen - nicht einfach nur der Klassenerhalt wurde zum Ziel gesetzt, sondern eine Platzierung im sicheren Mittelfeld sollte es sein. Angesichts des spielstarken Kaders sicher keine hochtrabende Vorstellung - trotz des Abgangs von Durim Elezi im Sommer. Dazu musste vor allem auf der Torwartposition umgebaut werden: Stammkeeper Filatow und Ersatzmann Kossahn gingen, gleich drei neue Schlussmänner kamen. Erst hatte Thorsten Wiese (32) die Nase vorn, nach seinem frühzeitigen Ausscheiden am 9. Spieltag wurde dann Leonid Varfi zur Nr. 1. Bei den Neuzugängen unter den Feldspielern schlug besonders Philipp Malinowski (26) ein, der von Club Italia kam.


"Ich glaube, dass wir uns in der Rückrunde noch steigern können" (D. Kostic)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Die große Bühne des Saisoneröffnungsspiels nutzte der Aufsteiger gleich mal dafür, eine Duftmarke zu setzen. Am Freitagabend im August siegte der SV Sparta beim TSV Rudow mit 1:0 - Standardspezialist Saned Sejdic (29) sorgte mal wieder per Freistoß für den Unterschied. Im ersten Heimspiel fertigte die Mannschaft von Trainer Dragan Kostic (37) dann Al-Dersimspor mit 4:0 ab - fertig war der "Traumstart". Das Ende der Englischen Woche zum Auftakt der Hinrunde brachte dann aber die erste Niederlage für die Rot-Weißen: 1:3 unterlag man beim SFC Stern. Es sollte eine ebenso bemerkenswerte wie kuriose Serie folgen: bis einschließlich des 15. Spieltags wechselten sich Sieg und Niederlage in schöner Regelmäßigkeit bei den Lichtenbergern ab. Einer starken Vorstellung wie gegen Eintracht Mahlsdorf (3:1) folgte da auch schon mal ein frappierendes 2:7 bei Mitaufsteiger Spandauer Kickers. Kein Wunder also, dass Sparta am 14. Spieltag mit dem 9:1-Auswärtssieg beim 1. FC Schöneberg auch das bisher höchste Resultat dieser Spielzeit feiern konnte. Danach allerdings schien der Akku leer beim Aufsteiger: dreimal setzte es eine Niederlage, bei den Gegnern handelte es sich u. a. mit Blau-Weiß und Croatia aber auch um Topteams.

Torjäger: Saned Sejdic

Dass der SV Sparta nicht ein einziges Mal unentschieden gespielt hat, bestätigt dabei eigentlich nur die Mentalität des Trainers und seines Teams. Hopp oder top - Durchschnittskicks mit Beteiligung der Lichtenberger gibt es eher selten zu erleben. Dabei holt man sich allerdings auch mal einen kräftigen Nasenstüber ab. So wie auch im Pokal, wo man schon in der ersten Runde mit Tennis Borussia ein attraktives Los gezogen hatte - nach starker Anfangsphase dann aber zwei Platzverweise kassierte und in der 2. Halbzeit mit 1:10 unter ging. Für die Rückserie ist trotzdem offenbar keine Änderung der Strategie vorgesehen - die Mannschaft soll sich weiter austoben und dabei lernen. Bei den Zu- und Abgängen ging es dabei während Hinrunde und Winterpause gewohnt moderat zu - Dragan Kostic vertraut weiter vielen "alteingesessenen" Spielern und solchen, die wieder den Weg an die Fischerstraße zurückgefunden haben.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

1. FC SCHÖNEBERG

Zusammenraufen für die Rückrunde: nur so kann der 1. FC den Klassenerhalt noch packen

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 18. Platz, 21:69 Tore, 5 Punkte (17 Spiele: 1 S, 2 U, 14 N)
Meiste Einsätze: G. Yilmaz, Sari (je 16), Kohl (14)
Meiste Tore: Kohl (4), Konal (3)
Längste Serie ohne Niederlage: 15. Spieltag (3 Punkte), 4. + 12. Spieltag (je 1 Punkt)
Längste Serie ohne Sieg: 1. - 14. Spieltag (2 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Dauerbrenner: Görkem Yilmaz

Berlin-Pokal: Aus in der 3. Runde (0:3 in Mahlsdorf)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Vorrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Garbe (Mittelfeld, zuvor SV Sparta, während der Hinrunde), Ucan (Mittelfeld, SV Tasmania Nachwuchs), Erk. Yilmaz (Mittelfeld, BSC Rehberge)

Abgänge: Tös (Mittelfeld, Nordberliner SC, während der Hinrunde)), Groschk (Mittelfeld, SV Sparta), M. Cl. Maas (Angriff, Friedenauer TSC)

Vor der Saison

Diese Serie ist schon unglaublich: 2010/11 spielte der 1. FC Schöneberg noch in der Kreisliga B, sechs Jahre und vier Aufstiege später ist der Club vom Vorarlberger Damm in Berlins höchster Spielklasse angekommen. Den Verantwortlichen um Trainer Ayhan Bilek, der schon zu Beginn der Erfolgsserie auf der Bank saß, war vor dieser Saison aber selbstredend klar, dass es nur um den Klassenerhalt gehen kann. Vom Erreichen dieses Ziels zeigte sich Bilek allerdings überzeugt. Dabei verließen rund ein halbes Dutzend Spieler den Verein und elf Neuzugänge fanden den Weg nach Schöneberg. Darunter mit Kevin Gempf (vom SCC), Manuel Groschk (Sparta) und Emre Tös (NoSC) aber auch nur drei Spieler mit nennenswerter Erfahrung in der Berlin-Liga. Die letzteren Beiden sind inzwischen sogar schon wieder zu ihren alten Klubs zurückgekehrt.


"Wir sehen das nicht negativ: wir wollen eine gute Rückrunde spielen und dann mal gucken" (R. Gruner)

 Gespräch vom 06. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Kam vor der Saison: Kevin Gempf

Dass der 1. FC Schöneberg in der Hinrunde einen Punkt weniger eingefahren hat als der 1. FC Köln in der Bundesliga, sagt schon recht viel. Mit dem Unterschied natürlich, dass die Schöneberger als absoluter Underdog in die Saison gingen. Schon das erste Spiel gegen Tasmania gab einen kleinen Einblick, was das Team von Trainer Bilek erwarten sollte. Der Gast ging früh in Führung, doch der 1. FC gab nicht auf und wurde Mitte der zweiten Halbzeit mit dem Ausgleich belohnt. Tasmania - inzwischen wegen eines Platzverweises in Unterzahl - konterte den ungestüm anrennenden Neuling anschließend aber aus und nahm die drei Punkte mit. Beim ersten, kleinen Erfolgserlebnis - dem 1:1 gegen Rudow am 4. Spieltag - brachte man die Führung nicht über die Zeit. Auch bei Al-Dersimspor reichte eine 3:1-Führung nur zu einem Punktgewinn. Das war dann schon am 12. Spieltag - davor, danach und auch dazwischen setzte es reihenweise Niederlagen, und zwar mit mindestens vier Gegentoren. Absoluter Tiefpunkt die 1:9-Klatsche am 14. Spieltag gegen Mitaufsteiger SV Sparta auf eigenem Platz.

Immerhin: eine Woche darauf der Lichtblick in Form des ersten Saisonsiegs Anfang Dezember beim Nordberliner SC (4:1), einem "6-Punkte-Spiel". Doch schon im nächsten wichtigen Spiel zuhause gegen Schwarz-Weiß Neukölln verlor der 1. FC mit 0:3 und auch das folgende Heimspiel gegen Makkabi wurde nach 2:1-Führung Mitte des zweiten Durchgangs noch 2:4 verloren. Auch im Winter scheint man keine gewichtigen Neuzugänge holen zu können, insofern stellt sich die Situation für den Aufsteiger natürlich finster dar. Viel Zeit zum Lernen können sich die Spieler nicht mehr nehmen, wenn der Zug nicht gleich wieder zurück in die Landesliga gehen soll. Fakt ist zwar: 2014/15 hatte der Köpenicker SC sogar nur vier Zähler nach 17 Spielen vorzuweisen, ein Jahr davor lagen Makkabi und Johannisthal zur Halbzeit mit jeweils ebenfalls nur fünf Zählern am Tabellenende. Geschafft hat den Klassenerhalt am Ende keiner der Drei. Selbst Club Italia (6 Punkte, 2012/13) und Hürtürkel (7, 2016/17) hatten in der Vergangenheit zu diesem Zeitpunkt mehr Punkte gesammelt als die Schöneberger - holten dann aber in der Rückrunde nicht einen einzigen mehr.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

BERLINER SC

Der Nächste, bitte: in der Hinrunde konnte die Mannschaft des BSC mit breiter Brust antreten

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 2. Platz, 49:25 Tore, 38 Punkte (17 Spiele: 12 S, 2 U, 3 N)
Meiste Einsätze: Djan-Okai, Ulucay, Saberdest (je 17), S. Rogoli (16)
Meiste Tore: Camara (13), Djan-Okai (12)
Längste Serie ohne Niederlage: 2. - 10. Spieltag (25 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 11. - 12. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (10./11.02.) bei 1. FC Novi Pazar (Landesliga)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: 2. Platz

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Höfler (Abwehr, Blau-Weiß 90), Khalife (Torwarttrainer, Berliner AK Nachwuchs)

Abgänge: Kagitci (Tor, BSV Hürtürkel)

Vor der Saison

Schon 13x getroffen: Damantang Camara

In den letzten vier Spielzeiten holte der BSC 40 bis 46 Punkte, landete damit jeweils zwischen Rang 9 und 13. Nach vorne ging nicht allzu viel in der Tabelle und die eine oder andere kritische Phase im Tabellenkeller war zu bestehen. Dieses Jahr sollte das nun anders werden und so ging man ungewohnt forsch bei den Neuverpflichtungen zu Werke. Vor allem in der Offensive legte man ordentlich zu: ob Damantang Camara (von Croatia), Ricky Djan-Okai (Altlüdersdorf/Oberliga), Omid Saberdest (Türkiyemspor) oder Stephan Boachie (Rathenow/Oberliga) im Sturm, ob Emre Demir (Preussen) oder „Veteran“ Salvatore Rogoli (Tasmania) im Mittelfeld - alles hochklassige Spieler für die Berlin-Liga. Im Tor holte man zum erfahrenen Maus noch Mateusz Mika (Preussen) hinzu - fertig war der neue BSC. Das von Trainer Wolfgang Sandhowe im Vorfeld formulierte Ziel, besser als 2016/17 (9. Platz) abschließen zu wollen, schien in diesem Zusammenhang beinahe etwas vorsichtig - aber es waren ja auch einige Neue erst mal zu integrieren. Sandhowe widmete sich dieser Aufgabe als Trainer in Alleinregie, Kollege Martin Maslowski ist seit Saisonbeginn offiziell auf den Posten des Teammanagers gewechselt.


"Also kampflos aufgeben tun wir noch lange nicht (...) - aber wichtig ist, dass sich die Mannschaft spielerisch weiter entwickelt" (M. Maslowski)

Gespräch vom 06. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Der Spielplan wollte es, dass der BSC gleich zum Auftakt beim Topfavoriten Blau-Weiß 90 antreten musste, der seinerseits ein Dutzend neue Hochkaräter in der Vorbereitung unter einen Hut zu kriegen hatte. Am Ende unterlagen die Grunewalder 0:1 - es sollte aber bis zum 16. Spieltag dauern, ehe sie ein zweites Mal in der Hinrunde ohne Torerfolg blieben. Ansonsten wirbelte der BSC die Berlin-Liga und deren Hierarchie zunächst einmal kräftig durcheinander: bis einschließlich des 10. Spieltags wurden alle Punktspiele bis auf ein Remis (zuhause gegen Stern 1900) gewonnen. Lohn: die Tabellenführung für zwei Runden. Nicht jeder Sieg fiel dabei restlos überzeugend aus, bei Al-Dersimspor (5:4) und den Füchsen sowie in den Heimsiegen gegen Türkspor (5:2) und Spandauer Kickers (4:3) klingelte es munter hüben wie drüben. Im letztgenannten Spiel trieb man das ganze sogar noch auf die Spitze, lag bis zur 78. Minute 0:3 gegen den Aufsteiger zurück, ehe in der 90. bzw. der Nachspielzeit noch drei Treffer gelangen. Auch das Pokalspiel beim Ligakonkurrenten BFC Preussen gehört in die Reihe torreicher Spiele, hier gewann man in der 2. Runde 6:4 - nach regulärer Spielzeit, wohl gemerkt. Nach dem folgenden 4:0-Sieg gegen Bezirksligist GW Neukölln hat man auch in diesem Wettbewerb noch ein Eisen im Feuer.

Schon 12x getroffen: Ricky Djan-Okai

Beinahe bezeichnend, dass bei der nächsten Niederlage des BSC in der Liga der Spieß quasi umgedreht wurde. Gegen Rudow führte man 3:0 bis Mitte der zweiten Halbzeit, mit zwei Toren in der „Overtime“ drehte der TSV das Ergebnis dann noch komplett zu seinen Gunsten. Die Gelb-Schwarzen steckten das 3:4 aber ohne große Wirkung weg - in den sechs Spielen bis zur Winterpause fuhr man noch 13 Punkte ein, leistete sich nur noch bei Tasmania (16. Spieltag, 0:3) den vielleicht einzigen, kompletten Blackout der Halbserie. Prunkstück ist ganz klar die Offensive, allein Camara (13) und Djan-Okai (12) bringen es gemeinsam auf 25 Tore. Insgesamt beförderten die Grunewalder die Kugel genau so oft ins gegnerische Netz (49-mal), wie Herbstmeister Blau-Weiß 90 - mussten aber mit 25 Toren 19 mehr schlucken als die Mariendorfer. Darum reicht es für den BSC „nur“ zum hervorragenden 2. Platz.

Wenn man in der Rückserie die Defensive besser in den Griff bekommt - und manchmal auch die Nerven (je 3x Rot bzw. Gelb-Rot in der Hinrunde) - wird das Team von Wolfgang Sandhowe am Ende unter den Top 4 zu finden sein. Der Trainer des BSC hat ja bereits in der ihm eigenen Art angekündigt, in jedem Fall mit diesem Team spätestens kommende Saison aufzusteigen.

Beitrag+ Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

BERLINER AK 07

Die Mannschaft des Berliner AK 07 beim Regio-Cup 2018

Regionalliga Nordost

Halbjahresbilanz: 7. Platz, 29:30 Tore, 26 Punkte (18 Spiele - 7 S, 5 U, 6 N)
Hinrundenbilanz: 7. Platz, 26:30 Tore, 23 Punkte (17 Spiele - 6 S, 5 U, 6 N)
Meiste Einsätze: Jakubov, Küc (je 19), Coskun, Brügmann (je 16)
Meiste Tore: Küc (8), Brügmann (7)
Längste Serie ohne Niederlage: 12.- 14. Spieltag (7 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 3. - 5. Spieltag, 15. - 17. Spieltag (jew. 1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: 2. Runde ausgeschieden (1:3 beim 1. FC Wilmersdorf)
Regio-Cup 2018: im Halbfinale ausgeschieden

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Hofmann (Mittelfeld, FC Viktoria 89), Akyürek (Türkei), Mese (Torwarttrainer, FC Viktoria 89)

Abgänge: Khalife (Torwarttrainer Nachwuchs, Berliner SC)

Vor der Saison

Bleibt der Dauerbrenner: Torwart Jakub Jakubov

Die Spielzeit 2015/16 hatte ihre Nachwirkungen: damals verpasste der BAK aufgrund eines einzigen Tores Platz 1 und damit auch die Aufstiegsrunde zur 3. Liga, die der FSV Zwickau dann erfolgreich meisterte. Vergangene Saison sollte ein neuer Anlauf genommen werden, um den Traum von der „dritten Kraft“ in der Hauptstadt zu realisieren - doch Erfolgstrainer Steffen Baumgart musste früh gehen, nachdem der Start nicht zur Zufriedenheit verlief. Der erfahrene Jörg Goslar brachte den Klub zwar anschließend als Verfolger des FC Carl Zeiss Jena in Position, musste aber nach der Heimniederlage im direkten Aufeinandertreffen ebenfalls seinen Hut nehmen.

Damit war der Aufstiegstraum rund um das Poststadion spätestens erledigt. Gerüchte machten die Runde: Präsident und Geldgeber Mehmet Ali Han will sich komplett zurückziehen, es wird eine Fusion mit Bezirksligist Club Italia geben. Am Ende blieb Han dem Klub treu, wenn auch dem Vernehmen nach mit einem bei weitem nicht mehr so großen finanziellen Aufwand. So wurde der Kader vor der Saison mächtig umgekrempelt - auch beim BAK nichts Neues. Mit Flauder, Kahlert, Slavov, Stephan oder Zimmer - um nur fünf zu nennen - verlor der BAK bewährtes Stammpersonal. Insgesamt verließen im Sommer fast 20 Spieler den Verein - dazu zog sich Präsident Han aus seinem Amt zurück, ein neuer Sportlicher Leiter wurde mit dem erfahrenen Mehmet Öztürk gefunden. Man trennte sich von Interimstrainer Abu Njie und wollte auch diese Stelle neu besetzen: die Wahl fiel auf Markus Zschiesche, der in den letzten Jahren im Jugendbereich von Energie Cottbus und Tennis Borussia tätig war. Der inzwischen 33-Jährige hatte aber auch im Herrenbereich schon die Füchse in der Berlin-Liga trainiert.

Die Verantwortlichen erwartete also die Herkulesaufgabe, einen komplett neuen Kader auf die Beine zu stellen, der weniger Geld kostet, aber trotzdem ligatauglich ist. Mit Pierre Becken (Wuppertaler SV), Felix Brügmann (Lok Leipzig), Enes Küc (HSV II), Lovro Sindik (Babelsberg 03) oder dem ehemaligen Drittligaspieler Ozan Pekdemir (Viktoria) konnten viel versprechende Leute geholt werden. Die ganz großen Ziele sind beim BAK jedoch vorerst auf Eis gelegt - ein (möglichst frühzeitig) gesicherter Mittelfeldplatz war der Wunsch vor Saisonbeginn.

 


"Die Vorgabe war: mit dem Abstieg nichts zu tun haben, mit einer jungen Mannschaft attraktiven Fußball spielen und sie zu entwickeln - das haben wir geschafft" (M. Zschiesche)

Gespräch vom 7. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Vier Punkte zum Auftakt aus den Spielen in Fürstenwalde und gegen Luckenwalde bewiesen, dass der BAK unmittelbar wettbewerbsfähig war - der anschließende, eine Zähler aus den drei folgenden Partien (Nordhausen, Viktoria, Altglienicke), dass man bei den Athleten mit Geduld zu Werke gehen muss. So wechselten sich Höhen und Tiefen im Verlauf des Halbjahrs ab, ohne dass es längere Erfolgs- und vor allem Negativserien zu verzeichnen gab. Schon mal ein gutes Zeichen angesichts des großen, personellen Umbruchs. Wenn zweimal in Folge gewonnen wurde (2 x der Fall), setzte es im Anschluss eine Niederlage. Zweimal hintereinander verlor der BAK nur einmal: beim deutlichen 0:4 gegen Hertha BSC II, zu dem allerdings drei Treffer von Spielern aus dem Profikader beigesteuert wurden. Danach gab’s bei Lok Leipzig ein 1:3 und ein Unentschieden daheim gegen Babelsberg 03 zum Abschluss der Hinrunde - gut also, dass die Rückserie noch vor der Winterpause begonnen wurde, und das Team von Markus Zschiesche sich noch mit einem Erfolgserlebnis (3:0 gegen Fürstenwalde) in die Ferien verabschieden konnte.

Bleibt der Geldgeber: Mehmet Ali Han

Im Pokal war es dem Klub allerdings nicht vergönnt, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Schon in der zweiten Runde strich der BAK die Segel beim Landesligisten 1. FC Wilmersdorf (1:3). Damit erreichten die Weiß-Roten nur einmal seit dem letzten Sieg in diesem Wettbewerb 2012 noch einmal das Halbfinale (2013/14, Aus beim SV Tasmania), ansonsten war spätestens im Achtelfinale Schluss. Eine besonders enttäuschende Bilanz, gerade wenn man bedenkt, für wieviel Furore die Athleten damals bundesweit mit ihrem 4:0-Sieg in der ersten Runde des DFB.Pokals gegen den Bundesligisten aus Hoffenheim sorgten. Auch 2017/18 kann man sich also voll auf die Liga konzentrieren - eine gute Platzierung, unter Abzug der schwierigen Umstände vor der Saison, ist dem Berliner AK dabei aber allemal zuzutrauen.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

CFC HERTHA 06

Charlottenburger Jugendstil: Die Mannschaft von Hertha 06 beim Regio-Cup im Januar 2018

NOFV-OBERLIGA NORD

Hinrundenbilanz: 15. Platz, 22:36 Tore, 14 Punkte (16 Spiele: 4 S, 2 U, 10 N)
Halbjahresbilanz: 15. Platz, 23:38 Tore, 14 Punkte (17 Spiele: 4 S, 2 U, 11 N)
Meiste Einsätze: Alkan (17), Hahn, Donner (je 16)
Meiste Tore: Silva Magalhaes (8), Ayvaz, Cakir (je 4)
Längste Serie ohne Niederlage: 12.- 15. Spieltag (10 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 3. - 11. Spieltag (0 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (10./11.02., Auslosung 20.01.)
Regio-Cup 2018: In der Vorrunde ausgeschieden

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: N. Samardzic (Abwehr, SV Tasmania, während der Hinrunde), Nies (Tor, SpVgg Feldmoching), Stang (Mittelfeld, Babelsberg 03), Sezenlik (Abwehr, Union Südost), Alatas (Sportlicher Leiter)

Abgänge: R. Raychouni (Angriff, noch unbekannt, während der Hinrunde), T. Salantur (Mittelfeld, Türkspor FK, während der Hinrunde), N. Samardzic (Abwehr, noch unbekannt), Tanriver (Abwehr, FC Internationale), Touré (Angriff, noch unbekannt)

Vor der Saison:

8 Einsätze, 8 Tore: Neuzugang Silva

Der CFC Hertha 06 verlebte eine turbulente Spielzeit 2016/17 von der Tabellenführung am 7. Spieltag (18 Punkte) bis zu Platz 12 am Ende (33 Punkte), dem frühen Aus im Pokal (2. Runde) gegen Landesligist TSV Mariendorf auf eigenem Platz und drei verschiedenen Trainern auf der Bank. Zeit, vor der neuen Saison die „Reset-Taste“ zu drücken: eine komplette Mannschaft verließ die Brahestraße, und eine neue wurde angeheuert. Durchaus nicht ungewöhnlich im Berliner Fußball - und auch nicht bei Hertha 06. Aber: diesmal setzten die Verantwortlichen vornehmlich auf junge, talentierte Spieler. So ergab es sich, dass Neuzugang José Magalhaes Silva (31) und „Veteran“ Demircan Dikmen (29) mit Abstand die ältesten Akteure im 06-Kader, alle anderen Jahrgang 1993 und jünger waren. Für diese bei allem Talent durchaus gewagte Strategie sah man sich nach einem besonderen Trainer um und wurde in Person von Kemal Halat (46) fündig. Schon als Ex-Profi genießt der ehemalige Zweitligaspieler einen besonderen Ruf, als Übungsleiter schaffte er es dazu bis zur A-Lizenz der UEFA und war in einigen Ländern als Trainer tätig. Die richtige Mischung aus Autorität und Erfahrung also, wie es schien, um dem Projekt die nötige Stabilität zu verleihen.

Bisheriger Saisonverlauf:

Mit vier Punkten aus den beiden Auftaktspielen in Wismar (1:1) und gegen Aufsteiger Staaken (3:1) begann die Spielzeit verheißungsvoll - an der Ostsee kassierte man den Ausgleich sogar erst in der Nachspielzeit. Die anschließende 0:2-Niederlage in Altlüdersdorf fiel da in die Kategorie „kann passieren“ - wovon man bei der 0:7-Klatsche auf eigenem Platz gegen den BSC Süd dann aber nicht mehr sprechen konnte. Beobachter rieben sich die Augen und ungute Erinnerungen an vergangene Saison wurden wach, als Hertha 06 mit 76 Gegentoren zur zweitgrößten Schießbude der Oberliga wurde.


"Wir haben einfach eine sehr junge Truppe, das spiegelt sich auch in der Konstanz der Leistungen wider" (M. Raychouni)

 

Gespräch vom 7. Januar über die Hinserie und Perspektiven, aber auch über den persönlichen Werdegang des Trainers


Klar war nach dem 4. Spieltag nun zumindest: beim „Jugendprojekt“ Hertha 06 werden die Bäume nicht gleich in den Himmel wachsen. Allerdings entwickelte sich das Sportliche zunehmend in die entgegen gesetzte Richtung: die Negativserie in der Liga wuchs auf acht Niederlagen in Folge. Mangelnde Cleverness war sicher eine Ursache, wurden in Lichtenberg und gegen Frankfurt/Oder (jeweils 1:2) doch die entscheidenden Treffer kurz vor Ende kassiert, gegen Strausberg verspielte man dazu eine frühe 1:0-Führung. Wenigstens im Pokal ließ Hertha 06 aber erst einmal nichts anbrennen und setzte sich erst bei B-Ligist RW Hellersdorf (4:1), dann bei Bezirksligist SW Spandau (8:0) standesgemäß durch.

(Zu) seltenes Glücksgefühl: Trainer Halat ging nach dem 10. Spieltag

Nach dem 1:2 in der Oberliga gegen Strausberg am 10. Spieltag, der siebten Niederlage nacheinander, entschieden die Verantwortlichen im Einvernehmen mit Trainer Halat dann aber, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Aufgabe sollte zunächst Munier Raychouni, der bisherige Assistent, übernehmen: mit 30 Jahren ebenfalls sehr jung und letzte Saison selbst noch als Spieler von Hertha 06 aktiv. Die Skeptiker wurden zunächst nicht beruhigt, nachdem das erste Spiel unter neuer Leitung beim Mitkonkurrenten in Schwerin 0:2 verloren ging. Dann allerdings horchte man auf, als der 6:5-Heimsieg gegen den Malchower SV vermeldet wurde. Zwar war die Mannschaft am Ende drauf und dran, in den letzten fünf Minuten noch einen 4-Tore-Vorsprung zu verspielen, am Ende sollte der erste „Punktsieg“ seit dem 20. August aber vielleicht etwas Auftrieb geben. Und so kam es: in Seelow (3:1) und Brieselang (5:2) wurden wichtige Siege gefeiert, zuhause gegen Rostock II (0:0) blieben Raychounis Schützlinge ebenfalls ungeschlagen. Auch die Hürde beim "Pokalschreck" 1. FC Wilmersdorf (Landesliga) wurde mit einem 3:1-Erfolg überzeugend genommen.

Doch das Programm in der Oberliga hatte auch wieder schwerere Gegner zum Ende des Halbjahres vorgesehen. Gegen TeBe, Hertha 03 und Wismar zog man dabei dreimal jeweils knapp den Kürzeren. Die Bäume wachsen also auch unter dem neuen Trainer nicht in den Himmel - doch immerhin hat sich Munier Raychouni in kurzer Zeit so viel Vertrauen erarbeiten können, dass man inzwischen die Zusammenarbeit von Vereinsseite zunächst bis zum Saisonende verlängert hat.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

SFC STERN 1900

Grund zur Freude hatten die Spieler des SFC Stern 1900 auch in diesem Halbjahr wieder zur Genüge

BERLIN-LIGA

Halbjahresbilanz: 7. Platz, 38:19 Tore, 30 Punkte (16 Spiele: 8 S, 6 U, 2 N)
Meiste Einsätze: Freyer, Berjaoui (je 16)
Meiste Tore: Freyer (16), Berjaoui, Cakin, Rohr (je 4)
Längste Serie ohne Niederlage: 6.- 14. Spieltag (21 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 4. - 5. und 15. - 16. Spieltag (jew. 1 Punkt), 10. - 11. Spieltag (2 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (10./11.02.18, Auslosung: 20.01.)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: in der Vorrunde ausgeschieden
Regio-Cup 2018: Sieger

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Passt ins Profil: Winterzugang Florian Medrane

Zugänge: Medrane (Angriff, SV Tasmania)

Abgänge: Pylla (Abwehr, noch unbekannt)

Vor der Saison:

Nach langjähriger Tätigkeit im Verein verabschiedete sich vor der Saison Trainer Manuel Cornelius, seinen Posten übernahm Assistent Andreas Thurau (39), der erstmals im Herrenbereich als Chefcoach auftrat. Im 10. Jahr in der Berlin-Liga sollte wieder eine gute Rolle gespielt werden, die vergangenen fünf belegten die Steglitzer immer einen Platz unter den „Top 6“. Die Vereinspolitik wurde dabei beibehalten: wenige „externe“ Zu- und Abgänge, dem eigenen Nachwuchs eine Chance geben. Sechs Eigengewächse wurden so vor der Spielzeit übernommen, dazu kam Joshua Lang (22, Wilmersdorf) und mit Hassan Berjaoui (31, Hertha 06) auch ein Routinier. Ungewissheit herrschte dabei in der Offensive, wo mit Nimer El-Rayan (24, 22 Tore 2016/17) und Yannick Woithe (28, 34 Tore von 2014-16) zwei Klasseleute mit Verletzungen weiterhin auszufallen drohten.



Das Gespräch mit SFC-Trainer Thurau zur Halbzeit der Saison haben wir bereits am 7. Januar veröffentlicht - es ist hier zu finden


Bisheriger Saisonverlauf:

Mit zwei Siegen gegen Aufsteiger (SpaKi, Sparta) und zwei Unentschieden gegen die Mitfavoriten Mahlsdorf und BSC startete der SFC Stern 1900 ordentlich in die Saison. Gegen Tasmania (1:3) leistete sich das Team von Trainer Thurau dann einen kurzen Aussetzer, um im Anschluss aber ordentlich aufzudrehen. In neun Partien blieben die Gelb-Blauen unbesiegt, bei den Unentschieden gegen Nordberliner und Al-Dersimspor wurde sogar eine bessere Punktausbeute verpasst. Bitter dann auch die anschließende 3:4-Niederlage beim BFC Preussen, als man bereits 3:1 geführt hatte. Dabei kassierte man alle Tore nach Standards - obwohl der SFC in der Zwischenabrechnung mit 19 Gegentoren immerhin die zweitbeste Defensive stellt. Ohne den Blackout in Lankwitz wäre die Statistik also noch besser ausgefallen. Zum Halbjahresabschluss folgte noch ein 1:1 gegen Türkspor durch ein Last-Minute-Tor von Dennis Freyer (27), das letzte Spiel bei den Füchsen fiel aus und soll am 3. Februar nachgeholt werden.

Torjäger: Dennis Freyer

„Was wäre, wenn…?“, ist also ein Gedanke, der Statistikern bezüglich der Steglitzer sowohl defensiv wie offensiv kommen könnte. Andererseits: Dennis Freyer, meist etwas im Schatten der beiden Stürmerkollegen, hat sich in diesem Halbjahr regelrecht frei geschossen. El-Rayan fiel weiter aus, Woithe kam nur zu zwei Kurzeinsätzen - aber Freyer avancierte zur Winterpause mit 16 Toren zum zweitbesten Schützen der Berlin-Liga  und hat somit schon mehr Treffer erzielt, als in seiner besten Saison 2013/14 insgesamt. Sicherlich wurde der eine oder andere Punkt liegen gelassen, mit 30 an der Zahl liegt man aber nicht schlechter im Rennen als vergangene Saison nach 16 Spielen und sogar einen besser als 2015/16, wo man am Ende noch auf dem 2. Rang mit stolzen 70 Punkten landete. Die momentane Platzierung als Siebter mag da schlechter erscheinen, als sie wirklich ist - bei einer „traditionell“ starken Rückrunde ist für den SFC noch mehr drin.

Ob die weitere Teilnahme am Pokalwettbewerb kräftemäßig von Nachteil ist, sei da mal dahingestellt. Fest steht, dass - nach dem Elfmeterschießen bei Landesligist Marienfelde (1. Runde) und dem klaren 4:1 bei Al-Dersimspor - der 6:5-Krimi nach Verlängerung gegen Oberligist FC Hertha 03 zu den absoluten Highlights dieser Spielzeit zählte und zweifelsohne eine absolute Motivationsspritze darstellt. Mit dem nötigen Losglück möchte man von Vereinsseite jedenfalls gerne länger in diesem Wettbewerb verweilen. Beim Hallenturnier des Regio-Cup 2018 bewies die Mannschaft ebenso, dass man es mit den „Großen“ aufnehmen kann, in einem Test wurde am Sonnabend Oberligist BSC Süd 4:2 besiegt. Es scheint also, dass noch die eine oder andere Erfolgsmeldung um den SFC Stern 1900 in der Rückserie die Runde machen wird.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

SD CROATIA

Qualifiziert: Die Mannschaft des SD Croatia ist auch bei der Endrunde des Hallenturniers am Sonntag mit dabei

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 4. Platz, 45:19 Tore, 35 Punkte (17 Spiele: 11 S, 2 U, 4 N)
Meiste Einsätze: Ohadi, Wilson (je 17)
Meiste Tore: Bahceci (17), Aktürk, Ohadi (je 6)
Längste Serie ohne Niederlage: 1.- 7. Spieltag (19 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 12-13. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: 1. Runde gegen SV Tasmania (1:3) ausgeschieden
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Teilnehmer der Endrunde (14.01.18)

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Akyüz (Abwehr, 1. FC Schöneberg, während der Hinrunde), Christopher Bräuer, Steven Bräuer (beide Mittelfeld, BW Hohen Neuendorf)

Abgänge: Jeckl (Angriff, pausiert, während der Hinrunde), Akache (Mittelfeld, Berlin Türkspor), Ehm (Mittelfeld, Spandauer Kickers), Temiaa (Abwehr, Hilalspor)

Vor der Saison

Defensiver Dauerbrenner: Rodney Wilson

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Berlin-Liga hatte Croatia mit Platz 3 und 69 Punkten ein hervorragendes Ergebnis abgeliefert. Das machte natürlich Appetit auf zumindest eine Wiederholung an der Bosestraße. Mit den Abgängen des talentierten Vincetic (Hertha 03), aber auch von Camara (BSC) und Urgelles Montoya (Schwarz-Weiß) verlor Trainer Marco Wilke drei wertvolle Spieler. Die Umstände des Wechsels von Montoya sorgten zudem in der Vorbereitung für etwas Unruhe. Mit Erhan Bahceci (Staaken) und Efraim Gakpeto (Hertha 03) hatte man aber passenden Ersatz in der Offensive parat. Routinier Rodney Wilson (Makkabi) und Hendrik Herzog (Nordberliner SC) sollten dazu noch mehr Stabilität in die Defensive bringen.


"Wir sind froh, wenn wir am Ende unter den ersten Fünf landen" (F. Dogru, Co-Trainer)

Interview vom 06.01.2018

 


Bisheriger Saisonverlauf

Croatia legte einen Traumstart hin: sechs Siege und ein Unentschieden standen nach sieben Spielen zu Buche. Damit fiel die Ausbeute zu diesem Zeitpunkt sogar um zwei Zähler besser aus als 2016/17. Lohn: die Tabellenführung, zwei Punkte vor Topfavorit Blau-Weiß 90, bei dem man am 6. Spieltag ein 1:1 errang. Um so kälter die Dusche dann beim überraschenden 0:2 bei Al-Dersimspor. Eine Niederlage, die nachwirkte - oder bewies, dass die Tempelhofer bis dahin am absoluten Limit gespielt hatten. Das Erstrundenaus Anfang September im Pokal durch ein 1:3 gegen Ligakonkurrent Tasmania, den man eine Woche zuvor in der Liga auf dessen Platz 3:0 besiegt hatte, fiel dagegen nicht so ins Gewicht. Trainer Wilke setzte sein Hauptaugenmerk auf die Punkterunde und hatte im Pokal sein Team aus Regenerationsgründen kräftig durchrotieren lassen.

Volltreffer: Erhan Bahceci

Nach der ersten Pleite der Spielzeit aber konnte Croatia nur noch einmal zwei Partien in Folge gewinnen. Am Ende blieb der Sieg bei Tasmania sogar der einzige über einen Verein aus den "Top 7" und die Karierten liefen zur Winterpause noch mit zwei Zählern weniger ein als ein Jahr zuvor. Zwar hat man 2017/18 siebzehn Tore mehr erzielt, aber auch fünf mehr gefangen. Herausragend natürlich Torjäger Bahceci, der alleine 17 Treffer erzielte, Gakpeto (5 Tore) kam in seinem Schatten da beinahe etwas kurz. Auch bei den defensiven Neuverpflichtungen fällt die Zwischenbilanz unterschiedlich aus: während "Wunschspieler" Wilson auf Anhieb zur wertvollen Stammkraft avancierte, konnte sich Herzog (7 Einsätze) noch nicht wirklich in der ersten Elf festspielen. Positiv sicher auch das Auftreten von Aktürk, der es immerhin auf sechs Tore brachte. Ansonsten war vor allem Verlass auf das bewährte Personal in Croatias Reihen.

Nach anderthalb Jahren zog es im Winter nun Tobias Ehm, der sich in der Halbserie nicht wirklich durchsetzen konnte, zum Konkurrenten Spandauer Kickers. Walid Temiaa wechselt dazu in die Landesliga zu Hilalspor - wohl auch, um seiner zweiten Leidenschaft, dem Futsal, wieder mehr Aufmerksamkeit schenken zu können. Auf der anderen Seite hat man sich an der Bosestraße bislang mit Verpflichtungen noch zurückgehalten. Die Bräuer-Brüder vom Landesligisten Hohen Neuendorf sind noch die einzigen Neuen. Dem Vernehmen nach könnte auch der eine oder andere jüngere Spieler im Kader aus perspektivischen Gründen in der Rückserie zu mehr Einsatzzeiten kommen. Los geht's gegen Nordberliner und Schwarz-Weiß, bevor das Programm dann im März mit dem BSC und Tasmania schon etwas knackiger für Croatia ausfällt.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

SP. VG. BLAU-WEISS 90

Runde Sache: Blau-Weiß 90 ist nach der Hinserie in der Liga vorne

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 1. Platz, 49:6 Tore, 42 Punkte (17 Spiele: 13 S, 3 U, 1 N)
Meiste Einsätze: Mannsfeld, Rehbein (je 17)
Meiste Tore: Gutsche (10), Rehbein (7)
Längste Serie ohne Niederlage: 10.- 17. Spieltag (24 Punkte), 1. - 8. Spieltag (18 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 6. - 9. Spieltag (3 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: 2. Runde bei Hertha 03 (0:1) ausgeschieden
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Teilnehmer der Endrunde (14.01.18)

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Czekalla (Angriff, VSG Altglienicke), Erkic (Mittelfeld, Tennis Borussia), Heßler (Abwehr, FSV Luckenwalde)

Abgänge: Höfler (Abwehr, Berliner SC), Freitag, Özsoy, Sprenger (alle noch unbekannt), Markov (Trainerteam, BFC Tur-Abdin)

Vor der Saison

Volltreffer: Neuzugang Kevin Gutsche

Der letztjährige Aufsteiger belegte nach Startproblemen am Ende der Saison 2016/17 einen ordentlichen 7. Platz (53 Punkte). Ihre perspektivischen Ambitionen untermauerten die Mariendorfer aber mit der Verpflichtung zahlreicher höherklassig spielender Aktiver, von denen die ersten bereits während der vergangenen Rückrunde bekannt gegeben worden waren. Die Verkündung des „Fünfjahresplans“ - in diesem Zeitraum will man die Regionalliga Nordost erreicht haben - konnte im Vorfeld dann eigentlich nur eins heißen: Blau-Weiß 90 wollte den ersten Schritt - den in die Oberliga - bereits 2017/18 gehen.

Bisheriger Saisonverlauf

Mit fünf Siegen starteten die Blau-Weißen zwar ganz nach dem Geschmack der Verantwortlichen in die Spielzeit 2017/18 - das aber noch nicht alles Gold war, was glänzt, zeigte sich bei den ersten „Härtetests“. Sowohl im Heimspiel gegen Croatia wie auch bei Stern 1900 reichte es „nur“ zu einem 1:1. Mit dem selben Resultat endete auch die Partie gegen Preussen und als im Anschluss ein 0:1 gegen Mahlsdorf folgte war nicht nur die Serie ohne Sieg auf vier Partien (drei von 12 Punkten) angewachsen, sondern aus drei Heimspielen auch nur zwei Zähler verbucht worden. Die Konkurrenz schien sich die Hände zu reiben und die Öffentlichkeit witterte eine Krise beim absoluten Topfavoriten auf die Berliner Meisterschaft. In jedem Fall war die Mannschaft von Trainer Marco Gebhardt zu diesem Zeitpunkt auf Platz 3 abgerutscht - vier Punkte hinter dem Führungsduo Berliner SC/SD Croatia. Dazu kam das unglückliche Pokal-Aus bereits in der 2. Runde bei Oberligist Hertha 03 (0:1), das dem ehrgeizigen Projekt einen Dämpfer versetzte, im Nachhinein aber noch verschmerzbar sein dürfte: während die beiden unmittelbaren Verfolger in der Liga weiter in dem Wettbewerb vertreten sind, können sich die Mariendorfer jedenfalls ganz auf den Aufstieg konzentrieren.


"Nur, weil man mal dreimal 1:1 spielt und gegen Mahlsdorf verliert, ändert sich an unserem Plan nichts"

Präsident Michael Meister (am 06.01.2018)


Die Blau-Weißen drehten in der Liga nämlich in der zweiten Hälfte der Hinserie den Spieß um, holten aus acht Spielen die volle Punktzahl und ließen dabei nur ein Gegentor zu. Mit dieser Ausbeute grüßt man nun seinerseits mit vier Punkten vor dem BSC und Mahlsdorf von der Tabellenspitze. Meiste Tore (gemeinsam mit dem BSC) und - vor allem - die wenigsten Einschläge: das ist top und macht die Mariendorfer erst recht zum absoluten Meisterschaftsfavoriten. Dabei lief es vor allem verletzungsmäßig bislang nicht gut: Benjamin Hendschke laboriert weiter an Knieproblemen und kam ebenso wenig zum Einsatz wie Neuzugang Tim Lensinger. Kevin Giese und Nicolai Kitzing hatten in der Hinrunde ebenfalls mit Blessuren zu tun und der Konkurrenzkampf im Tor wurde nach dem 7. Spieltag erst mal zu den Akten gelegt: Nr. 1 Kilian Pruschke handelte sich einen Platzverweis ein und verletzte sich dann derart, dass Michael Hinz den Rest der ersten Saisonhälfte zwischen den Pfosten stand. Das befürchtete Problem des übergroßen Konkurrenzkampfs im Kader fiel so also nicht allzu sehr ins Gewicht.

Nächster Neuer: Winterzugang Dragan Erkic

Sieben von elf Zugängen kamen in dieser Hinrunde immerhin auf 13 oder mehr Einsätze, insofern ist Trainer Gebhardt der Umbruch schnell geglückt. Dazu gesellt sich Youngster Tim Göth (19), der von Unions U 19 an die Rathausstraße wechselte und aus dem Stand auf 16 Spiele kam - eben so viele wie sein Bruder Tobias (21). Ein Beweis dafür, das trotz aller Verletzungsproblematik Leistung vor Namen geht. Doch trotz des gut besetzten Kaders klotzt Blau-Weiß auch im Winter weiter: den sportlich zu verschmerzenden Abgängen setzt man drei weitere Neuverpflichtungen entgegen, die aus höheren Spielklassen dazustoßen. Marcel Czekalla, Dragan Erkic und Steven Heßler dürften den Kader nicht nur ergänzen, sondern weiter verstärken. Gebhardts bisheriger Assistent Goran Markov verlässt den Verein allerdings und schließt sich dem Bezirksligisten BFC Tur Abdin an. Mit Ex-Profi Thomas Boden dürfte aber auch auf diesem Posten ein für die Berlin-Liga erstklassiger Ersatz gefunden worden sein.

Sollten die Blau-Weißen also aus dem Startprogramm bis Ostern einigermaßen unbeschadet hervorgehen - außer Auftaktgegner TSV Rudow kommen die anderen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte -, kann man den „heißen April“ bereits mit einiger Gelassenheit bestreiten. Dann trifft der aktuelle Herbstmeister nämlich ab Ostermontag auf den BSC, Tasmania, Croatia und Stern 1900 - gut möglich, dass danach bereits eine Vorentscheidung im Titelrennen gefallen ist.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Glanzlichter im Nebel

Impression vom Mittwochabend in Mariendorf (Foto: @Marius Schwarz)

Trotz widrigster Sichtverhältnisse liefern die Pferde und Fahrer beim Mariendorfer Saisondebüt tolle Leistungen ab und der Rennkommentator Marvin Schridde behält jederzeit den Überblick. Im Rahmen der Live-Übertragung wird der deutsche „Traber des Jahres“ verkündet.

"Hallo, hier spricht... Marvin Schridde!"

Man stelle sich vor, man besucht eine Theaterpremiere. Der Vorhang geht auf – aber die Bühne bleibt komplett dunkel. So in etwa müssen sich die treuen Zuschauer gefühlt haben, die am Mittwochabend trotz dichten Nebels den Weg zur Derby-Bahn und zu der acht Rennen umfassenden PMU-Veranstaltung fanden. Beim Mariendorfer Saisonauftakt waren die Sichtverhältnisse so schlimm, dass man quasi nicht einmal die Hand vor den Augen sehen konnte. Das Szenario glich einem Edgar-Wallace-Krimi.

Dass der Abend aber trotz der widrigen Bedingungen alles andere als ein Reinfall wurde, ist zum einen den Aktiven zu verdanken, die mit ihren Pferden einen erstklassigen Job ablieferten – und zum anderen dem souveränen Rennkommentator Marvin Schridde, der zu jedem Zeitpunkt den vollen Überblick behielt. Der Sprecher machte das Beste aus der misslichen Lage und kommentierte das Geschehen direkt aus dem mitfahrenden Rennleitungswagen heraus. Dies gelang ihm so perfekt, dass sich in den Köpfen der Zuhörer tatsächlich ein imaginärer Rennfilm abspielte – obwohl auf den Bildschirmen und an den Rails nichts zu erkennen war.

"Goldhelm" Nimczyk erster Sieger 2018 in Mariendorf

Und natürlich verpasste der normalerweise als Kommentator im Galoppsport eingesetzte Schridde auch nicht den ersten Sieger der Mariendorfer Trabrennsaison 2018: die von Michael Nimczyk gesteuerte Stute Colombe d’Or aus dem Besitz von Harald Krogmann. Die Vierjährige fand an dritter Stelle innen einen geschonten Verlauf vor und zog auf der Zielgeraden sehr leicht mit zwei Längen Vorsprung an dem Tempomacher Margaux (Kornelius Kluth) vorbei. Auf eine offizielle Kilometerzeit musste hier genauso wie in den anderen sieben Rennen verzichtet werden. Michael Nimczyk durfte sich aber nicht nur über diesen Triumph, sondern auch über einen großartigen überregionalen Erfolg eines Trainingsschützlings seines Vaters Wolfgang freuen.

Pellander verkündet Traber 2017 - und gewinnt danach selbst

Denn Moderator Christoph Pellander hatte an diesem Abend die dankbare Aufgabe, das Ergebnis der auf www.mein-trabrennsport.de durchgeführten Wahl zum „Traber des Jahres“ zu verkünden: Mit 37 Prozent der über 1.500 abgegebenen Stimmen wurde die Bruno-Cassirer-Siegerin Goldy Stardust zu Deutschlands populärsten Trotter auserkoren. Auf Rang zwei landete Orlando Jet (27 %) vor Tsunami Diamant (18 %). Nur ein paar Minuten nach der Verkündung wechselte Christoph Pellander dann das Metier und tauschte das Mikrofon gegen den Platz im Sulky ein, um mit der Stute Here she goes in überlegener Manier Start bis Ziel zu gewinnen.

Gentz siegt gleich wieder doppelt

Der einzige Doppelsieger war an diesem Abend Victor Gentz, der sich offenbar nach seiner großartigen Saison 2017 auch für das neue Jahr einiges vorgenommen hat. In seiner Hand präsentierte sich Gustavson Be diesmal wie ein Pferd der Extraklasse. Obwohl sich der Fuchswallach zwei kurze Galoppaden erlaubte, marschierte er im Anschluss nicht nur am gesamten Feld vorbei, sondern entwickelte sich sogar zum überlegensten Sieger der Veranstaltung.

Ähnlich dominant agierte wenig später Hakon von Haithabu. Nachdem der Dunkelbraune eine Runde vor dem Ziel die Führung übernommen hatte, gab er sich zwar ein wenig phlegmatisch und musste von seinem Trainer stets wach gehalten werden. Aber kein Konkurrent kam auch nur ansatzweise in die Nähe des Siegers, der das Ganze offenbar nur als lockere Trainingseinheit ansah und meilenweit über den Gegnern stand.

8-Jähriger gehört noch nicht zum alten Eisen

Ziemlich genau elf Monate lang hatte sich Dulco di Quattro nicht mehr im Mariendorfer Winner-Circle blicken lassen – und seine ständige Fahrerin Marlene Matzky hatte sich bereits Sorgen gemacht, ob der Wallach doch langsam, aber sicher ins Alter kommt. Diese Zweifel wischte der acht Lenze zählende Braune nun mit einer erstklassigen Leistung vom Tisch und präsentierte sich bestens aufgelegt. Nach einem guten Start war Dulco di Quattro sofort an zweiter Stelle auszumachen und legte mit Erreichen des Einlaufs nahezu spielerisch zu. Als der innen postierte Run for the Roses (Michael Nimczyk) freikam, wurde es zwar noch mächtig spannend – aber der Matzky-Crack hielt den Angreifer mit einem Halsvorsprung im Schach.

Panschow siegt durch Änderung der Strategie

„Bei einem passenden Verlauf kann sie in ihrer Gewinnsummenklasse eigentlich jeden schlagen“, lobte Thomas Panschow Bell Simoni nach ihrem hochverdienten Erfolg bei der anschließenden Ehrung im Winner-Circle. Obwohl der nunmehr bei 2.902 Siegen stehende Profi diesmal mit der Entwicklung des Geschehens gar nicht mal hundertprozentig zufrieden war: „Ich hätte Bell Simoni am liebsten ganz auf Warten vorgetragen und erst auf der Zielgeraden eingesetzt, musste aber auf der Gegenseite aktiv werden und angreifen.“ Die für die Farben von Julia Hoheisel trabende San-Pellegrino-Tochter machte ihre Sache jedenfalls bravourös und rettete sich gegen den im Einlauf furios auf Touren gekommenen und für zukünftige Starts unbedingt vorzumerkenden Jarich (Kay Werner) über die Linie.

Nordic Jaycee klaut dem Prinzen die Krone

Ein waschechter Finish-Krimi entwickelte sich in der Gewinnsummenklasse bis 1.750 Euro. Denn im Schlussbogen schien der von Daniel Wagner gesteuerte Prinz Friedrich, der sofort die Spitze übernommen hatte, schon auf der sicheren Seite zu sein. Doch im Einlauf wurden die Schritte des Wallachs dann doch etwas müder und sein Konkurrent Nordic Jaycee, dessen Angriffsversuche unterwegs zunächst nicht gefruchtet hatten, kämpfte sich mit Michael Hönemann im Sulky immer näher heran. Unmittelbar vor der Linie zog der bei 69:10 gehandelte Traber tatsächlich vorbei und auch die durch eine Galoppade im ersten Bogen gehandicapte Valerie As (Matthieu Hegewald) war als Dritte nur um wenige Zentimeter geschlagen.

Katy Perry schneller als ihr Schatten

Den zweiten Treffer in Folge landete Katy Perry, die offenbar den Hufspuren ihrer Mutter, der 16-maligen Siegerin Katjes, folgen will. Kornelius Kluth steuerte die Vierjährige offensiv an die Spitze und obwohl ihr der Herausforderer Samuray Diamant (Michael Nimczyk) über den gesamten Weg wie ein Schatten folgte und sie in der Schlussphase hart bedrängte, setzte sich die Stute mit einem Halsvorteil durch. Dieser Start wird Katy Perry, die ja zuvor erst fünf Einsätze bestritten hatte, mit Sicherheit noch weiter gefördert haben und sie wird ihren Weg weitergehen.

Gesamtumsatz: 96.219,98 Euro – Bahnumsatz: 27.050,90 Euro – Außenumsatz: 69.169,08 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 24. Januar statt. Beginn ist um 17.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)