Autoren-Archive: Hagen Nickele

SV EMPOR

Entschlossen ans Werk: im heimischen Jahnsportpark holte der SV Empor bisher doppelt so viele Punkte wie auf des Gegners Platz

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 11. Platz, 29:39 Tore, 21 Punkte (17 Spiele: 6 S, 3 U, 8 N)
Meiste Einsätze: Reimer, Paeschke, Falk (je 17), Varrelmann (16)
Meiste Tore: Egas-Sanchez, Rajemann (je 4), Falk, Dietrich, Garnczarek (je 3)
Längste Serie ohne Niederlage: 14. - 16. Spieltag (5 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 12. - 15. Spieltag (2 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 3. Runde (0:1 bei TeBe)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: 4. Platz

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Mossier (Abwehr, SV Blau-Gelb), Höltge (Angriff, Fortuna Biesdorf), Freund (Tor, VDC Athletic), Öztek (Abwehr, SV Tasmania), Schwanke (Trainer, Hertha BSC Nachwuchs, während der Hinrunde)
Abgänge: Haschke (Mittelfeld, ATSV Erlangen), Will (Mittelfeld, BW Leipzig), Kammer (Trainerteam, SV Buchholz), Zampich (Trainer, noch unbekannt, während der Hinrunde)

Vor der Saison

Dauerbrenner: Christopher Reimer

Nach zwei starken Spielzeiten mit den Plätzen 8 bzw. 7 und dem Rekord von 60 Punkten 2015/16 ging es in der vergangenen Saison wieder etwas durchschnittlicher beim SV Empor zu: am Ende reichte es zu 45 Punkten und dem 10. Platz. So kam es im Winter 16/17 zu einem kleinen Stühlerücken im Verein: Trainer Nils Kohlschmidt räumte den Trainerstuhl und ging zur U19 in die Nachwuchsarbeit, René Zampich übernahm die 1. Herren. Was sich zunächst gut anließ, endete mit einer ernüchternden Bilanz von nur einem Sieg in den letzten zehn Ligapartien. Dazu kehrten einige Spieler im Sommer der Cantianstraße den Rücken: darunter  mit Nico Dietrich (Tor), Barlage, Friedrich, Gaschekowski, Jakob, Nan-Danke, Pfaus oder Scharlau ein großer Teil, die das Gesicht des SV Empor in den letzten Jahren geprägt hatten.

Trainer Zampich wollte sich ob dieser Situation zunächst einmal nur auf den Klassenerhalt konzentrieren. Dazu bekam er mit Nico Varrelmann immer hin einen Torsteher mit Oberligaerfahrung. Aus dem Nachwuchs schaffte diesmal nur Tim Falk den Sprung in die Berlin-Liga, der Youngster meisterte diesen aber bravourös und wurde gleich einer der "Dauerbrenner". Auch der vom BFC Dynamo gekommene Sam Misgayski (19) konnte die Erwartungen bisher durchaus erfüllen. Der personelle Aderlass sollte Empor allerdings spürbar durch die Hinrunde 2017/18 begleiten.


"Es sollte ganz klar das Ziel sein, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen" (J. Schwanke)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Die Auftaktwoche in der Berlin-Liga lieferte der sportlichen Leitung noch keine richtigen Anhaltspunkte: aus den ersten beiden Partien gegen Schwarz-Weiß und Nordberliner holte man nur einen Zähler, konnte dann aber gegen den am stärksten eingeschätzten SV Tasmania noch einen 0:2-Rückstand in einen Sieg verwandeln. Nur eine Woche später kassierte das Team von Trainer Zampich - wieder auf eigenem Platz - dann aber wieder eine derbe 1:6-Klatsche gegen Makkabi. Doch die Mannschaft fing sich erneut und schien nach zwei Siegen bei Al-Dersim (5:1) und gegen Rudow (3:0) endlich auf dem richtigen Weg. Die beiden Niederlagen gegen die Topteams Stern und Croatia schienen das nicht zwangsläufig zu widerlegen - sieht man mal von der Tatsache ab, dass die Empor-Defensive zweimal vier Treffer zuließ. Die Verantwortlichen allerdings entschlossen sich, in der Trainerfrage Konsequenzen zu ziehen: Ende September trennte man sich von René Zampich.

Bester Schütze: Francisco Egas-Sanchez

Neuer Mann auf der Bank wurde ein bekannter Name: Jörg Schwanke, Ex-Bundesligaprofi (VfL Bochum), der auch beim 1. FC Union spielte und zuletzt im Nachwuchs bei Hertha BSC trainiert hatte. Das erste Punktspiel unter Schwanke wurde Mitte Oktober 2:1 gegen Türkspor gewonnen. In den folgenden sechs Partien sollte aber nur ein weiterer Dreier hinzukommen - beim 5:2 in Schöneberg. Im Pokal allerdings lieferte Empor dem Oberligisten Tennis Borussia in der 3. Runde (Mitte November) einen bemerkenswerten Fight und musste sich erst in der Verlängerung knapp geschlagen geben. Wie gut das Schwanke-Team auftrumpfen kann, zeigte es auch am 16. Spieltag gegen einen allerdings leicht indisponiert wirkenden SV Sparta (2:0). Die abschließende 0:3-Niederlage beim Tabellenzweiten BSC fiel dann eher wieder in die Kategorie "erwartbar".

Im Winter hat der SV Empor noch einmal nachgerüstet, vor allem in der Defensive: darunter sind mit Constantin Mossier und Birkan Öztek zwei "alte Bekannte", dazu kommt mit Niklas Freund ein zweiter Torwart. Aus Biesdorf stieß darüber hinaus mit Tobias Höltge eine Alternative für den Angriff dazu. Es werden mit Dustin Bernicke, Jon Stublla und vor allem Robin Moerer aber früher oder später auch Spieler in den Kader zurückkehren, die in der Hinrunde einige Zeit pausieren mussten. Unter diesen Umständen ist im zehnten Jahr in der Berlin-Liga eine Platzierung zwischen 8 und 12 am Ende für Empor sicher realistisch.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Außenseiter: Diese Startelf von Anadoluspor verkaufte sich im Achtelfinale des Berlin-Pokals so teuer wie möglich

Als letzter Bezirksligist war Anadoluspor 1970 am Achtelfinale des Berlin-Pokals beteiligt. Am heutigen Sonntag schied der Kreuzberger Verein jedoch gegen den zwei Klassen höher spielenden SV Tasmania mit 0:3 (0:1) aus.

Yusuf Gedik

Berlinsport Aktuell nutzte die Gelegenheit, um mit dem ersten Vorsitzenden Yusuf Gedik - und zwischendurch auch mit dem ersten Präsidenten des Vereins überhaupt - den Club im Gespräch näher kennen zu lernen.
 
Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

SC STAAKEN

Zog aus, um das Verlieren wieder zu lernen und sich trotzdem schnell zu etablieren: das Team des SC Staaken (hier beim Regio-Cup)

NOFV-OBERLIGA NORD

Hinrundenbilanz: 7. Platz, 33:21 Tore, 35 Punkte (16 Spiele: 8 S, 3 U, 5 N)
Halbjahresbilanz: 7. Platz, 34:23 Tore, 27 Punkte (17 Spiele: 8 S, 3 U, 6 N)
Meiste Einsätze: Hesse, Mielke (je 17), Lampert, M. Guske (je 16)
Meiste Tore: Gigold (5), Kubens, Ph. Schulz, Koschnik (je 4)
Längste Serie ohne Niederlage: 8.- 17. Spieltag (23 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 1. - 3. Spieltag (0 Punkte), 5. - 7. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 3. Runde (5:6 n. V. beim TSV Rudow)
Regio-Cup 2018: Aus nach der Vorrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: M. Schultz (Angriff, nach Pause)

Abgänge: Marx (Tor, SSC Teutonia)

Vor der Saison

Dauerbrenner: Lukas Hesse

Der SC Staaken erlebte eine traumhafte Spielzeit 2016/17: am Ende stand die Berliner Meisterschaft inklusive Aufstieg in die Oberliga - und das Ganze, ohne ein Punktspiel verloren zu haben. Klar war nun, dass es in der neuen sportlichen Heimat so nicht weitergehen würde - und die Frage stellte sich, wie die Mannschaft damit umgehen würde. Denn wie zu erwarten, blieb das Team um Trainer Jeffrey Seitz in weiten Teilen unverändert. Unter den Abgängen war eigentlich nur einer, der weh tat - der aber richtig: Erhan Bahceci wollte nicht mehr auf überregionaler Ebene antreten und wechselte zu SD Croatia. Mit dem Torjäger verließ eine der Identifikationsfiguren der letzten Jahre den Sport-Club: in den vier Jahren zuvor hatte es Bahceci auf fast 120 Spiele und annähernd 100 Tore gebracht.
Gegen die anderen festen Größen in Staaken aber hatten es die Neuzugänge nicht leicht: Oberliga-erfahrene Spieler wie Samuel Agiey-Yeboah (10 Einsätze, 1 Tor) oder Jesucristo Koté Lopez (9/2), die das vermeintliche Vakuum im Angriff füllen sollten, konnten sich noch nicht so durchsetzen wie erhofft. Beinahe bezeichnend, dass der aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogene Marvin Kubens (15/4) die Lücke bislang am besten zu schließen wusste. Die Youngster Marcel Bremer (BAK-Nachwuchs) und Fabian Dimke (Braunschweig, Nachwuchs) sind über den Ergänzungsstatus noch nicht hinaus.


"Ich glaube, wenn man uns Fußball spielen sieht, dann stehen wir zu Recht auf Platz sieben" (D. Kujath)

Gespräch vom 7. Januar


Bisherige Saisonbilanz

Auf die erste Punktspielniederlage nach einem Jahr musste der Aufsteiger nicht lange warten - gleich zum Auftakt gab es ein 1:2 vor knapp 350 neugierigen Besuchern im heimischen Sportpark gegen den FC Hertha 03. Lehrgeld gab es auch in den folgenden beiden Auswärtspartien zu zahlen: beim CFC Hertha 06 (1:3) musste man sich gleich dem nächsten Berliner Rivalen geschlagen geben, bei Anker Wismar (2:3) verlor der SC, obwohl man bis zehn Minuten vor Ende 1:0 geführt und David Koschnik nochmal in der 89. Minute zum 2:2 getroffen hatte. Schon war sie wieder da, diese Frage: können die Staakener noch mit Niederlagen umgehen oder sind sie gar nicht Oberliga-tauglich? Allerdings stellte man sich diese Frage nur außerhalb des Spandauer Westens. Das Vertrauen in das eigenen Können war immer noch vorhanden, das bewies das 5:1 gegen Altlüdersdorf am 4. Spieltag.

Bester Schütze: Sebastian Gigold

Das Programm meinte es aber nicht wirklich gut mit dem Neuling: die Topteams BSC Süd, Lichtenberg 47 und Optik Rathenow gaben sich die Klinke in die Hand - mehr als ein Zähler beim 1:1 gegen 47 war da für den SC Staaken nicht drin. Sieben Spiele, vier Punkte - einen vor dem Tabellenletzten aus Brieselang. Das war zwar nicht unbedingt nach dem Geschmack der Verantwortlichen, Ruhe zu bewahren ist am westlichen Stadtrand Berlins allerdings seit Jahren eine Stärke. Am Tag der Deutschen Einheit feierte der SC seinen zweiten Sieg - enorm wichtig war er gegen den TFC Greif (2:1) dazu. Nun begann sich der Knoten bei den Blau-Weißen zu lösen, insgesamt neun Spiele in Folge blieb man - ungeschlagen. Wieder eine starke Serie, mit hohen Siegen in Strausberg (6:1) und gegen Schwerin (5:1). Hier und da konnte man aber auch ein knappes Spiel für sich entscheiden. Auch die hohe Hürde bei Tennis Borussia zum letzten Hinrundenspieltag wurde mit einem 0:0 zufriedenstellend genommen. Das Ende der Serie folgte allerdings noch vor Weihnachten, als man erneut gegen Hertha 03 1:2 unterlag.

Nicht schlimm aufgrund der starken zweiten Hinserienhälfte, einen kleinen Wermutstropfen gab es dennoch zu verzeichnen. Im Pokal schieden die Staakener in der dritten Runde beim Berlinligisten TSV Rudow aus - 5:6 nach Verlängerung. Ab der zweiten Halbzeit war man dabei in Überzahl, konnte einen 3-Tore-Rückstand wettmachen und ging in der Verlängerung sogar in Führung. Für die Moral des SCS spricht es aber, dass das Aus Mitte November keinerlei Auswirkungen auf die Liga hatte. Dort startet man nun mit zwei Heimspielen (gegen Hertha 06 und Wismar) ins zweite Halbjahr - die Tauglichkeit dafür hat man längst nachgewiesen, doch in Staaken wird man weiter seriös von Spiel zu Spiel die Aufgaben angehen, um ein möglichst gutes Abschlussresultat zu erzielen.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

TSV RUDOW

Besten Dank: Ovationen erhielt der TSV Rudow für die Leistungen im zweiten Teil der Hinrunde reichlich

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 7. Platz, 33:26 Tore, 32 Punkte (17 Spiele: 10 S, 2 U, 5 N)
Meiste Einsätze: Hirik (17), Sander, Al-Khalaf, Czuba (je 16)
Meiste Tore: Anton (6), Czuba, Hirik (5)
Längste Serie ohne Niederlage: 10. - 17. Spieltag (22 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 4. - 6. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (14.02. gegen Lichtenberg 47)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Zwischenrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: noch nicht bekannt
Abgänge: noch nicht bekannt

Vor der Saison

Dauerbrenner: Zihni Taner Hirik

Die erste Saison unter der Leitung des neuen, jungen Trainers Aaron Müller schloss der TSV Rudow 2016/17 auf einem ausgezeichneten 6. Platz ab. Die Verantwortlichen peilten für die neue Spielzeit dennoch "nur" einen Rang im gesicherten Mittelfeld an. Schließlich verließen zehn Spieler den Verein.Darunter einige mit Qualitäten: Aslan, Baba, Korkmazyürek oder Matusczyk blieben in der Berlin-Liga, Rosner und Sarbanovic wechselten gar in die Oberliga. Von den Zugängen taten sich besonders der junge Zihni Taner Hirik, der als einziger in allen Spielen der Hinrunde zum Einsatz kam und 5-mal traf, sowie der erfahrene Norman Anton (27) hervor. Der Angreifer kam von Johannisthal aus der Landesliga und avancierte mit sechs Treffern zum bislang besten Schützen der Rudower. Auch Verteidiger Edison Cocaj und Mittelfeldspieler Marcel Schulz konnten auf Anhieb eine gute Rolle spielen, während Stephan Kaul (SVG Göttingen, Oberliga) noch nicht so zum Zug kam. Besondere Freude an der Stubenrauchstraße vor dem Liga-Start: der TSV wurde als Ausrichter des Saisoneröffnungsspiels auserkoren.


Es haben vielleicht fünf Prozent gefehlt, die kamen dann über's Training dazu (...). In der Berlin-Liga ist alles eng zusammen, da sind fünf Prozent dann der Unterschied (Gunnar Kaiser)

Gespräch vom 6. Januar


Bisherige Saisonbilanz

Als Gegner für dieses Eröffnungsspiel wurde der SV Sparta bestimmt - eine durchaus undankbare Aufgabe. Als Aufsteiger gerieten die Lichtenberger fast automatisch in die "angenehme" Außenseiterrolle und der TSV Rudow stand auf eigenem Platz in der Pflicht. Am Ende unterlagen die Hausherren durch ein Freistoßtor mit 0:1, die Enttäuschung darüber konnten die Rudower mit zwei Siegen im weiteren Verlauf der Englischen Woche aber schnell kompensieren. Dann aber reichte es beim 1. FC Schöneberg wieder "nur" zu einem 1:1 - der einzige Punktgewinn des Neulings bis zum 12. Spieltag. Als Problem stellten sich allerdings zunehmend die Heimspiele dar: besonders schlecht, weil der TSV sechs der ersten neun Partien an der Stubenrauchstraße auszutragen hatte - gleich vier davon gingen verloren.

Volltreffer: Norman Anton

Resultat: Platz 12 mit zehn Punkten nach dem 9. Spieltag - das war eine Platzierung im Mittelfeld, die man sich so dann doch nicht vorgestellt hatte. Doch der Wendepunkt sollte kommen: ausgerechnet bei SD Croatia, dem Tabellenzweiten, drehte man einen Pausenrückstand noch in einen 2:1-Erfolg. Und weil es so schön war, stürzte der TSV am nächsten Spieltag gleich noch den Spitzenreiter Berliner SC. Auf dem Hubertussportplatz war beim 3:0 zur Halbzeit eigentlich alles gegessen, doch dann kamen die Grün-Weiß-Roten nochmal in Fahrt und siegten in der Nachspielzeit mit 4:3. Jetzt lief es wie am Schnürchen, das folgende Derby gegen Tasmania wurde an der Stubenrauchstraße 3:0 gewonnen - und auch die anschließenden, unangenehmeren Partien, in denen man als Favorit auflief, wurden ausnahmslos mt Dreiern beendet. Zwischendurch wurde auch der drittplatzierten Eintracht in Mahlsdorf noch ein 2:2 abgetrotzt.

Das "Sahnestück" in der gesamten Entwicklung sicher dann das Drittrundenspiel im Pokal Mitte November gegen Oberligist SC Staaken: 3:0-Führung nach einer guten halben Stunde, aber dann ein Platzverweis mit dem Pausenpfiff. Nach Ende der regulären Spielzeit 4:4 (nach zwei späten Gegentoren) - in der Verlängerung sogar der Rückstand, doch der TSV kam in Unterzahl zurück und siegte am Ende 6:5. Da stellt sich vor Beginn der Rückserie natürlich die Frage: kann die Euphorie und das Selbstbewusstsein über die Winterpause erhalten bleiben? Die Antwort darauf kann wohl schnell gegeben werden angesichts des Auftaktprogramms der Rudower: schon am Sonntag bestreitet das Team von Trainer Müller das vorgezogene Spiel beim Spitzenreiter Blau-Weiß 90 und Mittwoch darauf steht der nächste Pokalkracher gegen Lichtenberg 47 an der Stubenrauchstraße an. Es folgen Auswärtsspiele bei den Lokalrivalen Schwarz-Weiß und Tasmania sowie das Heimspiel gegen den "Vize-Herbstmeister" BSC, der auf Revanche für das Hinspiel brennen dürfte. Keine Frage also: für dieses Startprogramm wird der TSV die breite Brust vom zweiten Teil der Hinrunde benötigen.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

BFC Dynamo

Mit Spannung erwartet: Ex-Hertha-Profi Okoronkwo schloss sich dem BFC zur Saison 2017/18 an

Regionalliga Nordost

Halbjahresbilanz: 2. Platz, 47:20 Tore, 36 Punkte (18 Spiele - 11 S, 3 U, 4 N)
Hinrundenbilanz: 2. Platz, 42:20 Tore, 33 Punkte (17 Spiele - 10 S, 3 U, 4 N)
Meiste Einsätze: Cubukcu, Hendl, Steinborn, Rausch, Dadashov, Breitfeld (je 18), Kamm Al-Azzawe, Cepni (je 17)
Meiste Tore: Dadashov (19), Steinborn (11)
Längste Serie ohne Niederlage: 14. - 18. Spieltag (11 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 13. - 14. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (14.02. bei Türkiyemspor)
Regio-Cup 2018: nicht teilgenommen

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge:

Abgänge: Breitfeld (Mittelfeld, FC Ingolstadt 04 II)

Vor der Saison

Neu an Bord, gleich Kapitän: Bilal Cubukcu

Eine sehr zwiespältige Spielzeit hatte der BFC Dynamo hinter sich: in der Liga im Aufstiegskampf frühzeitig abgeschlagen, konzentrierten sich die Weinroten mehr oder weniger nur noch auf den Berliner Pokalwettbewerb. In dieser Hinsicht ging der "Plan" auf: der BFC gewann den Pott gegen Viktoria und sicherte sich die lukrative wie öffentlichkeitswirksame DFB-Pokalteilnahme. In der Meisterschaft ging der Faden zwischendurch aber doch ziemlich verloren - im Schlussspurt reichte es zwar nur für Platz 15, dort hatte man allerdings 20 Punkte mehr auf dem Konto als die dahinter platzierten Luckenwalder und sechs weitere auf den ersten Abstiegsplatz. Ein beträchtlicher Umbruch wurde dann im Sommer vollzogen: Spieler kamen und gingen in zweistelliger Zahl. Allein angesichts der Abgänge von Srbeny (18 Saisontore), Pröger und Rockenbach (je 9) konnte der eine oder andere schon ins Grübeln geraten, Trainer René Rydlewicz sah angesichts von 54 Gegentoren 2016/17 vor allem Verbesserungsbedarf in der Defensive.

Von Babelsberg 03  kam gleich eine komplette Achse mit Ugurtan Cepni (Abwehr), Bilal Cubukcu (Mittelfeld) und Matthias Steinborn (Angriff), Rufat Dadashov vom ZFC Meuselwitz sollte ebenfalls vorne für Furore sorgen. Und dann war da natürlich noch die Personalie Solomon Okoronkwo: der "King", früher bei Hertha BSC in der Bundesliga und dann weit herumgekommen in der Fußballwelt, wurde zu Dynamo nach Berlin zurückgeholt. Diesmal wollte man vorne mitspielen - und zwar von Anfang bis Ende. Natürlich im Wissen um die sehr starke Konkurrenz, zu der vor Saisonbeginn vor allem Energie Cottbus und Wacker Nordhausen gezählt wurde.

Bisheriger Saisonverlauf

Noch ein Dauerbrenner: Matthias Steinborn

Gelungener Auftakt für den BFC Dynamo in Luckenwalde: trotz Pausenrückstand siegte man am Ende deutlich mit 4:1. Dadashov traf doppelt, Okoronkwo einmal und der ebenfalls aus Meuselwitz gekommene David Kamm Al-Azzawe auch. Im folgenden Topspiel gegen Nordhausen mit Ex-BFC-Coach Uluc trennte man sich torlos - verschmerzbarer als die folgende 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger VSG Altglienicke. Doch immerhin konnte der schlechte Start in die Englische Woche durch zwei Auswärtssiege bei Viktoria und Neugersdorf einigermaßen korrigiert werden. So lag man nach dem 5. Spieltag auf Platz 2 - allerdings fünf Punkte hinter den bis dahin fehlerlosen Cottbusern. Zwei Runden später zog der BFC dann beim direkten Duell in der Lausitz mit 1:3 den Kürzeren und der Abstand in der Tabelle vergrößerte sich weiter.

Bloß keine weiteren Punkte einbüßen, hieß die Devise in der Folge, doch zwischen den vier Siegen leistete sich Dynamo einen Ausrutscher beim 1:2 zuhause gegen Meuselwitz. Dieser "Trend" sollte anhalten, denn nach zwei Dreiern setzte es eine erneute 1:2-Niederlage (gegen BAK), die dritte schon im Jahnsportpark in der Hinrunde. So wuchs der Rückstand auf Energie bis zum Ende des Halbjahrs auf 14 Punkte an. Durch den Sieg in einem vorgezogenen Spiel Ende Januar sind es inzwischen sogar 17, doch der BFC kann mit einem Sieg im Derby gegen Viktoria den alten Abstand wieder herstellen.

Diesmal nicht locker lassen: Trainer Rydlewicz

Trotzdem ist diese Hypothek natürlich zu hoch, um in der Rückserie ernsthaft ganz vorne angreifen zu können. Als Tabellenzweiter so wenig Perspektiven zu haben, ist erneut eine schwierige Aufgabe für Trainer Rydlewicz und sein neu formiertes Team. Sich wieder nur auf den Pokal zu konzentrieren, kommt diese Spielzeit aber nicht in Frage. Zwar ist man auch dieses Jahr noch aussichtsreich in diesem Wettbewerb vertreten, konnte im DFB-Pokal dem FC Schalke 04 (0:2) das Leben schwer machen und möchte dieses Highlight wiederholen - doch die Liga darf nicht darunter leiden wie vergangene Spielzeit. Und wenn es nur aus dem Grund ist, dass man das Team bereits für nächste Saison auf hohem Niveau für den Gipfelsturm einspielen möchte.

Die erwähnten Neuzugänge schlugen dabei allesamt ein, absolvierten wie der noch nicht erwähnte Marcel Rausch (von Schönberg 95) und Torwart Bernhard Hendl, der als einer der wenigen nicht neu hinzukam, sämtliche Liga-Spiele. Dadashov (19 Tore) traf dazu jetzt schon 8-mal mehr als in der gesamten letzten Saison in Meuselwitz. Mit Breitfeld folgte im Winter zwar ein Eigengewächs dem Ruf des ehemaligen Sportlichen Leiters Angelo Vier nach Ingolstadt, ansonsten blieb es bei Dynamo aber ruhig auf dem Transfermarkt. Wenn er zur Rückrunde richtig verletzungsfrei bleibt, könnte man aber auch Okoronkwo - der bisher nur ein Spiel über 90 Minuten bestritt -  nochmal als echten Neuzugang betrachten.

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

 

FÜCHSE BERLIN

Füchse in Not: Im ersten Halbjahr hatte die Defensive bisweilen Mühe, den Überblick zu behalten

BERLIN-LIGA

Halbjahresbilanz: 14. Platz, 26:45 Tore, 15 Punkte (16 Spiele: 4 S, 3 U, 9 N)
Meiste Einsätze: Tokgöz (16), Kempf (15)
Meiste Tore: Haubitz (11), Trampisch, Urbanski (je 3)
Längste Serie ohne Niederlage: 3. - 4. (6 Punkte), 7. - 8. (4 Punkte), 15. - 16. Spieltag (2 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 8. - 12. Spieltag (4 Spiele, 1 Punkt), 14. - 16. Spieltag (3 Spiele + Nachholspiel, 2 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (14.02. gegen Hertha 06)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Vorrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Lehmann (Mittelfeld, SC Borsigwalde, während der Hinrunde), Davitaia, El- Ali (bd. Angriff, bd. BSC Rehberge), Rüdiger (Mittelfeld, Arminia Hannover), Trotzer (Mittelfeld, BSC Rehberge)
Abgänge: Fiedler (Abwehr, Normannia 08)

Vor der Saison

Dauerbrenner: Onay Tokgöz

Großer Umbruch vor der Spielzeit am Freiheitsweg: Spieler gingen im Dutzend, 18 Neue wurden verpflichtet. Unter den Abgängen schmerzte vor allem der von Przesang, Torwart Thielmann, Januschowski und Karadeniz brachten es aber auch immerhin auf 20 und mehr Einsätze 2016/17. Unter den Zugängen viele junge Spieler, die ihre Zeit brauchen - aber auch eine beträchtliche Anzahl an gestandenen Spielern. Onay Tokgöz von Makkabi etwa, Onur Ceylan (Concordia Wittenau) oder Lucas Groth (Preussen). Gemeinsam mit dem neuen Torwart Angelo Kempf (21, ebenfalls Preussen), der schon bei TeBe Oberligaluft schnuppern konnte, allerdings die einzigen Zugänge im Kader, die es auf mehr als 10 Einsätze bringen sollten. Trainer Kai Brandt, der während der Vorsaison das Amt in Reinickendorf übernommen hatte, sah sein Aufgebot in Breite und Qualität vor Saisonbeginn besser aufgestellt. Das ausgegebene Ziel lautete, eine ruhigere Spielzeit als 2016/17 zu erleben, als man mit 37 Punkten auf dem 14. Platz abschloss und eine ganze Weile um den Klassenerhalt zittern musste.


"Wir müssen versuchen, am Anfang gleich die Spiele zu gewinnen, die wir gewinnen müssen - (...) dass wir dann ein bisschen ruhiger fahren können" (Th. Pyrrhus)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Stotterstart für die Reinickendorfer: zwei Niederlagen bei Croatia und gegen Rudow ließen die Füchse zwei Siege folgen. Das 4:0 bei Preussen am Ende der Englischen Auftaktwoche und das 3:1 gegen SpaKi sieben Tage später ließen die Gemüter am Freiheitsweg zunächst entspannter werden. Platz 8 - höher sollte es in der Hinrunde aber nicht mehr gehen in der Tabelle. Denn es setzte zunächst wieder zwei Pleiten: mit 3:6 bei Makkabi und 1:4 bei Sparta fielen diese dazu doch unerwartet deftig aus. Der anschließende Derbysieg gegen Nordberliner (2:1) und das 2:2 bei Schwarz-Weiß sorgten auch hier wieder für Entlastung in der Tabelle. Enttäuschend dann die Vorstellung beim 1:6 bei Tasmania. Trainer Kai Brandt zeigte sich nach diesem Spiel nachdenklich - und der Abwärtstrend hielt an. Das 2:3 gegen den BSC fiel dabei noch knapp aus, anschließend verloren die Füchse jedoch 0:4 in Mahlsdorf. Nun stand man nur noch auf dem 15. Platz - Grund genug für die Verantwortlichen, die Zusammenarbeit mit Brandt zu beenden.

Torschütze vom Dienst: Steven Haubitz

Dessen Vorgänger Guido Perschk, der bei den Füchsen schon öfter "ausgeholfen" hat, sollte nun im Team mit Thomas Pyrrhus und dem Sportlichen Leiter, Frank Schaaf, die Kehrtwende vollziehen. Der „Pflichtsieg“ gegen das Schlusslicht aus Schöneberg gelang (4:0), Steven Haubitz steuerte drei Treffer dazu bei - womit er zwar einmal mehr seinen großen Wert für die Füchse unter Beweis stellte, aber eben auch die mangelnde Abschlussstärke der anderen Offensivkräfte. Elf Tore in 11 Einsätzen brachte Haubitz zu Stande, die nächstbesten Schützen im Kader nach der Vorrunde nur drei. Die positive Serie im Pokal konnte man zuvor mit dem 4:2 bei Landesligist SSC Teutonia fortsetzen, als Lohn wartet am 14. Februar nun das Achtelfinale auf eigenem Platz gegen den Oberligisten Hertha 06. Ein Highlight in (noch) eher trüben Zeiten: bei Blau-Weiß 90 und im Nachholspiel zuhause gegen Türkspor blieb man ohne Punkt und Tor, kassierte insgesamt gleich neun Gegentore. Zum Abschluss des Halbjahrs reichte es dann zumindest noch für zwei Punkteteilungen, wobei die Füchse zuhause gegen Empor erst kurz vor Abpfiff den möglichen Sieg aus der Hand gaben.

Für die Rückserie kann man am Freiheitsweg nun nur hoffen, dass die zweite Vorbereitung sich im weiteren Zusammenwachsen des Teams niederschlägt. Zum vorgezogenen Auftakt mit dem Nachholspiel gegen den Regio-Cupsieger SFC Stern 1900 schon am 3. Februar ist die Zeit jedoch knapper als für andere Berlin-Ligisten. Ein Punkt wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung - dann folgen mit dem Pokalspiel und dem nächsten Heimspiel gegen Preussen zwei wichtige Partien binnen weniger Tage.

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Das niederländische Sieger-Duo Yoeri Havik (l.) und Wim Stroetinga (Archiv)

Das niederländische Duo Yoeri Havik/Wim Stroetinga hat seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholt und landete so auch bei der 107. Ausgabe des Berliner Sechstagerennens am Ende wieder ganz vorne. Dieser Coup war zuletzt im Jahr 2002 Silvio Martinello (ITA) und Rolf Aldag (GER) gelungen. Wie im Vorjahr konnten Havik/Stroetinga dabei das favorisierte belgische Duo Kenny de Ketele/Moreno de Pauw auf Platz 2 verweisen. Rang 3 eroberte das Berliner Paar Roger Kluge/Theo Reinhardt mit einem starken Schlusstag.

Sprint: Vogel und Levy die Schnellsten

Maximilian Levy

Im Sprint waren deutsche Fahrerinnen und Fahrer ganz vorne. Kristina Vogel siegte vor Miriam Welte bei den Damen, in der Herrenkonkurrenz konnte Vorjahressieger und Lokalmatador Maximilian Levy seinen Triumph wiederholen - Stefan Bötticher belegte den 2. Platz.

 

 

Beitrag+Archivfotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

BSV AL-DERSIMSPOR

Wichtige Stützen im Abstiegskampf: Firat Karaduman (l.), Metin Sinan Aktürk (Nr. 62) und Ali Kaloglu (r.)

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 16. Platz, 21:43 Tore, 14 Punkte (17 Spiele: 3 S, 5 U, 9 N)
Meiste Einsätze: Aktürk (17), Sahin, Baba (je 15)
Meiste Tore: Baba (6), Karaduman (5)
Längste Serie ohne Niederlage: 8. - 10. Spieltag (7 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 10. - 17. Spieltag (4 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 2. Runde (1:4 gegen Stern 1900)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Vorrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause) UPDATE 31.01.

Zugänge: Zaid (Angriff, 1. FC Wilmersdorf II), Ince (Abwehr, Hilalspor), O. S. Aktürk (Mittelfeld, SD Croatia), Masie Nsang (BFC Dynamo II), Mustafa Öner (Trainer, zuletzt 1. FC Wilmersdorf)
Abgänge: Gülli, Üremis, Trabolsi, Arslan, Özer (alle Al-Dersimspor II, während der Hinrunde), Peka (Tor, Eintr. Miersdorf/Zeithen), Iraki (Angriff, 1. FC Novi Pazar), Mario Ernesto Salvador (Trainer, noch unbekannt)

Vor der Saison

Volltreffer: Merdan Baba

Auch vor dem dritten Jahr in der Berlin-Liga wurde der BSV Al-Dersimspor wieder als Abstiegskandidat gehandelt. Geschafft haben es die Kreuzberger in den vergangenen beiden Jahren trotzdem: als Tabellen-15. (30 Punkte) 2015/16, und vergangene Spielzeit schloss man sogar mit 39 Zählern auf dem 13. Rang ab. Dass die Kurve allerdings nicht zwangsläufig weiter nach oben gehen muss, war den Verantwortlichen am Anhalter Bahnhof natürlich klar. Schließlich standen mit Ilkan und IIter Senkaya sowie Onur Serhat Aktürk drei Leistungsträger der vergangenen Jahre nicht mehr zur Verfügung. Auf der Trainerposition gab es zudem ebenfalls einen Wechsel: der erfolgreiche Erdal Güncü räumte aus beruflichen Gründen den Posten, in Mario Ernesto Salvador fand man einen Nachfolger mit gutem Ruf, der als Chefcoach allerdings noch nicht in der Berlin-Liga tätig war. Der Südamerikaner hielt einen Platz im gesicherten Mittelfeld für möglich - mit Merdan Baba (TSV Rudow) konnte man schließlich einen jungen Spieler mit Torjägerqualitäten von einem Wechsel zu Al-Dersimpor überzeugen. Auch von den aus der Landesliga geholten Metin Sinan Aktürk, Lorenzo Mbile Sanchez und Caglar Polat versprach man sich mehr als bloß Reservistenstatus - und tat mit deren Verpflichtungen einen ebenso guten Griff wie mit Sturmtalent  Ismail Tasan, der vom Kreisligisten FC Amed kam.


"Mustafa Öner hat am Anfang abgesagt - aber ich hab's dann doch irgendwie hingekriegt, ihn zu überreden" (K. Emre)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Dem noch schwer einzuordnenden 0:0 zum Auftakt gegen den Nordberliner SC folgten vier Niederlagen mit mindestens vier Gegentoren. Darunter eine 0:7-Pleite beim Topfavoriten Blau-Weiß 90, aber auch ein 4:5 zuhause gegen den BSC - bei dem am Ende die Zuschauer zwar auf ihre Kosten gekommen waren, Al-Dersimspor aber trotzdem mit leeren Händen da stand. Dem ersten Saisonsieg gegen den recht gut gestarteten TuS Makkabi (2:0) folgte eine späte 1:2-Niederlage in Rudow - doch ein Aufwärtstrend bei der Mannschaft von Trainer Salvador war unverkennbar. Dieser sollte sich im Anschluss mit zwei Siegen und einem Remis bestätigen - mit Croatia, Preussen und Stern waren die Gegner dazu nicht gerade "Laufkundschaft". Das Pokal-Aus in der 2. Runde (wiederum gegen Stern) schien da verschmerzbar.

Die nicht unüblichen Startprobleme in der Liga schien das Team dennoch überwunden zu haben, doch beim 0:1 bei Tasmania war wieder mehr drin und gegen den Tabellenletzten aus Schöneberg sollte es gerade so zu einem 3:3 reichen. Es wurde aber sogar der Beginn eines Abwärtstrends, der Al-Dersimspor vom 10. Platz wieder auf die Abstiegsränge zurückführen sollte. Am Ende gab es zwar noch zwei Unentschieden, aber das 2:2 gegen die Füchse (nach eigener Führung) wie beim DJK Schwarz-Weiß (nach zweimaliger Führung und Überzahl in der Schlussphase) gehörten eher in die Kategorie "verlorene Punkte". Der Ausgleich in der Nachspielzeit bei den Neuköllnern bedeutete sogar, dass man die Winterpause auf dem 16. Platz - also dem ersten Abstiegsrang - verbringen muss.

Neu im Winter: Trainer Mustafa Öner

Die sportliche Talfahrt gab dann auch den Anlass, zum Winter den Trainer auszutauschen. Der gerade erst zu Saisonbeginn gekommene Mario Ernesto Salvador musste gehen. Mustafa Öner, der beim Landesligisten 1. FC Wilmersdorf während der Vorrunde auch aus zeitlichen Gründen zurückgetreten war, konnte durch Al-Dersimspors sportliche Leitung von der Übernahme des Amtes überzeugt werden. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer - aber auch bei weitem nicht so aussichtslos wie bei den Wilmersdorfern, wo Öner im Winter 2016/17 angeheuert hatte, um mit dem abgeschlagenen Schlusslicht der Berlin-Liga vielleicht doch noch das Unmögliche zu schaffen. Sollte der BSV Al-Dersimspor wieder an die schon gezeigten Leistungen von Mitte der Hinserie anknüpfen können, dürfte im Gegenteil der Klassenerhalt auch im dritten Jahr der Zugehörigkeit zur Berlin-Liga wieder möglich sein.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

FC VIKTORIA 89

Die Mannschaft des FC Viktoria 89 mit Kapitän Ümit Ergirdi (vorne) beim Regio-Cup 2018

Regionalliga Nordost

Halbjahresbilanz: 6. Platz, 33:27 Tore, 27 Punkte (18 Spiele - 8 S, 3 U, 7 N)
Hinrundenbilanz: 7. Platz, 31:27 Tore, 24 Punkte (17 Spiele - 7 S, 3 U, 7 N)
Meiste Einsätze: Reher, Ergirdi, Benyamina, Kargbo (je 17)
Meiste Tore: Kargbo (11), Benyamina (9), Ergirdi (8)
Längste Serie ohne Niederlage: Spiel 1 - 3 (5 Punkte) und 12. - 14. Spieltag (7 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 7. - 9. Spieltag (0 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: 3. Runde ausgeschieden (6:7 n. E. bei Lichtenberg 47)
Regio-Cup 2018: in der Vorrunde ausgeschieden

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Hippe (Angriff, vereinslos), Sakar (Mittelfeld, OFC Neugersdorf), El-Ahmar (Abwehr, Middelfart BK/DK)

Abgänge: Kargbo (Berliner AK), Benyamina (Angriff, Tennis Borussia), Franke (Abwehr, Tennis Borussia), Skoda (Mittelfeld, VSG Altglienicke), Hofmann (Mittelfeld, Berliner AK 07), Bildirici (Mittelfeld, unbekannt), Mese (Torwarttrainer, Berliner AK 07)

Vor der Saison

Rückkehrer: Trainer Thomas Herbst

Nach einem hervorragenden 4. Platz in der Vorsaison wuchsen die Erwartungen beim FC Viktoria 89. Allerdings musste man die neue Spielzeit ohne Erfolgstrainer Ersan Parlatan antreten, der sich weiter fortbilden wollte - mit Hollwitz, Pekdemir oder Trianni verlor man dazu bewährte Kräfte. Dafür wurde aber auch der eine oder andere "Name" verpflichtet: ob  Daniel Schulz (Stuttgarter Kickers), Florian Riedel (Eintracht Trier), Abu-Bakarr Kargbo (SV Rödinghausen) und Daniel Kaiser (Meuselwitz) von außerhalb, oder Tobias Hasse (BAK) und Sascha Schünemann (BFC) von Berliner Regionalligisten. Das Ergebnis von 2016/17 sollte zumindest bestätigt werden, auch das Thema mittelfristiger Aufstieg in die 3. Liga war vor der Spielzeit kein Tabuthema bei den Himmelblauen. Mit Thomas Herbst fand dazu ein alter Bekannter zurück auf den Trainerstuhl - der Ex-Profi hatte Viktoria bis 2015 bereits erfolgreich geleitet, mit Abu Njie (zuvor BAK) wurde ihm auch ein neuer Assistent zur Seite gestellt.


"Der Start war sehr holprig, aber mit dem 6. Platz können wir jetzt erst mal zufrieden sein" (A. Njie)

Gespräch vom 07. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Winterabgang: Karim Benyamina

Zwar blieb Viktoria in den ersten drei Partien ungeschlagen, mehr als die erreichten fünf Punkte hatte man sich allerdings wohl schon versprochen. Im wichtigen Heimspiel gegen den BFC Dynamo - eine Neuauflage des verlorenen Pokalendspiels - zog Viktoria dann erneut den Kürzeren (1:3). Platz 10 und bereits sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenersten Energie Cottbus war die zu diesem Zeitpunkt ernüchternde Bilanz. Mit zwei Siegen gegen Hertha II und bei Lok Leipzig schien die Mannschaft von Thomas Herbst wieder in die Spur gefunden zu haben. Doch der Tiefpunkt der Hinserie sollte erst noch folgen: nach Niederlagen gegen Babelsberg und in Fürstenwalde verlor man auch das Heimspiel gegen das Schlusslicht aus Luckenwalde. Nun war man nur noch Tabellen-13. mit bereits 16 Zählern Rückstand auf die Cottbusser und acht auf den 2. Platz.  Dazu schied man in der 3. Runde bei Oberligist Lichtenberg 47 aus dem Pokalwettbewerb aus.

In den folgenden fünf Partien war die Ausbeute dann wieder zumindest befriedigend (10 Punkte), das Topspiel in der Lausitz verlor man aber ebenso 0:1 wie den Hinrundenabschluss in Auerbach. Das letzte Spiel im Jahr 2017 in Meuselwitz konnte man aber immerhin mit einem 2:0-Sieg positiv abschließen. Angesichts des problematischen Verlaufs des ersten Halbjahrs darf man mit 27 Punkten und Rang 6 sogar eigentlich zufrieden sein. Dennoch kamen im Verlauf der Hinrunde Gerüchte auf, dass Sponsoren aufgrund der sportlichen Entwicklung nicht länger bereit seien, den Verein im gewohnten Umfang zu unterstützen. Die Verantwortlichen hielten sich zu diesem Thema einerseits bedeckt - das Proklamieren einer Neuausrichtung im Club mit der Konzentration auf Talente aus dem Berliner Fußball gab den Vermutungen aber weiter Nahrung. Der kleine Spieler-Exodus im Winter spricht ebenso dafür: mit den Abgängen von Kargbo und Benyamina verlassen allein beinahe zwei Drittel der bisher erzielten Tore den Verein. Mit Franke, Hofmann, Schünemann und Skoda geht dazu weiter kräftig an "Manpower" verloren.

Für die Offensive konnte man mit Justin Hippe (zuletzt Nordberliner SC) immerhin ein echtes Talent gewinnen, dazu kehren mit Can Sakar und Mohamed-Ali El Ahmar zwei junge Spieler nach Lichterfelde zurück. Auch das Eigengewächs Batikan Yilmaz soll in der Rückserie zu den Herren dazustoßen und den Angriff verstärken. Ob Viktoria allerdings mit dem abgespeckten Kader zumindest das Ergebnis des ersten Halbjahrs wiederholen kann, bleibt zu bezweifeln - eventuell sind dies bereits die ersten Vorzeichen, dass man sich ab der kommenden Spielzeit bei den Himmelblauen mit geringeren Zielen als zuletzt begnügen muss.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Aus für Damen und Herren im Viertelfinale in eigener Halle

Raus mit Applaus: Die BHC-Herren bedanken sich nach Spielende für die lautstarke Unterstützung bei den Fans

Gleich doppelt die Enttäuschung für den Berliner Hockey Club am Sonnabend: vor ausverkauftem Haus im Cole Sports Center verpassten sowohl die Damen als auch die Herren die Qualifikation zur Endrunde in Stuttgart am kommenden Wochenende. Letzter Hauptstadtvertreter in der Deutschen Meisterschaft bleibt so der TC Blau-Weiss, den am Sonntag beim Titelverteidiger Rot-Weiss Köln allerdings eine schwere Aufgabe erwartet.

BHC-Damen unterliegen Uhlenhorst Mülheim 3:5 (2:2)

In der Ost-Staffel der Hallenhockey-Saison blieb das von den Keller-Geschwistern (Natascha und Florian, beide mit Olympia-Gold dekoriert) trainierte Frauen-Team ungeschlagen und wurde so relativ ungefährdet Sieger der Abteilung. Somit konnte man sich auf das Heimrecht und den Zweiten der stark eingeschätzten West-Staffel, die Damen des Traditionsclubs Uhlenhorst Mülheim, freuen. Vor 500 Zuschauern in der Sporthalle am Hüttenweg, die einen eher seltenen Parkettboden als Spielfläche bieten kann, legten die Gastgeberinnen dann auch schwungvoll los: durch Treffer von Kröger und Kramer ging der BHC nach neun Minuten bereits mit 2:0 in Führung, büßte diese bis zur Pause allerdings wieder ein.

Ein Doppelschlag brachte den Gästen kurz nach dem Wechsel dann sogar ihrerseits einen Zwei-Tore-Vorsprung, den erneut Kramer aber noch einmal verkürzen konnte. Am Ende aber stellten die Mülheimerinnen mit dem 3:5 den alten Abstand wieder her - und als Kröger in der Schlussphase einen Siebenmeter vergab, war die Entscheidung gefallen.

BHC-Herren unterliegen Crefelder HTC 4:5 (3:1)

Einen Coup konnte die Mannschaft des jungen, niederländischen Trainers Rein van Eijk am letzten Spieltag der Ost-Staffel landen: mit einem 8:4-Auswärtssieg beim TC Blau-Weiss schnappte man dem Lokalrivalen noch die Tabellenführung weg, holte sich das Heimrecht für das Viertelfinale - und sparte sich damit das Gastspiel beim Titelverteidiger und erneuten West-Staffelersten Rot-Weiss Köln inklusive rund 1.000 Reisekilometern.

 


"Wir hatten schon erwartet, dass wir das Spiel in den Griff kriegen können - das haben wir auch gezeigt, aber leider nicht durchgedrückt" (R. van Eijk)


Auch die Herren legten mit der Unterstützung der Fans im Rücken - unter den 500 Besuchern am Hüttenweg einige Krefelder Anhänger - ordentlich los. Der überragende Nationalspieler Martin Häner brachte den BHC nach einer Kurzen Ecke und mit zwei Siebenmetern bis zur 27. Minute sogar 3:0 in Führung, das Anschlusstor der Krefelder in der letzten Minute des ersten Durchgangs schien da zunächst nicht weh zu tun. Nach dem Wechsel kam der Gast aber schnell auf 3:2 heran und das Spiel schien auf des Messers Schneide - bis zum 4:2 durch Ebeling in der 38. Minute.

Mit fortschreitender Zeit schienen die BHC-Herren nun ihrem Ziel, der Endrunde um die Deutsche Hallenhockeymeisterschaft am kommenden Wochenende, immer näher zu kommen. Doch nach dem erneuten Anschlusstor fünf Minuten vor Spielende schwang sich der Crefelder HTC noch einmal auf und glich nur 60 Sekunden später zum 4:4 aus. Ein echter Wirkungstreffer, denn der BHC hatte nun Mühe gegen die schnellen Angriffe der Gäste - von denen einer zwei Minuten vor Schluss zum 4:5 führte. Anschließend brachte das Team aus dem Westen den knappen Vorsprung geschickt über die Zeit.

Für die Damen und Herren des Berliner HC ist die Hallenhockeysaison 2017/18 damit beendet. Die Rückrunde der Feldhockeyspielzeit beginnt erst im Frühjahr - davor wartet mit der Hallenhockey-WM in Berlin (07.-11.02.2018) aber noch ein absolutes Highlight auf die (Berliner) Hockeyfans und solche, die es werden wollen.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé