Der sechste Streich: Erhan Bahceci (blaues Trikot, l.) trifft zum 0:6, Sturmkollege Efraim Gakpeto (Nr. 17) schaut im Sitzen zu
Böse Klatsche für den 1. FC Schöneberg im Nachholspiel am Sonntag: auf eigenem Platz unterlag das Schlusslicht dem SD Croatia mit 1:9 (0:4). Nach einer halben Stunde fielen die Hausherren phasenweise auseinander, zu diesem Zeitpunkt führte Crotia durch ein Tor von Herzog (18.) mit 1:0. Binnen weniger Minuten schraubten die Torjäger Bahceci und Gakpeto das Resultat auf 4:0 für die Gäste.
Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild: innerhalb von nicht einmal 15 Minuten verdoppelte Croatia das Resultat, danach ließ man es etwas lockerer angehen. Dem "Ehrentreffer" für die Schöneberger durch Götzenbrucker (83.) ließ Gakpeto kurz vor Schluss noch das 9:1 folgen - die Höchststrafe einer zweistelligen Niederlage blieb den Hausherren somit erspart. Dennoch war die Stimmung beim 1. FC Schöneberg anschließend selbstredend im Keller - während Croatia mit dem deutlichen Erfolg ein Stückchen Normalität nach dem frühen Tod seines Ex-Spielers Damantang Camara wieder herstellen konnte.
M. Wilke
A. Bilek
Berlinsport Aktuell sprach nach dem Spiel mit den Trainern, Marco Wilke von Croatia und Schönebergs Ayhan Bilek
Respekt, aber raus: die Spieler des FC Internationale (weiße Trikots) können aus dem 0:1 gegen Eintracht Mahlsdorf jedoch mehr mitnehmen als nur einen Händedruck
Auch der Pokal-Sonntag brachte keine Überraschung: Eintracht Mahlsdorf setzte sich im dritten Viertelfinale knapp, aber verdient beim Landesligisten FC Internationale durch. Das Tor des Tages gelang Ringo Kretzschmar für den Berlinligisten in der 30. Minute. Wie die heutige Auslosung ergab, müssen die Mahlsdorfer nun beim noch auszuspielenden Gewinner der Partie Berliner SC - Füchse Berlin (Mittwoch, 11.04.) antreten. Dazu treffen mit dem BFC Dynamo (Regionalliga) und Tennis Borussia (Oberliga) die beiden verbliebenen Topteams im Wettbewerb im zweiten Halbfinale aufeinander.
Chr. Gehrke
G. Senol
Nach dem Spiel sprach Berlinsport Aktuell mit den Trainern Christian Gehrke (Mahlsdorf) und Gökhan Senol (Inter).
Intensives Spiel: Auch nach 120 Minuten war noch keine Entscheidung zwischen TeBe (lila Trikots) und Tasmania gefallen
Einen echten Pokalkrimi mit vielen Zutaten, die eben nur dieser Wettbewerb zu bieten hat, trug sich am gestrigen Sonnabend im Mommsenstadion zu. Vor 527 Besuchern schien zunächst der Favorit Tennis Borussia auf eigenem Platz die Weichen in die erwartete Richtung zu stellen. Karim Benyamina stach bei den Lila-Weißen dabei im ersten Durchgang besonders hervor: der Ex-Profi sorgte mit einem platzierten Schuss zunächst für die Führung der Gastgeber (11.) und holte den Elfmeter zum 2:0 durch Thiago Rockenbach (32.) heraus. Kontrahent SV Tasmania bekam in der zweiten Hälfte aber zunehmend mehr Zugriff auf das Spiel und konnte durch ein kurioses Tor von Julian Loder (67.) verkürzen. Am Ende schien dem Außenseiter aus der Berlin-Liga aber die Zeit doch davon zu laufen - in der vierten Minute der Nachspielzeit aber gelang Arber Shuleta mit einem sehenswerten Freistoß noch der nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich zum 2:2. Verteiltes Spiel danach in der Verlängerung, so dass am Ende die Entscheidung vom Punkt fallen musste. Nachdem die jeweils ersten Schützen ihrer Mannschaft verschossen hatten, trafen die nächsten Kandidaten sicher. Den letzten Schuss von Tasmanias Serbülent Ulutürk konnte TeBe-Torwart Stephan Flauder dann aber entschärfen und Sefa Kahraman verwandelte anschließend seinen Strafstoß zur Entscheidung für TeBe.
A. Friedrich
T. Jauer
Berlinsport Aktuell war bei der anschließenden Pressekonferenz mit den Trainern Tim Jauer (Tasmania) und Armin Friedrich (TeBe, in Vertretung des erkrankten Thomas Brdaric) und bietet einen Ausschnitt daraus an.
Die späte, winterliche Witterung hat vor allem in Regional- und Oberliga für zahlreiche Ausfälle und - um im Bild zu bleiben - windschiefe Tabellen gesorgt. Auch der Pokal litt zuletzt unter Frost und Schneefall, so dass das ursprünglich als spielfrei angesetzte Wochenende nun zur Durchführung des Viertelfinals benötigt wird. Allerdings werden - Stand Freitag - auch hier nur drei von vier Partien gespielt werden können. Der Berliner SC bat wegen der Tragödie um seinen Spieler Damantang Camara nach der Verlegung des letzten Liga-Spiels nun auch darum, seine Pokalpartie gegen die Füchse zu einem späteren Zeitpunkt austragen zu dürfen. Der BFV kam der Bitte nach, ebenso wie die Reinickendorfer - denen man angesichts ihrer Situation im Abstiegskampf inklusive noch zwei ausstehender Nachholspiele die Zustimmung hoch anrechnen muss. Dem BSC sollte man in dieser Situation natürlich auch alle erdenkliche Zeit geben.
BFC DYNAMO - LICHTENBERG 47 Am Sonnabendmittag kommt es im Pokal zu einer Art vorweg genommenen Finale, denn mit Titelverteidger BFC Dynamo und Oberligist Lichtenberg 47 treffen zwei der verbliebenen Topfavoriten direkt aufeinander. Der Gast dürfte dabei mit der Losgöttin gehadert haben, nicht mal ein Heimspiel gegen den Regionalligisten bekommen zu haben. Die Konkurrenz im Berlin-Pokal dürfte den 47ern aber wohl die Daumen drücken, denn als einziger verbliebener Viertligist im Berlin-Pokal ist der BFC so etwas wie der Goliath im Wettbewerb. Die Hohenschönhauser gewannen den Titel seit 2011 immerhin viermal - konnten ihn in diesem Zeitraum aber auch nie verteidigen. Die 47er haben dagegen noch zwei Rechnungen offen. Die eine vom Endspiel 2016, als der große Traum gegen die unterklassigen Preussen platzte - die andere von 2013, als man gegen Dynamo selbst im Finale ebenfalls mit 0:1 den Kürzeren zog.
FUTSAL, DEUTSCHE MEISTERSCHAFT, QUALIFIKATION ZUM 1/4-FINALE achtzehnvierundneunzig Berlin - TSG Bretzenheim - 19 Uhr, Sömmeringhalle
sowie weitere Spiele in Meisterschaft und Pokal im Frauen-, Herren- und Jugendbereich
TENNIS BORUSSIA - SV TASMANIA Regelrecht auf Kriegsfuß stand Tennis Borussia in den letzten Jahren mit dem Pokal - gerade, wenn man bedenkt, dass die Lila-Weißen immer noch Rekordsieger im Wettbewerb sind. Seit der letzten (erfolglosen) Endspielteilnahme 2009 war aber das Viertelfinale 2013/14 das höchste der Gefühle. Da schnitt in dieser Hinsicht sogar der eine Klasse tiefer spielende SV Tasmania im Pokal besser ab: zweimal erreichten die Neuköllner in Folge das Finale, verpassten dann aber den Außenseitercoup. Im Jahr 2014 lag man dabei sogar schon im Topf für die Erstrundenauslosung im DFB-Pokal - das Berliner Finale gegen Viktoria fand damals erst nach der Ziehung statt.
FC INTERNATIONALE - EINTRACHT MAHLSDORF Heiß auf den Halbfinaleinzug dürfte man auch bei Eintracht Mahlsdorf sein. Bis ins Endspiel schafften es die Eintracht-Herren bislang zwar noch nicht, 2012 scheiterte man allerdings in der Vorschlussrunde beim SC Gatow. Intern hat man dabei vielleicht die größte Konkurrenz - schließlich hat die 2. Herren ihren Wettbewerb zweimal in Folge gewinnen können und steht auch in diesem Jahr schon wieder im Halbfinale. Gegner FC Internationale genießt als letzter Landesligist gewissermaßen den "Underdogbonus" und hat obendrein Heimrecht. Das Erreichen des Halbfinals wäre vielleicht sogar der größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte - wenngleich man in Schöneberg ja bereits reichlich andere Auszeichnungen für sein Engagement gesammelt hat.
FUSSBALL AM SONNTAG: (Zeitumstellung beachten!)
BERLIN-POKAL, VIERTELFINALE FC Internationale (LL) - Eintracht Mahlsdorf (BL) - 14.30 Uhr, Vorarlberger Damm REGIONALLIGA NORDOST, NACHHOLSPIEL FC Viktoria 89 (6.) - Germania Halberstadt (11.) - 13 Uhr, Stadion Lichterfelde BERLIN-LIGA, NACHHOLSPIEL 1. FC Schöneberg (18.) - SD Croatia (2.) - 12.30 Uhr, Vorarlberger Damm BERLIN-LIGA, VORGEZOGENES SPIEL SP. VG. Blau-Weiß 90 (1.) - DJK Schwarz-Weiß (13.) - 14.30 Uhr, Rathausstraße
sowie weitere Spiele in Meisterschaft und Pokal im Frauen-, Herren- und Jugendbereich
1. FC SCHÖNEBERG - SD CROATIA In der Berlin-Liga wird dazu am Sonntag das Spiel zwischen dem 1. FC Schöneberg und dem SD Croatia vom vergangenen Wochenende nachgeholt. Die Gäste wollten nach dem Tod von Damantang Camara, der in der Spielzeit 2016/17 die Stiefel für die Tempelhofer geschnürt hatte, ebenfalls lieber pausieren und versuchen so mit einer Woche Verspätung einen Schritt zurück in Richtung Alltag. Nachdem der Meisterschaftszug abgefahren ist, hat sich Croatia ja noch Platz 2 als Ziel gesetzt. Bei den Schönebergern weiß man dagegen mittlerweile nicht mehr, ob der Klassenerhalt überhaupt noch angepeilt werden soll. Zwölf Punkte Rückstand zum Nichtabstiegsplatz lassen jedenfalls kaum noch Raum für Illusionen. Fußballinteressierte können am Vorarlberger Damm ab 12.30 Uhr (Achtung, Umstellung auf Sommerzeit die Nacht zuvor!) quasi in den Genuss einer Doppelveranstaltung kommen: erst gibt es das Spiel des 1. FC Schöneberg, anschließend wechselt man die Straßenseite und kann die Pokalpartie bei Inter verfolgen.
SP. VG. BLAU-WEIß 90 - DJK SCHWARZ-WEISS Als Tabellenführer ist die SP. VG. Blau-Weiß 90 dem Verfolgerfeld nicht nur punktemäßig voraus - sondern zuletzt auch, was die Anzahl der Spiele betrifft. Schon das Punktspiel gegen Rudow vom 22. Spieltag wurde bereits eine Woche vor Rückrundenstart ausgetragen. Mittlerweile hat die Konkurrenz diesbezüglich also wieder aufgeholt. Doch nun tragen die Mariendorfer bereits ihr Spiel vom kommenden Karfreitag gegen Schwarz-Weiß Neukölln aus. Vorteil: kein anstrengendes Doppelspiel-Wochenende an Ostern. Gegen den Tabellen-13. steht für den unangefochtenen Spitzenreiter eigentlich nur eine weitere Pflichtaufgabe an. In den folgenden vier Partien gegen Teams aus den Top 6 können die Blau-Weißen dann bereits den entscheidenden Schritt zur Meisterprüfung gehen.
In der Regionalliga Nordost steht in Berlin dazu am Sonntag noch die Partie FC Viktoria 89 gegen Germania Halberstadt an. Es ist, wie nicht anders zu erwarten, eine Nachholbegegnung - in diesem Fall noch vom 19. Spieltag. Ansonsten besteht natürlich auch die Möglichkeit, am profifußballfreien Wochenende allen Mannschaften aus dem Frauen-, Herren- und Jugendbereich einen Besuch abzustatten, sofern dort gespielt wird.
Mit seinem Trainer Thorsten Tietz gewinnt der Wallach den Frühjahrs-Pokal des VDT. Daniel Wagner gelingt mit Bellice BR und Insoglio ein Doppelschlag. Maine (Sarah Kube) und Fire Lane (Sina Baruffolo) liefern gelungene Generalproben für das Fritz-Brandt-Rennen am 30. März ab.
„Er ist schon fast wieder da, wo ich ihn haben möchte“, strahlte Thorsten Tietz am Sonntag im Mariendorfer Winnercircle – unmittelbar nachdem er mit Aggetto den Frühjahrs-Pokal des VDT für die Farben des bayerischen Besitzers Hans Hutter gewonnen hatte. Tietz hatte in der Tat allen Grund, auf seinen Schützling, der in der Tagesbestzeit von 13,9/1.900m auftrumpfte, stolz zu sein. Denn mit seinen großraumigen Schritten ließ der Siebenjährige weder dem tapferen Classic St Pat (Jorma Oikarinen), der sich bis in die Gegenseite hinein um die Führungsarbeit verdient gemacht hatte und dafür mit dem zweiten Geld belohnt wurde, noch dem nur knapp für den Ehrenplatz geschlagenen und ebenfalls überzeugenden Rainbow Diamant (Heinz Wewering) den Hauch einer Chance. Als Aggetto zu Beginn der Gegenseite an den beiden Gegnern vorbeimarschierte, standen die Zeichen sofort auf Sieg. Am Ende reichten dem Braunen anderthalb Längen Vorsprung für einen überzeugenden Erfolg.
Daniel Wagner nähert sich der 1000er-Marke
Gleich die Auftaktprüfung der Berliner Veranstaltung verlief mächtig spannend, denn Bellice BR musste in der Hand von Daniel Wagner nach einem Rennverlauf in der Außenspur wirklich alles geben, um ihre Konkurrenten niederzuringen. Besonders die Pilotin Lady SAS (Victor Gentz) leistete lange Zeit heftige Gegenwehr, konnte aber auf den entscheidenden Metern die korrekte Gangart nicht mehr halten und wurde als Zweite aus der Wertung genommen. Für Daniel Wagner blieb es nicht bei diesem einzigen Treffer, denn der „Lange“ punktete auch mit Insoglio, der sich auf der 2.500-Meter-Strecke sehr leicht mit zweieinhalb Längen Vorsprung behauptete. Gabriele Höhnes Traber untermauerte damit zugleich die optimistische Einschätzung, die sein Fahrer schon eine Woche zuvor nach Insoglios erstem Saisonsieg abgegeben hatte. Wer weiß – vielleicht wird der Fünfjährige Daniel Wagner schon bald ein Jubiläum bescheren, denn der zweimalige Mariendorfer Champion steht nunmehr bei 992 Karrieresiegen und die runde Zahl ist langsam aber sicher in Blickweite.
Amazonensiege bei den Amateuren
Eine feine Generalprobe für das Fritz-Brandt-Rennen am 30. März lieferte Maine in der Hand von Sarah Kube ab. Die Stute stürmte sofort an die Spitze und sah eigentlich schon wie die sichere Siegerin aus, als im Einlauf ganz außen der ebenfalls für den Klassiker vorgesehene Gentle Yankee (Jörg Hafer) heranflog. Zwischen beiden Pferden entwickelte sich ein dramatischer Zweikampf, den Maine in 15,7/1.900m hauchdünn für sich entschied. Nicht minder schlecht lief es nur wenig später im zweiten Amateurfahren der Veranstaltung für Sina Baruffolo und Fire Lane. Die Stute aus dem Lot von Dirk Müller war im Rennen lange Zeit an dritter Position auszumachen und drehte erst im Einlauf mächtig auf, um in 15,7/1.900m an den Mitstreitern vorbei zu sprinten.
Zweimal klare Sache
So richtig in Sieglaune zeigte sich der von Kornelius Kluth gesteuerte Big Boss As. Der kleine Bruder des noch bestens bekannten Baltimore As (171.672 Euro Gewinnsumme) wirkte wie aufgezogen und spulte sein Pensum in 1:16,1/1.900m Start bis Ziel herunter. Am Ende trennten den Hengst glatte sechs Längen von seinen zu keinem Zeitpunkt gefährlich wirkenden Gegnern. Diesmal wieder fehlerfrei präsentierte sich Gobelin. Der Auftritt in der Hand seines Trainers Victor Gentz wurde sogar zu einer regelrechten Demonstration, denn nachdem sich der Dunkelbraune im Schlussbogen immer besser in Szene gesetzt hatte, verabschiedete er sich auf der Endgeraden in 15,7/1.900m überlegen mit drei Längen Vorsprung vom Feld und gewann unangefasst.
Nimczyk knapp vorne
In der „Anfängerklasse“ bis 750 Euro Gewinnsumme schaffte Thomas Holtermann ein seltenes Kunststück, denn alle drei Erstplatzierten dieser Prüfung werden von ihm für den Rennstall von Ulrich Mommert trainiert. Im Sulky von Ile de Ré musste Holtermann zwar der von Michael Nimczyk gesteuerten und eine Runde vor dem Ziel eingesetzten Buona Sera knapp den Vortritt lassen – Ile de Ré lieferte aber ein überzeugendes Debüt ab und sollte schon bald auf eine Ehrenrunde gehen.
Gesamtumsatz: 100.524,37 Euro – Bahnumsatz: 32.401,00 Euro – Außenumsatz: 68.123,37 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung – der große Fritz-Brandt-Renntag 2018 – findet am Karfreitag, dem 30. März statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Umkämpft: Auch anerkannte Techniker wie Montoya (Schwarz-Weiß, r.) und Türkspors Salhab waren sich für Kopfballduelle nicht zu schade.
B. Kandler
Am Sonntag musste sich Schwarz-Weiß Neukölln zuhause mit einem 0:0 im Kellerduell gegen Berlin Türkspor begnügen. Damit war der Gastgeber sogar gut bedient - fand auch SW-Trainer Benjamin Kandler im anschließenden Gespräch mit Berlinsport Aktuell.
Freundschaftsdienst oder mehr? Metin Acar (l.), heute an der Seitenlinie für Türkspor im Einsatz
Überraschende Personalie am heutigen Sonntag beim Berlinligisten Türkspor 04. Im Spiel bei Schwarz-Weiß Neukölln (0:0) stand Metin Acar, Mitglied der Sportlichen Leitung beim Oberligisten CFC Hertha 06, gemeinsam mit Cheftrainer Kenan Arayici an der Seitenlinie. Wie es dazu kam und wie es in dieser Personalie weiter geht, verriet Acar nach Schlusspfiff im Gespräch mit Berlinsport Aktuell.
Für die durch den böigen Wind verursachten akustischen Störungen bitten wir um Nachsicht.
24-Jähriger verstirbt beim Training des Berliner SC
Der Spieler erlitt gestern bei einer Übungseinheit des Berlinligisten BSC einen Herzstillstand, alle Wiederbelebungsversuche waren am Ende erfolglos. Der 24-Jährige hinterlässt seine Lebensgefährtin und ein zweijähriges Kind.
Berlinsport Aktuell bittet in diesem Zusammenhang um finanzielle Unterstützung der Familie durch Spenden der ins Leben gerufenen Onlinekampagne: "Spendenaktion für Dami".
Gelungene Generalprobe für das Fritz-Brandt-Rennen: Hans-Jürgen von Holdt führt die Stute zur 14,7-Tagesbestzeit. Auch der von Tim Schwarma präsentierte Wallach Mad World scheint für den am 30. März stattfindenden Amateur-Klassiker bestens gerüstet zu sein.
Auf die Tagesbestzeit musste das bei frühlingshaften Temperaturen zahlreich erschienene Mariendorfer Publikum am Sonntag bis zum abschließenden neunten Rennen warten. Und dass die Marke nicht etwa in einer den Profis, sondern den Amateuren vorbehaltenen Prüfung aufgestellt wurde, war ein deutlicher Hinweis auf den ersten großen Berliner Saisonhöhepunkt, der am Karfreitag (30. März) bevorsteht: das Fritz-Brandt-Rennen. Eine, die dort mit Sicherheit eine ganz scharfe Klinge schlagen wird, ist die Stute Wildcat Hanseatic. Denn ihre Generalprobe hätte nicht imposanter ausfallen können. Hans-Jürgen von Holdt übernahm mit der Sechsjährigen nach einem kurzen Abtasten mit den Gegnern noch im ersten Bogen entschlossen die Spitze. Der Rest war eine One-Horse-Show: In 14,7/1.900m gewährte die Braune, die im Dezember den renommierten Winterpokal der Amateure gewonnen hatte, ihrem ebenfalls für den Brandt-Klassiker genannten Gegenspieler Locarno (André Pögel) zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Angriffsmöglichkeit und verabschiedete sich auf der Zielgeraden mit fünf Längen Vorsprung von dem keineswegs enttäuschenden Kontrahenten.
Mad World ist nicht zu stoppen
Ähnlich überzeugend agierte der von Tim Schwarma trainierte und gefahrene Mad World, der ebenfalls für das Highlight am Karfreitag vorgesehen ist. „Wir haben ihn diesmal vorne ohne Gummiboots antreten lassen – und so gut wie heute hat er mir zuvor noch nie gefallen“, zeigte sich Tim Schwarma begeistert. Er hatte wahrlich allen Grund zur Freude, denn nachdem sein Schützling Mitte der Gegenseite die Position deutlich verbessert und sich an die Seite des Piloten Bosphorus Venus (Thorsten Tietz) gelegt hatte, übte er einen enormen Druck aus und rang seinem Kontrahenten, der nicht mehr entscheidend gegenhalten konnte, im Schlussbogen eine Galoppade ab. Während Bosphorus Venus umgehend gemaßregelt wurde, stiefelte Mad World unermüdlich weiter und erreichte die Ziellinie mit vier Längen Vorsprung. Angesichts dieser Leistung darf sein Besitzer Marco Schindler dem geplanten Brandt-Engagement gespannt entgegensehen. Dass die Kilometerzeit in 17,3/1.900m recht mäßig ausfiel, war nicht von Bedeutung. Denn die Pace war auf der ersten Runde überaus flau und erst als sich Mad World einschaltete, zog das Tempo rasant an.
Nimczyk mit zwei Siegen auf Jubiläumskurs
Einziger Doppelsieger des Nachmittags war Michael Nimczyk. Mit Stradivari zeigte sich der Deutsche Meister bereits im Vorfeld überaus optimistisch. „Falls er auf den Beinen bleibt, kann er eigentlich kaum verlieren“, äußerte sich der Profi im Vorab-Interview und sein 11:10-Topfavorit rechtfertigte die hohe Wertschätzung voll und ganz. Selbst ein Rennverlauf in der Außenspur stellte den Love-You-Sohn nicht vor die geringsten Probleme und als ihm Nimczyk ausgangs des Schlussbogens den Kopf frei gab, verabschiedete sich der auch äußerlich bestechend wirkende Hengst in 16,8/1.900m mit acht Längen Vorsprung von den Gegnern. Seinen zweiten Tagestreffer feierte der Goldhelm mit Harryet Hazelaar, die in 15,8/1.900m auftrumpfte. Die Stute zog eine Runde vor dem Ziel an die Spitze und gewann mit drei Längen Vorsprung in überlegener Manier. Michael Nimczyk schraubte mit dieser Ausbeute die Anzahl seiner Siege auf 1.995 Treffer – das Jubiläum steht also unmittelbar bevor.
Aggettos Auftritt mit Licht und Schatten
Hopp oder top – das war einmal mehr die Frage beim Auftritt von Aggetto, der nun wieder fest Thorsten Tietz anvertraut ist. Der oft ungestüme Wallach zeigte sich diesmal von seiner Sonnenseite und gewann seine Aufgabe in 14,8/1.900m leicht. „Es gibt aber dennoch eine Menge zu verbessern“, äußerte sich sein Vorbereiter und Fahrer beim anschließenden Siegerinterview und es war in der Tat unübersehbar, dass die Verfassung noch nicht ganz bei 100 Prozent ist. Denn nachdem Aggetto vor den Tribünen das Kommando übernommen hatte und quasi schon mit der halben Bahn geführt hatte, wurden seine Schritte auf den letzten Metern doch deutlich kürzer. Thorsten Tietz: „Im Schlussbogen hat er mir nicht mehr gefallen – aber der Erfolg war dennoch nie in Gefahr, denn Aggetto ist alles andere als ein Aufstecker.“
Wewering und Wagner gewinnen souverän
Die gleiche Kilometerzeit wie Aggetto erzielte der von Heinz Wewering präsentierte Romeo Diamant, der sich nach seiner dreimonatigen Winterruhe glänzend vorbereitet zurückmeldete. Auch der Rennverlauf erinnerte an Aggettos Auftritt, denn Romeo Diamant übernahm ebenfalls vor den Tribünen die Führung. Der Rest war für Dr. Manuach Messengießers Vierbeinerstolz, der als nächstes das Schwarzer-Steward-Rennen am Ostermontag in Bahrenfeld bestreiten soll, nur noch eine reine Formsache. Die Verfolger hatten gegen den Sechsjährigen, der sich auf der Zielgeraden hochüberlegen mit fünf Längen Vorsprung löste, nicht den Hauch einer Chance.
Ganz hervorragend lief es auch für den Daniel Wagner anvertrauten Insoglio, dessen letzter Erfolg auf den 2. Dezember 2016 – damals in Karlshorst mit Thomas Panschow im Sulky – zurückdatierte. Der Wallach hatte danach zwar viele ordentliche Leistungen gezeigt – doch ein voller Erfolg blieb ihm stets verwehrt. Nun platzte dank der cleveren Taktik des zweimaligen Mariendorfer Champion endlich der Knoten. Daniel Wagner führte seinen Schützling rasch an die Spitze und schläferte mit einer gebremsten Pace die gesamte Gegnerschaft ein. Auf den letzten dreihundert Metern machte sich Insoglio souverän frei und Daniel Wagner strahlte: „Das war mit Sicherheit keine Eintagsfliege!“
Ordentlich Kasse für Finnegan Bros' Sieg
Für die größte Überraschung der Veranstaltung sorgte ein norddeutscher Gast: nämlich Kornelius Kluth. In der recht turbulenten Auftaktprüfung, in der die beiden Favoriten Extra Cash (Dennis Spangenberg) und Iasi (Michael Nimczyk) durch Galoppaden ausfielen, führte der Berufsfahrer den bei 214:10 sträflich hoch gehandelten Finnegan Bros zum ersten Saisonsieg. Der sechsjährige Hengst profitierte von einem Traumverlauf als zweites Pferd innen und spielte seine Reserven in 15,6/1.900m auf der Zielgeraden aus. Der Erfolg fiel mit zwei Längen Vorsprung sehr sicher aus.
Grazia Greenwood vorn dank Hallo Bo's Fehler
Im vierten Anlauf gab es den ersten Jahreserfolg für die von Victor Gentz betreute und gesteuerte Stute Grazia Greenwood. Die auf der Schlusshalben aus dem Mittelfeld heraus immer stärker ins Geschehen eingreifende Fünfjährige hatte die Ziellinie deutlich hinter Hallo Bo (Thorsten Tietz) zwar eigentlich nur als zweites Pferd passiert. Da der Gegner allerdings die korrekte Gangart im Einlauf nicht mehr halten konnte, wurde er nachträglich disqualifiziert und Grazia Greenwood konnte das erste Mal seit Mai 2017 wieder auf eine Ehrenrunde gehen.
Gesamtumsatz: 126.010,93 Euro – Bahnumsatz: 38.386,30 Euro – Außenumsatz: 87.624,63 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 18. März statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.
Die Spieler von Concordia Wittenau (gelbe Trikots) gingen zuversichtlich ins Verfolgerduell, am Ende setzte sich aber Gastgeber Türkiyemspor knapp durch
In Staffel der Landesliga dominiert Berolina Stralau das sportliche Geschehen an der Spitze. Auch am 19. Spieltag blieben die Stralauer mit 3:0 gegen Türkspor FK siegreich. Die Verfolger des Tabellenführers bzw. Kontrahenten um den zweiten Platz, Türkiyemspor und Concordia Wittenau trafen dazu am Sonntag in Kreuzberg aufeinander. Die Gäste starteten viel versprechend und gingen früh durch Madsack (10.) in Führung, mussten dann aber nur fünf Minuten später prompt den Ausgleich durch Jagne hinnehmen. Der Torjäger von Türkiyemspor sorgte dann mit seinem 18. Saisontreffer in der 69. Minute auch für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.
L. Mrosko
Türkiyemspor belegt jetzt mit sieben Punkten Rückstand auf Stralau und einer Partie mehr den 2. Platz. Hilalspor (3:0 beim BFC II) schob sich derweil in der Tabelle an den Wittenauern auf Rang 3 vorbei - zwei Punkte hinter Türkiyem und jetzt zwei vor Concordia. Hasso Nickelé sprach nach der Partie mit den Trainern Lars Mrosko (Türkiyem, Foto) und Karsten Steffan (Wittenau).
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Beitrag: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé Fotos: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé