Autoren-Archive: Hagen Nickele

Nordmann wird zum Superman

Rob De Vlieger gewinnt mit Nordmann in beeindruckender Manier (Foto: ©Marius Schwarz)

Rob de Vlieger steuert den Hengst im Rennen der Papier Union zu einem famosen Sieg. In der UllrichEquine-Serie sahnen Jörgen Sjunnesson und Whirlwind BR dick ab

Er besaß die geringste Gewinnsumme aller fünf Teilnehmer und hatte als einziges Pferd noch kein Rennen gewonnen. Vierzehn Starts mit guten Leistungen und einer Vielzahl von Platzierungen, aber noch kein voller Erfolg – das ließ den von Rob de Vlieger trainierten und gesteuerten Hengst Nordmann der niederländischen Besitzergemeinschaft Mervest.BV/VanDijk im Vorfeld des mit 12.000 Euro dotierten Rennens der Papier Union nicht gerade als „heißen Brenner“ erscheinen. Und so rangierte der vierjährige Sohn der nur achtmal geprüften und ebenfalls ohne einen Sieg in die Zucht verabschiedeten Stute Fleur Lavec am Toto dreistellig bei 138:10. Ohnehin schien sich die Aufmerksamkeit des Berliner Publikums am Sonntagnachmittag nur auf ein einziges Pferd zu richten: auf den von Josef Franzl präsentierten 12:10-Topfavoriten Baxter Hill. Doch obwohl der äußerlich bildschöne Hengst unmittelbar vor dem Rennen einen geradezu majestätischen Eindruck hinterließ, war es mit seiner Herrlichkeit schnell vorbei, als es ernst wurde. Denn Baxter Hill scheint eine regelrechte Aversion gegen das Mariendorfer Startauto entwickelt zu haben – der Hengst verfiel sofort in Galopp. Josef Franzl konnte seinen Schützling unter erheblichem Bodenverlust zwar wieder ausparieren – aber ausgangs des ersten Bogens folgte ein erneuter Fehler und damit das endgültige Aus. Bereits nach wenigen Sekunden war also klar: Das Rennen würde mit einer Überraschung enden.

Doch dass es ausgerechnet Nordmann war, der am Ende in den Winner-Circle einzog, verblüffte dennoch. Denn der Vierjährige lag in dem zum Gänsemarsch formierten Mini-Feld einen Kilometer lang zunächst nur an letzter Stelle, während Nelly Pepper (Victor Gentz) vor Tijuana Diamant (Rudolf Haller) und Charlotte Newport (Thomas Holtermann) den Ton angab. Bis Mitte der Gegenseite gab es keine Veränderung im Geschehen, doch dann ergriff Rob de Vlieger die Initiative und schickte seinen Schützling in die zweite Spur. Zwar schienen die vorderen Pferde bis auf Charlotte Newport, die beim Einbiegen auf die Zielgerade von den Beinen kam, zunächst noch die besseren Karten zu besitzen. Doch Nordmann wurde immer stärker und Mitte des Einlaufs war endgültig klar, dass er als strahlender Sieger aus dem trotz der geringen Starteranzahl überaus spannenden und hochklassigen Rennen hervorgehen würde. Der Hengst schoss in der Tagesbestzeit von 13,0/1.900m wie ein Pfeil an Tijuana Diamant und Nelly Pepper vorbei und nahm seinen Gegnern bis zur Linie noch drei Längen ab. Rob de Vlieger sagte bei der anschließenden Ehrung: „Der Sieg war längst überfällig, denn Nordmann ist ein wirklich gutes Pferd. Die Anreise zur Derby-Bahn war verdammt lang – aber sie hat sich gelohnt!“

Sjunesson gewinnt zweimal

Doch nicht nur de Vliegers niederländisches Team machte an diesem Nachmittag kräftig Kasse. Denn mit dem dritten Lauf der UllrichEquine-Serie stand ein weiteres lukrativ dotiertes Rennen auf dem Programm. Für Whirlwind BR und die Besitzergemeinschaft um Alexander Dame scheint diese Serie regelrecht wie erschaffen zu sein. Nachdem der Wallach mit Jörgen Sjunnesson bereits die erste Etappe um 6.000 Euro Preisgeld gewinnen konnte, schlug er nun auch im ebenso hoch dotierten dritten Lauf mit dem schwedischen Topfahrer zu. Und zwar ganz nach dem Motto: Einfach die Spitze nehmen und bis zur Ziellinie vorne bleiben! Jörgen Sjunnesson war selber überrascht, wie leicht seinem Schützling der Erfolg in 16,0/1.900m gelang: „Uns kam natürlich die Startgaloppade und Disqualifikation des Topfavoriten Gri Maximus sehr entgegen, denn er wäre sicherlich ein ernstzunehmender Gegenspieler für Whirlwind BR gewesen. Aber ich muss trotzdem meinen Hut ziehen: Alexander Dame und sein Team haben in den zurückliegenden Wochen ganze Arbeit geleistet! Whirlwind BR hat sich deutlich verbessert und das Pensum perfekt bewältigt.“

In der Tat: Weder die nach geschontem Verlauf zweitplatzierte Easy Living (Kornelius Kluth) noch die außen herum marschierende Glorious Boko (Michael Hönemann) hatten gegen den Sieger den Hauch einer Chance. Und da die Offensivtaktik so gut geklappt hatte, machte der Skandinavier, der bei seinen Auftritten in Berlin geradezu mit Zauberhänden agiert, nach dem gleichen Strickmuster erfolgreich mit Francesco weiter. Der Wallach gewann Start bis Ziel in 14,0/1.900m und deklassierte seine Konkurrenten mit fünf Längen Vorsprung – eine Rekordverbesserung von 1,7 Sekunden! Im Winner-Circle verteilte Sjunnesson im Anschluss viel Lob in Richtung des ehemaligen Berliner Champions Michael Hönemann: „Michael steht Alexander Dame und seiner Lebensgefährtin Ronja Wohler stets mit Rat und Tat zur Seite und stimmt sich vor den Starts auch mit mir genau ab. Wir haben an Francescos Ausrüstung einiges geändert und das hat sich ausgezahlt.“

Auch Kluth und Tietz mit Doppelerfolgen

Eine wirklich imposante Vorstellung lieferte der von Kornelius Kluth präsentierte Standbyme ab. Der Dreijährige des Gestüts Neritz lag stets hinter Simba Diamant (Victor Gentz) an zweiter Position und schien im Schlussbogen, als sich der Pilot ruckartig absetzte, keinerlei Siegchance mehr zu besitzen. Doch dann wurden seine Beine flink wie Siebenmeilenstiefel und er fing den Gegner in 15,6/1.900m sogar noch leicht ein. Keine Frage: Das war bärenstark! Standbyme wird in den kommenden Wochen in den großen Jahrgangsrennen ein Wörtchen mitreden. Nur eine knappe Stunde später trumpfte Kornelius Kluth, für den es auf der Derby-Bahn ohnehin meist wie am Schnürchen läuft, mit einem weiteren Dreijährigen aus dem Besitz von Marion Jauß auf. Und zwar mit Go for Gold, der in 17,1/1.900m zwar nicht ganz so schnell unterwegs war wie sein Trainingsgefährte, aber beim Erfolg durch äußere Spuren viel Moral bewies.

Ein weiterer Dreijähriger, der ebenfalls auf höchstem Niveau mitmischen soll, ist Fionaro. Der kleine Bruder des Derby-Finalisten Fiobano legte mit seinem Trainer Thorsten Tietz bei seinem Debüt auf Anhieb die Maidenschaft ab. 700 Meter vor dem Ziel aus dritter Position eingesetzt, gewann der Braune in beachtlichen 15,2/1.900m mit einer Länge Vorsprung, wirkte zugleich aber noch recht grün. Er muss bis zur wichtigsten deutschen Rennwoche noch Erfahrung sammeln. Auch Tietz‘ zweiter Tagessieger New Dawn ist noch längst nicht ein alter Fuchs, denn sein nach einem Idealverlauf als viertes Pferd außen erzielter Treffer in 14,3/1.609m war erst sein neunter Lebensstart. Der Pechvogel der letzten Saison, der aufgrund einer Verletzung nicht am Derby teilnehmen konnte, wirkte aber im Vergleich zu den bisherigen beiden Saisonauftritten deutlich gefestigt und sollte zukünftig vieles nachholen.

Außenseiter Green Spirit macht das Rennen

Die größte Überraschung in der Siegwette gab es durch Josef Franzl und Green Spirit. Trotz des recht guten Formspiegels hatte das wettende Publikum dem Wallach der bayerischen Besitzerin Pia Platzer keine ernsthafte Erfolgschance ausgerechnet – doch zur Quote von 175:10 stellte der Fünfjährige diese Prognose auf den Kopf. Nach einem geschonten Rennen an der Innenkante stellte Green Spirit den 17:10-Favoriten Offroader (Rudolf Haller) der unterwegs erheblich mehr hatte tun müssen, zum Kampf und ging mit den letzten Schritten in furiosen 13,9/1.900m am Kontrahenten vorbei.

Pögel: Erst gesiegt, dann disqualifiziert

Nur eine bessere Trainingsarbeit war der Sieg für den von André Pögel gefahrenen Big Boss As. Der mehrfache Berliner Amateur-Champion führte sein Pferd sofort an die Spitze und drosselte die Fahrt unterwegs in den 21er-Bereich. Der Wallach gewann dank der geschonten Reserven überaus leicht. Auch mit der Stute Colombe d’Or sah es zunächst so aus, als könnte Pögel Richtung Winner-Circle eindrehen, denn die Vierbeiner-Lady des Stalles Express hatte die Ziellinie als Erste passiert. Doch da sich das vermeintliche Siegergespann im Einlauf ziemlich rigoros von der Innenkante befreit und dabei einen Gegner touchiert hatte, erfolgte die nachträgliche Disqualifikation. Der Erfolg ging stattdessen an Katharina Kramer und Muscle Design. Der aus fünfmonatiger Pause zurückkehrende Traber hatte auf den letzten 500 Metern eine feine Endgeschwindigkeit entwickelt.

Gesamtumsatz: 125.864,07 Euro – Bahnumsatz: 35.399,30 Euro – Außenumsatz: 90.464,77 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. Mai statt. Im Mittelpunkt steht die erste große Vorprüfung für das Derby: das Adbell-Toddington-Rennen. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

3:0-Sieg in Friedrichshafen im entscheidenden 5. Spiel

Wie hier im zweiten Spiel der Finalserie in eigener Halle konnten die Volleys am Ende auch in Friedrichshafen jubeln - über den 3:0-Erfolg und den deutschen Meistertitel 2018 (Foto: ©Eckhard Herfet)

 

Die BR Volleys haben es doch noch geschafft: im letzten Spiel der Finalserie gewannen sie überraschend klar mit 3:0 (25:20, 25:17, 25:22) beim Erzrivalen VfB Friedrichshafen und holten so beim Endstand von 3:2  (Best of 5) ihre dritte deutsche Meisterschaft in Folge. Wie im letzten Jahr gelang dabei der entscheidende Sieg am Bodensee - dazu mussten die Berliner verkraften, eine 2:0-Führung in der Finalserie vergeben zu haben. Am Ende aber bewiesen die Volleys einmal mehr ihre Nervenstärke und holten den Titel gegen die leicht favorisierten "Häfler".

Erfolgsserie der letzten Jahre hält an

Das ist aber noch nicht alles: mit dem erneuten Titelgewinn sind die Hauptstädter jetzt zum dritten Mal in Folge und zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren nationaler Meister geworden. Eine Erfolgsserie, die am Ende auch nicht ein eher schwacher Saisonstart inklusive Trainerwechsel verhindern konnte. Ausgerechnet Stelian Moculescu, der bis 2016 fast zwei Jahrzehnte in Friedrichshafen als Coach gearbeitet hatte, übernahm den Job vom jungen Luke Reynolds während der Hauptrunde und führte die Volleys wieder in die Spur. Für den rumänischen Trainer ist es bereits der 20. Meistertitel seiner Karriere, in der Berlin allerdings nur ein kurzes Gastspiel bleiben wird. Der gerade 68 Jahre alt gewordene Moculescu wird aller Wahrscheinlichkeit nach seine Laufbahn beenden.

Im entscheidenden Spiel am Mittwochabend standen folgende Spieler für die BR Volleys auf dem Parkett: Kapitän Robert Kromm, Paul Carroll, Adam White, Pierre Pujol, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic und Luke Perry, dazu kamen Sebastian Kühner und Kyle Russell als Einwechsler zum Einsatz.

Beitrag: Berlinsport Aktuell

Toller Lauf, gute Stimmung: die Spieler des SV Sparta am Sonntag in Britz-Süd

Auch am 29. Spieltag hielt die starke Serie des SV Sparta: der Aufsteiger siegte beim DJK Schwarz-Weiß Neukölln mit 2:0 und holte damit in der Rückrunde 34 von 36 möglichen Punkten. Platz 3 hat der Aufsteiger ganz nebenbei auch noch verteidigt.

D. Kostic (SV Sparta)

Warum es so gut läuft und welche Ziele man in Lichtenberg noch diese, aber auch die kommende Spielzeit verfolgt - das beantwortete Sparta-Trainer Dragan Kostic (kl. Foto) im Gespräch mit Berlinsport Aktuell.

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Matchball zur Meisterschaft: Volleys am Sonntag gegen Friedrichshafen

Am Sonntag soll es klappen mit der Titelverteidigung bei den BR Volleys (Foto: Eckhard Herfet)

Das absolute Highlight des Sportwochenendes in der Hauptstadt steigt sicherlich am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle. Im vierten Spiel der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft im Volleyball der Herren treffen die BR Volleys auf den VfB Friedrichshafen. Beim Zwischenstand von 2:1 haben die Volleys nach dem Modus "Best of 5" also gewissermaßen Matchball - ihren zweiten im  Finale, denn am Mittwoch verlor das Team von Trainer Stelian Moculescu am Bodensee mit 1:3. Da die Berliner das erste Spiel in Friedrichshafen aber bereits für sich entscheiden konnten, sind sie immer noch im Vorteil - und könnten mit einem Sieg in der sicher gut besetzten Max-Schmeling-Halle den Sack zu- und die Champagnerflaschen aufmachen.

Mehr Fotos zu den Berlin Recycling Volleys gibt es unter foto-herfet.de

Basketball: ALBA startet in die Playoffs

Während sich die Volleyball-Meisterschaft also dem Ende zuneigt, steigen die Basketballer gerade erst in die Playoffs ein. Im Viertelfinale bekommt es ALBA Berlin in der Serie nach dem Modus "Best of 5" mit den EWE Baskets Oldenburg zu tun. Die Berliner gehen nach ihrem starken zweiten Platz in der Hauptrunde natürlich als Favoriten in die Auseinandersetzung mit dem Tabellensiebten. Das Auftaktspiel findet am Sonnabend in der Arena am Ostbahnhof statt.

Rugby: Grizzlies und RK 03 mit Heimspielen

Am vorletzten Spieltag der 1. Bundesliga Nord/Ost gibt es zwei Heimspiele in der Hauptstadt zu sehen - man muss sich allerdings für eins der beiden entscheiden, denn die Spiele finden beinahe zeitgleich am Samstag statt. Um 15 Uhr bekommt es der RC Grizzlies mit dem RC Leipzig zu tun - gegen das Schlusslicht dürfte es aber für den Berliner Aufsteiger eher um eine gute Abschlussplatzierung gehen.

RK 03 (gelb-schwarze Trikots) und Grizzlies - hier im direkten Duell vor zwei Wochen

Der RK 03 tritt eine Stunde später gegen den aktuellen Spitzenreiter der Staffel, Hannover 78, an. Die Weißenseer haben zwar noch eine Minimalchance auf Playoffplatz 2 - in jedem Fall aber wird es das letzte Heimspiel in dieser Spielzeit im Stadion Buschallee sein. Zum Erreichen des Endspiels auf eigenem Terrain müsste man nämlich - im Falle der Qualifikation -  die Vollprofis des Heidelberger RK im Playoffhalbfinale auswärts bezwingen. Ein Ding der Unmöglichkeit - so ruft der RK 03 also noch einmal zum "Big Rugby Day". Ab dem frühen Mittag gibt es bereits ein Frauenrugby-Turnier zu erleben, den ganzen Tag über läuft dazu eine DKMS-Typisierungsaktion, bei der mögliche Stammzellenspender für Blutkrebspatienten ermittelt werden sollen.

Hockey: Gemischtes Doppel am Sonntag beim BHC

Für die Herren des Berliner Hockey Clubs geht es als Tabellenvierter fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde noch um die Qualifikation für das "Final Four" um die Deutsche Meisterschaft. Mit Rot-Weiß Köln gastiert am Sonntag allerdings das Team der vergangenen Jahre im nationalen Herrenhockey in Zehlendorf. In den letzten neun Endspielen waren die Domstädter nicht weniger als achtmal vertreten und führen aktuell auch wieder die Tabelle der Liga an. Aber immerhin konnte der BHC bei seinem letzten Titelgewinn 2012 die Rot-Weißen im Finale in Berlin 2:1 schlagen.

Auch die Damen des Berliner Hockey Clubs bekommen es mit Rot-Weiß Köln zu tun. Beide Teams haben dabei keine realistische Chance mehr auf das Erreichen der Endrunde. Die Mannschaft, die von den Geschwistern (und Olympiasiegern) Natascha und Florian Keller trainiert wird, könnte allerdings mit einem Erfolg zu den Kölnerinnen aufschließen und sich damit zumindest für den 5. Platz in der Endabrechnung der Frauenbundesliga ins Spiel bringen.

Fußball: Nur 3-mal Spannung zwischen 2. Liga und Oberliga

Zwei Spieltage vor Saisonende liegt der 1. FC Union drei Punkte vor dem Relegationsplatz und vier vor dem direkten Abstiegsrang. Als Tabellenzehnter müsste allerdings viel zusammenkommen, damit die "Eisernen" noch in die Bredouille geraten. Ein Sieg über den VfL Bochum am Sonntag würde aber sämtliche Sorgen über den Klassenerhalt beseitigen.

Müssen weiter Siegestänze aufführen, wenn auch am Ende gejubelt werden soll: Spieler und Verantwortliche von Tennis Borussia

Wirklich mit Spannung behaftet sind bis runter zur Oberliga dann nur noch zwei Partien - eben in jener fünften Spielklasse. Am Samstag steht Tennis Borussia gegen die Reserve des FC Hansa Rostock mal wieder unter Siegzwang, denn nur Dreier helfen dem Tabellenzweiten weiter. Um doch noch Tabellenerster zu werden, muss dann aber zusätzlich Optik Rathenow patzen - der Nerven zehrende Evergreen dieser Rückserie. Der Spitzenreiter hat zur selben Stunde gegen den Vorletzten 1. FC Frankfurt allerdings die vermeintlich leichtere Aufgabe.

Und auch für den CFC Hertha 06 geht es in der Oberliga noch um etwas - den Klassenerhalt. Zuletzt zeigten die Charlottenburger dabei einen Aufwärtstrend. Ein Sieg im Heimspiel am Sonntag gegen den drei Punkte hinter den 06ern liegenden SV Victoria Seelow wäre da ein richtiger 'Big Point'.

Achtung: Der Mariendorfer Trabrenntag am Sonntag wurde abgesagt - alle weiteren Termine im Berliner Sportkalender

Beitrag+Fotos (2): Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

 

 

Weißblaue Power an der Spree

Bayern-Champ Josef Franzl gewinnt den UllrichEquine-Lauf der Vier- und Fünfjährigen mit Desert King und imponiert obendrein mit Baxter Hill. Victor Gentz feiert ebenfalls einen Doppelsieg. Heinz Wewering und Rainbow Diamant rasen im Gerhard-Krüger-Gedenkrennen zum 12,3-Saisonrekord

Desert King mit Josef Franzl im Sulky gewinnt am vergangenen Sonntag das Hauptrennen (Foto: ©Marius Schwarz)

Bei herrlichstem Frühlingswetter entwickelte sich der Kurztrip in die Hauptstadt für Josef Franzl und seine Crew zu einem Erfolgserlebnis. Der Bayerische Champion schnappte sich mit Stall Germanias Desert King den mit 6.000 Euro Preisgeld dotierten zweiten Lauf der UllrichEquine international Vier- und Fünfjährigen-Serie und strahlte im Anschluss im Winner-Circle: „Das war ein unglaublich leichter Sieg für Desert King – er hätte noch wesentlich schneller laufen können!“ Der Richterspruch unterstrich dieses Statement eindrucksvoll: Denn in 13,4/1.900m trennten den Cantab-Hall-Sohn am Ende ganze fünf Längen Vorsprung von seinen Gegnern. Der Vierjährige hatte rasch die Führung ergattert, ließ dann zwar drückende Kontrahenten kurzzeitig vorbei, übernahm aber eine dreiviertel Runde vor dem Ziel erneut das Kommando. Ende der Gegenseite kam auch Gri Maximus (Thorsten Tietz), der sich eine kurze Startgaloppade erlaubt hatte, immer besser ins Bild. Eine ernsthafte Chance gegen Desert King hatte der Wallach aber ebenso wie der drittplatzierte Simba Diamant (Victor Gentz) zu keinem Zeitpunkt.

Josef Franzl zum Zweiten

Unmittelbar zuvor hatte Franzl schon mit Baxter Hill triumphiert, der sich im Stil eines „Vollbombers“ präsentierte. Und das, obwohl der Crack der Besitzerin Karla Walek zunächst einen mächtigen Trotzkopf offenbart hatte. Denn er war auf den Weg zum Auto kaum zu kontrollieren und brach weg, weshalb Franzl unter Erzwingung eines Fehlstarts postwendend umdrehte. Auch beim gültigen zweiten Versuch musste der Profi gehörig auf seinen Schützling aufpassen. Baxter Hill bildete daher zunächst einmal das Schlusslicht. Als die kritische Anfangsphase überwunden war, gab ihm sein Trainer aber sofort den Kopf frei. Baxter Hill stürmte durch die vierte Spur heran, übernahm zu Beginn der Tribünengeraden die Führung und ließ den außen attackierenden und am Ende drittplatzierten Ganyboy (Thorsten Tietz) mit Erreichen des trotto.de-Bogens nur kurzzeitig vorbei. Auf der Gegenseite zog der 16:10-Favorit erneut an die Spitze und musste sich auf der finalen halben Runde fortan mit dem ebenfalls vorzüglich agierenden Angreifer Gustavson Be (Victor Gentz) auseinandersetzen, den er in 13,3/1.900m nach Kampf mit einer halben Länge Vorsprung in Schach hielt.

Eines ist klar: Angesichts des anspruchsvollen Rennverlaufs war die Leistung von Baxter Hill als herausragend zu bezeichnen. Der Hengst gilt nun als einer der Topfavoriten für die am 13. Mai beginnende Mariendorfer Vierjährigen-Serie, in der es um sehr viel Geld geht. Die sechs im Abstand von zwei bis drei Wochen stattfindenden Qualifikationsläufe sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert. Im Finale, das am 8. September über die Bühne geht, warten sogar 20.000 Euro Preisgeld auf die Bestplatzierten. Die Rennserie gehört also neben der Derby-Woche und der Breeders Crown zu den ganz großen Mariendorfer Highlights.

Gentz siegt ebenfalls doppelt

Nicht nur Josef Franzl glänzte mit einem Doppelerfolg. Auch Victor Gentz, der sich nach eigener Aussage am Renntag gesundheitlich alles andere als blendend fühlte und ziemlich angeschlagen war, lieferte trotz dieses Handicaps tolle Fahrten ab und gewann zwei Rennen. Mit Tiffany Diamant dürfte der Lauvenburger obendrein in diesem Jahr noch häufiger auf die Ehrenrunde gehen, denn das Saisondebüt der Stute war exzellent. Die bei 61:10 erstaunlich lang gehandelte Stute schoss sofort an die Spitze und strampelte das Pensum in 14,9/1.900m mühelos herunter. Nach genau dem gleichen offensiven Schema punktete Victor Gentz dann im Anschluss mit Exclusive Fire, der in 16,6/1.900m vom Fleck weg meilenweit über seinen Gegnern stand und mit fünf Längen Vorsprung auftrumpfte.

Wewering gewinnt Gedenkrennen

Am Sonntag jährte sich zum ersten Mal der Todestag einer der größten Legenden, die der deutsche Trabersport jemals hervorgebracht hat: Gerhard Krüger. Das ihm gewidmete Gedenkrennen wurde zur Beute von Heinz Wewering und Rainbow Diamant, der über sich hinauswuchs und grandiose 12,3/1.900m auf die Derby-Piste trommelte – ein neuer Saisonrekord! Nach dem Start war der Hengst zunächst nur an fünfter Position auszumachen. Doch vor den Tribünen leitete Heinz Wewering mit seinem Schützling eine furiose Attacke auf den Piloten Soccer (Victor Gentz) ein, die ihm im trotto.de-Bogen endgültig die Führung brachte.

Wer vermutet hatte, dass dieses Pensum wohl zu kräftezehrend für den 19:10-Favoriten gewesen sein dürfte, wurde eines Besseren belehrt. Denn auf den letzten 500 Metern wurden Rainbow Diamants Schritte nicht kürzer, sondern immer länger und er wies den tapferen Soccer überlegen mit drei Längen Vorsprung ab. Eine besonders nette Geste: Für den Pfleger des Siegers des Gerhard-Krüger-Gedenkrennens hatte der langjährige Mariendorfer Traberbesitzer Norbert Schreiter extra einen wertvollen Ehrenpreis gestiftet: eine Pferdeskulptur des bekannten Herstellers Hutschenreuther. Im Winner-Circle wurde wenig später übrigens auch Thomas Panschow begrüßt: Der bei aktuell 2.908 Erfolgen stehende Profi feierte am Renntag seinen 51. Geburtstag.

Auch Tietz und Nimczyk fahren einen Sieg ein

Und hier die weiteren Ergebnisse: Der von Thorsten Tietz präsentierte New Dawn ging nach seiner langen Verletzungspause und dem unglücklich verlaufenen Comeback endlich wieder auf eine Siegerparade. Der Vierjährige musste die Schlussrunde in der Außenspur bewältigen und bezwang den tapfer gegenhaltenden Piloten Big Boss As (Kornelius Kluth) in 14,7/1.900m nur hauchdünn. Mit dem 21:10-Favoriten Izzi’s Newport übernahm Michael Nimczyk vor den Tribünen das Kommando und bremste zugleich die anfänglich recht schnelle Pace. Im Schlussbogen drehte der Debütant seinen Turbo aber mächtig auf löste sich sofort genügend von seinen Verfolgern, um in 16,8/1.900m sehr leicht mit zwei Längen Vorsprung zu gewinnen.

Kube und Pögel bei Amateuren im Winner's Circle

Zwei Amateurprüfungen komplettierten die Mariendorfer Veranstaltung: Der in seiner Rennlaufbahn leider oft durch Verletzungen gehandicapte Rayman zeigte diesmal sein wahres Gesicht und löste eine passende Aufgabe mit Sarah Kube im Sulky in 14,0/1.900m Start bis Ziel hochüberlegen mit neun Längen Vorsprung.

Sehr viel knapper fiel der Sieg von André Pögel und Baschkir aus: Der Wallach der Besitzergemeinschaft von Manuela Rüger und Michael Diermeier rettete sich in 15,4/1.900m mit einem Millimetervorteil vor dem 679:10-Riesenaußenseiter Sean O’Malley (Hermann Weingran-Wunderlich) über die Ziellinie.

Gesamtumsatz: 128.038,79 Euro – Bahnumsatz: 44.756,30 Euro – Außenumsatz: 83.282,49 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 6. Mai statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)

Spitzenzweiter: Eintracht Mahlsdorf (weiße Trikots) festigte durch das 3:0 gegen Tasmania die Vizeposition in der Tabelle - hier der Führungstreffer durch Antunovic (nicht im Bild)

 Blau-Weiß weiter einsame Spitze - Mahlsdorf festigt die Vizeposition

Am 28. Spieltag setzten sich die Trends der vergangenen Wochen in der Berlin-Liga fort. An der Spitze zieht Blau-Weiß 90 nach dem 5:0-Sieg beim BFC Preussen weiter einsam seine Bahnen. Dreizehn Punkte dahinter scheint nur noch Eintracht Mahlsdorf für den Vizemeister in Frage zu kommen - nach dem bitteren Aus im Pokalhalbfinale scheint sich das Team von Trainer Christian Gehrke als einziges dem verbleibenden Ziel "2. Platz" seriös stellen zu können. Im Topspiel des Spieltags bezwangen die Mahlsdorfer den SV Tasmania sicher mit 3:0. Die Neuköllner bezogen damit die zweite Niederlage in Folge ohne eigenen Torerfolg.

Spartas Serie hält - BSC erholt sich - Croatia schwächelt weiter

Beim SV Sparta (5:0 gegen Nordberliner SC) hält der Aufwärtstrend dagegen unvermindert an: 2018 holte der Aufsteiger 31 von 33 möglichen Punkten und hat sich dadurch auf dem 3. Platz festgesetzt. Der Berliner SC hat sein Formtief überwunden und rückt mit dem 4:1-Sieg bei den Spandauer Kickers wieder auf Platz 4 vor. Dagegen hält die "Talfahrt" beim SD Croatia an: die Tempelhofer, die sich zwischenzeitlich ebenfalls noch auf Rang 2 eingeschossen hatten, unterlagen dem Abstiegskandidaten BSV Al-Dersimspor glatt mit 0:3 und haben weiterhin nur noch den 6. Platz inne.

Abstiegskampf: Feld rückt zusammen

Im Tabellenkeller hat sich unterdessen der Kampf um den Klassenerhalt extrem verdichtet. Sechs Mannschaften sind aktuell noch Kandidaten für den 16. Platz, TuS Makkabi und die Spandauer Kickers gehören nach zuletzt schwacher Ausbeute dazu. Die anderen wehren sich dagegen nach Leibeskräften: Türkspor, Al-Dersimspor und Schwarz-Weiß holten an den vergangenen beiden Spieltagen die volle Punktzahl. Die Füchse verpassten dagegen den kleinen Befreiungsschlag ausgerechnet zuhause gegen Schwarz-Weiß und verloren in einem Spiel mit der einen oder anderen diskussionswürdigen Schiedsrichterentscheidung mit 0:2.

Füchse-Trainer Guido Perschk und Benjamin Kandler (Schwarz-Weiß) standen anschließend Hasso Nickelé für Berlinsport Aktuell zu einer Nachbesprechung der Geschehnnisse zur Verfügung.


B. Kandler

Trainerstimmen zum Spiel Füchse - Schwarz-Weiß

Interviews: Hasso Nickelé


Auf die Reinickendorfer wartet nunmehr die Fortsetzung einer weiteren Englischen Woche - Mittwoch kommt Mahlsdorf in den Fuchskäfig, Samstag geht's zum BSC.

Schöneberg und Nordberliner vor dem Abstieg

Am Tabellenende  gibt es dagegen keine Hoffnung mehr für den 1.FC Schöneberg, der bei Türkspor (3:8) ein weiteres Mal den Laden nicht dicht halten konnte. Und auch beim Nordberliner SC sieht es nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie inzwischen zappenduster aus - durch die wehrhafte Konkurrenz im Tabellenkeller haben die Heiligenseer allein an den vergangenen beiden Spieltagen sechs Zähler zum rettenden Platz 15 eingebüßt und sind nun sechs Spiele vor der Endabrechnung bereits 13 Punkte vom Klassenerhalt entfernt.

Beitrag/Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Unmöglich möglich

Ersatzgeschwächt biegen die Füchse Berlin auf die Zielgerade der Saison. Im EHF-Pokal droht das Aus – acht Tore Rückstand müssen aufgeholt werden.

Bericht+Fotos: Eike Ahlhausen

Jetzt wird's eng: Die Füchse sind im Rückspiel gegen RK Nexe gefordert (Archivfoto: Eike Ahlhausen)

Die Fans der Füchse Berlin haben ihren Humor noch nicht verloren. Ob die Situation nur hoffnungslos sei oder bereits unlösbar, fragte ein Anhänger die anderen Teilnehmer in einem Füchse-Fan-Forum am Samstagabend des vergangenen Wochenendes. Das Vorspiel zu der folgenden, lebhaften Diskussion hatten die Handballer der Füchse aus Reinickendorf eigenhändig bestritten – im fernen Kroatien, nur wenige Stunden zuvor. Dort mussten die Füchse Berlin im Hinspiel des Europapokal-Viertelfinales eine deutliche Niederlage hinnehmen. Im kroatischen Nasice verlor die Mannschaft bei RK Nexe mit 20:28, zur Halbzeit stand es 9:12. Der kurze Zeit nach dem Spiel verbreitete Pressetext der Füchse Berlin klang dann so: „Die Mannschaft konnte die weiteren Ausfälle der letzten Tage nicht kompensieren und fand über 60 Minuten nicht zu ihrem Spiel. Für Trainer Velimir Petkovic steht jetzt viel Arbeit an für das Rückspiel am kommenden Samstag (28. April, 19 Uhr, Max-Schmeling-Halle), um das Team wieder aufzurichten und die Chance auf das Halbfinale zu bewahren."

Was also war in den letzten Tagen vor dem wichtigen Auswärtsspiel passiert, das der erste Schritt Richtung Final Four im EHF-Pokal für die Berliner Handballer sein sollte?

Fest steht: Unter ungünstigen Voraussetzungen waren die Füchse von Berlin nach Kroatien gereist. Unmittelbar nach dem Spiel beim THW Kiel am vorvergangenen Donnerstag ging es nach Nasice, eine beschwerliche Reise mit zwei Flügen und einer fast vierstündigen Busfahrt. Der Reisetag war auch der einzige Ruhetag, denn nur 48 Stunden nach dem Kiel-Spiel wurde in Nasice angepfiffen. Dazu kamen auch noch die weiteren Spielerausfälle, denn Mattias Zachrisson und Kreisläufer Erik Schmidt konnten die Weiterreise von Kiel aus verletzungsbedingt nicht antreten.

Ausfälle konnten nicht kompensiert werden

Velimir Petkovic

Trainer Velimir Petkovic stand mit Johann Koch nur ein Spieler am Kreis zur Verfügung, zudem fehlte ihm mit dem bereits angesprochenen Zachrisson ein Allrounder, der in den vergangenen Wochen sehr geschätzt wurde und trotz geringer Körpergröße sogar aus dem Rückraum mehrere Treffer markieren konnte. Gerade einmal zehn Feldspieler standen insgesamt noch im Kader, der langzeitverletzte Paul Drux gehörte wie so oft in den vergangenen Monaten ebenfalls nicht dazu. Zehn Feldspieler – das ist nicht nur Saison-Minusrekord, Geschäftsführer Bob Hanning konnte sich nach eigener Aussage nicht erinnern, dass seine Füchse jemals derartig dezimiert antraten.

Die Heimmannschaft von RK Nexe witterte entsprechend ihre Chance und bestimmte von Beginn an die Partie. Die Füchse schafften es nicht, eine stabile Abwehr zu stellen und luden die Kroaten ein, erfolgreich auf Torejagd zu gehen. Zusätzlich wurden von den Berlinern reihenweise freie Chancen vergeben. Normalform erreichte nach Aussagen von Trainer Velimir Petkovic keiner seiner Schützlinge.

In der – vor allem aufgrund der vergebenen Chancen – torarmen Partie lagen die Füchse zur Pause mit 9:12 zurück. Eigentlich ein geringer Rückstand mit der Chance, die Partie zu drehen. Doch die kroatischen Hausherren um den früheren Bundesligaprofi Vedran Zrnic waren gut im Spiel und legten nochmals eine Schippe drauf. Die Füchse hatten keine Mittel, um der Mannschaft aus Nasice vor eigener stimmungsvoller Kulisse Paroli zu bieten. Unaufhaltsam erhöhte RK Nexe den Vorsprung Tor um Tor – bis zum deutlichen Endstand von 28:20. Ein Desaster für die trotz Verletzungspech und unkomfortabler Anreise vor dem Spiel hoffnungsvollen Berliner.

Teilnahme am Final Four war eingeplant

So nehmen die Füchse die hohe Bürde von acht Toren Rückstand mit in die Heimat und in das Rückspiel am kommenden Samstag. Der Einzug in das Finale im EHF-Pokal an Pfingsten ist nun in ernsthafter Gefahr. Eine Nicht-Qualifikation wäre ärgerlich, finden die Finalspiele doch fast vor der eigenen Haustür im nahe gelegenen Magdeburg statt. Eine Teilnahme war fest eingeplant. Jedenfalls bis zum Viertelfinal-Hinspiel in Kroatien, das unter derart misslichen Umständen gespielt werden musste.

Volker Zerbe, Sportkoordinator der Füchse, erklärte den Formabfall seiner Mannschaft nach der Partie vor allem durch mentale Aussetzer: „Das ist eine schmerzhafte Niederlage, wir haben phasenweise regelrecht den Kopf verloren. Wir haben nicht richtig dagegengehalten. Ein deutliches Zeichen war auch die Wurfquote, wir haben viele freie Torwürfe vergeben, egal ob von außen, vom Kreis oder auch beim Siebenmeter." Seinen Männern fehlten der kühle Kopf und die nötige Aggressivität, die Niederlage schmerze sehr, so der 49-jährige ehemalige Nationalspieler: „Wir müssen uns nun zusammensetzen und große Besserung geloben, damit wir das Unmögliche im Rückspiel noch möglich machen. Aber erst einmal sitzt der Stachel richtig tief. Jeder sollte für sich erst einmal darüber nachdenken, was heute hier passiert ist." Hoffnung klingt anders.

Drago Vukovic, kroatischer Rückraumspieler der Füchse, kommentierte die Angelegenheit ebenfalls reichlich angefressen: „Ich muss sagen, das war richtig dumm, das war eine Kopfsache. Wir haben so viele freie Chancen vergeben und standen nicht kompakt in der Abwehr, dann kann man das Spiel nicht gewinnen." Der 34-Jährige führte weiter aus, man hätte heute gesehen, dass sie gegen jeden verlieren können, aber auch gegen jeden gewinnen, dafür müsse man aber viel, viel besser auftreten. „Das wird richtig schwer, um in Berlin acht Tore zurückzuholen, aber wir müssen alles dafür geben", stellte Vukovic hinten an – es klang allerdings mehr wie eine Durchhalteparole, auch Vukovic war mächtig bedient.

Ob eine Aufholjagd gelingen kann, zeigt sich morgen beim Rückspiel im heimischen Fuchsbau. Die Vorzeichen stehen nicht gut. Doch warum sollten die Berliner das Unmögliche nicht doch noch möglich machen und den widrigen Umständen die kalte Schulter zeigen – acht Tore sind doch nicht die Welt!?

 

Das Tor von Tobias Schmidt (M.) zum 2:0 kurz vor der Pause sollte bereits eine kleine Vorentscheidung zugunsten von Schwarz-Weiß sein


Schwarz-Weiß Neukölln konnte am 27. Spieltag drei wichtige Punkte gegen die Spandauer Kickers einfahren. In der Abstiegszone bleibt es allerdings nach wie vor eng, da die Konkurrenten (Al-Dersimspor, Türkspor und Füchse) ebenfalls gewannen. Unter diesen vier Teams wird wohl der dritte Absteiger ermittelt - allerdings müssen auch TuS Makkabi und eben die Spandauer Kickers wieder verstärkt in den Rückspiegel gucken, denn ihr Vorsprung auf Platz 16 ist auf fünf Punkte geschrumpft.

Nach dem Spiel in Britz-Süd sprach Berlinsport Aktuell mit den Trainern Hassan Chaabo (l., SpaKi) und Benjamin Kandler (Schwarz-Weiß).

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Nur selten setzte Türkspor (rote Trikots) den Gegner wie in dieser Szene unter Druck, am Ende zahlte sich die Strategie aber aus

In der Berlin-Liga gewann Berlin Türkspor am Sonntag überraschend beim SV Tasmania (1:0) und konnte damit einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf verzeichnen, denn die Konkurrenz mit Schwarz-Weiß Neukölln, Al-Dersimspor und den Füchsen konnte ebenfalls Siege feiern. Für Türkspor war es der Beginn einer Englischen Woche, in der sie noch - jeweils zuhause - am Mittwoch auf die Reinickendorfer und am Sonntag auf das Schlusslicht 1. FC Schöneberg treffen und dabei weitere, wichtige Zähler sammeln könnten.

D. Volbert

Berlinsport Aktuell sprach nach dem Abpfiff am Sonntag mit Trainer Daniel Volbert über die Situation bei Türkspor, die Aussichten hinsichtlich des Klassenerhalts - und seine eigene Zukunft.

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In fast allen Belangen überlegen erwies sich der RK 03 (gelbe Trikots) im Derby gegen die Grizzlies

Der RK 03 Berlin gewann am Nachmittag das Derby in der Bundesliga (Staffel Nord/Ost) gegen die ersatzgeschwächten Berlin Grizzlies deutlich mit 61:12 (25:5). Vor 300 Zuschauern im Stadion Buschallee war spätestens nach dem erfolgreichen Versuch der Gastgeber zum 30:5 kurz nach der Pause die Entscheidung gefallen. Der RK 03 wahrt damit bei noch drei ausstehenden Spielen die Minimalchance auf die Teilnahme am Halbfinale. Der Zweitplatzierte Germania List (Hannover) unterlag jedenfalls überraschend dem Berliner Rugby Club mit 12:19 und muss kommendes Wochenende zum RK 03. Die Grizzlies haben trotz der Pleite den Klassenerhalt so gut wie sicher und stellen bereits die Weichen für die nächste Saison.

Berlinsport Aktuell sprach nach dem Spiel mit Manager Moritz Koburg (l., Berlin Grizzlies) und Präsident Ingo Goessgen (RK 03).

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