Autoren-Archive: Hagen Nickele

Wichtige drei Punkte im Abstiegskampf für Berlin Türkspor - am 32. Spieltag gelang ein 2:0-Heimsieg gegen den TSV Rudow. Damit konnte sich der Club vom Heckerdamm im Tabellenkeller vier Punkte vom ersten Abstiegsplatz distanzieren. Bei den Rudowern hingegen setzen sich die Schwierigkeiten in der Rückserie (bislang nur elf Punkte) fort, zwei Spieltage vor Saisonende ist der TSV somit nur noch auf Platz 11 der Tabelle anzutreffen.

D. Volbert

A. Müller

Nach dem Spiel standen die Trainer Daniel Volbert (Türkspor, l.) und Aaron Müller (Rudow) Hasso Nickelé für eine Analyse der Geschehnisse zur Verfügung.

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Beitrag: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé
Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Freibier im Revier

Bericht von Eike Ahlhausen

Die Füchse Berlin gewinnen ihr letztes Saisonspiel zu Hause und nehmen sich Zeit, ihr Publikum gut zu unterhalten.

Sportlich war die Saison für die Füchse Berlin bereits abgehakt, als die Schiedsrichter die letzte Partie in der Max-Schmeling-Halle anpfiffen. Ein starker dritter Platz war den Berlinern in der Handball-Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Nach vorne, Richtung Tabellenspitze, ging allerdings auch nichts mehr. Und so erklären die Geschehnisse in der letzten Minute vor dem Halbzeitpfiff das abschließende Saisonspiel der Füchse Berlin ganz gut: Sechzehn Sekunden vor dem Ende des ersten Durchgangs nahm Trainer Velimir Petkovic eine Auszeit für die Füchse - komplett sinnfrei beim Stand von 14:11 für die Berliner. Die Cheerleadergruppe "Dance Deluxe" stürmte das Spielfeld und zeigte der vollen Halle ihre Choreografie - soweit zum Show-Act des Tages. Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, warf Fabian Wiede 5 Sekunden vor Schluss das 15:11 für sein Team und erfüllte damit den sportlichen Teil des Nachmittags. Showeinlagen und seriöser Sport im Abstand von zehn Sekunden - den 8871 Zuschauern in der Halle hat es gefallen.

Füchse-Torwart Stochl glänzt in seinem letzten Spiel

Dabei gab es durchaus Überschneidungen: Petr Stochl zum Beispiel. Es war sein letztes Spiel für die Füchse nach zwölf Jahren. Er bekam die Möglichkeit sich ausführlich von seinem Publikum zu verabschieden und spielte die gesamte Partie durch. Was er den Zuschauer bot war eine Mischung aus großem Sport und guter Show. Allein in der ersten Halbzeit hielt Stochl zwei Siebenmeter und glänzte mit diversen weiteren Paraden. Sein Lohn: Die Halle stand und skandierte Stochls Namen - bereits nach zehn Minuten Spielzeit. Eine weitere Sehenswürdigkeit war die Torschützenliste der Berliner. Am Ende des Spiels standen darauf nicht nur alte bekannte Namen, wie der von Fabian Wiede mit vier Treffern, sondern auch ein Ergänzungsspieler wie Oliver Milde, der zurück in die zweite Liga wechselt, mit sehr guten sechs Treffern. Selbst Abwehr-As Dragan Vukovic steuerte drei Treffer zum mühelosen Sieg der Füchse bei. Auch für ihn war es die letze Partie im Trikot der Füchse.

Talente bekommen Einsatzzeit

Die exotische Torschützenliste sagte auch etwas über den Gegner vom TV 05/07 Hüttenberg aus. Trotz diverser ebenfalls showreifer Ringereinlagen am eigenen Kreis hatten die Hessen keine Chance gegen den Tabellendritten aus Reinickendorf. An Engagement fehlte es nicht, doch im Laufe der Partie wurde immer deutlicher, warum Hüttenberg den Anschluss in der Liga schon frühzeitig verloren hatte. Im Laufe der 2. Halbzeit konnten sie den Berlinern in keinen Belangen Paroli bieten, obwohl der Aufsteiger mit einem Sieg in Berlin noch Chancen auf den Klassenerhalt gehabt hätte. Doch über 19:14 und 26:20 zogen die Füchse zum Ende auf 28:23 davon und ließen das Spiel langsam aus trudeln. Petr Stochl hielt auch in der zweiten Halbzeit Ball um Ball als befände er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Daneben blieb noch etwas Zeit, ein paar Nachwuchsspielern der Berliner einen Schnupperkurs in Sachen Bundesligaluft zu verschaffen. So kam in der 46. Minute David Akakpo ins Spiel, ein Spieler der äußerst erfolgreichen Füchse-A-Jugend. Kuno Schauer durfte ab der 56. Minute mitspielen und Rolando Urios sogar sein erstes Bundelsligator zum 28:22 in der 58. Minute werfen.

Ansonsten wurde in den letzten zehn Minuten auffällig oft der Hallenboden gewischt und vom Schweiss der Akteure befreit. Die Chearleader liefen noch einmal aufs Feld und zeigten ihr Können - da war die Partie aber eigentlich auch schon beendet. Das Wichtigste verkündete der Hallensprecher dann unmittelbar nach Abfiff der Begegnung: Freibier für alle - allerdings erst nach der Verabschiedung der Spieler.

Foto: Eike Ahlhausen

Grafik: www.fuechse-berlin.de

24:21-Heimerfolg in der GFL 2 gegen Lübeck Cougars

Die Horrorstatistiken haben ein Ende: erstmals seit April 2017 haben die Berlin Adler wieder ein Punktspiel gewonnen - auf einen Heimsieg musste die unerschütterliche Fangemeide der Weddinger sogar über zwei Jahre warten. Nun war es also so weit: die mit vier Niederlagen als Absteiger in die GFL2-Season gestarteten Berliner besiegten die Lübeck Cougars am Ende knapp mit 24:21. Im Schlussquarter waren die Gäste dabei mit 14 Punkten noch einmal gefährlich nah herangekommen. Die Adler starteten aber stark und gingen in der ersten Halbzeit mit 21:0 in Führung, ehe den Gästen aus der Hansestadt die ersten Punkte gelangen. Das Field Goal zum 24:7 kurz vor der Pause sollte dann am Ende schließlich noch den Unterschied ausmachen.

Damit haben die Berliner die "Rote Laterne" an die Paderborn Dolphins abgegeben. Kommenden Sonntag steht gleich das nächste Heimspiel auf dem Programm: diesmal gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer, die Düsseldorf Panther. Gutes Omen: der erwähnte, nun vorletzte Heimsieg gelang den Adlern in diesem Traditionsduell gegen die Rheinländer im Mai 2016 (42:39), damals noch in der GFL 1.

Adler-Präsdident Stefan Mücke (Foto r.) stand nach dem Spiel am gestrigen Sonnabend für ein kurzes Interview zur Verfügung.

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Großer Tag für Wolfgang Nimczyk

Laura Vici (Nr. 3) mit Michael Nimczyk auf dem Weg zum Sieg (Foto: @Lingk)

Der Trainerchampion zeichnet für beide Sieger der Adbell-Toddington-Läufe verantwortlich: Sein Sohn Michael gewinnt mit der Stute Laura Vici nur hauchdünn, während Michael Larsen mit dem Wallach Chapter One überlegen auftrumpft.

Es ist eine Prüfung mit jahrzehntelanger Tradition: Auf der Mariendorfer Trabrennbahn fand am Sonntag das renommierte Adbell-Toddington-Rennen statt. Der schon seit 1922 ausgetragene Klassiker ist seit dem Jahr 2016 in zwei mit jeweils 20.000 Euro Preisgeld dotierte Läufe unterteilt. Die Stuten bzw. die Hengste und Wallache traten also getrennt voneinander an. Die Ladies kamen zuerst an die Reihe und es gab ein extrem spannendes Finish, in dem Laura Vici mit dem Goldhelm Michael Nimczyk gegen die vom Niederländer Dion Tesselaar gesteuerte Favoritin Isabella Boshoeve knapp die Oberhand gewann.

Dabei hatte es für die ohnehin auf den ersten Metern nicht gerade pfeilschnelle Orlando-Vici-Tochter anfangs gar nicht gut ausgesehen. Denn während Isabella Boshoeve ausgangs des ersten Bogens die Führung übernommen hatte, war Laura Vici weit dahinter nur an sechster Position auszumachen. Ab Mitte der Gegenseite kam die von Wolfgang Nimczyk für die Farben von Erich Rothe und Rolf Wrage trainierte Stute aber immer besser auf Touren und im Einlauf spielte die Braune schließlich ihren gefürchteten Speed aus, der ihr in 14,5/1.900m mit einem Kopfvorteil dann doch noch den Sieg bescherte. Zwei Längen hinter den beiden Duellanten sicherte sich die unterwegs geschonte 710:10-Riesenaußenseiterin Noelani (Dennis Spangenberg) Rang drei.

Chapter One (Nr. 6) und Michael Larsen liefen der Konkurrenz auf und davon (Foto: ©Lingk)

Ganz anders als bei den Ladies entwickelte sich der Adbell-Lauf für die Hengste und Wallache, denn hier gab es eine eindeutige Entscheidung – quasi eine One-Horse-Show. Der kurz vor dem Rennen in den Besitz von Hans Brocker und Ulrich Mommert gewechselte und Michael Larsen anvertraute Chapter One beherrschte vom Fleck weg die Szenerie und gewann die Prüfung in bärenstarken 13,5/1.900m Start bis Ziel, ohne seinen Konkurrenten auch nur den Hauch einer Chance zu lassen. Mit dieser erstklassigen Leistung hat der von Jean-Pierre Dubois gezüchtete Traber einen ernsthaften Machtanspruch im Jahrgang angemeldet – mit ihm wird zukünftig zu rechnen sein.

Vor allem sein rasanter Antritt könnte in den kommenden Vergleichen mit Cracks wie Northern Charm und Mister F Daag ein ernstzunehmender Faktor sein. Das Buddenbrock-Rennen am 8. Juli wird wichtige Aufschlüsse liefern. Während der überlegene Dreieinhalb-Längen-Triumph von Chapter One also eine glasklare Angelegenheit war, sorgte die weitere Reihenfolge hinter dem 40:10-Mitfavoriten für staunende Münder. Denn mit den größtenteils an der Innenkante geschonten Außenseitern Very Impressive S (Cees Kamminga), Iron Tranns R (Jeffrey Mieras) und Ibra Boko (Karel Gerrits) hatte das Publikum nicht gerechnet. In der Viererwette ergab sich daher ein Jackpot in Höhe von 3.851 Euro.

Fionaro, Charmeur Royal und Gri Maximus viel versprechend

Nicht nur in den beiden Adbell-Läufen, sondern auch im Rahmenprogramm lieferten einige ausgezeichnete Dreijährige Kostproben ihres Könnens ab: Fionaro (Thorsten Tietz) ging auf der Tribünengeraden nach vorne und wehrte auch den Angriff der ebenfalls enorm starken Gegnerin Ida F Boko (Josef Franzl) ab, die bei der Attacke aber nicht ihr Geläuf halten konnte und daher disqualifiziert wurde. Ein Riesentalent scheint ebenfalls der von Robin Bakker gesteuerte Charmeur Royal zu sein. Der Hengst übernahm gleich auf den ersten Metern das Kommando und gewann gegen den außen herum ebenfalls prächtig agierenden Iron Creek (Thorsten Tietz) sicherer, als es der Vorsprung von einer halben Länge ausdrückt.
In den Vorbereitungsrennen lief es für ihn nicht perfekt – aber als es ernst wurde, war Gri Maximus auf den Punkt genau maximal in Form. Im UllrichEqine-Lauf um 6.000 Euro Preisgeld bewältigte der von Thorsten Tietz trainierte und gefahrene Wallach aus dem Besitz von Herbert Tuscher sogar einen Rennverlauf in zweiter Spur ohne Probleme. Im der letzten Kurve zog der Vierjährige endgültig nach vorne und schien sich bereits zu verabschieden. Der bei 27:10 gehandelte Traber musste in 16,2/1.900m aber noch einen fulminanten Schlussangriff der Stute Misty Morning (Christan Lindhardt) parieren, die ganz vom Ende des Pulks im Einlauf wie ein Düsenjäger heranflog und den Rückstand auf den Sieger auf eine halbe Länge verkürzen konnte. Das dritte Geld ging an Gameboy Newport (Dennis Spangenberg).

Rainbow Diamant und Marinah überragend

Die internationale Klasse wurde einmal mehr zur Beute von dem aktuell in überragender Form agierenden Rainbow Diamant. Mit seinem Trainer Heinz Wewering im Sulky war es bereits der vierte Erfolg hintereinander. Und auch die Manier war grandios: Rainbow Diamant trumpfte in der Tagesbestzeit von 13,3/1.900m Start bis Ziel auf und absolvierte die Schlusshalbe sogar im 11-er Tempo. Die von Jörgen Sjunnesson gesteuerte und von Jörg Schefe trainierte Marinah war ebenfalls sehr offensiv unterwegs und löste sich auf der Zielgeraden in 15,2/1.900m mit fünf Längen Vorsprung von den Verfolgern.

Krabat und Mad World konkurrenzlos

In der Handicap-Klasse konnte sich Krabat, der mit Manfred Zwiener als einziger Teilnehmer von der 2.500-Meter-Grundmarke aus gestartet war und am Toto mit einer Quote von 65:10 eindeutig unterschätzt wurde, sehr leicht durchsetzen. Der Wallach ließ seinen Gegnern keinerlei Angriffsmöglichkeit und hat sich diesen Erfolg nach einer von Disqualifikationen überschatteten Durststrecke wahrlich verdient.

Das einzige Amateurfahren der Veranstaltung ging an Marco Schindler, der mit seinem selbst gezüchteten Vierbeiner-Crack Mad World einen überlegenen Sieg herausfuhr. Der mit zwanzig Meter Zulage bedachte Wallach lag zwar lange am Schluss der Feldes, war im Einlauf aber gegen eher formschwache Gegner ganz andere Ware und sollte schon bald erneut im Winner-Circle auftauchen.

Gesamtumsatz: 129.436,13 Euro – Bahnumsatz: 49.471,90 Euro – Außenumsatz: 79.964,23 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 3. Juni statt. Im Mittelpunkt stehen der mit 12.000 Euro Preisgeld dotierte zweite Lauf der Vierjährigen-Serie sowie das Heinz-Mohr-Memorial. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)


Eintracht Mahlsdorf siegte am Sonnabend mit 3:0 beim SV Empor und zwang dadurch Tabellenführer Blau-Weiß 90 (4:3 gegen SpaKi), die Berliner Meisterschaft einen Tag später selbst unter Dach und Fach bringen zu müssen oder - wie man es nimmt - zu dürfen. Den Mahlsdorfern bleibt ihrerseits mit dem zweiten Vizemeistertitel in Folge erneut ein starkes Resultat.

Chr. Gehrke

Nach der Partie sprach Berlinsport Aktuell mit den Trainern Jörg Schwanke (Empor) und Christian Gehrke (Foto, Mahlsdorf).
 
Bitte zum Abhören unten anklicken

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Sound Check gewinnt das 47. Oleander-Rennen nach Schiedsspruch der Rennleitung - Murzabayev am Irish Raceday gleich 3-mal vorne

Happy End für Ross und Reiter: Andrasch Starke siegt mit Sound Check im 47. Oleander-Rennen am Sonntag in Hoppegarten

In England, so heißt es, wird der Galopprennsport mit härteren Bandagen ausgetragen. Insofern wäre das Manöver, das der britische Reiter Robert Francis Winston mit seinem Pferd Nearly Caught in der 6. Prüfung des Tages auf der Zielgeraden vollzog, auf der Insel möglicherweise als in Ordnung befunden worden. Doch auf der Bahn vor den Toren Berlins rief es die Rennleitung auf den Plan: immerhin ging es im 47. Oleander-Rennen, dem Hauptevent des Irish Raceday in Hoppegarten am Sonntag, neben der Rechtmäßigkeit des Sieges auch um die stattliche Erfolgsprämie von 60.000 Euro. Winston hatte sein Pferd im Schlussspurt des über 3.200m ausgetragenen Rennens über die Außenbahn kommend nach innen gezogen und so dem dort aussichtsreich vorstoßenden Favoriten Sound Check mit Andrasch Starke im Sattel quasi „die Tür zugemacht“. Der 44-Jährige musste sein Pferd so kurz zurücknehmen und in die zweite Spur wechseln, was ihn am Ende die entscheidenden Meter gegenüber Nearly Caught kosten sollte.

"Sieger" Nearly Caught wird wegen Behinderung auf Platz 2 versetzt

Knackpunkt: Nearly Caught (l.) hat sich durch das Manöver seines Jockeys den entscheidenden Vorteil gegenüber Sound Check verschafft, der dadurch nicht mehr in Führung gebracht werden kann

Doch wie immer in solchen Fällen wurden die Wetter gleich nach dem Zieleinlauf dazu aufgefordert, ihre Tippscheine nicht wegzuwerfen - die Rennleitung nahm sich des Falls an. Und die machte es sich trotz des relativ eindeutigen Nachteils für Sound Check nicht einfach und fällte ihr Urteil erst Minuten später. Dann aber wurde verkündet: „Sieger“ Nearly Caught wird wegen Behinderung auf Platz 2 zurückversetzt und der 5-jährige Hengst aus dem Gestüt Ittlingen zur Nr. 1 erklärt. Sicher das richtige Urteil - das sah auch Reiter Andrasch Starke so: „Ich bin eigentlich kein Freund von solchen Entscheidungen, aber unter normalen Umständen hätte ich locker und leicht gewonnen“. Es war im Übrigen Starkes vierter Sieg in einem Oleander-Rennen - erstmals hatte er als 21-Jähriger 1995 mit Flamingo Paradise, zuletzt vor zwölf Jahren mit Darsalam gewonnen.

47. Oleander-Rennen im Video

3-facher Sieger: Bauyrzhan Murzabayev, hier auf Yaa Salaam

Murzabayev mit drei Tagessiegen - Außenseitersieg im 4. Rennen

Der Sieg sollte mehr als eine Entschädigung für den Erfolgsjockey an diesem Sonntag sein, denn bei seinen weiteren zwei Starts blieb er mit den jeweils favorisierten Boscaccio (Platz 7 im 3. Rennen) bzw. Orkanos (Platz 6 im 4. Rennen) hinter den Erwartungen zurück. Gleich dreimal an diesem sonnigen Nachmittag durfte dagegen Bauyrzhan Murzabayev zur Siegerehrung, der mit Gondano (Rennen 2), Yaa Salaam (3) und Tremoli (8) jeweils die Nase vorne hatte. Auch für Jozef Bojko lief es mit seinen zwei Erfolgen auf Sand Zabeel (5) bzw. King’s Advice (7) ausgezeichnet.

Nase vorn: Außenseiter Filimon (Nr. 12), knapp vor Boy Charlton (verdeckt dahinter), brachte seinen Wettern einen dicken Gewinn ein

Zum Auftakt des Irish Raceday hatte sich Martin Seidl, Gewinner des Preises der Deutschen Einheit 2016 in Hoppegarten mit Devastar, auf Adao die Siegprämie gesichert - im 4. Rennen gewann dazu der absolute Außenseiter Filimon (Quote 495:10) mit Marc Robert Lerner im Sattel knapp.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Titelverteidiger besiegt Außenseiter BSC - Dadashov trifft doppelt

Titelverteidiger: BFC-Trainer René Rydlewicz war schon letztes Jahr für den Pokalsieg Dynamos zuständig

Der BFC Dynamo hat wie im Vorjahr den Berlin-Pokal gewonnen - im Finale besiegte der Regionalligist den zwei Klassen tiefer spielenden Berliner SC vor rund 6.400 Besuchern im Jahnsportpark mit 2:1 (1:0). Mann des Tages war dabei ausgerechnet BFC-Torjäger Rufat Dadashov, der in seinem letzten Spiel für die Hohenschönhauser beide Treffer erzielte. Dabei stand der aserbaidschanische Nationalspieler wegen einer Innenbandverletzung erstmals seit Anfang April überhaupt wieder in der Startelf und verabschiedete sich mit einem Doppelpack Richtung Preußen Münster, wo er ab der kommenden Saison in der 3. Liga spielen wird.

BSC gelingt nur noch der Anschluss in der Nachspielzeit

Ehrentreffer: BSC-Kapitän Arnst gelang in der Nachspielzeit nur noch das 1:2

Der Favorit kontrollierte über weite Strecken das Geschehen und kam durch das 1:0 nach einer guten Viertelstunde zeitig in eine günstige Ausgangssituation. Im zweiten Durchgang schien dann nach Dadashovs zweitem Tor (62.) die Vorentscheidung gefallen. Der Berliner SC riskierte erst in der Schlussphase mehr und kam in der Nachspielzeit durch einen von Kapitän Louis Arnst verwandelten Elfmeter zum Anschlusstreffer. In der hektischen Schlussphase handelte sich BSC-Angreifer Omid Saberdest noch einen Platzverweis ein, dazu hatte der Herausforderer mit einem Lattentreffer Pech.

So konnte am Ende Dynamo-Kapitän Bilal Cubukcu den Pokal in die Luft stemmen. Damit ist es zum ersten Mal seit 2006 (damals: Tennis Borussia) einem Verein gelungen, seinen Erfolg im Berlin-Pokal zu wiederholen. Für den BFC war es darüber hinaus der fünfte Triumph in diesem Wettbewerb in den vergangenen acht Austragungen. Dem Berliner SC blieb dagegen bei seiner ersten Endspielteilnahme im Landespokal nur die Finalprämie - und der Trost, sich mehr als achtbar aus der Affäre gezogen zu haben.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

20:31 gegen Potsdam Royals - Berlin Rebels müssen erste Niederlage hinnehmen

Gelungene Aktion der Royals: während die Rebels (in Schwarz) geblockt werden, kann sich Running Back Tyvis Smith (l., Nr. 32) auf den Weg machen

Überraschung oder nicht? Darüber konnte nach dem Duell zwischen den Berlin Rebels und den Potsdam Royals, das 20:31 endete, trefflich spekuliert werden. Auf dem Papier war die Favoritenrolle natürlich an die Hauptstädter vergeben: schließlich waren sie zuletzt zweimal in die Playoffs eingezogen und in diese Season mit zwei Siegen gestartet. Die Aussagekraft der Erfolge gegen den letztjährigen Absiegskandidaten Hamburg Huskies (24:0) bzw die Kiel Baltic Hurricanes (17:6) durfte allerdings durchaus in Frage gestellt werden. Zwar wurde der Sieg an der Förde besonders gefeiert, da es sich um den ersten der Rebels überhaupt bei den Hurricanes handelte - die Kieler befinden sich allerdings dieses Jahr auch in einem Umbruch.

Aufsteiger zahlte zuvor Lehrgeld

Auf der anderen Seite des Duells im Stadion Wilmersdorf am Sonnabend die Potsdam Royals - der Aufsteiger, der in der Ausscheidung die Berlin Adler in die Zweitklassigkeit stürzte. Mit 2:6 Punkten aus vier Begegnungen musste der Neuling 2018 auch schon ordentlich Lehrgeld bezahlen. Den 56:0-Auftakterfolg beim letztjährigen Kellerkind Hildesheim Invaders hatten die Potsdamer dabei sicher nicht zu hoch gehängt. Zwei Niederlagen gegen die seit Jahren starken Dresden Monarchs waren dazu kein Beinbruch - aber angesichts von 34 bzw. auswärts 24 erzielter Punkte dann schon etwas bitter. Im Heimspiel gegen die Cologne Crocodiles sollte es aber noch schlimmer kommen: 41:42 hieß es am Ende. Damit war das Problem der Potsdamer vor dem ersten Berlin-Brandenburg-Duell in der GFL 1 Nord relativ einfach zu umreißen: die Offense agierte zufriedenstellend, aber in der Defense drückte der Schuh kräftig.

Zur Pause knappe Rebels-Führung

Besseres Ende: Gute Laune bei den ehemaligen Adlern in Reihen der Royals, Paul (l.) und Max Zimmermann

Bestes Wetter und die Aussicht auf ein pikantes Nachbarschaftsduell ließen die Fans zahlreich an die Fritz-Wildung-Straße pilgern. Noch beim Kick-off um 15 Uhr stand eine ansehnliche Schlange an der Kasse. Diejenigen, die dazu gehörten, verpassten gleich die frühe Führung der Gäste. In deren Reihen spielen übrigens die Ex-Adler Ampofo sowie Max und Paul Zimmermann, die vor der Saison in die brandenburgische Landeshauptstadt gewechselt sind. Es entwickelte sich in der Folge ein spannendes und abwechslungsreiches Match. Die Rebels taten sich zu Beginn des Spiels schwer - das war allerdings letzte Season auch schon das eine oder andere Mal der Fall, ohne dass es am Ende böse Konsequenzen für die Hauptstädter gehabt hätte. Und als das Heimteam die ersten Punkte zum 7:6 im zweiten Quarter verzeichnete, schien der Knoten gelöst. Nach einem Field Goal erhöhte der Gastgeber sogar auf 10:6. Die Potsdamer erwiesen sich allerdings als widerspenstiger Gegner, der erneut vorlegen konnte - doch die Berliner antworteten bis zur Pause mit einem weiteren Field Goal, das ihnen  eine knappe 13:12-Führung zur Halbzeit einbrachte.

Potsdamer haben den längeren Atem

Schlechteres Ende: Nach dem 20:31 war die Ernüchterung bei den Rebels  greifbar

Spätestens der Touchdown nach der Pause zum 13:18 machte allerdings deutlich, dass die Rebels nicht - wie etwa vergangenes Jahr nach einem Pausenrückstand im Derby gegen die Adler - im zweiten Abschnitt auf und davon ziehen würden. Der nominelle Favorit tat sich im Angriff schwer - auch, wenn man wieder in Führung ging (20:18), blieben die Highlights in den offensiven Aktionen der Rebels selten. Und der Gegner ließ weiter seine eigene Qualität in der Offense aufblitzen - so gelang den Royals die 24:20-Führung noch im dritten Quarter. Dem Publikum stand also im letzten Viertel ein echter Showdown bevor - mit dem besseren Ende für den wackeren Aufsteiger. Mit einem weiteren Touchdown setzte man sich nicht nur erstmals in diesem Spiel auf zehn Punkte ab - auch die anschließende, gelungene Erhöhung bedeutete die Premiere in dieser Partie für die Potsdamer. In den Schlussminuten agierten diese dann auch mit sichtbar breiterer Brust - während die Rebels trotz aller Bemühungen keine Mittel mehr fanden, den Gegner noch einmal entscheidend in Verlegenheit zu bringen.

Ein Hauch von "Berlin-Derby"

Am Ende stand somit ein verdienter 20:31-Sieg der Gäste aus Potsdam, die von ihrem zahlreich erschienenen Anhang kräftig abgefeiert wurden. Das so betitelte „Berlin-Brandenburg-Derby“ hat zwar nicht den Status des Hauptstadtduells Rebels vs Adler - zumindest ein wenig vom alten Konflikt steckte dennoch drin in dieser Partie. So genoss der frühere Weddinger Max Zimmermann seinen zweiten Touchdown gegen die Rebels sichtlich, und Bruder Paul feierte den vorentscheidenden Angriff zum 20:30 provozierend vor einem Gegenspieler - da war zuvor offenbar etwas „Trash Talk“ im Spiel gewesen. Nach Schlusspfiff gab es natürlich dennoch das obligatorische Shakehands zwischen beiden Parteien. Und wie aussagekräftig war nun dieses Ergebnis für beide Teams? Nun, da möchte man sich noch nicht festlegen - die Season ist ja immer noch jung.

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé

Wiede will

Berliner landen am Donnerstagabend einen 25:24-Heimsieg - Bericht von Eike Ahlhausen

Einfach überragend: Fabian Wiede (M.), Nationalspieler in Reihen der Füchse, gestern abend in der Max-Schmeling-Halle (Foto: Eike Ahlhausen)

Nach dem überraschenden Sieg der Füchse Berlin gegen den amtierenden deutschen Meister von den Rhein-Neckar-Löwen am vergangen Sonntag mussten die Berliner stark ersatzgeschwächt zum nächsten Top-Spiel in der Handball-Bundesliga auflaufen. Steffen Fäth, der erfolgreichste Rückraumschütze der Hauptstädter, hatte sich einen Innenbandriss im linken Knie zugezogen - die Saison ist für ihn beendet. Auch der etatmäßige Kreisläufer der Füchse, Erik Schmidt, konnte als Rekonvaleszent nur wenige Minuten auf dem Feld stehen.
Mit den Recken aus Hannover kam ein Gegner in den Fuchsbau, der derartige Schwächen ausnutzen kann.

Ersatzgeschwächte Füchse tun sich anfangs schwer

Die Berliner wussten das und und die Partie des 32. Spieltags zeigte es dann auch. Sie war geprägt von zwei gegenläufigen Halbzeiten. In der ersten Hälfte fragten sich die Zuschauer, warum die Recken aus Hannover ihre komfortable Führung von 6:10 oder 7:11 bis zur Halbzeit doch noch verspielten, obwohl die Füchse nie richtig Druck aufbauen konnten und keineswegs souverän agierten. In Hälfte zwei wiederum kam die Frage auf, warum die Füchse eine souveräne 24:19 Führung aus der 51. Minute nicht ungefährdet bis in die Schlussphase der Partie retten konnten. Beide Halbzeiten hatten allerdings etwas gemeinsam: jeweils zehn Sekunden vor dem Ende stand es unentschieden. Kurz vor der Pause 12:12 und ebenso kurz vor dem Ende des Spiels 24:24.

Führung verspielt - doch Wiede sorgt für den Siegtreffer

In beiden Halbzeiten waren es die zehn Sekunden des Fabian Wiede. Beide Male traf der Berliner Rückraumspieler aus wenig aussichtsreicher Position zum Führungstreffer: Der doppelte Wiede. In der zweiten Halbzeit bedeutete sein Welklasse-Treffer in den rechten Winkel so kurz vor dem Abpfiff den Sieg für die Füchse. Nach Wiedes Weitwurftreffer zum 13:12-Pausenstand feierten seine Teamkollegen und die Zuschauer bereits die bis dahin erste Füchseführung im Spiel - nach seinem Siegtreffer brach ein Sturm der Begeisterung los. Ein, zwei Sekunden Verzögerung gab es allerdings in der Halle - zu unerwartet, zu überrachend kam sein Wurf aus dem Nichts.

Wiedes Chef, Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, kommentierte den letzten Wurf seines Lieblingsspielers nach dem Spiel in einfachen Worten: "Er hat die Siegermentalität, er nimmt sich den letzten Ball - er will einfach." Wiede will, ein Glücksfall für die Füchse, wie Hanning erleichtert betonte. Seinem Trainer, Velimir Petkovic, fehlten hingegen die Worte: "Ich bin leer", begann er sein kurzes Statement auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Immerhin reichte es noch zu einem Ansatz von Analyse: "Meine Männer waren nach dem harten Spiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen noch nicht wieder wach." Auf einen traf diese Kurzanalyse allerdings nicht zu - den doppelten Fabian Wiede.

 

Beitrag+Foto: Eike Ahlhausen

Gruppenbild mit Dame: Vera Krings (M.), zu ihrer Rechten Bernd Schultz, sowie die jeweils zwei Vertreter des BFC (l.) bzw. BSC (r.)

Am Pfingstmontag findet das mit Spannung erwartete Finale im lokalen Cupwettbewerb statt: BFC Dynamo - Berliner SC. Bereits am heutigen Donnerstag standen Trainer und Kapitäne beider Teams der Presse Rede und Antwort. Auch BFV-Präsident Bernd Schultz wohnte der Veranstaltung im Jahnsportpark bei und wurde zu Organisatorischem bezüglich des Finaltags der Amateure befragt, geleitet wurde die Runde von Pressesprecherin Vera Krings. Berlinsport Aktuell hat das Wichtigste vom Mittag in drei Zusammenschnitten im Angebot.
 

Bernd Schultz im Gespräch:

Stolzer "Gastgeber": BFV-Präsident Schultz (M.) mit den Trainern beider Teams

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

BFC Dynamo im Gespräch:

Bitte recht freundlich: Shakehands zwischen BFC-Trainer René Rydlewicz (l.) und BSC-Coach Wolfgang Sandhowe

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Berliner SC im Gespräch:

Hart aber fair: auf keinen Fall werden die Kapitäne Bilal Cubukcu (l., BFC) und Louis Arnst (BSC) den Pott mit ihren Teams kampflos hergeben

Zum Abhören bitte unten anklicken

 

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé