Am letzten Spieltag 2017/18 verteidigte Tus Makkabi den einstelligen Tabellenplatz im Klassement der Berlin-Liga durch einen 1:0-Auswärtssieg beim BFC Preussen. Dabei wurden die Charlottenburger auch vor dem zweiten Jahr in der Spielklasse als Absteiger gehandelt - wieder gelang es den Verantwortlichen bei Makkabi aber, eine verschworene Truppe auf die Beine zu stellen, die für einige Überrschungen sorgen konnte.
F. Diekmann
Berlinsport Aktuell sprach am vergangenen Sonnabend nach der Partie an der Malteserstraße mit TuS-Trainer Frank Diekmann.
Mit einer 0:1-Niederlage gegen TuS Makkabi verabschiedete sich der BFC Preussen aus der Spielzeit 2017/18. Dabei kann man nicht nur mit Platz 11 zum Abschluss zufrieden sein - darüber hinaus übertraf man mit dem Saisonverlauf vielerorts die Erwartungen.
Berlinsport Aktuell sprach am Sonnabend nach dem Spiel mit Preussen-Trainer Nikolai Klarkowski (kl. Foto).
„Ich wusste bisher gar nicht, dass Deutschland heute spielt.“ Das war sicherlich der lustigste vor laufender Kamera getätigte Spruch bei der Mariendorfer Sonntagveranstaltung, die aufgrund der Fußball-WM bereits am Vormittag begann. In der Tat: Der interviewte Thorsten Tietz ist wahrlich nicht dafür bekannt, ein leidenschaftlicher Fan des Spiels mit dem runden Leder zu sein. Dafür weiß der mehrmalige Berliner Champion aber umso mehr, was im Sulky zu tun ist und bewies sein Können mit New Dawn eindrucksvoll. Das mit 12.000 Euro dotierte KRAFFT Performance Energy - Rennen wurde zu einer überlegenen Beute des Gespanns, das aus dem ersten Band einen guten Start erwischt hatte und rasch die Führung übernahm. Eine Position, die Tietz und New Dawn fortan nicht mehr abgaben, denn der Profi ließ den Traber der Besitzergemeinschaft Gramüller/Holzapfel mächtig treten. Der Vorsprung betrug teilweise vierzig Meter und am Ende waren es glatte acht Längen, die New Dawn in 14,4/2.000m von seinen Verfolgern trennten. Der als einziger mit zwanzig Meter Zulage bedachte Mac Smily (Christian Lindhardt) schnappte sich mit viel Speed vor der unauffälligen Tijuana Diamant (Michael Nimczyk) das zweite Geld. Für den schlecht gestarteten und kaum Akzente setzenden Pelle Barosso (Josef Franzl) war diesmal vor den recht harmlosen Glaedar (Kornelius Kluth) und Lovers Hall (Rudolf Haller) nur der vierte Rang drin.
Desert King im UllrichEquine-Rennen ebenfalls überragend
Der zweite große Höhepunkt des Berliner Renntages, der vom sportlichen Niveau her weitaus mehr zu bieten hatte als das anschließende trostlose WM-Gekicke der Nationalelf, war der mit 6.000 Euro Preisgeld dotierte fünfte Lauf der UllrichEquine-Serie. Bereits im Vorab-Statement wurde überdeutlich, welch hohe Meinung Josef Franzl von seinem Schützling Desert King hat. Wie sich zeigen sollte, war diese Erwartungshaltung war nicht übertrieben und als Franzl mit dem Hengst kurz darauf tatsächlich im Winner-Circle stand, legte der Sauerlacher noch einen drauf: „Ich bin total stolz, solch ein gutes Pferd im Training zu haben!“ Die Freude war begründet, denn obwohl der 13:10-Topfavorit nahezu das gesamte Rennen in der Angriffsspur bestreiten musste, war der Braune eine Klasse für sich. Desert King siegte in 14,1/1.900m mit fünf Längen Vorsprung und ließ weder der diesmal sehr flott beginnenden und im Einlauf feinen Speed entwickelnden Misty Morning (Christian Lindhardt) noch Stradivari (Michael Nimczyk), der die Rolle des Tempomachers übernommen hatte, auch nur den Hauch einer Chance.
Rainbow Diamant siegt und siegt
Er läuft weiterhin in der Form seines Lebens: Mit seinem ständigen Begleiter Heinz Wewering erzielte der 11:10-Topfavorit Rainbow Diamant bereits den fünften Volltreffer hintereinander. Und zwar in unwiderstehlichen Manier! Nach dem Start zunächst an zweiter Stelle innen positioniert, wechselte Heinz Wewering mit dem Hengst zu Beginn der Gegenseite in die zweite Spur. Rainbow Diamant zog im Rush nach vorne und verlor im weiteren Verlauf alle Gegner. Die Kilometerzeit von 13,6/1.900m und der Vorsprung von sieben Längen spielten dabei sogar nur eine untergeordnete Rolle. Denn der Crack des Besitzers Dr. Manuach Messengießer hätte bei Bedarf sogar noch viel deutlicher gewinnen können. Keine Frage: Rainbow Diamant ist für seine nächste Aufgabe – die Teilnahme am Super Trot Cup – bestens gerüstet.
Rudolf Haller dreimal vorne
Einen super Tag erwischte Rudolf Haller: Der bayerische Profi konnte drei Siege einfahren. Get Lucky unterstrich auf der langen 2.500-Meter-Strecke einmal mehr, dass er überaus schwierig ist, aber über ein gewaltiges läuferisches Potential verfügt. Als dem Wallach nach einem Sicherheitsstart obendrein noch ein springender Teilnehmer in die Quere kam, lag er zunächst weit aus dem Rennen. Eine Runde vor dem Ziel führte ihn sein Trainer trotzdem mit einer fulminanten Attacke an die Spitze und der Braune duldete in 1:16,4 min. keinerlei Widerstand mehr.
Einen wahren Paukenschlag landete Haller wenig später mit der dreijährigen Donna Granata. Die Stute machte ihrem Namen alle Ehre und rauschte nach ständiger Führung in 14,0/1.900m mit vier Längen Vorsprung über die Ziellinie.
„Donna Granata ist zwar sehr phlegmatisch und muss daher ständig angetrieben werden – aber ihr raumgreifender Schritt ist phänomenal!“ (Rudolf Haller)
Der gleichaltrige Provenzano machte es – ebenfalls in den Wieserhof-Farben und von der Spitze aus – seiner Trainingsgefährtin eine dreiviertel Stunde später in 15,6/1.900m nach.
Goldhelm Nimczyk 2-mal im Winner's Circle
Auch Michael Nimczyk stellte mit Uno per te Diamant (56:10) einen starken Dreijährigen vor. Der kleine Bruder von RitchiRich Diamant (43.368 Euro Gewinnsumme) trumpfte nach einem geschonten Verlauf in 16,2/1.900m auf. Im Gegensatz zum zweitplatzierten Far West (Josef Franzl), der unterwegs eine Menge tun musste, brauchte der Hengst seine Stärken erst auf der Schlusshalben auszuspielen.
Und was einmal so gut funktioniert hat, klappt auch ein zweites Mal. Das muss sich der Goldhelm wohl bei seiner Fahrt mit Izzi’s Newport gedacht haben, denn er servierte dem ebenfalls für das Derby genannten Wallach ein Traumrennen an der Innenkante. Als der Traber aus dem Stall Mommert auf der Zielgeraden hinter dem enormes Tempo bolzenden Francesco (Jörgen Sjunnesson) auf freie Bahn fand, war in bärenstarken 14,0/1.900m alles sofort zu seinen Gunsten entschieden.
Gobelin mit Tagesbestzeit - Außenseitersieg bei Amateuren
Ganz anders gestaltete sich der Rennverlauf für Gobelin (Victor Gentz), denn der Wallach der Besitzergemeinschaft Holle/Weber ging über den gesamten Weg außen herum. Angesichts seiner unbestreitbaren läuferischen Klasse war Gobelin bei einer Siegquote von 71:10 am Wettmarkt krass unterschätzt. Mit dem anspruchsvollen Pensum hatte der Dunkelbraune nicht die geringsten Probleme und nicht nur das – zur Freude seines gesamten Stallteams krönte der Achtjährige seine ohnehin schon vorzügliche Leistung mit einer neuen persönlichen Bestmarke. Gobelin gewann in der Tagesbestzeit von 13,2/1.609m – ein glorreicher Auftritt!
Das einzige Amateurfahren der Veranstaltung ging an André Pögel und Fire Lane, die in 16,1/1.900m völlig überlegen mit vier Längen Vorsprung auftrumpften. Auch hier war die Siegquote sehr erstaunlich, denn mit 41:10 war der offensiv von der Spitze aus eingesetzte Fire Lane am Toto ähnlich wie Gobelin eindeutig zu schlecht bewertet.
Gesamtumsatz: 117.538,42 Euro – Bahnumsatz: 37.536,10 Euro – Außenumsatz: 80.002,32 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 24. Juni statt. Veranstaltungsbeginn ist um 13.30 Uhr.
Während die DJK Schwarz-Weiß am letzten Spieltag trotz eines 5:0-Heimsiegs den Gang in die Landesliga antreten musste, stand der Abstieg des unterlegenen 1. FC Schöneberg längst fest. Im Jahr 2011 spielte man noch in der Kreisliga B, nun fand der stete Aufstieg der Schöneberger in der Berlin-Liga ein deutliches Ende: nur 6 Punkte und 161 Gegentreffer sprechen Bände.
A. Bilek
Hasso Nickelé sprach für Berlinsport Aktuell nach der Partie in Britz-Süd mit FCS-Trainer Ayhan Bilek
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Beitrag: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé
Aus gegebenem Anlass haben wir heute nochmal die Stimme von Trainer Benjamin Kandler, der mit der DJK Schwarz-Weiß am Nachmittag aus der Berlin-Liga abgestiegen ist. Der 5:0-Sieg gegen den 1. FC Schöneberg nutzte dem Verein aus Britz-Süd dabei nichts mehr, da auch die Konkurrenten Spandauer Kickers (5:1 gegen Rudow) und Füchse (2:0 gegen Al-Dersimspor) ihre Partien gewinnen konnten.
Die Entscheidung um die Frage, wer der dritte Abstieger in der Berlin Liga 2017/18 wird, hat sich vor dem letzten Spieltag weiter zugespitzt. Berlin Türkspor (2:1 bei Croatia) und Al-Dersimspor (2:1 gegen SpaKi) erreichten dabei den vorzeitigen Ligabverbleib - die Spandauer Kickers (36 Punkte), Füchse (35) und Schwarz-Weiß Neukölln auf dem Abstiegsrang (34) müssen weiter hoffen bzw. zittern.
B. Kandler
Für die Schwarz-Weißen lief es am 33. Spieltag dabei lange Zeit nahezu perfekt: den notwendigen Dreier bei Tasmania (3:1) vor Augen, hätte ein Sieg in der letzten Runde gegen das Schlusslicht aus Schöneberg den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Dann aber drehte Konkurrent Al-Dersimspor in der Schlussphase noch das 0:1 gegen die Spandauer Kickers in einen Sieg. So hat Schwarz-Weiß den Ligaerhalt nicht mehr in der eigenen Hand, muss - ein eigener Sieg vorausgesetzt - hoffen, dass sich die Füchse (zuhause gegen Al-Dersim) oder SpaKi (zuhause gegen Rudow) noch einen Ausrutscher leisten.
Berlinsport Aktuell sprach nach der Partie bei Tasmania mit Schwarz-Weiß-Trainer Benjamin Kandler.
Keine Vorentscheidung zum Thema Aufstiegsplatz Nr. 2 in der Landesliga Staffel 1. Während Berolina Stralau nach dem 3:1 gegen BFC Dynamo II die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen ist, trennten sich die beiden Verfolger Türkiyemspor und Hilalspor am Nachmittag 1:1 unentschieden. Temel hatte die Gäste nach einer knappen Stunde in Führung gebracht, Türkiyemspor schlug aber durch Tetik in der 77. Minute zurück. Damit konnte der Gastgeber den Kontrahenten Hilalspor vor dem letzten Spieltag weiterhin auf zwei Punkte Abstand halten, muss aber im abschließenden Spiel beim abstiegsbedrohten Adlershofer BC drei Punkte einfahren, um wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Hilalspor ganz sicher zu gehen. Die wiederum müssen nächsten Sonntag auf eigenem Platz den neuen Meister aus Stralau bezwingen, um überhaupt die kleine Chance auf den Aufstieg zu wahren.
L. Mrosko (Türkiyem)
U. Binici (Hilal)
Hasso Nickelé sprach nach der Partie für Berlinsport Aktuell mit den Trainern Lars Mrosko (Türkiyemspor) und Umut-Ugur Binici (Hilalspor) über das Kreuzberger Duell - dabei ging es aus gegebenem Anlass auch um die Auswirkungen des islamischen Fastenmonats Ramadan auf beide Teams.
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Im Zuge der Veröffentlichung dieses Beitrags hat uns allerdings intern auch eine Stellungnahme von Hilalspor wegen der Aussage von Türkiyemspors Trainer Lars Mrosko erreicht, die wir im Sinne der ausgewogenen Berichterstattung hier kurz zusammenfassen wollen: Hilalspor hegt keine Abneigung gegen Türkiyemspor, weder politischer noch sonstiger Natur - die Ablehnung des angesetzten Unparteiischen geht auf ein Spiel im Jahr 2014 zurück, weshalb der Verein einen anderen, unbelasteten Schiedsrichter für das wichtige Spiel bevorzugte.
Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hasso und Hagen Nickelé
Die noch im Abstiegskampf steckenden Gäste starteten mit Wucht - und überrumpelten Empor damit bereits nach nicht einmal 60 Sekunden. Kapitän Dario Greiser war es schließlich, der den Ball zum schnellen 0:1 über die Linie drückte. Auch im weiteren Verlauf blieben die Reinickendorfer zunächst dominant und das Feiern des vorzeitigen Klassenerhalts im Fall eines Dreiers schien deshalb nicht unmöglich. Bei der Unterbrechung für die Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit nahm sich Empor-Trainer Schwanke aber seine Schützlinge zur Brust und sorgte so für den nötigen Weckruf. Mit zunehmender Spieldauer fand der SVE jedenfalls besser ins Spiel, eine der wenigen Chancen nutzte Steven Rajemann vor der Pause schließlich zum 1:1 (43.).
Rajemann macht den Unterschied
Im zweiten Durchgang blieb es zwar weiter ein verteiltes Spiel, der Gastgeber erwies sich insgesamt aber als zwingender. Empors Chancenplus wurde dann erneut durch Rajemann (72.) in Zählbares umgemünzt und die Füchse konnten die Niederlage in der Schlussphase nicht mehr abwenden. Mit etwas "Schützenhilfe" könnten die Reinickendorfer morgen aber doch schon den vorzeitigen Klassenerhalt feiern - auch bei einer Entscheidung am letzten Spieltag haben sie jedoch zuhause gegen Al-Dersimspor das Erreichen des Mindestziels weiter in der eigenen Hand. Für Empor geht es dann bei Sparta um die Abrundung einer starken Rückserie 2017/18.
J. Schwanke
G. Perschk
Nach dem Spiel sprach Berlinsport Aktuell mit den Trainern beider Teams: Jörg Schwanke (l.), für den es das letzte Heimspiel bei Empor war, und Guido Perschk (Füchse).
Der Abstieg des Nordberliner SC nach fünf Jahren in der Berlin-Liga steht bereits fest. Dass der Club aus Heiligensee die Saison aber schon abgeschenkt hat, kann man nicht behaupten: am Sonntag feierte der NoSC den ersten Dreier nach zehn Niederlagen. Das 4:0 gegen einen abermals enttäuschenden SV Tasmania bedeutete dabei sogar den höchsten Saisonsieg.
M. Stelzer
Weshalb es 2017/18 dennoch nicht zum Klassenerhalt reichte und wie es am Elchdamm weiter geht, verriet der Sportliche Leiter Martin Stelzer im Anschluss an die Partie im Gespräch mit Berlinsport Aktuell.
Thorsten Tietz führt den Hengst im Vierjährigen-Lauf zum hauchdünnen Sieg. Das Heinz-Mohr-Memorial geht an Hans-Jürgen von Holdt und Wildcat Hanseatic.
Nur fünf Pferde am Start und dennoch ein waschechter Rennsport-Krimi: Der mit stolzen 12.000 Euro Preisgeld dotierte zweite Lauf der Mariendorfer Vierjährigen-Serie war alles andere als ein Langweiler. Denn die Prüfung entwickelte sich auf der Zielgeraden zu einem Duell, das die Zuschauer von den Sitzen riss. Der von Thorsten Tietz gesteuerte New Dawn (36:10) hatte eingangs der Tribünengeraden die Führung übernommen und bis weit in die Gegenseite hinein eine eher mäßige Pace vorgelegt. Doch als Thorsten Tietz das Tempo beim Einbiegen in die letzte Kurve auf 09,6 forcierte und sich Rob de Vlieger im Sulky des 22:10-Hauptfavoriten Heart of Steel, der bis zu diesem Zeitpunkt das Schlusslicht des kleinen Feldes gebildet hatte, zum Angriff bereit machte, ahnte das Publikum, dass die wahre Dramatik erst noch folgen würde.
Auf der Zielgeraden entwickelte sich zwischen den beiden Pferden ein packender Kampf. Der von Arne Frahm gezüchtete New Dawn behielt in 15,0/1.900m für die Farben von Renate Gramüller und Johann Holzapfel nur ganz knapp mit einem Kopfvorteil die Oberhand. Zweieinhalb Längen hinter den Kontrahenten ergatterte die eher unauffällige Tijuana Diamant (Michael Nimczyk) das dritte Geld. Für Rang vier behauptete sich Nelly Pepper (Victor Gentz), die sich als erste zu einer Attacke auf den Piloten aufgerafft hatte, nur mit einer Halslänge gegen Lovers Hall (Dennis Spangenberg), den längsten Außenseiter im Feld.
Der zweite große sportliche Höhepunkt der Mariendorfer Veranstaltung war das Heinz-Mohr-Memorial, das sich längst als fester Bestandteil der Berliner Rennsaison etabliert hat. Es wurde zu einem Glanzauftritt von Hans-Jürgen von Holdt und seiner Topstute Wildcat Hanseatic. Der Vize-Europameister der Amateure, der das dank der finanziellen Unterstützung der Familie Mohr und des VDT mit 4.000 Euro Preisgeld dotierte Rennen bereits mit Pet Semetary (2002), Pikachu (2005) und Othello Jaycee (2012) gewonnen hatte, steuerte seine am Wettmarkt mit einer Quote von 25:10 als zweite Favoritin eingeschätzte Sechsjährige nach einer halben Runde an die Spitze. Und das war es dann auch schon – denn die von Detlef Callsen gezüchtete Stute ließ ihren Gegnern in 17,3/2.500m mit zwei Längen Vorsprung nicht den Hauch einer Chance. Der innen geschonte Gobelin (Günther Schiefelbein) sicherte sich vor dem mit 20 Meter Zulage gehandicapten Mighty Hanover (Sarah Kube) das zweite Geld.
Nimczyks Triple
Michael Nimczyk gelangen drei Siege. Den Anfang machte Cromwell. Der Love-You-Sohn sorgte bei seinen Anhängern mit einer Startgaloppade für eine kurze Schrecksekunde, fand aber schnell wieder den Anschluss und siegte in 16,5/1.900m sehr leicht. Dem Wallach kam allerdings ein Fauxpas des führenden Exclusive Fire (Victor Gentz) zugute, denn der Hengst wich im Finish über die Innenkante und verlor dabei viel Schwung. Aber ob es ohne diesen Patzer wirklich für mehr als nur den dritten Rang hinter Cromwell und Hestia R.A. (Bernd Warnke) gereicht hätte, ist schwer zu sagen, denn Exclusive Fire wirkte diesmal bei weitem nicht so spritzig wie zuletzt.
Gleich im Anschluss punktete Michael Nimczyk mit der bei 13:10 gehandelten Arendelle, deren erster Saisonsieg längst überfällig war. Die zumeist im Speed eingesetzte Stute wurde diesmal in 15,1/1.900m sehr offensiv vorgetragen und übernahm die Spitze bereits vor den Tribünen. Der dritte Tageserfolg gelang dem Goldhelm ebenfalls mit einer selbstbewussten Taktik: Highway Fortuna bestimmte das Geschehen über die gesamte Distanz.
Erst der Favorit, dann der Außenseiter vorne
Für den Topfavoriten des Tages Perfect Hall (11:10) glich der Start mit André Pögel lediglich einer besseren Trainingseinheit. Der Dunkelbraune ergatterte ausgangs des ersten Bogens das Kommando und setzte sich nach unterwegs recht ruhigem Tempo auf den finalen 500 Metern in 16,1/1.900m hochüberlegen von seinen Verfolgern ab. Für André Pögel war es mit dem Traber des Gestüts Neritz bereits der dritte Volltreffer hintereinander.
Weitaus überraschender war dagegen der famose Sieg von Proud Miguel, den zur Quote von 546:10 nur sehr wenige Wetter im Visier hatten. Michael Hönemann dirigierte den für die Farben von Mariona Ayad laufenden Wallach Mitte des ersten Bogens nach vorne und der Außenseiter ließ im gesamten weiteren Verlauf niemals Zweifel an seiner Autorität aufkommen.
Gesamtumsatz: 84.782,65 Euro – Bahnumsatz: 30.042,60 Euro – Außenumsatz: 54.740,05 Euro.
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 17. Juni statt. Im Mittelpunkt stehen das mit 12.000 Euro Preisgeld dotierte KRAFFT Performance Energy-Rennen (Vierjährigen-Serie III) und der fünfte Lauf der UllrichEquine international Serie um 6.000 Euro Preisgeld. Achtung: Aufgrund der Fußball-WM ist bereits um 11 Uhr Veranstaltungsbeginn!