Eishockey: Trainer Soccio verlässt den ECC Preussen

Überraschendes Aus trotz verlängerten Vertrags

Das war's schon: nur noch zweimal werden die Preussen-Spieler ihrem Trainer aufmerksam zuhören - dann zieht es Soccio (hinten, M.) mit noch unbekanntem Ziel weg

Lenny Soccio wird Eishockey-Oberligist ECC Preussen nun doch nicht in der nächsten Saison trainieren. Wie die Vereinshomepage der Charlottenburger mitteilt, habe Soccio aus persönlichen Gründen um Auflösung des Kontrakts gebeten und der ECC seinem Wunsch entsprochen. Unmittelbar vor Weihnachten hatten Club und Coach noch die vorzeitige Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr bekannt gegeben.

Auf Euphorie folgt zunächst Ernüchterung

Hier schien"die Kuh vom Eis": Lenny Soccio (r.) geht nach Verkündung der Vertragsverlängerung in der Drittelpause zu seinem Team in die Kabine.


Der Deutsch-Kanadier war zu Saisonbeginn nach über 20 Jahren als Spieler und Trainer in Hannover an den Glockenturm gekommen. Die Preussen wollten mit dem neuen Coach den Weg der Konsolidierung in der dritthöchsten Spielklasse beschreiten.

Nach überraschend starkem Saisonstart mit drei Siegen entfachten Soccio und seine Spieler schnell große Euphorie im Umfeld - anschließend verlor man bis Anfang Dezember allerdings dreizehn von 15 Partien und fand sich auf dem 12. Platz wieder.

Mit ungewöhnlichen Maßnahmen Klassenziel erreicht

Die sportliche Krise förderte auch gewisse Probleme im Binnenleben zu Tage. So räumte Soccio Ende Oktober in einer Teamsitzung mit der Mannschaft Fehler in seiner Methodik ein und ließ das auch über die Homepage verbreiten - nicht unbedingt nach dem Geschmack des Vorstands. Die vorzeitige Verlängerung der Zusammenarbeit und deren Bekanntgabe beim Heimspiel gegen die Tilburg Trappers am 23. Dezember erschienen wiederum als starkes Signal für die Kontinuität im Verein.

Noch vor Jahresende suspendierte Soccio in der Folge - mit Rückendeckung des Vereins - Veit Holzmann und Michael Raynee, immerhin zwei der besten Scorer bei den Preussen. In der Qualifikationsrunde der Teams von Platz 9 -16 konnte das Team den Klassenerhalt frühzeitig sichern - ohne jedoch nochmal entscheidend an die zwei ersten Plätze der Gruppe heranzukommen, die noch eine Teilnahme an den Pre-Playoffs ermöglicht hätte.

Vor dem abschließenden Wochenende der Saison bei den Preussen gab der Verein nun bekannt, dass die Zusammenarbeit von Club und Trainer doch nicht über die Saison 2016/17 fortgesetzt wird. Gute Nachricht am Rande: Mit dem starken Torwart Olafr Schmidt konnte der Verein eine wichtige Stütze für ein weiteres Jahr binden.

Bericht + Foto: Berlinsport Aktuell/H. Nickelé