Trab: Vorschau auf den Mariendorfer Rennsonntag

Auf dem Programm: der Geburtstags-Pokal des VDT

Iron Steel (7) mit Victor Gentz gewinnt den Herbst-Pokal des VDT (Foto: Marius Schwarz)

Der von Victor Gentz gesteuerte Iron Steel ist beim Kampf um den mit 4.500 Euro Preisgeld dotierten Geburtstags-Pokal des VDT klarer Favorit

Sonntag, 5. November 2017 (Start des ersten Rennens um 14.00 Uhr / Qualifikation und Vorab-Interviews bereits ab 13.35 Uhr).

Er hat bisher genau 100 Starts absolviert und sein Umfeld nur äußerst selten enttäuscht. Der Wallach Iron Steel verfügt über eine stolze Bilanz: Sein allererster Auftritt am 6. Mai 2012 wurde genauso wie sein bisher letztes Engagement am 22. Oktober dieses Jahres zu einem Volltreffer. Beide Male saß sein Trainer Victor Gentz im Sulky des Trabers. Der Profi bildet zusammen mit seinem Pferd ohnehin ein eingeschweißtes Team: 19 weitere Erfolge und 57 Platzierungen ließen Iron Steels Gewinnkonto auf 76.144 Euro anschwellen und dass er diese Summe – von wenigen Einsätzen im belgischen Mons abgesehen – durchweg auf deutschen Bahnen verdiente, ehrt den eisenharten Burschen ganz besonders. Denn es gibt nicht viele Pferde in unserer Heimat, die über Jahre hinweg solch konstante Leistungen bringen wie Iron Steel. Es spricht nichts dagegen, dass der Gentz-Crack auch beim 101. Start seiner Vierbeiner-Karriere erneut auf die Siegerstraße geht.

Beim Kampf um den als 8. Rennen ausgetragenen Geburts-Pokal des VDT muss Iron Steel seinen Gegnern auf der Zwei-Kilometer-Distanz zwar genauso wie sein Trainingsgefährte Pascal SAS (Lea Ahokas) zwanzig Meter Zulage geben. Aber die meisten der Konkurrenten hat er unter ähnlichen Voraussetzungen problemlos bezwungen. Die im ersten Band aufgestellten SJs Sunday (Kornelius Kluth), It’s Amazing (Roman Matzky), Flirty or Dirty (Thomas Panschow) und Major Eck (André Schiller) besaßen im vergangenen Monat gegen Iron Steel nicht den Hauch einer Chance. Vulkan (Daniel Wagner) traf bisher zweimal auf den Favoriten und kam beide Male nicht an ihm vorbei. Und dass Julius Southwind (Franz-Josef Stamer), der bisher aufgrund seiner deutlich geringeren Gewinnsumme noch nicht das Vergnügen mit Iron Steel hatte, gleich im ersten Anlauf die Sensation schafft, ist nicht zu erwarten.

Rennen 1- 3: Zweimal offen und ein klarer Fall

Iron Steel ist nicht das einzige Pferd bei der Mariendorfer Veranstaltung, das klar heraussticht. Der Renntag beginnt allerdings mit einer aufgrund der Unerfahrenheit der Teilnehmer doch recht offenen Prüfung. Da sie zugleich den Auftakt der V4 darstellt, gehören mindestens drei Traber – nämlich Flabbergasted (Kay Werner), Romeo Diamant (Heinz Wewering) und der am Dienstag in Bahrenfeld Start bis Ziel auftrumpfende Nordic Jaycee (Mario Krismann) – fest auf den Schein. Darüber hinaus wird man den weiterhin in Überform agierenden Michael Nimczyk mit dem aus ewiger Pause zurückkehrenden Sindbad Diamant nicht gerne auslassen.

Im 2. Rennen steht hinter den beiden Hauptfavoriten Speed of Moor (Heinz Wewering) und Here she goes (Michael Nimczyk) ein dickes Fragezeichen, da beide momentan recht unsichere Kantonisten sind.

Ganz anders schaut es direkt im Anschluss aus: Im 3. Rennen führt kein Weg an Navy Blue (Dennis Spangenberg) vorbei. Die ursprünglich für das Stuten-Derby vorgesehene, dann aber verletzte Traber-Lady ist der Tipp des Tages.

Rennen 4 - 6: Khalid gegen Teenager, ein breites Feld und ein Duell

Im 4. Rennen – dem Amateur-Pokal des VDT – wäre die Ausgangslage für den erstmals von Sarah Kube präsentierten Khalid ähnlich optimal. Doch es ist eine Gegnerin dabei, die zu großer Form aufgelaufen ist: Raquel Welsh. Die Stute wird von dem erst 16-jährigen Mönchengladbacher Tom Karten gefahren, der mit ihr schon gewinnen konnte – ein Supereinstand also für den Teenager! Domecq Baldwin (Sönke Gedaschko), Blueberry Santana (Michael Hamann) und Panasonic Diamant (André Pögel) sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Im 5. Rennen beginnt die V5 – und zwar mit einer sehr kniffligen Aufgabe für das wettende Publikum. Magister (Michael Nimczyk) und der laufstarke, aber noch reichlich grüne Windspeed (Heinz Wewering) treten als frische Sieger an. Tharaud (Kornelius Kluth) ging ebenfalls schon auf eine Ehrenrunde. Dies war Juwel U (Dennis Spangenberg), Richard Parker (Marlene Matzky) und Arkadiusz Simoni (Thomas Panschow) zwar bisher noch nicht vergönnt – aufgrund ihrer erzielten Kilometerzeiten muss man die Außenseiter aber mitnehmen.

Einen Tick leichter ist das 6. Rennen einzuschätzen: Hier scheint alles auf Fantasia Newport (Michael Nimczyk) und Gobelin (Victor Gentz) hinauszulaufen.

Rennen 7 und 9: Kashmir und ein Trio

In dem über den langen 2.500-Meter-Kanten führenden 7. Rennen sind erneut die Amateure gefordert. Der am Dienstag in Hamburg drittplatzierte Kashmir agierte vollauf überzeugend und trumpfte zuvor auf der Derby-Bahn von der Spitze aus auf. Sein Besitzer und Fahrer Mario Krismann wird vermutlich erneut offensiv agieren. Der Norddeutsche wird die gleichmäßig gute Gegnerschaft aber ganz sicher nicht unterschätzen, denn es gibt keinen einzigen Vollstreicher in diesem Feld.

Den Abschluss macht eine ebenfalls sehr spannende Prüfung, in der sich Muscle Design (Dennis Spangenberg) in erster Linie mit Gentle Yankee (Kornelius Kluth) und Jorma Bo (Heinz Wewering) auseinanderzusetzen hat.

Unsere Tipps:
1. Flabbergasted – Romeo Diamant – Nordic Jaycee
2. Here she goes – Speed of Moor – Komtess Bo
3. Navy Blue – Krabat – Kilbeggan
4. Khalid – Raquel Welsh – Domecq Baldwin
5. Windspeed – Magister – Juwel U
6. Fantasia Newport – Gobelin – Look Santana Eck
7. Kashmir – Cascada – Letizia May
8. Iron Steel – It’s Amazing – SJs Sunday
9. Muscle Design – Jorma Bo – Gentle Yankee

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)