Trab: Vorschau auf den Mariendorfer Rennsonntag

Heißer Tanz im Mariendorfer Criterium

In dem mit 10.000 Euro Preisgeld dotierten Rennen gehen vier frische Sieger an den Start. Einen glasklaren Favoriten gibt es nicht. Auch einige andere der neun Prüfungen versprechen Topquoten.

Kelso ist nur einer von vielen Favoriten im Mariendorfer Criterium (Foto: ©Marius Schwarz)

Sonntag, 22. Oktober 2017 (Start des ersten Rennens um 14.00 Uhr / Qualifikation und Vorab-Interviews bereits ab 13.35 Uhr).

Ein Teilnehmerfeld, das es in sich hat: Das ist das Kennzeichen des Mariendorfer Criteriums, das den Höhepunkt der Berliner Sonntagveranstaltung bildet. Die mit 10.000 Euro Preisgeld dotierte Prüfung wird als 8. Rennen ausgetragen und scheint auf den ersten Blick recht überschaubar zu sein, denn es treten nur sieben Sulkygespanne an. Doch dieser Eindruck trügt – es wird alles andere als leicht, sich für eines der Pferde zu entscheiden und in Bezug auf die Quoten scheint nahezu alles möglich zu sein. Dies wird alleine schon durch die Tatsache unterstrichen, dass mit Kelso (Heinz Wewering), Khalid (Thomas Panschow), Chichen Itza (Robbin Bot) und Muscle Design (Dennis Spangenberg) nicht weniger als vier frische Sieger antreten.

Doch nicht nur diese vierbeinigen Erfolgstypen sind interessant: Mit dem von seinem belgischen Trainer Kurt Roeges präsentierten Grande Cunera ist ein weiterer potentieller Sieganwärter dabei. Der Hengst, der in Mariendorf im August mit Roland Hülskath den Pokal der Derby-Champions gewann, musste sich in der Breeders-Crown-Entlastung der Vierjährigen zwar Khalid geschlagen geben, zeigte sich aber zwei Wochen später bei seinem Ehrenrang im Bahrenfelder Permit-Rennen weiter gesteigert und gehört daher in jede Rechnung. Die erstmals von Victor Gentz gesteuerte Jonalu darf ebenfalls nicht ausgelassen werden. Mit einem Siegschnitt von 27,5 Prozent ist die Stute viel zu gut, um nicht auf dem Tippschein für die mit 5.555 Euro Garantie versehene Dreierwette zu landen. Lediglich für Laufey (Michael Hönemann) scheint die Aufgabe zu schwer zu sein. Bei der letzten Mariendorfer Veranstaltung konnte die zuvor in Schweden trainierte Sechsjährige aber positiv überraschen.

Rennen 1 - 3: Ein Duell, zweimal 'schwere Wahl'

Der Renntag beginnt mit der V4 und einem Duell zwischen Theodor Fontane (Chantal Solhart) und Vigo Bes (Bernd Schrödl). Völlig offen ist das für die Gewinnsummenklasse bis 900 Euro ausgeschriebene 2. Rennen. Genau das Richtige also für Quotenjäger. Guten Gewissens kann man wohl lediglich Iduna Chip (Willy Borgsdorf) streichen. Unter den anderen neun Teilnehmern muss man den Sieger regelrecht auswürfeln, denn die vermutlich favorisierten Antarktica (Thomas Panschow), Zweitausend PS (Victor Gentz) und Nu Cascada HS (Hannes Schulz) sind zum jetzigen Zeitpunkt noch keine feste Bank.

Auch im 3. Rennen ist vieles möglich. Das Augenmerk richtet sich zwar auf O.M.Dustin (Michael Hönemann) und Navy Blue (Dennis Spangenberg), aber die nicht ganz unkomplizierten Agostini (Andreas Gläser) und Mon Filou (Victor Gentz) können durchaus dazwischenfunken. Mariendorf begrüßt in diesem Rennen außerdem Ines Kubatzki sehr herzlich, die nach längerer Pause wieder die Fahrleine in die Hand nimmt. Mit Benedikt gehört die 197-fache Siegerin diesmal allerdings zu den Außenseitern.

Rennen 4 - 6: Zweikampf im Herbstpokal und ein großes Favoritenfeld

Im 4. Rennen geht es um den Herbstpokal des VDT und 4.000 Euro Preisgeld. Alles spricht für Iron Steel (Victor Gentz) sowie die zwanzig Meter besser gestellte Flirty or Dirty, deren Fahrer Thomas Panschow am Sonntag mehrere chancenvolle Fuhren bestreitet. Der 50-jährige Profi gehört auch in der im 5. Rennen beginnenden V5 mit Louisa, die er zuletzt gekonnt an der Innenkante einsetzte, auf den Schein – wobei Flavio As (Michael Hönemann) und Quinze Juin (Roman Matzky) die Hauptrollen zukommen.

Im 6. Rennen gilt es, die richtigen Pferde für die mit 5.000 Euro Garantie ausgestattete Viererwette herauszufischen. Keine leichte Angelegenheit, denn neben der aus Opalis (Franz Klein), Kashmir (Mario Krismann), Lodrino (Günter Schiefelbein) und Bonjour Ganyboy AM (Linda Matzky) bestehenden Favoriten-Quadriga gibt es mit Cees Butcher (Michael Hamann), Höwings Rohini Z (Franziska Höltje), Fairy Ass (Sebastian Gläser), Enrico Hanseatic (Bernd Nebel) und Bourbon Design (Chantal Solhart) noch fünf weitere Pferde, die dazustoßen können.

Rennen 7 und 9: Zweimal klare Sache?

Im 7. und im 9. Rennen ist der Kreis der Sieganwärter weitaus kleiner: Hier stechen nach der augenblicklichen Form Bell Simoni (Thomas Panschow) und Look Santana Eck (André Schiller) heraus.

Unsere Tipps:
1. Theodor Fontane – Vigo Bes – Julius Southwind
2. Antarktica – Zweitausend PS – Nu Cascada HS
3. Navy Blue – O.M. Dustin – Kilbeggan – Mon Filou
4. Iron Steel – Flirty o Dirty – Pascal SAS
5. Flavio As – Quinze Juin – Louisa
6. Opalis – Kashmir – Lodrino – Bonjour Ganyboy AM
7. Bell Simoni – Glorious Boko – Wizzard PS
8. Kelso – Khalid – Grande Cunera
9. Look Santana Eck – Look Red Romulus – Uldimeo

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)