Trab: Rückschau auf den Mariendorfer Rennsonntag

Linda Matzky gewinnt das Stamer-Cup-Finale

Die Amazone siegt mit Ring the Bell. Michael Nimczyk glänzt mit TomNJerry Diamant und führt auch Stradivari und Chance Classique auf die Ehrenrunde.

Das Duo Ring the Bell mit Linda Matzky im Sulky war im FInale des Stamer Cup nicht zu schlagen (Foto: ©Marius Schwarz)

Bei der Auftaktveranstaltung der Mariendorfer Saison 2019 stand das Finale des Stamer-Cups im Mittelpunkt. Neben den Bestplatzierten bzw. Nachrückern der im vergangenen Jahr auf beiden Berliner Bahnen ausgetragenen Läufe waren auch die drei Ersten des vom Norddeutschen Amateurfahrer-Verein organisierten Fördercups teilnahmeberechtigt. Das Ereignis wurde zwar von tristem Regenwetter begleitet. Aber das wird vermutlich zumindest Linda Matzky ziemlich egal gewesen sein, denn die Amazone holte sich vor Uwe Stamer und Leo Hönig den Finalsieg.

Ihr Glücksbringer hieß Ring the Bell. Die Stute kämpfte kurz um die Führung mit und ergatterte dann die Idealposition als zweites Pferd innen. Die von Trainer Thorsten Tietz ausgegebene Order lautete zwar, erst auf der Zielgeraden richtig loszufahren. Doch als sich bereits im Schlussbogen die entscheidende Lücke auftat, ergriff Linda Matzky beherzt die Initiative und führte Ring the Bell in 17,3/1.900m zu einem völlig ungefährdeten Erfolg.

Fionaro erster Sieger 2019 - Oui Cherie ganz stark

Zuvor waren aber bereits andere Pferde auf die Parade gegangen. Der erste Sieger der Mariendorfer Trabrennsaison 2019 hieß Fionaro. Sarah Kube hielt den Wallach lange unauffällig im Mittelfeld und machte erst ab dem Schlussbogen richtig ernst. Auf den finalen Metern zog der Vierjährige in 16,3/1.900m sehr souverän an dem Piloten Höwings Winston (Sebastian Gläser) vorbei.

Ebenfalls vierjährig ist Oui Cherie, die schon beim letzten Auftritt deutlich gesteigert war. Die Timoko-Tochter aus dem Besitz von Henno Sürder scheint sich für ihre Rennlaufbahn wohl einiges vorgenommen zu haben, denn ihr Trainer und Fahrer Victor Gentz äußerte sich bereits im Vorfeld sehr optimistisch. Oui Cherie ließ der positiven Einschätzung prompt Taten folgen, übernahm auf der Tribünengeraden das Kommando und gewann in beeindruckendem Stil.

Nimczyk zweimal deutlich vorne und...

Wenig später durfte sich Henno Sürder über einen weiteren Besitzererfolg freuen, denn Stradivari siegte in der Hand von Michael Nimczyk – und in was für einem Stil! Der Hengst übernahm sofort die Führung und wurde seiner Stellung als 13:10-Topfavorit vollauf gerecht. Stadivari ließ den Gegnern nicht den Hauch einer Chance und raste in 14,5/1.900m mit fünf Längen Vorsprung über die Linie.

In nahezu identischer Manier schlug der Goldhelm kurz darauf mit Chance Classique zu, denn die Stute ergatterte trotz vierzig Meter Zulage ebenfalls rasch das Kommando und lief dann ein einsames Rennen gegen die Uhr, denn keine ihrer Konkurrenten konnte der Siebenjährigen auch nur annähernd folgen.

...beim dritten Mal mit Geschick und Geschwindigkeit

Siegten in Tagesbestzeit: TomNJerry Diamant und Fahrer Michael Nimczyk (Foto: ©Marius Schwarz)

Ganz anders war der Verlauf beim dritten Tagessieg des Deutschen Meisters, denn beim Triumph mit TomNJerry Diamant überließ Michael Nimczyk dem von Victor Gentz gesteuerten Iron Steel die Rolle des Tempomachers und legte sich mit seinem Pferd dahinter an der Innenkante auf die Lauer. Als sich im Einlauf aber die entscheidende Lücke auftat, ging TomNJerry Diamant sofort auf und davon und lieferte in 14,2/1.900m die schnellste Leistung des gesamten Nachmittags ab.

Angesichts dieses imposanten Auftritts könnte sich der Hengst in den kommenden Monaten zweifellos zu einem der Stars des Rennstalls von Ulrich Mommert entwickeln. Die Voraussetzungen, die der Muscle-Hill-Sohn mitbringt, sind einfach ideal. Denn dank seines blitzschnellen Antritts kann sich der Dunkelbraune stets eine gute Ausgangslage sichern.

Wagner: Noch zwei Siege bis zum 1000.

Für Daniel Wagner geht es langsam aber sicher auf den tausendsten Fahrersieg seiner Berufskarriere zu. Treffer Nummer 998 war für den „Langen“ mit Howard T fällig. Der für die Farben von Hans Joachim Tipke laufende Wallach schoss sofort in Front und bestimmte das Geschehen nach Belieben. Der Braune bleibt somit auch nach fünf Starts ungeschlagen. Daniel Wagner: „Es macht riesig Spaß, so ein tolles Pferd zu fahren!“

Das wird Sönke Gedaschko sicherlich auch von Magister behaupten – obwohl der Wallach nicht ganz so häufig im Winner-Circle auftaucht wie Howard T. Für seinen norddeutschen Besitzer legt sich Magister aber stets treu ins Zeug und sein Kampfwille wurde daher verdient mit einem Volltreffer belohnt. Trotz mäßigem Beginn und ungünstigem Verlauf in zweiter Spur war der Wallach auf der Zielgeraden eindeutig das beste Pferd.

Lovers Hall siegt im Handicap - Imperia wird verabschiedet

Lovers Hall hatte bereits auf höchster Jahrgangsebene so manche kräftezehrende Schlacht bestritten – doch diesmal fand sich der Fünfjährige tatsächlich in einer als Handicap ausgeschriebenen Prüfung wieder. Mit seinem Trainer Thorsten Tietz im Sulky ließ sich der Traber diese Gelegenheit natürlich nicht nehmen und siegte in 16,5/1.900m von der Spitze aus völlig ungefährdet.

Unmittelbar nach diesem Rennen wurde Imperia verabschiedet. Der 122. Start war der letzte in der Laufbahn der Stute, die 14 Prüfungen gewann und für ihren Besitzer Uwe Stamer fast 28.000 Euro Preisgeld einheimste. Die Dunkelbraune wird nun auf der Koppel ihre Freizeit genießen.

Gesamtumsatz: 112.011,02 Euro – Bahnumsatz: 32.906,70 Euro – Außenumsatz: 79.104,32 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. Januar statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)