Trab: Rückschau auf den Mariendorfer Rennsamstag

Außenseitersieg im Jugend-Preis

Namanga Bo (Nr. 8) und Fahrer Jaap van Rijn mit starker Performance (Foto:@Marius Schwarz)

Mit Stall Habos Stute Namanga Bo gewinnt Jaap van Rijn das älteste deutsche Zuchtrennen. Das Finale der Silber-Serie geht an Ulrich Mommerts Laurel Parkund Michael Nimczyk. Der Goldhelm beherrscht noch zwei weitere Prüfungen.

Er wird schon seit 1892 ausgetragen: Der Jugend-Preis ist das Zuchtrennen mit der längsten Tradition in Deutschland und mancher der vierbeinigen Sieger entwickelte sich im Anschluss zum Star. Ob dies auch für Namanga Bo gelten wird, bleibt natürlich erst abzuwarten – aber die Leistung, welche die zweijährige Stute mit Jaap van Rijn am Samstag in dem mit 20.000 Euro Preisgeld dotierten Klassiker erbrachte, war vom Feinsten und macht Geschmack auf mehr. Die für die Farben von Hans-Ulrich Bornmann laufende Maharajah-Tochter marschierte vor den Tribünen auf und übernahm auf Zielhöhe das Kommando. Richtige Gefahr drohte der 18,0-Außenseiterin eigentlich nur durch Baltic Star (Thomas Panschow), der bei seinem Angriff 600 Meter vor dem Ziel jedoch von den Beinen geriet. In 17,1/1.900m kam Namanga Bo, die von dem auf Jugend-Preis-Erfolge regelrecht abonnierten Dion Tesselaar trainiert wird, sehr leicht mit einer Länge Vorsprung vor dem aus der zweiten Reihe erst spät auf Touren gekommenen Wild West Diamant (Robin Bakker) nachhause. Dritter wurde Winnetou Diamant (Rick Ebbinge) vor dem Pechvogel Baltic Star, der die Bahn ohne die Galoppade vielleicht sogar als Sieger verlassen hätte. Auf den nächsten Auftritt des laufgewaltigen Hengstes darf man gespannt sein.

Laurel Park gewinnt Finale der Silber-Serie

Laurel Park siegte in Tagesbestzeit mit Michael Nimczyk im Sulky (Foto:@Marius Schwarz)

Im Finale der Silber-Serie ging es ebenfalls um 20.000 Euro Dotation und der Löwenanteil dieser Summe wurde zur Beute von Laurel Park aus dem Stall von Ulrich Mommert, in dessen Sulky wie stets Michael Nimczyk saß. Denn während vor allem Glaedar (Thorsten Tietz) und Larsson (Heiner Christiansen) unterwegs sehr viel Körner lassen mussten und am Ende nur Siebter bzw. Vierter wurden, konnte Laurel Park lange Zeit die Innenkante nutzen und wurde erst auf der Schlusshalben gebracht. Der Love-You-Sohn blieb in der Tagesbestzeit von 13,6/1.900m mit zwei Längen vor den nur durch einen Hals voneinander getrennten Hector Boko (Jaap van Rijn) und Super Queen C (Stefan Schoonhoven).

Michael Nimczyk steuerte außerdem noch zwei weitere Sieger: Mit Man U und mit Fanny Hill griff der Goldhelm jeweils schon in der Startphase nach dem Taktstock und hatte das Geschehen zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle. Mit drei Tagessiegen war Nimczyk also einmal mehr der bestimmende Mann.

Falco im Heinz-Mohr-Memorial überlegen

Langer Atem: Falco und Anna-Lisa Kunze gewannen das Heinz-Mohr-Memorial in aller Deutlichkeit (Foto:@Marius Schwarz)

Große Aufmerksamkeit ruhte natürlich auch auf dem traditionellen Heinz-Mohr-Memorial, das sich an die Amateursportler wendete und erstmals über die 3.200-Meter Mammutdistanz ausgetragen wurde. Insbesondere für die erst 20-jährige Anna-Lisa Kunze entwickelte sich das Rennen zu einem denkwürdigen Ereignis, denn im Sulky von Falco machte die Amazone alles goldrichtig und fuhr zu einem überlegenen Sechs-Längen-Sieg. Sie hatte den Wallach zügig an die Spitze geführt, dann einen Gegner vorbeigelassen und setzte eine halbe Runde vor dem Ziel alles auf eine Karte. In 1:18,2 min. bewies Falco, der seine Fahrerin auch vom Training her genauestens kennt, seine momentan blendende Verfassung.

Die weiteren Rennen

Auch im Rahmenprogramm wurden einige tolle sportliche Leistungen geboten. Die von Dennis Spangenberg gesteuerte Edana lief treu ihr Tempo durch und machte sich an nachlassenden Gegnern vorbei auf der Zielgeraden immer deutlicher bemerkbar. Sie triumphierte zur Siegquote von 27,8.

Die von Thomas Panschow für die Farben seiner Lebensgefährtin Isabelle Bucher präsentierte 14,4-Außenseiterin Classic Royale ist nach anfangs erfolglosen Versuchen nun überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen. Die Stute stürmte bei ihrem zweiten Treffer hintereinander auf der Schlusshalben in grandioser Manier am gesamten Feld vorbei und hat einen Riesensprung in ihrer Entwicklung gemacht.

Auf einem guten Weg ist ebenso Iris Flevo, die beim Walter-Föllmer-Geburtstagspreis aus dem ersten Bogen heraus viel Druck aufmachte und die Führung übernahm, die sie in prächtigen 14,8/1.900m bis zur Linie nicht mehr abgab.

Gesamtumsatz: 101.735,29 Euro – Bahnumsatz: 34.373,55 Euro – Außenumsatz:67.361,74 Euro.

Unser Terminhinweis: Einer der wichtigsten Höhepunkte des deutschen Trabrennsports steht bevor! Am 21. und 22. September (jeweils ab 13.30 Uhr) findet auf der Derby-Bahn das große Breeders-Crown-Meeting statt.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)