Trab: Die Mariendorf-Rückschau vom Sonntag

Jörgen Sjunnesson in Topform

Der schwedische Profi gewinnt drei Rennen. Daniela Fellner glänzt in den Stamer-Cup-Läufen.

Jörgen Sjunnesson im Sulky von Woodbrown Beauty (Foto: ©Marius Schwarz)

Graues Wetter begleitete die Mariendorfer Sonntagveranstaltung – doch besonders bei Jörgen Sjunnesson war die Stimmung alles andere als trüb. Denn der schwedische Gast legte zum wiederholten Mal einen tollen Auftritt hin.

Nur einmal geht Sjunnessons Rechnung nicht auf

Der Profi punktete in Vertretung von Kornelius Kluth, der sich unter der Woche eine Trainingsverletzung zugezogen hatte, zunächst mit Woodbrown Beauty, für die es bereits der vierte Volltreffer hintereinander war. Die Stute aus der Zucht und dem Besitz von Frank Ostermann wurde ihrer Favoritenstellung souverän gerecht.


„Frank Ostermann hat im Vorfeld ganze Arbeit geleistet – Woodbrown Beauty ist in blendender Verfassung und musste zu keinem Zeitpunkt gefordert werden."

Jörgen Sjunnesson über den Start-Ziel-Sieg mit Woodbrown Beauty


Noch nicht einmal eine Stunde später durfte Sjunnesson das Lob noch einmal wiederholen, denn auch Frank Ostermanns Lord Good Wood zog in den Winner-Circle ein. Und zwar mit der identischen Taktik: Der Schwede gab dem Wallach sofort den Kopf frei und Lord Good Wood deklassierte seine Konkurrenten mit sechs Längen Vorsprung.

Was zweimal so gut klappt, funktioniert auch ein drittes Mal! Das muss sich Jörgen Sjunnesson bei seiner anschließenden Fahrt mit der Stute Girlofmanymissions gedacht haben, denn auch hier dirigierte der Schwede seinen Schützling sofort an die Spitze. Doch diesmal machten ihm die Gegner einen Strich durch die Rechnung, denn der von Thomas Holtermann gesteuerte Ear to Earth ließ sich in der Außenspur nicht abschütteln und zog mit zwei Längen Vorsprung noch sehr leicht vorbei. Auch G.G.‘s Victoria (Victor Gentz) kämpfte sich noch knapp an der Tempomacherin vorbei.

Für Jörgen Sjunnesson war der Nachmittag damit aber nicht beendet, denn der Schwede holte erneut aus und landete tatsächlich noch seinen dritten Tagestreffer. Aus schier unmöglicher Position heraus machte der Profi Alonso PD, der noch im Schlussbogen nicht den Hauch einer Siegchance zu besitzen schien, gewaltig Beine und der Wallach sicherte sich mit dem allerletzten Schritt tatsächlich den Erfolg.

Stamer-Cup: Francesco siegt - führende Fellner punktet fleißig

Bei der Veranstaltung, bei der alle Rennen unvergessenen Sportlern gewidmet waren, standen auch zwei Läufe des Stamer-Cups auf dem Programm. Der Amateurfahrer-Wettbewerb wird ja bekanntlich sowohl auf der Derbybahn, als auch in Karlshorst ausgetragen. Die Siegerin der Mariendorfer Wertung stand bereits im Vorfeld nahezu hundertprozentig fest. Denn Daniela Fellner hatte sich mit zwei Siegen im Juni und September frühzeitig abgesetzt und machte rasch klar, dass sie nun nichts mehr anbrennen lassen würde. Mit Simba Diamant ergatterte die bayerische Amazone im ersten Lauf zunächst das dritte Geld, das durch die nachträgliche Gangart-Disqualifikation der vor ihr platzierten Merete (Günter Schiefelbein) dann sogar zum Ehrenrang aufgewertet wurde. Zum Winner-Circle durfte aber Francesco eindrehen, der mit seiner Besitzertrainerin Ronja Wohler wie schon zu Beginn des Monats das Maß aller Dinge war. Dem Wallach, der unterwegs an sechster Stelle außen gelegen hatte, wuchsen im Einlauf Flügel und er bescherte seiner ständigen Begleiterin, die am kommenden Sonntag (25. November) ihren Geburtstag feiern wird, bereits ein vorzeitiges Präsent.

Der zweite Lauf des Stamer-Cups wurde aber endgültig zur Domäne von Daniela Fellner. Mit Tiffany Diamant ließ sich die Sportlerin zwar recht lange Zeit und lag anfangs deutlich hinter der Spitzengruppe zurück. Eine Runde vor dem Ziel betrug der Rückstand sogar noch runde fünfzehn Längen. Aber die Stärken der Stute liegen ohnehin auf dem letzten Kilometer und spätestens im Schlussbogen konnte Daniela Fellner großen Optimismus entwickeln. Tiffany Diamants Schritte wurden immer länger und am Ende löste sich die Vierjährige in 15,9/1.900m völlig überlegen vom Feld. Für Daniela Fellner ist der Stamer-Cup damit allerdings noch nicht vorbei. Denn in der kommenden Saison werden die Erstplatzierten der Mariendorfer Läufe auf die Wertungsbesten der in der Wuhlheide ausgetragenen Prüfungen treffen.

Duglas und Astasia du Vivier eine Klasse für sich

Der Triumph von Duglas und Victor Gentz war eine absolute Demonstration. Der Fuchswallach wird mit jedem Tag besser und kennt in seiner Gewinnsummenklasse derzeit kaum einen Gegner. Nach einer kurzen Rochade mit Levana RA (Bernd Warnke) übernahm Duglas frühzeitig die Spitze und regierte souverän. In 15,3/1.900m wurde das Können des vierjährigen Trabers nicht einmal ansatzweise ausgereizt und ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht.

Ähnliches gilt – man mag es eigentlich kaum glauben – auch für die von Alexander Kelm präsentierte Astasia du Vivier. Die ehemals so unsichere Stute läuft momentan in der Form ihres Lebens und erzielte den dritten Treffer hintereinander. Trotz zwanzig Meter Zulage schoss die Achtjährige frühzeitig in Front und spulte das Pensum eisern herunter, ohne den Gegnern auch nur den Hauch einer Chance zu lassen.

Gesamtumsatz: 95.069,22 Euro – Bahnumsatz: 35.192,20 Euro – Außenumsatz: 59.877,02 Euro.

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 25. November statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)