Rückschau auf Trabrenntag 17. Januar

Barbarella galaktisch gut

Sönke Gedaschko führt seine Stute zur Tagesbestzeit. Goldhelm Michael Nimczyk gelingt als einzigem Fahrer ein Doppelerfolg.

Gedaschko mit Stute einsame Klasse

Barbarella (Nr. 7) und Sören Gedaschko vor dem disqualifizierten Abano W mit Michael Nimzcyk (Foto: Marius Schwarz)

In dem berühmten Science-Fiction-Film „Barbarella“ des französischen Regisseurs Roger Vadim aus dem Jahr 1968 reist die von Jane Fonda dargestellte Hauptfigur quer durch die Galaxis. Zwar nicht mit Lichtgeschwindigkeit, aber dennoch in höllisch schnellem Tempo war bei der Mariendorfer PMU-Veranstaltung die vierbeinige Namensvetterin Barbarella mit ihrem Besitzertrainer und Fahrer Sönke Gedaschko unterwegs. Und das in der Tagesbestzeit! Die fünfjährige Stute erzielte auf der 1.900-Meter-Strecke den angesichts der winterlichen Bedingungen höchst achtbaren Kilometerschnitt von 1:15,8 min. und war, nachdem sie unterwegs zunächst an vierter Stelle postiert war, auf der Zielgeraden sogar einsam voraus. Denn Sönke Gedaschko hatte genau im richtigen Moment die Initiative ergriffen und seine Barbarella Ende der Gegenseite in den Windschatten des Angreifers Abano W (Michael Nimczyk) dirigiert. Als der Kontrahent dann im Einlauf ansprang, war die Angelegenheit endgültig zugunsten Barbarellas entschieden.

Amazonen bestimmen das Geschehen

Mit seinem zweiten Schützling King Jag Diamant lag für den sympathischen Quickborner der Sieg ebenfalls zum Greifen nahe. Der sich nach wie vor vorbildlich einsetzende elfjährige Traber-Oldie verkraftete seine Zwanzig-Meter-Zulage problemlos und wurde nach einem Rennen in der Außenspur nur mit einer Kopflänge von Millions Boy bezwungen, in dessen Sulky Marlene Matzky saß. Die Amazone hatte dem von ihrem Vater Roman trainierten Wallach ein Traumrennen als zweites Pferd an der Innenkante serviert und nutzte konsequent die sich im Einlauf öffnende Lücke. Hinter den beiden Streithähnen gab auch der von Franziska Höltje gesteuerte Look Red Romulus eine sehr gute Figur ab. Der Fuchs hatte sich um die Führungsarbeit verdient gemacht und blieb nur eine halbe Länge hinter dem Sieger.

Nimczyks Galavorstellung im Gedenken an Ulla Behrend

Das der am 10. Januar im Alter von 31 Jahren verstorbenen Ulla Behrend gewidmete Gedenkrennen gewann Michael Nimczyk mit einem überragenden Montgomery Mo. Der für die Farben von Ulrich Mommert laufende Wallach löste die hohen Erwartungen in großartiger Weise ein und spielte bei seinem dritten Treffer en suite geradezu mit seinen Gegnern, die er von der Spitze aus mit vier Längen Vorsprung in Grund und Boden rannte. Bei der Ehrung zeigte sich Michael Nimczyk sichtlich bewegt:

„Ich habe Ulla, die ihr ganzes Leben den Pferden gewidmet hat, bei der gemeinsamen Arbeit auf der Trainingsanlage in Eichstädt kennengelernt. Es ist unfassbar traurig, dass sie in einem solch jungen Alter verstorben ist.“

Dem Deutschen Meister blieb es als einzigem Aktiven an diesem Tag vorbehalten, einen Doppelerfolg zu erzielen. Denn Michael Nimczyk punktete auch mit der Stute Chance Classique, die im Trotteur-Francais-Rennen nach einer halben Runde an die Spitze gestürmt war und die Führung bis zum Pfosten nicht mehr aus der Hand gab.

"Traumpaar" trotz der starken Konkurrenz

Sie sind wirklich ein absolutes Dreamteam: Thomas Panschow und Holly go lightly harmonieren einfach prächtig miteinander und schlugen diesmal mit Floh G (Manfred Zwiener) und Mighty Hanover (Dennis Spangenberg) wahrlich prominente Gegner. Sehr zur Freude natürlich von Holly go lightlys Besitzerin Carolin Schulz, die keinen Start ihrer Stute versäumt und stets persönlich vor Ort ist. Nach einem Rennverlauf als drittes Pferd innen trat die Vierbeiner-Lady ausgangs des letzten Bogens aus dem Schatten ihrer Gegner heraus und streckte sich in 16,0/1.900m mit einer Länge Vorsprung willig zu einem souveränen Sieg.

Auch Tragopan Jet erfüllt die Ansprüche

Auf dem von Dennis Spangenberg gesteuerten Tragopan Jet ruhten nahezu alle Hoffnungen des wettenden Publikums und der Hengst wurde dieser hohen Erwartungshaltung vollauf gerecht. Während des Rennens mussten seine Fans aber zunächst einmal tief durchatmen. Denn Tragopan Jet musste in der Außenspur eine ganze Menge tun, um nach einer dreiviertel Runde endlich das Kommando zu ergattern. Doch der Braune stand das anspruchsvolle Pensum blendend durch und löste sich im Einlauf in 16,3/1.900m sogar spielerisch von den Verfolgern.

Alte Liebe rostet nicht

Ciao Amore scheint den Mariendorfer Rechtskurs wirklich zu lieben. Hier zeigte er in den vergangenen Jahren viele tolle Leistungen und hier war er nun erneut top. Josef Franzl parkte seinen Schützling auf dem ersten Kilometer an dritter Stelle innen ein und gab dann ab Ende der Gegenseite richtig Gas. Ciao Amore übernahm Mitte des Einlaufs endgültig die Spitze und zog in 16,8/1.900m blendend durch. Der Wallach der bayerischen Besitzerin Karla Walek, die trotz der weiten Entfernung zu ihrer Heimat persönlich im Winner-Circle anwesend war, gewann in überlegenem Stil mit vier Längen Vorsprung.

Bud Spencer langt diesmal zu

Diesen Sieg hatte er wahrlich verdient: Bud Spencer galt schon immer als läuferisch starkes, aber zugleich auch sehr eigenwilliges Pferd. So manches Mal erwischte den Wallach im entscheidenden Moment das Pech. Doch diesmal kam Bud Spencer nicht nur glatt um den Kurs, sondern behielt auch bis zum Zielpfosten die Oberhand.

„Ein PMU-Rennen zu gewinnen, ist wirklich etwas Schönes!“

Sein Trainer und Fahrer Thomas Buley hatte den Sechsjährigen offensiv eingesetzt und nachdem Bud Spencer eingangs der Tribünengeraden das Kommando übernommen hatte, führte er zeitweilig sogar mit deutlichem Vorsprung. Auf den letzten Metern wurde es gegen die heranfliegenden Chloe (Roman Matzky) und Abbedissan Graff (Kay Werner) allerdings verdammt eng. Aber gerade deswegen freute sich Thomas Buley umso mehr: „Ein PMU-Rennen zu gewinnen, ist wirklich etwas Schönes!“

Gesamtumsatz: 83.168,05 Euro – Bahnumsatz: 21.285,60 Euro - Außenumsatz: 61.882,45 Euro.

Unser Terminhinweis:Die nächste Veranstaltung findet am Sonntag, dem 22. Januar statt. Es werden zehn Rennen ausgetragen. Im Mittelpunkt steht außerdem die Ehrung der Mariendorfer Champions. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)