Pokal: Zwei Außenseiter weiter (+ Stimmen)

Mariendorf und Tasmania im Achtelfinale

Platzverweise, Elfmeter (gegeben und nicht gegeben), Außenseitertriumphe - die beiden Pokalpartien vom gestrigen Abend boten das, was zumindest dem neutralen Fußballfan immer wieder Freude am K.O.-Modus dieses Wettbewerbs bereitet. Wenig zu lachen gab es insgesamt für die Heimmannschaften in den vier vorgezogenen Begegnungen der 3. Runde im Berlin-Pokal. Während am Dienstag die Außenseiter zuhause (Frohnau - Altglienicke und Türkyurt - TeBe) das Nachsehen hatten, konnten die Favoriten am Mittwochabend aus ihrem Heimrecht kein Kapital schlagen.

Eine faustdicke Überraschung gelang dabei dem TSV Mariendorf 1897, der sich beim zwei Klassen höher spielenden CFC Hertha 06 durchsetzte. Der Landesligist war dabei ersatzgeschwächt an die Brahestraße gekommen - mit 14 Spielern und ohne u. a. die beiden Stürmer Dort und Sarnewski. Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich schon nach etwa 20 Minuten, als CFC-Spieler Mastalerz wegen Handspiels die Rote Karte sah und die Mariendorfer den aus dem Vergehen resultierenden Strafstoß durch Däms zur Führung nutzten. Die Hausherren drängten im Anschluss vor allem in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich, aber auch der Außenseiter hatte gute Möglichkeiten auf ein zweites Tor. Am Ende lagen sich die Gästespieler schließlich jubelnd in den Armen.

Noch schneller ging der SV Tasmania beim FC Hertha 03 in Führung: nach dem 3. Eckball in Folge köpfte Ermel den Ball in der 5. Minute unhaltbar zum 0:1 ein. Die Zehlendorfer taten sich in der Folge schwer mit dem eine Klasse tiefer spielenden Berlinligisten. Erst nach einer halben Stunde fanden sie ins Spiel und hatten Pech mit einem Pfostentreffer. Nach dem Wechsel handelte sich H03-Verteidiger Özdal dann nach Foulspiel seine zweite Gelbe Karte ein und wurde des Feldes verwiesen (60.). Die Gäste konnten aus der numerischen Überlegenheit wenig machen - im Gegenteil: der favorisierte Oberligist erhöhte den Druck in der Schlussphase und brachte die Tasmania-Defensive ein um's andere Mal in Schwierigkeiten. Aufregung dann kurz vor Schluss, als Ermel den Ball im Strafraum an den Arm geschossen bekam - und der Schiedsrichter sich gegen einen Elfmeter entschied. In der Nachspielzeit vergab Tasmania noch die riesige Chance zur Entscheidung, am Ende durfte sich aber auch hier der Gast über das Weiterkommen ins Achtelfinale freuen.

Foto: Müde, aber glücklich - Spieler des SV Tasmania feiern mit ihren Fans

Die Trainerstimmen zum Spiel Hertha 03 (Trainer Schatte) - Tasmania (Trainer Reichel):