Niederländisches Duo gewinnt Sechstagerennen

Havik/Stroetinga siegen vor Favoriten aus Belgien - Levy holt Sprintwertung trotz Schlüsselbeinbruch

Foto: Siegerehrung - in der Mitte das Gewinner-Duo Havik (r.) / Stroetinga, links die Zweitplatzierten de Ketele (l.) / de Pauw, rechts die Dritten Mouris (l.) / Ligthart.

Überraschend, aber verdient: das Duo Yoeri Havik und Wim Stroetinga gewann die 106. Ausgabe des Sechstagerennens in Berlin. Am letzten Tag verteidigten die Holländer ihre Führung gegen die Favoriten aus Belgien, Kenny de Ketele und Moreno de Pauw, souverän. Als drittes Team liefen Jens Mouris und Pim Ligthart, ebenfalls aus den Niederlanden, ein.

Der in Berlin geborene, aber für Österreich startende Andreas Müller verpasste mit seinem Partner Andreas Graf als Vierter das Podium nur knapp. Der für den Sieg in der Hauptstadt gehandelte Marcel Kalz musste bereits vor dem Ende der Sixdays mit Verletzung aufgeben. Sein Teamkollege Leif Lampater schloss sich für die letzten Tage mit Maximilian Beyer zusammen, dem sein Partner Christian Grasmann ebenfalls wegen einer Blessur abhanden gekommen war. Mit dem Ausgang des Rennens hatten sie jedoch nichts zu tun.

Lokalmatador Levy siegt im Sprint

Maximilian Levy (l.) auf der Ehrenrunde - der linke Arm will wegen seiner Verletzung nicht so recht mitmachen (rechts: Robert Förstemann)

Bei den Sprintern sorgte Maximlian Levy für Aufsehen: keine zwei Wochen vor Beginn der Sixdays zog er sich bei einem Trainingsunfall einen Schlüsselbeinbruch zu. Der Lokalmatador brannte aber darauf, bei "seinem" Rennen an den Start zu gehen - und gewann die Konkurrenz der schnellen Männer vor Robert Förstemann.

Das Damenrennen entschied Amalie Dideriksen aus Dänemark für sich, gefolgt von Katie Archibald (Großbritannien) und Anna Knauer (Deutschland). Bei den Stehern erfüllte das Duo Stefan Schäfer / Peter Bauermann die Erwartungen - die amtierenden Europameister gewannen ihren Wettbewerb ebenso wie Weltmeister Joachim "Joe" Eilers den im Keirin.

Neues Konzept greift und soll ausgebaut werden

Der Veranstalter Madison Sports Group zeigte sich zufrieden: Fast 60.000 Zuschauer hätten das Velodrom in den sechs Tagen besucht. Die sportlichen Leistungen seien auf hohem Niveau gewesen, erklärte Organisator Valts Miltovics unmittelbar nach Abschluss der Sixdays. Auch das neue Konzept habe zumindest so weit funktioniert, dass es die Vorstellungen der MSG erfüllt und eine Perspektive für die kommenden Austragungen am Standort Berlin geboten hat.

Beitrag + Fotos: Berlinsport Aktuell / Hagen Nickelé