Landesliga: Der letzte Spieltag

Wieder nichts: auch dieser Schuss von Türkiyemspor-Kapitän Aykut fand seinen Weg nicht ins Mahlsdorfer Tor - am Ende verloren die Kreuzberger 1:3 und verpassten den Aufstieg

1. FC Schöneberg und SV Sparta begleiten Hellas Nordwest und Spandauer Kickers in die Berlin-Liga

Spannung bis zur letzten Minute in beiden Staffeln der Berliner Landesligen. Schließlich wurde in beiden Abteilungen noch jeweils ein zweiter Aufsteiger in die Berlin-Liga zusätzlich zu Hellas Nordwest (Staffel 1) und den Spandauer Kickers (Staffel 2) gesucht.

Staffel 1: Fünf konnten vor dem letzten Spieltag noch aufsteigen

Besonders kurios die Situation in der Staffel 1 vor dem letzten Spieltag. Der bereits feststehende Meister, Eintracht Mahlsdorf II, darf nicht aufsteigen, da schon die 1. Mannschaft in der Berlin-Liga spielt. Hellas Nordwest auf Platz 2 stand dazu bereits als Aufsteiger fest, um den 3. Rang konkurrierten vor der Abschlussrunde noch insgesamt fünf Teams.

Fortuna Biesdorf legt am Samstag bereits vor

Der Sieg von Fortuna Biesdorf – der Aufstiegsaspirant spielte als einziger bereits am Samstag – gegen SSC Teutonia änderte diese Konstellation schon einmal gewaltig. Denn der FC Internationale und Blau Weiß Hohen Neuendorf waren vor ihren Sonntagsspielen bereits aus dem Rennen. Die Biesdorfer, die gegen Teutonia in den Schlussminuten noch den 1:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg umdrehen konnten, hatten somit die Pole Position im Aufstiegsrennen übernommen und konnten bzw. mussten der Dinge harren.

Türkiyemspor und Schöneberg im Fernduell - oder doch Biesdorf?

Klar war: gewinnt entweder Türkiyemspor oder der 1. FC Schöneberg, hat das jeweilige Team die Nase vorn. Sollten beide gewinnen, sprach das bessere Torverhältnis für die Kreuzberger. Türkiyemspor empfing dabei niemand geringeren als den Meister aus Mahlsdorf, Schöneberg die bereits aufgestiegene SpVgg Hellas Nordwest – ausgerechnet beide Topteams der Landesliga Staffel 1 sollten also das Zünglein an der Waage hinsichtlich des zweiten Aufsteigers spielen.



Hören Sie auch das Interview mit dem Sportlichen Leiter von Türkiyemspor, Ecevit Özman, nach dem entscheidenden Spiel gegen Eintracht Mahlsdorf II


 

Zur Pause hatte sich zumindest zahlenmäßig im Willi-Kressmann-Stadion dabei nichts getan. Das 0:0 schmeichelte eher der Mahlsdorfer Reserve, denn Türkiyemspor ließ nach zaghaftem Beginn zahlreiche Torchancen aus und hätte kurz vor der Pause beinahe das 0:1 kassiert. Dagegen lagen die Schöneberger auf eigenem Platz gegen Hellas NW bereits mit 0:2 zurück – Fortuna Biesdorf war zu diesem Zeitpunkt also lachender Dritter.

Die Aussichten am Grabensprung sollten sich kurzfristig sogar noch verbessern, denn Eintracht Mahlsdorf II ging nach der Pause bei Türkiyemspor in Führung. Der Gastgeber erhöhte im Anschluss aber den Druck und kam knapp 20 Minuten vor dem Ende zum Ausgleich. In diesem Moment aber hatte Fortuna Biesdorf den Aufstiegsplatz 3 schon abgegeben - und zwar an den 1. FC Schöneberg! Der hatte die Partie innerhalb von zehn Minuten zu seinen Gunsten gedreht und legte sogar noch das 4:2 nach.

Schönebergs Aufholjagd wird belohnt - Türkiyemspor ausgekontert
Damit war für die Biesdorfer nun der Traum quasi bereits ausgeträumt, Türkiyemspor fehlte „nur noch“ der Siegtreffer zum Aufstieg. Allerdings mussten die Kreuzberger in der Schlussphase bei allem Sturm und Drang immer wieder auf die Konter des Gegners achten. Einige gute Gelegenheiten ließ das Team von der Katzbachstraße dabei nochmals aus, dann folgte die bittere Strafe.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende gelang der Mahlsdorf-Reserve das 1:2 und Türkiyemspor benötigte jetzt zwei Treffer. Man sollte es in punkto Aufholjagd aber nicht mehr den Biesdorfern gleich tun – im Gegenteil: in der Nachspielzeit musste man noch das 1:3 hinnehmen. Das Tor zum 5:2-Endstand für die Schöneberger fiel dabei nicht mehr ins Gewicht, denn die Lila-Weißen vom Vorarlberger Damm hätten am Ende so oder so den Aufstieg für sich entschieden.

Staffel 2: SV Sparta oder Hilalspor - wer begleitet "SpaKi"?

In der Staffel 2 stellte sich das Aufstiegsrennen übersichtlicher dar: Neben den Spandauer Kickers wurde hier der zweite Aufsteiger zwischen dem SV Sparta aus Lichtenberg und Hilalspor aus Kreuzberg ermittelt. Sparta reichte angesichts von zwei Punkten Vorsprung und dem um 6 Treffer besseren Torverhältnis eigentlich sogar schon ein Unentschieden gegen den TSV Mariendorf 1897 (Tabellen-8.), während Hilalspor beim Berliner SC II (benötigte im Abstiegskampf noch Punkte) auf jeden Fall gewinnen musste - und das im besten Fall noch sehr hoch.

SV Sparta: Diesmal klappt's mit dem Aufstieg

An der heimischen Fischerstraße ließ der SV Sparta – letztes Jahr noch in der Aufstiegsrelegation am TuS Makkabi gescheitert – jedoch nichts mehr anbrennen. Nach dem frühen 1:0 durch Griesert dauert es zwar ein wenig, dann schraubte der bisherige Tabellenzweite bis zur Pause das Ergebnis aber noch auf 3:0. Nach dem Wechsel war der Widerstand der Mariendorfer gebrochen und Sparta konnte unbeschwert aufspielen. Das Ganze endete schließlich mit einem Schützenfest in Höhe von 8:0, wodurch die Rot-Weißen sogar noch Platz 1 eroberten, während die Spandauer Kickers (0:1 gegen Berolina Stralau) auf den 2. Platz abrutschten.

Das Ergebnis von Verfolger Hilalspor (am Ende 0:1 verloren) beim Berliner SC II war somit unerheblich. Die gerade erst aufgestiegenen Kreuzberger konnten nicht mehr entscheidend eingreifen und mussten sich – ebenso wie Türkiyemspor in der Staffel 1 – mit einer "eigentlich guten" Saison zufrieden geben.

Abstieg: Friedenau, SW Spandau und Conc. Britz erwischt es noch

In der Abstiegszone der Landesliga Staffel 1 hielten sich der BSC Rehberge (4:0 gegen den KSC) und Türkspor (4:0 gegen Hohen Neuendorf) den Friedenauer TSC vom Leibe, der zuhause gegen den VfB Hermsdorf mit 2:1 gewann. Der FTSC begleitet hier den SSC Südwest und den Köpenicker SC in die Bezirksliga.

In der Staffel 2 gelangen Schwarz-Weiß Spandau (3:3 gegen Johannisthal) und Concordia Britz (0:5 gegen den SCC) nicht die erforderlichen Resultate, um die Klasse zu halten. Dazu verabschiedet sich die Reserve des FC Viktoria 89, die bereits zurückgezogen wurde, aus der Spielklasse.

Beitrag+Foto: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé