Handball: Füchse siegen zum Abschluss

Freibier im Revier

Bericht von Eike Ahlhausen

Die Füchse Berlin gewinnen ihr letztes Saisonspiel zu Hause und nehmen sich Zeit, ihr Publikum gut zu unterhalten.

Sportlich war die Saison für die Füchse Berlin bereits abgehakt, als die Schiedsrichter die letzte Partie in der Max-Schmeling-Halle anpfiffen. Ein starker dritter Platz war den Berlinern in der Handball-Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Nach vorne, Richtung Tabellenspitze, ging allerdings auch nichts mehr. Und so erklären die Geschehnisse in der letzten Minute vor dem Halbzeitpfiff das abschließende Saisonspiel der Füchse Berlin ganz gut: Sechzehn Sekunden vor dem Ende des ersten Durchgangs nahm Trainer Velimir Petkovic eine Auszeit für die Füchse - komplett sinnfrei beim Stand von 14:11 für die Berliner. Die Cheerleadergruppe "Dance Deluxe" stürmte das Spielfeld und zeigte der vollen Halle ihre Choreografie - soweit zum Show-Act des Tages. Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, warf Fabian Wiede 5 Sekunden vor Schluss das 15:11 für sein Team und erfüllte damit den sportlichen Teil des Nachmittags. Showeinlagen und seriöser Sport im Abstand von zehn Sekunden - den 8871 Zuschauern in der Halle hat es gefallen.

Füchse-Torwart Stochl glänzt in seinem letzten Spiel

Dabei gab es durchaus Überschneidungen: Petr Stochl zum Beispiel. Es war sein letztes Spiel für die Füchse nach zwölf Jahren. Er bekam die Möglichkeit sich ausführlich von seinem Publikum zu verabschieden und spielte die gesamte Partie durch. Was er den Zuschauer bot war eine Mischung aus großem Sport und guter Show. Allein in der ersten Halbzeit hielt Stochl zwei Siebenmeter und glänzte mit diversen weiteren Paraden. Sein Lohn: Die Halle stand und skandierte Stochls Namen - bereits nach zehn Minuten Spielzeit. Eine weitere Sehenswürdigkeit war die Torschützenliste der Berliner. Am Ende des Spiels standen darauf nicht nur alte bekannte Namen, wie der von Fabian Wiede mit vier Treffern, sondern auch ein Ergänzungsspieler wie Oliver Milde, der zurück in die zweite Liga wechselt, mit sehr guten sechs Treffern. Selbst Abwehr-As Dragan Vukovic steuerte drei Treffer zum mühelosen Sieg der Füchse bei. Auch für ihn war es die letze Partie im Trikot der Füchse.

Talente bekommen Einsatzzeit

Die exotische Torschützenliste sagte auch etwas über den Gegner vom TV 05/07 Hüttenberg aus. Trotz diverser ebenfalls showreifer Ringereinlagen am eigenen Kreis hatten die Hessen keine Chance gegen den Tabellendritten aus Reinickendorf. An Engagement fehlte es nicht, doch im Laufe der Partie wurde immer deutlicher, warum Hüttenberg den Anschluss in der Liga schon frühzeitig verloren hatte. Im Laufe der 2. Halbzeit konnten sie den Berlinern in keinen Belangen Paroli bieten, obwohl der Aufsteiger mit einem Sieg in Berlin noch Chancen auf den Klassenerhalt gehabt hätte. Doch über 19:14 und 26:20 zogen die Füchse zum Ende auf 28:23 davon und ließen das Spiel langsam aus trudeln. Petr Stochl hielt auch in der zweiten Halbzeit Ball um Ball als befände er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Daneben blieb noch etwas Zeit, ein paar Nachwuchsspielern der Berliner einen Schnupperkurs in Sachen Bundesligaluft zu verschaffen. So kam in der 46. Minute David Akakpo ins Spiel, ein Spieler der äußerst erfolgreichen Füchse-A-Jugend. Kuno Schauer durfte ab der 56. Minute mitspielen und Rolando Urios sogar sein erstes Bundelsligator zum 28:22 in der 58. Minute werfen.

Ansonsten wurde in den letzten zehn Minuten auffällig oft der Hallenboden gewischt und vom Schweiss der Akteure befreit. Die Chearleader liefen noch einmal aufs Feld und zeigten ihr Können - da war die Partie aber eigentlich auch schon beendet. Das Wichtigste verkündete der Hallensprecher dann unmittelbar nach Abfiff der Begegnung: Freibier für alle - allerdings erst nach der Verabschiedung der Spieler.

Foto: Eike Ahlhausen

Grafik: www.fuechse-berlin.de