Fußball-Oberliga: Alle spielen für Altglienicke

Foto: Die Elf der VSG Altglienicke in der Rückansicht - so, wie sie die Konkurrenz in der Oberliga derzeit wahrnehmen muss

VSG siegt als einziges Spitzenteam - Niederlagen für andere Berliner Teams

Die Verantwortlichen der VSG Altglienicke haben vor der Saison keinen Hehl aus ihren Zielen gemacht: diese, spätestens aber nächste Saison soll der Aufstieg in die Regionalliga gelingen. Ein Spieltag wie der gerade absolvierte 10. in der NOFV-Oberliga Nord dürfte da so ganz nach dem Geschmack des ambitionierten Aufsteigers gewesen sein. Mit 2:1 setzte sich die VSG im Berliner Derby beim FC Hertha 03 nicht nur in letzter Minute erfolgreich durch - die Konkurrenz bis runter auf Platz 5 ließ obendrein auch noch kräftig Federn. Nur für Optik Rathenow sollte es in dieser Runde vorne noch wenigstens zu einem Punkt beim unangenehm zu spielenden Aufsteiger Grün-Weiß Brieselang (1:1) reichen.

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Siegtorschütze: Louis-Nathan Stüwe (VSG Altglienicke)

Der Spitzenreiter geriet dabei am Sonntag früh in Rückstand: Mark Zellner brachte die Zehlendorfer bereits in der 5. Minute in Führng. Die Hoffnung bei Hertha 03, nach dem enttäuschenden Pokal-Aus am Mittwoch gegen den SV Tasmania zumindest die Siegesserie (bis dahin drei in Folge) in der Liga ausbauen zu können, erhielt aber schnell einen Dämpfer. Björn Brunnemann traf nach einer Viertelstunde vom Elfmeterpunkt zum Ausgleich für die VSG. Als es schließlich schon nach einer Punkteteilung aussah, konnten die Altglienicker doch noch für einen Paukenschlag sorgen: Louis-Nathan Stüwe gelang der 2:1-Siegtreffer in der Schlussminute der Partie.

Fürwahr ein "Big Point" in letzter Minute - schließlich hatte die Berliner Konkurrenz in der Spitzengruppe durchweg bittere Pleiten hinnehmen müssen. Der SV Lichtenberg 47 musste nach torlosem erstem Durchgang bei der eher unterdurchschnittlich gestarteten Reserve des FC Hansa Rostock noch ein 0:3 hinnehmen. Somit setzte es für die Mannschaft von Trainer Uwe Lehmann, die zuhause eine makellose Bilanz aufzuweisen hat, in der Fremde (zuvor in Rathenow und Seelow) die dritte Saisonniederlage - jeweils mit drei Toren Unterschied.

Dem CFC Hertha 06 erging es bei Anker Wismar sogar noch übler. Zur Pause 0:1 hinten, gingen die Charlottenburger am Ende in der Hafenstadt 1:6 unter. Es sollte lediglich zum Anschlusstreffer reichen, den Demircan Dikmen per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2 gelang. Offenbar hat man sich beim CFC vom Verlust der Tabellenführung vor 14 Tagen noch nicht recht erholt - damals wurde man nach sechs Siegen in Serie in Zehlendorf mit 1:5 unsanft von der Spitze geschossen. Es folgte ein 1:1 zuhause gegen den SV Altlüdersdorf und das bittere Pokal-Aus auf eigenem Platz gegen den zwei Klassen tiefer spielenden TSV Mariendorf 1897. Heißt für die Liga, dass die junge Mannschaft von Trainer Hasan Keskin in den letzten drei Partien nur einen Zähler einfahren konnte - bei 3:12 Toren.

Und wer bei Tennis Borussia angesichts des ganz starken Pokalauftritts bei Landesligist SK Türkyurt (9:0) von einem Selbstgänger in der Liga beim FC Mecklenburg Schwerin träumte - der hatte wohl nicht auf die mahnenden Worte von Trainer Daniel Volbert über die anstehende Aufgabe gehört. In der Landeshauptstadt von "M-V" setzte es für die Lila-Weißen so eine 1:2-Niederlage. Der Gastgeber - bis dahin noch ohne Heimsieg in der Saison, aber mit der Empfehlung eines 5:2-Siegs zuvor in Malchow - startete wie die Feuerwehr und ging in der 8. Minute in Führung. Diesen Rückstand konnte TeBe noch schnell verkraften: Lukas Rehbein gelang nur 60 Sekunden später der Ausgleich. Doch schon nach einer guten Viertelstunde geriet die Volbert-Elf wieder in Rückstand - am Ende sollte es der (vor)entscheidende Treffer gewesen sein.

Somit liegt die VSG Altglienicke nun nach dem 10. Spieltag der Oberliga mit 23 Punkten drei Zähler vor Rathenow. Es folgen Lichtenberg 47, Wismar und Hertha 06 (jeweils vier Punkte Rückstand) und Tennis Borussia als Tabellen-6. mit fünf Zählern weniger als der Tabellenführer.

Foto: Berlinsport-Aktuell