Berlin-Pokal: Überraschung nur im Spandauer Derby

Vorjahreshalbfinalist Staaken scheitert nach Elfmeterschießen gegen FC Spandau 06 +++ Aus auch für letzten A-Ligisten 1. FC Afrisko

Nur ein höherklassiger spielender Verein verpasste in den neun Begegnungen des Wochenendes im Berlin-Pokal die Qualifikation für das Achtelfinale. Es erwischte dabei den SC Staaken, der vergangene Saison auf höchst unglückliche Weise - ein Eigentor in letzter Minute der regulären (Nach-)Spielzeit sorgte für das anschließende Aus in der Verlängerung beim späteren Sieger BFC Preussen - das Endspiel verpasste.

Besonders delikat, dass das Ausscheiden nicht nur gegen einen Landesligisten, sondern obendrein gegen einen Bezirksrivalen zustande kam. Der FC Spandau 06 hielt dabei nicht nur ein torloses Remis in den 90 Minuten, sondern ging durch einen Doppelschlag bis zur Halbzeit der Verlängerung mit 2:0 (Torschützen: Alan und Muhedeen) in Führung. Der Gastgeber schlug jedoch in der zweiten Hälfte zurück: ein Handelfmeter von Engel und ein Tor von L. Guske sorgten binnen 120 Sekunden wieder für ausgeglichene Verhältnisse.

So musste das Lokalderby vom Elfmeterpunkt entschieden werden - für die 06er ebenfalls mit einer tragischen Vorgeschichte verbunden. Vor drei Jahren wurde man Opfer eines Präzedenzfalls, als die Spandauer nämlich am heimischen Ziegelhof im (eigentlich gewonnenen) 11m-Schießen gegen den SV Empor aufgrund eines Schiedsrichterfehlers am grünen Tisch noch aus dem Wettbewerb ausgeschieden waren.

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Keinen gehalten, einen verschossen: Staakens Torwart Hesse war im 11m-Schießen nicht mit Fortuna im Bunde

Als wollten sie dieses Mal keine Zweifel aufkommen lassen, trafen alle Schützen des Siebtligisten (Jaballah, Borkowski, de Aquino, Okal) ohne Ausnahme vom Punkt. Der machtlose Staakener Keeper Hesse verschoss dazu seinen Versuch und Engel - in der Verlängerung noch per Strafstoß erfolgreich - scheiterte an 06-TW Bernardini. Nur Koschnik und Pingani trafen für den favorisierten Berlinligisten - am Ende siegte der Außenseiter also mit 4:6 nach Elfmeterschießen.

Titelverteidiger BFC Preussen quälte sich - ebenfalls in Spandau - in die nächste Runde. Beim Landesligisten SSC Teutonia machten es die Lankwitzer quasi wie im letzten Pokalfinale - Robben erzielte den Treffer zum Sieg bzw. in diesem Fall zum Weiterkommen. Ein weiterer Spandauer Vertreter bereitete dagegen dem größten Außenseiter im Wettbewerb, dem A-Ligisten 1. FC Afrisko, ein bitteres Ende: Landesligist Spandauer Kickers setzte sich mit einem 1:0 auf des Gegners Platz durch.

Auch die Sportfreunde Johannisthal (Landesliga) mussten 100 Minuten mit dem Hämmerchen beim Bezirksligisten Weißenseer FC klopfen, bis der Bann gebrochen war - am Ende wurde noch ein 3:0 nach Verlängerung daraus. Vom Ergebnis her vielleicht deutlicher als erwartet setzte sich dagegen der Landesligist 1. FC Schöneberg gegen den "designierten Aufsteiger" in die gleiche Spielklasse, Club Italia, durch. Mit 4:1 warfen die Schöneberger die Mannschaft von "Weltmeister" Thomas Häßler aus dem Wettbewerb. Trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers durch "Hertha-Testkandidat" Ronaldo sorgten die Gastgeber mit zwei weiteren Treffern zum 4:1 schnell für klare Verhältnisse.

Die 3. Pokalrunde wird mit den noch ausstehenden Partien der Regionalligisten beendet. Am Dienstag tritt der BFC Dynamo im Mommsenstadion beim SC Charlottenburg an. Am Mittwoch, 09. November, müssen noch der FC Viktoria 89 (bei Blau-Weiß 90) und der BAK 07 (gegen den FC Internationale) das Ticket für das Achtelfinale lösen.

Die Ergebnisse der 3. Runde im Berlin-Pokal vom Wochenende:

BW Mahlsdorf/W'ruh (8.) - BSV Al-Dersimspor (6.) 0:2

SV Empor (6.) - BFC Meteor 06 (8.) 3:2

Köpenicker SC (7.) - SD Croatia (6.) 0:3

1.FC Schöneberg (7.) - Club Italia (8.) 4:1

SC Staaken (6.) - FC Spandau 06 (7.) 4:6 n. E.

Weißenseer FC (8.) - SF Johannisthal (7.) 0:3 n. V.

SV Schmöckwitz-Eichwalde (9.) - Berliner SC (6.) 0:3

SSC Teutonia (7.) - BFC Preussen (6.) 0:1

1.FC Afrisko (9.) - FSV Spandauer Kickers (7.) 0:1

(in Klammern die Spielklasse. 6.= Berlin-Liga; 7.= Landesliga; 8.= Bezirksliga; 9.= Kreisliga A)