Berlin-Pokal: Achtelfinale ausgelost

Tas vs BFC: Neuauflage des Endspiels von 2015 +++ VSG Altglienicke empfängt den BAK +++ Bezirksderby: BSC –TeBe +++ 4 Landesligisten unter sich

Beide Spandauer Teams mit Heimrecht

„Losfee“ Sandra Kämmerer war nur schwer zu trösten. Die Teammanagerin des SV Tasmania war auserkoren worden, anlässlich der gestrigen Auslosung die Partien des Achtelfinals im Berlin-Pokal der 1. Herren zu ziehen. Dabei konnte man ihr insgesamt und objektiv nichts vorwerfen: die fünf Außenseiter aus der Landesliga zog sie in zwei direkte Vergleiche (Spandauer Kickers - SF Johannisthal; Spandau 06 - TSV Mariendorf) sowie im Fall des 1.FC Schöneberg in ein – zugegeben – undankbares Auswärtsspiel bei Berlinligist SD Croatia. Somit werden im Viertelfinale aber mindestens zwei „Underdogs“ aus der 7. Spielklasse vertreten sein.

Erstes Topspiel in Altglienicke

Die Tatsache, dass Kämmerer diese Partien gleich zu Beginn der Auslosung ermittelte, erhöhte natürlich den Druck auf dem Kessel: von den fünf „natürlichen“ Favoriten aus Regional- und Oberliga war schließlich noch keiner gezogen worden. Die folgende Paarung VSG Altglienicke (Oberliga) gegen Berliner AK (Regionalliga) sorgte dann auch für ein erstes, richtiges Raunen im Casino der BFV-Zentrale, dem Schauplatz der Auslosung.

Kämmerer beschert eigenem Klub schweres Los

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Beinahe wie einst im Mai 2015: BFC (mit damaligem Kapitän Brunnemann u. Trainer Stratos) und Tasmania (damaliger Trainer Jagatic u. Kapitän Penava) vor dem Endspiel

Im Anschluss zog die Losfee „ihren“ Klub – den SV Tasmania: der „Auftrag“ Heimspiel war damit also erfüllt. Doch Kämmerer fischte ausgerechnet Regionalligist BFC Dynamo als Gegner aus dem Topf – also das Los, das laut ihrer Aussage niemand im Verein haben wollte. Das Aufeinandertreffen beider Teams bedeutet eine Neuauflage des Endspiels von 2015 – damals behielt Dynamo mit 1:0 die Oberhand. Für Außenstehende also ein tolles Los – nur nicht für Kämmerer und den anwesenden Tasmania-Präsidenten Detlef Wilde.

Titelverteidiger muss nach Kreuzberg

Der amtierende Pokalsieger BFC Preussen bekam im Anschluss zwar kein Heimrecht, mit dem BSV Al-Dersimspor aber einen Kontrahenten, der ebenso in der Berlin-Liga spielt. Ende August hatten die Preussen an selber Stelle bereits 4:1 gewinnen können - zwei Tore erzielte dabei René Robben, dem im Finale 2015/16 gegen Lichtenberg 47 das goldene Tor gelungen war.

Derby in Charlottenburg-Wilmersdorf

Vergleichsweise gnädig fiel das Los für den Sieger von 2014 aus: Regionalligist FC Viktoria 89 empfängt den zwei Klassen tiefer spielenden SV Empor. Somit blieb nur noch das Bezirksderby im Lostopf übrig, das mit dem Berliner SC als Außenseiter den „richtigen“ Ausrichter fand – Gegner Tennis Borussia dürfte den Hubertussportplatz mit seinem zahlreichen Anhang allerdings zu einer Art „Heimspiel“ umfunktionieren.

Probleme mit dem Termin in Neukölln

Eine Situation, die bei der Paarung SV Tasmania – BFC Dynamo übrigens noch zu einem Problem werden könnte. Der Rasenplatz im Neuköllner Werner-Seelenbinder-Sportpark verfügt über kein Flutlicht. Da die Achtelfinalpartien im Dezember aufgrund des engen Terminkalenders unter der Woche ausgetragen werden müssen, käme eigentlich nur einer der Kunstrasenplätze in Frage. Dort sind die Bedingungen aber eigentlich nicht für größeren Zuschauerandrang ausgelegt.

Erinnerungen an H06 - BFC

Vergangene Saison hatte Hertha 06 in ähnlicher Konstellation in der 3. Pokalrunde sein Heimrecht gegen den BFC sogar verloren, da sowohl der Platz an der Charlottenburger Brahestraße als auch die angebotenen Ausweichplätze vom BFV abgelehnt wurden. Die 06er erwogen daraufhin sogar, die zu Dynamo ins Sportforum verlegte Partie zu boykottieren – traten schließlich aber doch an und schieden nach einer 1:3-Niederlage aus.

Wohin mit Tasmania - Dynamo?

So fanden sich nach der gestrigen Auslosung denn auch Joachim Gaertner, stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Spielbetrieb beim Verband, und Tasmania-Präsident Wilde gleich zu einem ersten Gedankenaustausch zusammen. Zu einem Ergebnis kam man noch nicht, verschiedene Möglichkeiten aber wurden zumindest schon mal ausgelotet.

Sandra Kämmerer saß unterdessen mit traurigem Blick daneben: im Wettbewerb der 2. Herren hatte sie zu allem Überfluss ihrer Mannschaft (Kreisliga) mit Bezirksligist Tennis Borussia ebenfalls alles andere als ein Traumlos beschert. 'Traumjob Losfee'? Von wegen...