Berlin-Liga: Vorschau auf den Rückrundenstart

Sparta will Verfolger unter Druck halten

'Ready to rumble': die Spieler des SV Sparta gehen als Topteam in die Rückserie

Tabellenführer Sparta empfängt Aufsteiger Frohnauer SC +++ Stürmt Stern gegen Türkspor auf Platz 2? +++ Einziges Samstagsspiel: Empor - SCC +++ "Verfolgerduell" im Grunewald: BSC - Mahlsdorf +++

Bereits frühzeitig stand in dieser Woche fest, dass der Rückrundenauftakt in der Regionalliga Nordost ohne Beteiligung der fünf Berliner Vereine über die Bühne gehen wird. Ob in der Hauptstadt (Dynamo, Viktoria) oder in Brandenburg (BAK) bzw. Sachsen (Altglienicke, Hertha II) wurden die Spielflächen für die jeweiligen Partien nicht freigegeben. Ganz anders stellt sich (bisher) die Situation in der Berlin-Liga dar – die höchste Spielklasse der Stadt geht mit vollem Programm an diesem Wochenende an den (Rückrunden-)Start. Insgesamt sind es zwar nur acht Spiele, das neunte (Füchse - Tasmania) war aber schon im vergangenen Jahr auf den 24. März verlegt worden. Somit also die beste Gelegenheit, sich mal wieder mit dem ganz regionalen Fußball zu beschäftigen.


Zu den genauen Ansetzungen des 18. Spieltags der Berlin-Liga


SV Sparta - Frohnauer SC
Das Topteam der Liga kommt in dieser Saison ja aus Lichtenberg - der SV Sparta dominierte die Hinserie in vielerlei Beziehung. Mit Abstand die beste Offensive, die (nach Stern 1900) zweitbeste Abwehr, bester Torschütze (Sejdić, 16 Tore), meiste Punkte auf des Gegners Platz. Dazu hat die Mannschaft von Trainer Dragan Kostić in der zweiten Saisonhälfte reichlich Gelegenheit, auch ihre Heimbilanz aufzupolieren: 10-mal werden die Lichtenberger nämlich noch an der heimischen Fischerstraße antreten. So auch am Sonntag zum Jahresauftakt gegen den Frohnauer SC. Der Aufsteiger hat nach schlechtem Start (fünf Punkte aus den ersten zehn Spielen) Fuß gefasst in der Berlin-Liga und dabei aus seinen letzten sechs Spielen der Hinserie 15 Punkte eingesammelt. Im Hinspiel auf dem Frohnauer Poloplatz konnte sich Sparta am Tag der Deutschen Einheit auch erst durch ein spätes Tor von – wem sonst? – Saned Sejdić mit 3:2 durchsetzen. Zuhause will der Spitzenreiter nun selbstverständlich ebenfalls den Dreier – nicht zuletzt, weil man den Vorsprung auf den spielfreien Verfolger SV Tasmania zumindest „virtuell“ sogar ausbauen könnte.

SFC Stern 1900 - Berlin Türkspor

Schiedlich-friedlich: Letzte Saison trennten sich Stern und Türkspor in Steglitz nach späten Treffern mit 1:1

Mit einem Heimsieg gegen Berlin Türkspor könnte sich der SFC Stern 1900 dabei vorerst auf die Vizeposition der Spielklasse schieben. Die traditionell offensivstarken Steglitzer können sich diese Saison bis dato auf die beste Defensive (17 Gegentore) verlassen, blieben in acht Partien ohne Gegentor. Allerdings holte man zuhause an der Schildhornstraße bisher „nur“ genau so viele Zähler (17 in bisher acht Heimspielem) wie auf des Gegners Platz. Die Gäste aus Charlottenburg-Nord haben sich dagegen nach Startschwierigkeiten auf einen respektablen 8. Platz vorgearbeitet. Gegen Ende der Hinrunde holte Türkspor dabei 13 von 15 möglichen Punkten, musste dann aber zum Jahresabschluss bei Tabellenführer Sparta ein „Streichresultat“ (0:5) hinnehmen. Zur Rückserie sitzt beim Team vom Heckerdamm nun Ex-Profi Faruk Namdar (44, früher u. a. TeBe, Ankaragücü/TR) auch offiziell auf der Trainerbank.

SV Empor - SC Charlottenburg (Sa.)
Den Auftakt der 18. Runde bestreitet am Sonnabend bereits der SV Empor im Vergleich mit dem SC Charlottenburg. Mit Nils Kohlschmidt, dem Rückkehrer auf den Trainerposten im Prenzlauer Berg, dürfen sich Spieler, Verantwortliche und Umfeld über eine starke Hinrunde und Platz 5 freuen. Faustpfand des SVE ist dabei die Heimstärke: 18 Punkte aus sieben Partien im Jahnsportpark sind fast perfekt. Beim SCC sind die Relationen dagegen andere: nach zwischenzeitlich sieben Niederlagen in Serie kann man auch beim Aufsteiger mit der kleinen Zwischenbilanz unter dem neuen Trainer Jörg Riedel (früher u. a. SC Staaken) ganz zufrieden sein: vier Punkte gab es aus den letzten drei Partien 2018. Damit konnte man immerhin mit dem ersten Nichtabstiegsplatz (Preussen, 13 Punkte) gleich ziehen.

Berliner SC - Eintracht Mahlsdorf

Zurück in der Liga: Daniel Volbert

Das Topspiel des Rückrundenauftakts findet dann am Sonntag beim Berliner SC statt, der Eintracht Mahlsdorf empfängt. Mit dem Umbruch beim BSC kam der Verein dabei erstaunlich gut zurecht - mit 33 Punkten aus 15 Spielen spielten sich die Grunewalder unter die Topteams der Liga. Zwei Heimpleiten zum Hinrundenabschluss gegen Sparta (0:5) und Empor (0:2) dämpften die Euphorie an der Hubertusallee allerdings. Ebenso wenig war aber auch zu erwarten, dass Eintracht Mahlsdorf nach der Hinrunde nur Tabellensechster sein würde. Am Ostrand der Hauptstadt hatte man sich vor der Spielzeit schließlich selbst zum Kreis der Topfavoriten gezählt - 27 Punkte sind dafür allerdings (bisher) deutlich zu wenig. Mit Spannung erwartet werden darf dabei nun das Debüt von Daniel Volbert auf der Eintracht-Trainerbank: 14 Zähler Rückstand auf die Spitze sind zwar eine Menge Holz, aber der eigentlich perspektivisch verpflichtete Coach ist auch bekannt dafür, die Flinte nicht vorzeitig ins Korn zu werfen. Im Hinspiel siegten die Mahlsdorfer übrigens deutlich mit 4:0.

Weitere Spiele am Sonntag

Noch ohne Auswärtssieg: Croatia-Coach Marco Wilke

Zum „High Noon“ geht es am Sonntag zweimal um richtungweisende Punkte. TuS Makkabi (21 Zähler) muss zuhause die Spandauer Kickers (17) auf Abstand halten – und der BFC Preussen (13) will mit dem neuen Trainer Johann Gaida (schon zu Oberligazeiten in Lankwitz im Amt) gegen die SD Croatia (24) das bislang magere Konto aufstocken, um gleich den ersten Schritt Richtung sichere Plätze zu gehen. Die Gäste aus Tempelhof warten dabei immer noch auf den ersten Auswärtssieg 2018/19.

Al-Dersimspor könnte mit einem Heimsieg gegen Berolina Stralau einen wichtigen Erfolg feiern und den Anschluss an das hintere Mittelfeld der Tabelle herstellen – die Gäste brauchen als Vorletzte allerdings selbst jeden Zähler. Zeitgleich treten dann noch zwei Teams gegeneinander an, die mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden sein können. Der TSV Rudow liegt auf dem 7. Platz (27 Punkte) bislang voll im Soll, Türkiyemspor ist nur zwei Punkte dahinter auf Rang 9 vielleicht sogar überraschend gut im Rennen. Im Hinspiel musste der Aufsteiger bei der späten 1:2-Heimniederlage noch Lehrgeld bezahlen, nun gibt es an der Rudower Stubenrauchstraße die Gelegenheit zur Revanche.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé