Berlin-Liga: Vorschau auf den 21. Spieltag

Blau-Weiß vor der nächsten "Pflichtaufgabe"

Souveräner Spitzenreiter zu Gast bei Al-Dersimspor - Steht bei Verfolger Croatia auch gegen Tasmania weiter die Null? - Samstag: Stern empfängt 2018 weiter sieglosen BSC - Mahlsdorf will gegen starken SV Sparta zurück in die Erfolgsspur - Kellerduell zwischen Türkspor und Nordberliner SC

09. MÄRZ

BSV Al-Dersimspor - Blau-Weiß 90

Volltreffer: Marcel Czekalla (BW 90, hier noch im Trikot von Altglienicke)

Der Tabellenführer und Topfavorit SP. VG. Blau-Weiß 90 muss an diesem 21. Spieltag mit dem Auswärtsspiel beim BSV Al-Dersimspor eine Aufgabe der Kategorie „Pflicht“ erledigen. Ähnlich war es allerdings auch vergangene Woche, als die Mariendorfer auf eigenem Platz den SV Empor empfingen. Die Mannschaft von Trainer Marco Gebhardt tat sich gegen den Tabellen-11. schwer - bewältigte die Aufgabe dann aber doch. Mit seinen Treffern Nr. 2 und 3 war Winterzugang Marcel Czekalla (von Regionalligist Altglienicke) am Ende der entscheidende Mann. Wie nicht anders zu erwarten, ist der 25-Jährige sofort zum Startelfspieler avanciert und traf zum zweiten Mal in Folge. Gegner Al-Dersimspor kann allerdings vor allem auf seinem Kunstrasenplatz am Anhalter Bahnhof ein sehr unangenehmer Gegner für jeden Berlinligisten sein. Unter dem neuen Trainer Mustafa Öner spielten die Kreuzberger in diesem Jahr dreimal Unentschieden und hamsterten sich so im Klassement vor auf Platz 14 - mit dem BSC und Tasmania waren dabei sogar zwei Klubs aus den Top 6 unter den Gegnern.

SD Croatia - SV Tasmania

Croatia blieb auch am letzten Spieltag seiner Linie in diesem Jahr treu: zum dritten Mal wurde zu Null gewonnen. Der 1:0-Sieg beim BSC war dabei nicht nur für die Positionierung in der Spitzengruppe wichtig, sondern hatte obendrein eine kuriose Note: ausgerechnet der ehemalige Tempelhofer Camara sorgte für den Treffer des Tages durch ein Eigentor. Die Tasmanen haben am vergangenen Wochenende ihren ersten Sieg im Jahr 2018 eingefahren - der Erfolg im Derby gegen Rudow (3:2) dürfte der Mannschaft des neuen Trainers Tim Jauer durchaus Rückenwind verleihen. Spieler des Tages war im Übrigen der sonst nicht unbedingt für’s Toreschießen verantwortliche Damien Tiedmann, der alle drei Treffer im Neuköllner Prestigeduell erzielte. Beide Teams sind im Übrigen im ersten Halbjahr 2017/18 bereits zweimal aufeinander getroffen: das Punktspiel gewann Croatia auswärts 3:0, Tasmania sicherte sich eine Woche später mit einem 3:1-Sieg in Tempelhof das Erreichen der nächsten Runde im Pokalwettbewerb.

SFC Stern 1900 - Berliner SC

Lange nicht gesehen: Nimer El-Rayan bei seinem letzten Punktspiel im April 2017

Das zweite Topspiel der Runde findet bereits am Sonnabend statt, wenn der SFC Stern 1900 den Berliner SC empfängt. Die Steglitzer konnten nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt am vergangenen Wochenende bei Schwarz-Weiß (2:1) die ersten Punkte 2018 einfahren. Dennis Freyer mit einem Doppelpack war der Sieggarant des SFC - der momentan beste Stürmer der Liga (21 Tore) erzielte überhaupt alle drei Tore seiner Mannschaft in diesem Jahr. Dabei konnte Stern-Trainer Andreas Thurau zuletzt wieder auf zwei altbewährte Offensivkräfte zurückgreifen. Yannick Woithe, der im September 2016 zuletzt zu einem Kurzeinsatz gekommen war, wurde in Britz-Süd schon zum zweiten Mal in diesem Jahr eingewechselt. Noch länger musste man auf Nimer El-Rayan (letzter Einsatz im April 2017) warten, der Angreifer durfte jetzt erstmals wieder Punktspielluft schnuppern. Damit haben sich zwei Spieler nach Verletzungen zurückgemeldet, die nicht nur für Stern 1900, sondern die Berlin-Liga allgemein eine Bereicherung sind. Finden die Beiden jedenfalls schnell wieder zu alter Form, dürfte Trainer Thurau bald ein Luxusproblem im Angriff bekommen. Beim BSC drückt der Schuh dagegen in diesem Jahr bislang vorne - und das ohne Verletzungsprobleme. Von den Toptorschützen traf bislang nur Damantang Camara einmal (und dazu noch per Eigentor zum 0:1 gegen Croatia), Omid Saberdest und Ricky Djan-Okai gingen in den ersten drei Spielen 2018 sogar leer aus. Letzterer wartet sogar seit dem 14. Spieltag darauf, sein beträchtliches Trefferkonto (12x erfolgreich) weiter aufzustocken.

Eintracht Mahlsdorf - SV Sparta

Eine große Verletzungssorge treibt auch Eintracht Mahlsdorf um. Der aktuelle Tabellendritte musste schon über weite Strecken der Hinrunde auf seinen Torjäger Christoph Zorn verzichten. Immerhin konnte die Mannschaft das Fehlen ihres „120-Tore-Manns“ - so oft traf der Stürmer in den letzten vier Ligajahren für die Eintracht - in der ersten Saisonhälfte gut auffangen. Zorn selbst stieß erst ab dem 13. Spieltag wieder dazu, erzielte zwei Tore - und fällt jetzt erneut aus. Schon beim überraschenden 1:3 gegen die Spandauer Kickers fehlte der Stürmer, die Partie letzte Woche bei den Füchsen fiel aus. So ist bei den Mahlsdorfern derzeit etwas Sand im Getriebe, mit dem SV Sparta wartet nun dazu ein Gegner, der bestens ins neue Jahr gestartet ist. Zwei glatte Heimsiege (jeweils 4:0 gegen Stern bzw. Türkspor) und ein Auswärtserfolg beim BFC Preussen haben die Lichtenberger ordentlich nach vorne gebracht - und beim 3:1 im Hinspiel lieferten sie bereits eine blitzsaubere Partie gegen Mahlsdorf ab.

Spandauer Kickers - Füchse Berlin

Weiß, was in seinem Team steckt: Hassan Chaabo

Mit den Spandauer Kickers scheint dazu ein weiterer Aufsteiger in der Berlin-Liga angekommen zu sein. Das Team hat bislang alle drei Partien in diesem Jahr - im Übrigen jeweils mit 3:1 - für sich entscheiden können und damit die Aussagen von Trainer Hassan Chaabo zur Winterpause bestätigt, sich in der Rückserie weiter nach vorne orientieren zu wollen als Platz 13. In einem erneuten Heimspiel - diesmal gegen die Füchse Berlin - hat SpaKi die Chance, den Trend fortzusetzen. Die Reinickendorfer sind nämlich nicht nur als Tabellen-16. psychisch unter Druck - auch die mangelnde Spielpraxis spricht nicht unbedingt für den Traditionsverein aus dem Berliner Norden. Schließlich kamen die Füchse nur zum Rückrundenauftakt zum Zug, die beiden folgenden Partien fielen den Witterungsbedingungen zum Opfer.

Berlin Türkspor - Nordberliner SC

Mit dem Fazit „zwei Niederlagen und ein Spielausfall“ läuft es in diesem Jahr bislang auch bei Berlin Türkspor nicht sonderlich gut. Immerhin scheint das Heimspiel gegen den Nordberliner SC am Sonntag stattfinden zu können - es wäre das erste am Heckerdamm 2018. Und gleich von besonderer Bedeutung, denn mit einem Dreier gegen den Vorletzten könnte man sich auf Seiten von Türkspor gehörig Luft verschaffen im Tabellenkeller. Mit der 1:6-Heimklatsche gegen die Preussen hat Nordberliner einen gehörigen Dämpfer bekommen, dennoch wird man sich beim Gastspiel in Charlottenburg-Nord an den 2:1-Sieg bei Stern 1900 vor 14 Tagen erinnern - und ein neuerliches Erfolgserlebnis anstreben.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé