Berlin-Liga: Favoritensiege zum Auftakt

Großes Bild: Völlig losgelöst - gerade hat Tasmanias Einwechselspieler Mohammed Hassane mit seinem Tor zum 3:1 für die Entscheidung in Schöneberg gesorgt

Blau-Weiß 90 bezwingt BSC im Topspiel +++ Croatia und Stern beeindrucken +++ Mahlsdorf und Tasmania siegen auswärts mit Mühe +++ Aufsteiger verlieren am Sonntag

Nach dem Eröffnungsspiel TSV Rudow - SV Sparta (0:1) am Freitag und dem Unentschieden zwischen Empor und Schwarz-Weiß Neukölln am Samstag (1:1) wurde der 1. Spieltag der Saison 2017/18 am Sonntag komplettiert. Die augenscheinlichen Favoriten gaben sich dabei keine Blöße, während die Neulinge das berüchtigte Lehrgeld bezahlen mussten.

Alter schützt vor Toren nicht: Rani Al-Kassem (BW 90)

Die SP. VG. Blau-Weiß 90, mit zahlreichen illustren Neuzugängen der Topfavorit auf die Meisterschaft, setzte sich im Topspiel des Tages zuhause gegen den Berliner SC durch. Auch das Team aus dem Grunewald hat sich mit dem ein oder anderen Berlin-Liga-Spieler verstärkt und gilt zumindest zu Beginn der Spielzeit als Geheimtip. Blau-Weiß-Trainer Marco Gebhardt ließ dagegen schon einige "Namen" draußen und begann u. a. mit den jungen Göth-Brüdern in der Startelf. Das Tor des Tages erzielte dann aber ein alter Bekannter: Rani Al-Kassem traf zum 1:0 unmittelbar vor der Pause und sorgte zu Beginn der Englischen Woche gleich für den ersten Dreier der Mariendorfer, die noch Schwarz-Weiß Neukölln (Mi. auswärts) und den 1. FC Schöneberg vor der Brust haben.

Von den Topteams der letzten Saison beeindruckte zum Auftakt besonders der SD Croatia. Die Tempelhofer besiegten im heimischen Ebert-Stadion die Füchse klar mit 4:0 (2:0). Neuzugang Erhan Bahceci bewies mit zwei Treffern gleich, dass mit ihm auch in der neuen Spielzeit an neuer Wirkungsstätte zu rechnen sein wird. Ohadi und Wilson steuerten die restlichen Treffer bei. Der SFC Stern 1900 machte kurzen Prozess mit Aufsteiger FSV Spandauer Kickers - bereits zur Pause war beim Stand von 4:0 der Drops gelutscht. Am Ende hieß es 5:1 - Dennis Freyer avancierte mit vier Treffern zum "Man of the Match", Hofmann erzielte den fünften Treffer für die Steglitzer. Für "SpaKi" gelang Jack Krumnow in der Schlussphase der Ehrentreffer.


Hören Sie bei Berlinsport Aktuell bis Mittwoch die Trainerstimmen zur Partie 1. FC Schöneberg - SV Tasmania sowie von René Zampich (SV Empor) und Benjamin Kandler (Schwarz-Weiß Neukölln)


Der Vorjahreszweite Eintracht Mahlsdorf geriet beim BFC Preussen früh durch ein Tor von Abou-Chaker in Rückstand, konnte durch Borchardt unmittelbar vor dem Pausenpfiff aber ausgleichen. Der Gastgeber von der Malteserstraße, dem durch zahlreiche Abgänge vor der Saison diesmal nur ein Mittelfeldplatz zugetraut wird, verlor die Partie allerdings erst in der Schlussphase. In Abwesenheit des verletzten Torjägers Christoph Zorn erwies sich die Einwechslung von Nico Englert in der Schlussphase für die Gäste als Glücksgriff: mit zwei Treffern (85., 90.) sorgte der "Joker" noch für den Sieg der Mahlsdorfer in Lankwitz.

Schwer tat sich auch der SV Tasmania beim Aufsteiger 1. FC Schöneberg: zwar gelang dem Tabellenvierten 2016/17 mit der ersten Chance die Führung durch Neuzugang Leonard Kirschner (20.), ließ im Anschluss aber zahlreiche Chancen zur zeitigen Vorentscheidung aus. Höhepunkt: Asma scheiterte kurz vor der Pause per Elfmeter an Schönebergs Keeper Walter-Born. Als die Neuköllner sich in Person von Toni Mielke nach einer Stunde einen Platzverweis einhandelten und wenig später den Ausgleich durch Kenan Kaplan kassierten, schien die Partie aber sogar zugunsten der Hausherren kippen zu können. Der eingewechselte Metin Karasu markierte aber eine Viertelstunde vor Schluss bei einem Konter mit etwas Glück den erneuten Führungstreffer für Tasmania, Hassane sorgte in der Nachspielzeit schließlich für das Endergebnis von 1:3, bei dem die Schöneberger ordentlich Lehrgeld bezahlen mussten.

Überraschend hingegen verlor Aufsteiger SpVgg Hellas Nordwest sein erstes Spiel in der Berlin-Liga bei TuS Makkabi mit 0:1. Der Neuling, mit zahlreichen Oberligaspielern aufgerüstet, geriet früh durch Abay in Rückstand und konnte diesen im weiteren Verlauf nicht mehr egalisieren. Makkabi gilt vielen Experten wegen zahlreicher Abgänge als Abstiegskandidat in diesem Jahr.

Schon am Mittwoch geht die höchste Spielklasse der Hauptstadt in die zweite Runde, das Topspiel dürfte hier zweifelsohne SFC Stern 1900 - Eintracht Mahlsdorf (20 Uhr, Schildhornstraße) lauten.

Die Ergebnisse des 1. Spieltags der Berlin-Liga:

TSV Rudow - SV Sparta 0:1 (0:0)
SV Empor - Schwarz-Weiß Neukölln 1:1 (0:0)
BFC Preussen - Eintracht Mahlsdorf 1:3 (1:1)
TuS Makkabi - Hellas Nordwest 1:0 (1:0)
1. FC Schöneberg - SV Tasmania 1:3 (0:1)
SFC Stern 1900 - Spandauer Kickers 5:1 (4:0)
Blau-Weiß 90 - Berliner SC 1:0 (1:0)
SD Croatia - Füchse Berlin 4:0 (2:0)
BSV AL-Dersimspor - Nordberliner SC 0:0

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé