Berlin-Liga 2017/18: Zwischenbilanz des SV Empor

SV EMPOR

Entschlossen ans Werk: im heimischen Jahnsportpark holte der SV Empor bisher doppelt so viele Punkte wie auf des Gegners Platz

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 11. Platz, 29:39 Tore, 21 Punkte (17 Spiele: 6 S, 3 U, 8 N)
Meiste Einsätze: Reimer, Paeschke, Falk (je 17), Varrelmann (16)
Meiste Tore: Egas-Sanchez, Rajemann (je 4), Falk, Dietrich, Garnczarek (je 3)
Längste Serie ohne Niederlage: 14. - 16. Spieltag (5 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 12. - 15. Spieltag (2 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 3. Runde (0:1 bei TeBe)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: 4. Platz

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Mossier (Abwehr, SV Blau-Gelb), Höltge (Angriff, Fortuna Biesdorf), Freund (Tor, VDC Athletic), Öztek (Abwehr, SV Tasmania), Schwanke (Trainer, Hertha BSC Nachwuchs, während der Hinrunde)
Abgänge: Haschke (Mittelfeld, ATSV Erlangen), Will (Mittelfeld, BW Leipzig), Kammer (Trainerteam, SV Buchholz), Zampich (Trainer, noch unbekannt, während der Hinrunde)

Vor der Saison

Dauerbrenner: Christopher Reimer

Nach zwei starken Spielzeiten mit den Plätzen 8 bzw. 7 und dem Rekord von 60 Punkten 2015/16 ging es in der vergangenen Saison wieder etwas durchschnittlicher beim SV Empor zu: am Ende reichte es zu 45 Punkten und dem 10. Platz. So kam es im Winter 16/17 zu einem kleinen Stühlerücken im Verein: Trainer Nils Kohlschmidt räumte den Trainerstuhl und ging zur U19 in die Nachwuchsarbeit, René Zampich übernahm die 1. Herren. Was sich zunächst gut anließ, endete mit einer ernüchternden Bilanz von nur einem Sieg in den letzten zehn Ligapartien. Dazu kehrten einige Spieler im Sommer der Cantianstraße den Rücken: darunter  mit Nico Dietrich (Tor), Barlage, Friedrich, Gaschekowski, Jakob, Nan-Danke, Pfaus oder Scharlau ein großer Teil, die das Gesicht des SV Empor in den letzten Jahren geprägt hatten.

Trainer Zampich wollte sich ob dieser Situation zunächst einmal nur auf den Klassenerhalt konzentrieren. Dazu bekam er mit Nico Varrelmann immer hin einen Torsteher mit Oberligaerfahrung. Aus dem Nachwuchs schaffte diesmal nur Tim Falk den Sprung in die Berlin-Liga, der Youngster meisterte diesen aber bravourös und wurde gleich einer der "Dauerbrenner". Auch der vom BFC Dynamo gekommene Sam Misgayski (19) konnte die Erwartungen bisher durchaus erfüllen. Der personelle Aderlass sollte Empor allerdings spürbar durch die Hinrunde 2017/18 begleiten.


"Es sollte ganz klar das Ziel sein, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen" (J. Schwanke)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Die Auftaktwoche in der Berlin-Liga lieferte der sportlichen Leitung noch keine richtigen Anhaltspunkte: aus den ersten beiden Partien gegen Schwarz-Weiß und Nordberliner holte man nur einen Zähler, konnte dann aber gegen den am stärksten eingeschätzten SV Tasmania noch einen 0:2-Rückstand in einen Sieg verwandeln. Nur eine Woche später kassierte das Team von Trainer Zampich - wieder auf eigenem Platz - dann aber wieder eine derbe 1:6-Klatsche gegen Makkabi. Doch die Mannschaft fing sich erneut und schien nach zwei Siegen bei Al-Dersim (5:1) und gegen Rudow (3:0) endlich auf dem richtigen Weg. Die beiden Niederlagen gegen die Topteams Stern und Croatia schienen das nicht zwangsläufig zu widerlegen - sieht man mal von der Tatsache ab, dass die Empor-Defensive zweimal vier Treffer zuließ. Die Verantwortlichen allerdings entschlossen sich, in der Trainerfrage Konsequenzen zu ziehen: Ende September trennte man sich von René Zampich.

Bester Schütze: Francisco Egas-Sanchez

Neuer Mann auf der Bank wurde ein bekannter Name: Jörg Schwanke, Ex-Bundesligaprofi (VfL Bochum), der auch beim 1. FC Union spielte und zuletzt im Nachwuchs bei Hertha BSC trainiert hatte. Das erste Punktspiel unter Schwanke wurde Mitte Oktober 2:1 gegen Türkspor gewonnen. In den folgenden sechs Partien sollte aber nur ein weiterer Dreier hinzukommen - beim 5:2 in Schöneberg. Im Pokal allerdings lieferte Empor dem Oberligisten Tennis Borussia in der 3. Runde (Mitte November) einen bemerkenswerten Fight und musste sich erst in der Verlängerung knapp geschlagen geben. Wie gut das Schwanke-Team auftrumpfen kann, zeigte es auch am 16. Spieltag gegen einen allerdings leicht indisponiert wirkenden SV Sparta (2:0). Die abschließende 0:3-Niederlage beim Tabellenzweiten BSC fiel dann eher wieder in die Kategorie "erwartbar".

Im Winter hat der SV Empor noch einmal nachgerüstet, vor allem in der Defensive: darunter sind mit Constantin Mossier und Birkan Öztek zwei "alte Bekannte", dazu kommt mit Niklas Freund ein zweiter Torwart. Aus Biesdorf stieß darüber hinaus mit Tobias Höltge eine Alternative für den Angriff dazu. Es werden mit Dustin Bernicke, Jon Stublla und vor allem Robin Moerer aber früher oder später auch Spieler in den Kader zurückkehren, die in der Hinrunde einige Zeit pausieren mussten. Unter diesen Umständen ist im zehnten Jahr in der Berlin-Liga eine Platzierung zwischen 8 und 12 am Ende für Empor sicher realistisch.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé