Berlin-Liga 2017/18: Zwischenbilanz DJK Schwarz-Weiß

DJK SCHWARZ-WEISS

Spät, aber immerhin: erst in den letzten Partien der Hinrunde gab es für Schwarz-Weiß etwas zu jubeln

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 15. Platz, 20:37 Tore, 14 Punkte (17 Spiele: 3 S, 5 U, 9 N)
Meiste Einsätze: Gabriel (17), Urgelles Montoya, Cebeci (je 15)
Meiste Tore: Urgelles Montoya (5), Dräsel (3)
Längste Serie ohne Niederlage: 15. - 17. Spieltag (7 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 1. - 12. Spieltag (4 Punkte)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Aus in der 3. Runde (0:4 gegen BFC Dynamo)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: Aus in der Vorrunde

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Erdogan (Angriff, Berliner SC), Gedike (Mittelfeld, Stern Britz)
Abgänge: Kolhoff (Abwehr, Türkiyemspor), Gündogdu (Mittelfeld, Türkspor FK), Jacobsen, Meissner (Mittelfeld bzw. Abwehr, beide TSV Rudow Ü32)

Vor der Saison

Bester Schütze: Alianni Urgelles Montoya

In der ersten Spielzeit nach dem Aufstieg hatte es Schwarz-Weiß Neukölln wie erwartet schwer - zum Abschluss der Hinrunde 2016/17 lagen die Neuköllner mit nur elf Zählern auf Platz 16. Dann aber zog sich die Mannschaft von Benjamin Kandler, der erst am 16. Spieltag vom Co- zum hauptamtlichen Trainer geworden war, buchstäblich am eigenen Haar aus dem Sumpf. Am Ende stand man auf Platz 15 zwar nur einen Rang "über'm Strich", das Ziel Klassenerhalt wurde mit 35 Punkten aber verhältnismäßig sicher erreicht. Mit den Abgängen von Büchner (Novi Pazar) und Kirstein (unbekannt) gingen Schwarz-Weiß zwei Spieler mit gewisser Erfahrung verloren, noch härter trafen den Verein aber die verletzungsbedingten Ausfälle von Maurice Jacobsen (34) und Timo Osinski (30). Ersterer brachte es so nur zu einem Einsatz und verließ den Verein im Winter, der Zweite kam immerhin in der zweiten Hälfte der Hinrunde zum Einsatz. Wie gut in dieser Situation, dass der Ex-Neuköllner Alianni Urgelles Montoya nach einem Zerwürfnis mit seinem Verein Croatia den Weg wieder nach Britz-Süd zurückfand. Der frühere kubanische Nationalspieler avancierte mit fünf Toren sogleich (wieder) zum besten Schützen der Neuköllner. Mehr als den erneuten Klassenerhalt wollte man sich bei Schwarz-Weiß vor der zweiten Spielzeit in der Berlin-Liga dennoch nicht vornehmen.


Die Zielvorgabe war, 18 Punkte zu holen - aber mit dem katastrophalen Start muss man jetzt sagen: wir sind weiter im Rennen. Ich glaube, das war das Wichtigste. (B. Kandler)

Gespräch vom 6. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Die bescheidene Herangehensweise sollte sich als angemessen erweisen. Denn über weite Strecken erlebten die Schwarz-Weißen eine deprimierende Hinrunde mit ebenso bitteren, knappen Niederlagen wie der ein oder anderen höheren Pleite. Bis zum 13. Spieltag musste die Mannschaft von Trainer Kandler auf den ersten Saisonsieg warten, hatte bis dahin lediglich vier Zähler gehamstert und lag auf dem vorletzten Platz. Nach den Erfahrungen der vergangenen Saison und den zum Teil gar nicht üblen Auftritten in der Hinserie 17/18 war es für viele Außenstehende zwar nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzen würde - der Negativtrend hatte allerdings bedrohliche Formen angenommen. Dazu zählt auch, dass Schwarz-Weiß sich in der gesamten ersten Saisonhälfte acht Rote bzw. Gelb-Rote Karten einhandelte, die Nerven lagen bisweilen blank und das Verhältnis zu den Schiedsrichtern schien auch wegen einiger, strittiger Entscheidungen angespannt.

Dauerbrenner: Florian Gabriel

Der 2:0-Sieg bei Makkabi am 13. Spieltag war deshalb extrem wichtig. Zwar folgte ein unglückliches 0:3 beim BSC, doch dann zeigte sich Schwarz-Weiß wie zu den besseren Zeiten der Rückserie 2016/17. Der klar favorisierte Lokalrivale SV Tasmania holte sich eine 2:3-Niederlage in Britz-Süd ab und das ganz wichtige Spiel beim Schlusslicht in Schöneberg (3:0) wurde ebenfalls gewonnen. Zum Abschluss zeigte die Kandler-Elf gegen Al-Dersimspor zwar wieder Licht und Schatten, erkämpfte jedoch - in Unterzahl - in letzter Sekunde ein Remis, das die Neuköllner auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern ließ. Am Ende holte man nur drei Punkte mehr als im selben Zeitraum 2016/17 - was bedeutet: auch dieses Jahr ist wieder eine starke Rückserie gefragt, eine Wiederholung aber natürlich keine Selbstverständlichkeit. Wenn die Schwarz-Weißen jedoch wieder dauerhaft zu ihren Tugenden finden, ist ein drittes Jahr Berlin-Liga am Britzer Damm keine Illusion.

Beitrag+Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé