Berlin-Liga 2017/18: Zwischenbilanz des Berliner SC

BERLINER SC

Der Nächste, bitte: in der Hinrunde konnte die Mannschaft des BSC mit breiter Brust antreten

BERLIN-LIGA

Hinrundenbilanz: 2. Platz, 49:25 Tore, 38 Punkte (17 Spiele: 12 S, 2 U, 3 N)
Meiste Einsätze: Djan-Okai, Ulucay, Saberdest (je 17), S. Rogoli (16)
Meiste Tore: Camara (13), Djan-Okai (12)
Längste Serie ohne Niederlage: 2. - 10. Spieltag (25 Punkte)
Längste Serie ohne Sieg: 11. - 12. Spieltag (1 Punkt)

Andere Wettbewerbe

Berlin-Pokal: Teilnehmer am Achtelfinale (10./11.02.) bei 1. FC Novi Pazar (Landesliga)
Berlin-Liga-Hallenturnier 2018: 2. Platz

Kommen und Gehen (während der Hinrunde bzw. Winterpause)

Zugänge: Höfler (Abwehr, Blau-Weiß 90), Khalife (Torwarttrainer, Berliner AK Nachwuchs)

Abgänge: Kagitci (Tor, BSV Hürtürkel)

Vor der Saison

Schon 13x getroffen: Damantang Camara

In den letzten vier Spielzeiten holte der BSC 40 bis 46 Punkte, landete damit jeweils zwischen Rang 9 und 13. Nach vorne ging nicht allzu viel in der Tabelle und die eine oder andere kritische Phase im Tabellenkeller war zu bestehen. Dieses Jahr sollte das nun anders werden und so ging man ungewohnt forsch bei den Neuverpflichtungen zu Werke. Vor allem in der Offensive legte man ordentlich zu: ob Damantang Camara (von Croatia), Ricky Djan-Okai (Altlüdersdorf/Oberliga), Omid Saberdest (Türkiyemspor) oder Stephan Boachie (Rathenow/Oberliga) im Sturm, ob Emre Demir (Preussen) oder „Veteran“ Salvatore Rogoli (Tasmania) im Mittelfeld - alles hochklassige Spieler für die Berlin-Liga. Im Tor holte man zum erfahrenen Maus noch Mateusz Mika (Preussen) hinzu - fertig war der neue BSC. Das von Trainer Wolfgang Sandhowe im Vorfeld formulierte Ziel, besser als 2016/17 (9. Platz) abschließen zu wollen, schien in diesem Zusammenhang beinahe etwas vorsichtig - aber es waren ja auch einige Neue erst mal zu integrieren. Sandhowe widmete sich dieser Aufgabe als Trainer in Alleinregie, Kollege Martin Maslowski ist seit Saisonbeginn offiziell auf den Posten des Teammanagers gewechselt.


"Also kampflos aufgeben tun wir noch lange nicht (...) - aber wichtig ist, dass sich die Mannschaft spielerisch weiter entwickelt" (M. Maslowski)

Gespräch vom 06. Januar


Bisheriger Saisonverlauf

Der Spielplan wollte es, dass der BSC gleich zum Auftakt beim Topfavoriten Blau-Weiß 90 antreten musste, der seinerseits ein Dutzend neue Hochkaräter in der Vorbereitung unter einen Hut zu kriegen hatte. Am Ende unterlagen die Grunewalder 0:1 - es sollte aber bis zum 16. Spieltag dauern, ehe sie ein zweites Mal in der Hinrunde ohne Torerfolg blieben. Ansonsten wirbelte der BSC die Berlin-Liga und deren Hierarchie zunächst einmal kräftig durcheinander: bis einschließlich des 10. Spieltags wurden alle Punktspiele bis auf ein Remis (zuhause gegen Stern 1900) gewonnen. Lohn: die Tabellenführung für zwei Runden. Nicht jeder Sieg fiel dabei restlos überzeugend aus, bei Al-Dersimspor (5:4) und den Füchsen sowie in den Heimsiegen gegen Türkspor (5:2) und Spandauer Kickers (4:3) klingelte es munter hüben wie drüben. Im letztgenannten Spiel trieb man das ganze sogar noch auf die Spitze, lag bis zur 78. Minute 0:3 gegen den Aufsteiger zurück, ehe in der 90. bzw. der Nachspielzeit noch drei Treffer gelangen. Auch das Pokalspiel beim Ligakonkurrenten BFC Preussen gehört in die Reihe torreicher Spiele, hier gewann man in der 2. Runde 6:4 - nach regulärer Spielzeit, wohl gemerkt. Nach dem folgenden 4:0-Sieg gegen Bezirksligist GW Neukölln hat man auch in diesem Wettbewerb noch ein Eisen im Feuer.

Schon 12x getroffen: Ricky Djan-Okai

Beinahe bezeichnend, dass bei der nächsten Niederlage des BSC in der Liga der Spieß quasi umgedreht wurde. Gegen Rudow führte man 3:0 bis Mitte der zweiten Halbzeit, mit zwei Toren in der „Overtime“ drehte der TSV das Ergebnis dann noch komplett zu seinen Gunsten. Die Gelb-Schwarzen steckten das 3:4 aber ohne große Wirkung weg - in den sechs Spielen bis zur Winterpause fuhr man noch 13 Punkte ein, leistete sich nur noch bei Tasmania (16. Spieltag, 0:3) den vielleicht einzigen, kompletten Blackout der Halbserie. Prunkstück ist ganz klar die Offensive, allein Camara (13) und Djan-Okai (12) bringen es gemeinsam auf 25 Tore. Insgesamt beförderten die Grunewalder die Kugel genau so oft ins gegnerische Netz (49-mal), wie Herbstmeister Blau-Weiß 90 - mussten aber mit 25 Toren 19 mehr schlucken als die Mariendorfer. Darum reicht es für den BSC „nur“ zum hervorragenden 2. Platz.

Wenn man in der Rückserie die Defensive besser in den Griff bekommt - und manchmal auch die Nerven (je 3x Rot bzw. Gelb-Rot in der Hinrunde) - wird das Team von Wolfgang Sandhowe am Ende unter den Top 4 zu finden sein. Der Trainer des BSC hat ja bereits in der ihm eigenen Art angekündigt, in jedem Fall mit diesem Team spätestens kommende Saison aufzusteigen.

Beitrag+ Fotos: Berlinsport Aktuell/Hagen Nickelé