Trab: Große Vorschau auf das Derby-Wochenende von Mariendorf

Vorschau 05.09.2021

Usain Lobell wie einst Usain Bolt?

Topfavorit Usain Lobell mit Fahrer Robin Bakker (Foto:©Lingk)

Der Hengst könnte für Robin Bakker den siebenten Derby-Sieg perfekt machen. Ein Regenmacher im B-Finale? Derby-Revanche: Keytothehill auf Wiedergutmachungskurs. Halva von Haithabu auf der Rekordmeile. Jugend-Preis: Smart Hill As zum Zweiten? Die V7+ lockt mit 40.000 Euro Garantie inklusive 12.000 Euro Jackpot. 

(Start des ersten Rennens um 13.30 Uhr. Bereits ab 11.30 Uhr findet eine von Christoph Pellander moderierte Gesprächsrunde statt, die auf www.trotto.de sowie dem Facebook- und YouTube-Account des Rennvereins live zu sehen ist).

Erneuter Streich des Dream-Teams?

Eine derartige Dominanz hat es in der Historie von Deutschlands wertvollstem und national bedeutendstem Rennen selbst in den Hoch-Zeiten von Robert Großmann, Charlie Mills, Johannes Frömming und Heinz Wewering nicht gegeben. Gewinnt das niederländische Dream-Team aus dem kleinen Ort Oldetrijne am Sonntag um 17.45 Uhr (9. Rennen) das inklusive der zehnprozentigen Züchterprämie mit 235.521 Euro überschriebene trotto.de 126. deutsche Traber-Derby, wäre es für den genialen Vorbereiter Paul Hagoort bereits der achte Triumphzug seit 2009 und für den gnadenlosen Vollstrecker Robin Bakker, der 2013 erstmalig zuschlug, der siebte Volltreffer. Kaum jemand zweifelt daran, dass ihr Usain Lobell, der als „Vornamen“ nicht umsonst jenen des jamaikanischen Super-Sprinters trägt, das Zeug dazu hat, als Sieger des letztmalig von dreijährigen Pferden bestrittenen Klassikers von der Bahn zu traben. Zu souverän ist der Sohn der Lobell Countess, jener Stute, die 2011 die Hengste und Wallache im Blauen Band das Fürchten gelehrt hat, durch sämtliche Vorprüfungen - und eben nicht nur den Vorlauf vor 14 Tagen - gebraust.

Topfavorit Usain Lobell

Auch wenn erst 40.644 Euro auf Usain Lobells diesjährigen Saldo stehen, waren die Erfolge doch von erster Güte: Nach zwei grandiosen Auftritten im dänischen Skive und in Kopenhagen, wo er einen Seriensieger aus dem renommierten Haus des Alessandro Gocciadoro entzauberte, gereichte ihm in Vincennes sogar eine Disqualifikation zur Ehre: Mit dem sicheren Ehrenplatz und 17.500 Euro vor Augen versuchte er dort einem weiteren Unbezwungenen die weiße Weste auszuziehen und kam aus dem Tritt. Das schadete zwar der Bilanz, nicht aber der Moral, wie er im Buddenbrock-Rennen und im Derby-Vorlauf bewies. An jenem 22. August schleppte er Flüsterfavorit Rob The Bank durch die Todesspur und schüttelte ihn wie eine lästige Fliege ab - eine überaus harsche Ansage an alle, die zu  „Königsmördern“ werden wollen. Natürlich soll das Fell erst verteilt werden, wenn der Bär erlegt ist, und der tiefe Galopp-Sturz des nicht minder uneingeschränkten Vorjahresfavoriten Keytothehill mag als Menetekel gelten. Doch es fällt schwer, sich einen anderen als den eher unscheinbaren Braunen auf der Ehrenrunde vorzustellen, der dank des Vorlauf-Erfolgs mit der „3“ erstmals in Mariendorf von einer guten Rampe losflitzen darf.

Die Herausforderer

Natürlich sind sein Runner-up Rob The Bank sowie die Vorlaufsieger Lorens Flevo, Global Ufo und Days of Thunder, der im schnellsten Vorlauf die einzige Stute Riet Hazelaar hauchdünn abfing, erste Wahl für mögliche Sieg-Alternativen oder die Dreierwette, in der garantiert mindestens 25.000 Euro ausgeschüttet werden. Für diese Wettart kommt auch Jimmy Ferro BR, der in seinem Vorlauf ein bisschen spät auf Hochtouren gekommene Zweite, in Frage. Ein vor Wochen als stärkste bayerische Waffe gehandelter Teatox gehört nur dann dazu, wenn er seinen krankheitsbedingten Konditionsrückstand aufgeholt hat. Vor 14 Tagen war das nicht der Fall. Sein Trainer Rudolf Haller hat sich gegen ihn und für Timothy B entschieden - ein sehr deutlicher Hinweis. Was kann Heinz Wewering ausrichten? Mit dem Berliner Don Trixton dürfte er im Elitefeld nur krasser Außenseiter sein, doch dass Alter vor Derby-Siegen nicht schützt, hat erst vor einer Woche der ebenfalls 71jährige Steen Juul in Dänemarks wichtigstem Rennen bewiesen. Acht blaue Bänder hat Deutschlands ewiger Goldhelm schon in der guten Stube hängen.

Trostpflaster für Rainmaker?

All jene, die den Sprung in den Endlauf nicht geschafft haben, versuchen ihre Wunden im mit 20.000 Euro versüßten Derby B-Finale (11. Rennen) zu kühlen. Natürlich darf man auch hier den mit Robin Bakker antretenden Hagoort-Schützling Roberts Son BB nicht vergessen, der im wohl ausgeglichensten „Day-of-Thunder-Vorlauf“ ziemlich deutlich abgehängt als Vierter angeschlagen und mit der „2“ eine verheißungsvolle Nummer gelost hat. Losglück war Rainmaker (10) ganz und gar nicht vergönnt, der wie Lucky Steel (9) und Oblivion (11) aus Startreihe zwei los muss. Das kann, muss aber kein vorentscheidendes Handicap sein. Gut aufgestellt und mit neun bzw. elf Auftritten sehr erfahren sind Ole Bo (3) und Un Mec Pasloo (4), der im schwersten „Usain-Lobell-Qualifier“ als Vierter die Erwartungen voll erfüllte.

Derby-Revanche

Zurück an die Stätte seiner bedeutendsten Triumphe in Adbell-Toddington- und Buddenbrock-Rennen, aber auch seiner schwärzesten Stunde kehrt Keytothehill in der Revanche für das Derby 2020 (4. Rennen). In jenem Blauen Band patzte der haushohe 13:10-Favorit völlig überraschend am Start, sodass es sogar dem Rennkommentator für Sekunden die Sprache verschlug. Nach vier weiteren roten Karten fand der Schützling von Arnold Mollema am 21. Juli in Gelsenkirchen überlegen auf die Erfolgsspur zurück - aber ob das reicht? Einen kometengleichen Aufstieg hat in diesem Jahr Venture Capital hingelegt, der bei acht Starts in Folge unbezwingbar war; darunter war ein V75-Final-Sieg am Elitloppet-Wochenende in Solvalla, der fürs Renommee doppelt zählt. Den einzigen schmutzigen Fleck auf seiner Weste gab‘s als 10:10-Favorit am 11. Juli, als er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, die er nach acht Wochen „Kur“ wieder zurückgewonnen haben sollte, als Dritter durchs Ziel sprang. Anreißer des Matchs ist natürlich Derby-Sieger Wild West Diamant, der aufgrund seiner Gewinnsumme von fast 190.000 Euro überwiegend im Ausland tätig ist, wo das Gewinnen deutlich schwerer fällt als in der Heimat. Diesjähriges Prunkstück war der Sieg im Vorlauf zum schwedischen Königspokal über den späteren Gesamt-Zweiten Rome Pays Off. Er sollte mit Venture Capital die 11.000 Euro für Platz eins ausfechten. Für die besseren Prämien kommen auch Winnetou Diamant, Zweiter des Derby-Trostlaufs, Deon W, Hidalgo Heldia und Gold Cap BR in Frage. Für die Dreierwette garantiert der Rennverein eine Gesamtauszahlung von mindestens 9.999 Euro.

A propos Garantien: Wie gewohnt wird ein großes Füllhorn über die Wetter ausgeschüttet: Mindestens 10.000 Euro werden für die Siegwette im 3., 5., 8., 10. und 13. Rennen verteilt, 40 „Mille“ inklusive 12.000 Euro Jackpot sind’s in der Königsdisziplin, der V7+-Wette, die mit dem 7. Rennen beginnt. Schon da fällt die Wahl immens schwer, unter den vielen sehr soliden, aber eben nicht sehr sieggewohnten Kandidaten den richtigen herauszupicken. Kaiserhof Newport, King of the Hill, Don Timoko sind zwar erste Wahl, doch gibt’s genügend Alternativen.

Wackelt der Bahnrekord?

Erster Programm-Höhepunkt ist die Derby-Rekordmeile (3. Rennen) über die in Mariendorf eher selten gelaufene englische Meile von 1.609 Metern. Mit dem Start im Bogen, der nicht jedes Pferdes Sache ist, sollten die erfahrenen Haudegen gut zurechtkommen. Ausgerechnet der heißeste Aspirant auf Sieg und neuen Bahnrekord, den Orlando Jet seit dem 4. August 2019 mit 1:11,1 hält, muss aus der zweiten Startreihe ran und kann so seine enorme Anfangsgeschwindigkeit nicht voll ausspielen: Halva von Haithabu. Da der „Wikinger“, der erst kürzlich blanke 1:12 aufs Mariendorfer Tapet gezimmert hat, kaum sein Lieblingsrennen an der Spitze bekommen wird, könnte der auf Kurzstrecken erprobten Kate Baldwin die Rolle der Tempomacherin zufallen; erst am 30. Mai hat die fliegende Holländerin des Stalles Habo als Vierte mit 1:09,6 eine Schallmauer durchbrochen. Trainingsgefährte Natorp Bo hat vor zwei Wochen im Auktionsrennen für Vierjährige mit einem schneidigen 1:12,6-Run über 1.900 Meter für unerwartete Furore gesorgt, Hindy Heikant ist für Zeiten in diesem Bereich immer zu haben - es bleibt eine offene Kiste.

Smart Hill As gleich noch mal?

Einfacher zu lesen ist der nächste Hingucker. Vor 14 Tagen drückten Philadelphia Bo und Smart Hill As dem Gerhard-Krüger-Memorial, Deutschlands erstem Vergleich für den jüngsten betriebsbereiten Jahrgang, eindeutig ihre Stempel auf. Die Stute flog in Front, der Hengst stiefelte hinterher - und zog ihr am Ende wenig smart das Fell über die Ohren. So könnte der „kleine Einlauf“ im Jugend-Preis (5. Rennen) durchaus erneut lauten, denn beide kamen meilenweit vor dem Rest ein. Ein wenig Vorsicht ist bei Zweijährigen jedoch immer geboten. Ein total unbeschriebenes Blatt steckt in Melrose Draviet, die mit Weltmeister Rick Ebbinge ihr sicherlich gut vorbereitetes Debüt gibt.

Weitere Rennen des Tages

Zweimal sind Pferde mit langem Atem und Fahrer mit taktischem Geschick gefragt: Über die alte Derby-Distanz von 3.200 Metern - für manche sogar noch ein bisschen mehr - versuchen sich neun Franzosen-Traber (10. Rennen), die solch ausgiebige, in Deutschland nur noch selten anstehende Aufgaben aus der Heimat gewohnt sind.

Im 13. Rennen erfolgt der Start stimmungsvoll direkt vor den Tribünen: Von den acht Gespannen, die sich über 2.500 Meter oder zwei Runden messen, haben Gian Luca Pasel, Mariah’s Baby K.V., Catch me if you can, der Berliner Finne Willow Bay Evert und Kiss Me Bo die besten Chancen auf die letzte Siegerrosette des 2021er Meetings.

Die Wett-Highlights am 5. September:

Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise im Wert von 3.600 Euro über die Siegwette der Rennen 1-13. Als Hauptgewinn aller Derby-Prämienausspielungen winkt außerdem ein PKW Alfa Romeo Giulietta 1.4 TB mit 120 PS  im Wert von 23.500 Euro!

Platz-Gewinnspiel für Bahnbesucher um 1.000 Euro in den Rennen 1-4!

  1. Rennen -  Daily Double - Rennen
  2. Rennen -  Start V5 Wette mit 7.000.- Euro Garantieauszahlung..
  3. Rennen -  10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
  4. Rennen -  9.999.- Euro 3er Wetten Garantie!!
  5. Rennen -  10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.

    6. Rennen -  Mit 3er und 4er-Wette!
  6. Rennen -  Start V7+ mit 40.000.- Euro Garantie inkl. 12.000,- Euro Jackpot.
  7. Rennen -  10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
  8. Rennen -  25.000.- Euro 3er Wetten Garantie!! Mit 4 er Wette!
  9. Rennen -  10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.
  10. Rennen - 9.999,- Euro 4er-Wetten Garantie inkl. 1.877 Euro Jackpot!!
  11. Rennen -  9.999.- Euro 3er Wetten Garantie!!
  12. Rennen -  10.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 3.000.- Euro Jackpot.

Unsere Tipps::

  1. Versace Diamant – Magic Love – Chanel
  2. I’ve got mail – Otto Cash – Hector Eck
  3. Natorp Bo – Halva von Haithabu – Hindy Heikant
  4. Venture Capital – Wild West Diamant – Keytothehill
  5. Smart Hill As – Melrose Draviet – Philadelphia Bo
  6. I’ve got mail – Otto Cash – Henriette Sisu – Hector Eck
  7. Kaiserhof Newport – Don Timoko – King of the Hill
  8. Fantastico – Maharana C.G. – Darwin Paolo
  9. Usain Lobell – Rob The Bank – Lorens Flevo – Days of Thunder
  10. Fantastic Foot – Confidential Bond – Desiree Star
  11. Rainmaker – Un Mec Paasloo – Lucky Steel – Oblivion
  12. Pastors Girl – English Town - Mockridge
  13. Willow Bay Evert – Mariah’s Baby K.V. – Catch me if you can

Vorschau 04.09.2021

Alles Liebe für ALL IN LOVE?

Topfavoritin ALL IN LOVE mit Fahrer Dion Tesselaar (Foto:©Lingk)

Die Kontrahentin Lumumba könnte in dem Marion Jauß gewidmeten Deutschen Stuten-Derby für die Favoritin zum ungenießbaren Cocktail werden. Newcomer-Finale: Al Capone trifft erneut auf Eaton, Brady und Jeanine GO. Monté-Derby: Der schwedische Seriensieger Hector Boko jagt die Sattel-Cracks. Gottlieb-Jauß-Memorial: Sorgt Ocean Blue für eine Riesenwelle?
(Start des ersten Rennens um 13.00 Uhr).

Das Derby-Meeting biegt mit einer 13 Rennen umfassenden Karte auf die Zielgerade ein. Weil die Jährlings-Auktion um zwei Wochen vorgezogen wurde und der Renntag nicht so früh wie in der Saison 2020 beginnt, haben die Aktiven diesmal mehr Zeit, sich von der je nach Sichtweise langen oder kurzen Freitagnacht mit anschließender Strohballen-Party zu erholen.

Das erste Mal „Start frei“ ertönt um 13.00 Uhr zu einem Nachmittag, für den nach derzeitigen Prognosen der Wettergott ein Einsehen haben und für angenehme Temperaturen ohne Regenschauer sorgen wird. Wie seit Jahren üblich steht 24 Stunden vor dem deutschen Traber-Derby jenes für die Stuten der 2018er Aufzucht, wie im Vorjahr unter dem Namen von Marion Jauß gelaufen, im Mittelpunkt des Geschehens - und wartet mit einem Novum auf: Es wird der letzte Lorbeerkranz samt üblichem Drumherum sein, den eine dreijährige Lady übergestreift bekommt. Ab 2022 werden Derby und Stuten-Derby für Vierjährige ausgetragen, so dass alle, die fürs diesjährige Derby bis zur Starterangabe eingeschrieben waren, die vermutlich einmalige Chance haben, es ein zweites Mal versuchen zu dürfen.

Stuten-Derby: Ist ALL IN LOVE zu schlagen?

Das wird im Hinterkopf der Fahrer allerdings keine Rolle spielen, wenn der Hauptstarter seine zwölf Schäfchen im 12. Rennen um 18.28 Uhr zum „final countdown“ hinter die Flügel seines Autos ruft. Die 33. Auflage dieses Stuten-Derbys hatte bis zum 21. August eine glasklare Favoritin: ALL IN LOVE. Die Tochter des Prix-d’Amérique-Siegers Readly Express hatte schon im Vorjahr ihr weit überdurchschnittliches Können, aber auch einige Startschwächen gezeigt, die sie über den Winter radikal ausgemerzt zu haben scheint. Zum Auftakt der deutschen Dreijährigen-Saison ein Sieg im Stutenlauf des Adbell-Toddington-Rennens, ein weiterer in jenem der Buddenbrock-Prüfung, dazu ein überlegener Erfolg im Vorlauf vor 14 Tagen, bei dem sie reichlich Kraft sparen konnte, mit Dion Tesselaar ein Chauffeur und Übungsleiter, der dank Gilda Newport seit 2016 weiß, wie man ein solches Ding nach Hause schaukelt - wer sollte diesem Gespann auch nur ansatzweise in die Suppe spucken?

Im Vorlauf sorgte sie zum Geldwechsel-Kurs von 10:10 als sichere Bank dafür, sich über die Siegwette mit Losen für die große, morgen zu Ende gehende Prämienausspielung einzudecken. Nicht wenige befürchteten, im Finale würde es kaum mehr Rendite auf eine Siegwette geben – bis an jenem 21. August 1½ Stunden später Lumumba ihren Hut unübersehbar deutlich in den Derby-Ring warf. Mit einem Sturmlauf sondergleichen deklassierte Michel Rothengatters Stute ihre Gegnerinnen, darunter die gesetzte Isla, mit mehr als zehn Längen und huschte in sagenhaften 1:13,0 übers Mariendorfer Parkett. Nach Lage jener Dinge, die dritte Vorlaufsiegerin Xylene Diamant eingeschlossen, ist sie die Einzige, die sich für ALL IN LOVE, das Pferd mit der ungewöhnlichen Schreibweise, als schwer im Magen liegender Cocktail erwiesen könnte.

Sollte tatsächlich eine andere die Lorbeeren nach dem Motto „Wenn Zwei sich streiten, freut sich die Dritte“ ernten, würde das Feld der Aufrechten, das in der sechsten Runde der V7+-Wette noch dabei ist, extrem zusammengeschmolzen. Sie ist mal wieder das Zugpferd des Wettangebots. Mindestens 25.000 Euro Gesamt-Ausschüttung garantiert der BTV all jenen, denen es gelingt, vom 7. bis 13. Rennen alle sieben Sieger auf einem Wettschein anzukreuzen. Das ist jedoch nicht das einzige Schmankerl, das der Veranstalter bietet. In fünf Prüfungen (3., 5., 9., 11., 13. Rennen) wird die Siegwette mit Jackpots von je 2.000 Euro garniert. Mindestens 8.888 Euro liegen zur Auszahlung für die Dreierwette im 6. und 8. Rennen bereit.

Newcomer-Serie (7. Rennen)

Besagte V7+-Wette beginnt mit dem Endlauf der sich über die gesamte Berliner Saison hinziehenden Newcomer-Serie (7. Rennen). Das Ergebnis der Vorschlussrunde am 21. August kann, muss man aber nicht für bare Münze nehmen. Zum einen waren Karl Bianco, Candy Blue Chip, die nun schon dreimal in Folge unbezwingbare Johanna Baldwin und Lancaster gar nicht dabei. Zum anderen profitierte Rudi Haller mit Al Capone Jet von der Schlafmützigkeit seiner Kollegen, nahm beim Autostart rund 20 Meter Vorsprung vor Eaton und Brady mit auf die Reise und rettete sich gerade so gegen Eaton und die damals durch die zweite Startreihe gehandicapte Jeanine GO ins Ziel. Wieder muss der „Haller Rudi“ von der „8“ los, doch diesmal ist die Konkurrenz gründlich gewarnt und dürfte ihn nicht so leicht seines Wegs ziehen lassen. Besonders Eaton könnte sich als zu harter Brocken für den „Gangsterboss“ entpuppen.

Gottlieb-Jauß-Memorial (6. Rennen)

Da scheint der Bayer, für den Berlin allgemein und das Derby-Meeting im Besonderen stets ein gutes Pflaster war, im an den 16fachen, am 12. Juli 1999 bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Berliner Champion erinnernden Gottlieb-Jauß-Memorial (6. Rennen) mit Ocean Blue besser gewappnet. 34 Mal ist Marie Lindingers schmucker Fuchs bislang angetreten, 23 Mal danach im Winner-Circle aufgekreuzt, davon allein in dieser Saison zehnmal. Eine Bilanz, die einschüchtern könnte - sogar einen Typ wie Zucchero, der selbst 15 Siegerschleifen eingesackt und in Mariendorf schon gewonnen hat. Kampflos werden aber der Berliner Farben vertretende Blitzstarter Virginias Prime, Jacy di Quattro und Velten Red Red Red das Feld, auf dem für die Besitzer 7.500 Euro liegen, ganz gewiss nicht räumen.

Macht Hector die Arrivierten nass?

Erster sportlicher Knüller ist das Monté-Derby (5. Rennen) um 20.000 Euro. Das wertvollste Trabreiten der Republik hat sich die Mariendorfer „Renne“ 2013 zum 100. Geburtstag spendiert, und es lockt seitdem Jahr für Jahr Kapazitäten dieser Sparte an die Spree. Dreimal in Folge haben sich Zauni und Ronja Walter die höchste Börse geschnappt, doch derzeit ist Deutschlands Vorzeige-Satteltraber mit einer Verletzung außer Gefecht. In Khalid setzt die Championesse auf einen Rappwallach, mit dem sie zwei von drei Ausritten auf Platz eins beendet hat. Der dritte Streich dürfte jedoch zumindest heute ein zu hartes Stück Arbeit werden. Gewinnsummenschwergewicht Volcan de Bellande, in französischen Montés „noch und nöcher“ gestählt, war im Vorjahr Zweiter und wäre, weil seine Form weiterhin „1a“ steht, mit Lea Ahokas der logische Favorit. Sein ähnlich reicher Landsmann Beau de Grimoult ist schwächer einzuschätzen.

Der härtere Prüfstein sollte für Volcan de Bellande aber Hector Boko sein. Viermal war der in Schweden bei Sybille Tinter stationierte Wallach von Hans Ulrich Bornmann dort unterm Sattel am Start, viermal ging er ran wie „Hektor an die Buletten“ und ließ den Gegnern nur die Krümel. Für die Nagelprobe bringt er Standardreiter Jonathan Carré mit, einen seit einigen Jahren in Schweden aktiven Franzosen. Nicht unterschätzen sollte man den eisernen Kämpen General Lee, der in Frankreich, dem Mutterland des Monté-Sports, einen zweiten und vierten Platz ergattert hat, und Gustafson, der in Aby mit Hanna Huygens im Sattel in sensationellen 11,0/1.640m auftrumpfte. Der ohnehin in prächtiger Verfassung befindliche Sieger des Gelsenkirchener BILD-Pokals 2019 gehört nach dieser fulminanten Leistung in alle Rechnungen..

Weitere Rennen des Tages

Erneut gibt’s einen Kombi-Pokal, bei dem die Pferde zweimal miteinander die Klingen kreuzen, so dass man bei der Zweitauflage vielleicht etwas klarer sieht. Bei den Amateuren (4. Rennen) lautet die Gretchen-Frage: Benimmt sich Handsome Guy in Cathrin Nimczyks Hand erneut so handzahm wie vor 13 Tagen, als er an gleicher Stelle den Rivalen überlegen den Garaus machte und die mausgrauen Formen in den Schatten stellte. Wenn nicht, stehen Donna Leone H, der schwierige Germinal, King of Greenwood und Java Greenwood Gewehr bei Fuß. Im 9. Rennen sind dann die Profis gefordert, bei denen Trainer Johnny Westenbrink den Handsome Guy an die Kandare nimmt.

Am 22. August hat Massai im ersten Pokal der Publikumslieblinge seine verheerende Form Lügen gestraft. Der beinharte Krieger obsiegte außen herum nach härtestem Kampf über Laurel Park und Tempomacherin Victorymoko und bescherte Besitzer Robin Goudsblom wie Fahrer Tom Kooyman tränenreiche Momente. Klappt’s in der Zweitauflage (8. Rennen) auf der Lieblingsbahn des Massai noch mal? Victorymoko ist wieder dabei, Laurel Park wird durch die Nimczyksche Doppelspitze Free Bird und Arendelle ersetzt, die beide auf diesem Kurs große Momente ihrer Laufbahn erlebt haben. Und dann ist da noch Jason Dragon mit der Empfehlung eines überzeugenden aktuellen Frankreich-Sieges; es war zwar nicht Vincennes, wo der Drache entschlossen zugeschlagen hat, aber auch in Enghien wird einem nichts geschenkt…

Der letzte Aufruf gebührt den Trotteurs Français (13. Rennen), die sich zu acht aus zwei Bändern versuchen. Trotz 20 Meter Zulage dürfte Eden Pierji erste Wahl werden, der schon am 21. August mit Hollands aufstrebendem Stern Marciano Hauber kurz und bündig zugeschlagen hat.

Die Wett-Highlights am 4. September:

Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise im Wert von 4.000 Euro über die Siegwette der Rennen 1-12. Als Hauptgewinn aller Derby-Prämienausspielungen winkt außerdem ein PKW Alfa Romeo Giulietta 1.4 TB mit 120 PS  im Wert von 23.500 Euro!

Platz-Gewinnspiel für Bahnbesucher um 1.000 Euro in den Rennen 1-4!

  1. Rennen  -  Daily Double - Rennen
  2. Rennen  -  Start der V5 Wette mit 6.000.- Euro Garantieauszahlung
  3. Rennen  -  8.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
  4. Rennen  -  Mit 3er und 4er-Wette!
  5. Rennen  -  8.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
  6. Rennen  - 8.888.- Euro 3er Wetten Garantie!
  7. Rennen  -  Start V7+ mit 25.000.- € Garantie inkl. 5.000.- € Jackpot!!!
  8. Rennen  -  8.888.- Euro 3er Wetten Garantie!
  9. Rennen  -  8.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
  10. Rennen8.888.- Euro 4er Wetten Garantie inkl. 1.871 Euro Jackpot!!
  11. Rennen  -  8.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
  12. Rennen  -  12.000.- Euro 3er Wetten Garantie! Mit 4er Wette..
  13. Rennen  -  8.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.

Unsere Tipps::

  1. Lindstedt Boko – Kampala Newport – Fröhlich
  2. Ito – Karel G Greenwood – Bugatti SS
  3. Dunclug – Ostwind Bo – Velten Marianne
  4. Handsome Guy – Germinal – King of Greenwood – Java Greenwood
  5. Volcan de Bellande – Hector Boko – Khalid
  6. Ocean Blue – Velten Red Red Red – Jacy di Quattro
  7. Al Capone – Eaton – Jeanine GO
  8. Massai – Jason Dragon – Victorymoko
  9. King of Greenwood – Germinal – Donna Leone H
  10. Filippa B.J. – Nicky Hanover – Parasolka – Quara Mai
  11. Lancaster Newport – Velten Cavallino – Klaassen Boko
  12. ALL IN LOVE – Lumumba – Xylene Diamant – Sunset Boulevard
  13. Eden Pierji – Grietje – George Banks

Quelle: Berliner Trabrenn-Verein (BTV)